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Gas-, Kohle- und CO 2 -Preise. Thomas Kalitzky. Hintergrund und Fragestellung. Die CO 2 -Preise weisen deutliche Korrelationen mit den Gas- und Kohlepreisen auf. Wodurch sind diese Märkte miteinander verbunden ? Was bestimmt die Preisbildung auf dem CO2-Markt ?. Agenda.
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Gas-, Kohle- und CO2-Preise Thomas Kalitzky
Hintergrund und Fragestellung • Die CO2-Preise weisen deutliche Korrelationen mit den Gas- und Kohlepreisen auf. • Wodurch sind diese Märkte miteinander verbunden ? • Was bestimmt die Preisbildung auf dem CO2-Markt ?
Agenda • Preisbildung und preisbeeinflussende Faktoren auf dem CO2-Markt • Fallbeispiel Kraftwerkspark UK • Empirische Beobachtungen • Ausblick
Zuteilung A = Zuteilung B Preisbildung auf Zertifikatemärkten I • Handel sorgt für kostenoptimale Zielerreichung A B BAU Marginal Abatement Costs Marktpreis Jährliche Emissionen Verkauf A an B
Europäische MAC-Kurve Minimale Reduktionerfordernis Maximale Reduktionserfordernis Marginal Abatement Costs Reduktionserfordernis MAC und gesamteuropäische Reduktionserfordernis bestimmen den Marktpreis ! Preisbildung auf Zertifikatemärkten II • Marktpreisermittlung mit MAC-Kurve und Reduktionserfordernis
Preisbeeinflussende Faktoren Nachfrageseite • Ermittlung der Reduktionserfordernis Quelle: Chris Rowland (DrKW), Vortrag: Emission Trading Today and Tomorrow, Berlin November 2005
Preisbeeinflussende Faktoren Angebotsseite I • Wodurch werden die MAC´s bestimmt ? • Begrenzte Möglichkeiten der CO2-Reduktion im Industriesektor • Lange Vorlaufzeit für Emissionsreduktionsinvestitionen • Stark begrenztes CER Angebot Fuelswitching (Kohle zu Gas) als wichtigste kurzfristige Reduktionsmöglichkeit !
Fuelswitching I • Funktionsweise • Senkung der Produktion (und Emission) eines Steinkohlekraftwerks durch Erhöhung des Auslastungsgrades eines modernen GuD´s. • Annahme • Wirkungsgrad GuD: 55 % • Wirkungsgrad Steinkohlekraftwerk: 35 % • Brennstoffspez. CO2-Emissionen Gas: 0,2 t/MWhth • Brennstoffspez. CO2-Emissionen Kohle: 0,32 t/MWhth • Senkung der spez. CO2-Emissionen von 0,91 t/MWhel auf 0,36 t/MWhel
Fuelswitching II • Möglichkeiten und Grenzen • In Europa 2003 ca. 70.000 MW GuD installiert. Reales Fuelswitching-Potential abhängig von aktuellem und technisch maximalem Auslastungsgrad • Grenzen des Fuelswitching: • technisch: Maximaler Auslastungsgrad GuD • rechtlich: Stilllegung des Steinkohlekraftwerkes Ca. 77 Mio. t CO2-Reduktion p.a. bei Erhöhung der Auslastung um 2000 h p.a möglich. Quelle: Eurostat 2005
Welche Wirkungsgrade sind realistisch ? Preisbeeinflussende Faktoren Angebotsseite II • Die MAC´s des Fuelswitching bestimmen die CO2-Preise • MAC´s des Fuelswitching entsprechen im Wesentlichen der Differenz der Brennstoffkosten GuD´s und des Steinkohlekraftwerks bezogen auf die Emissionsreduktion:
Theoretisch ergeben sich durch die Betrachtung der Strompreise keine neuen Marktinformationen. Auf Unternehmensebene dennoch hoch relevant. Preisbeeinflussende Faktoren Angebotsseite III • Welche Rolle spielen die Strompreise ? • Strommarkt ist das Verbindungsglied zwischen GuD- und Kohlekraftwerksbetreibern. • Einpreisung der CO2-Zertifikate und marktgerechte Kraftwerkseinsatzplanung essentiell, damit Strommarkt Steuerungsfunktion übernehmen kann. • Wenn Strompreis Wettbewerbspreis (p=GK), so basiert er im wesentlichen auf Brennstoff- und CO2-Kosten.
Fallbeispiel Kraftwerkspark UK I • Vorbemerkung zur Analyse • Ziel: Ermittlung der MAC´s für den Kraftwerkspark Großbritanniens durch Evaluation der realen Fuelswitching-Möglichkeiten. • Vorgehen: • Erfassung des kompletten Kraftwerksparks • Ermittlung der Wirkungsgrade für alle GUD´s und Kohlekraftwerke • Rangreihung der Kraftwerke nach ihrem Wirkungsgrad • Ermittlung von Fuelswitching-Kosten für verschieden Reduktionsmengen • Hintergrund / Warum UK ? : • Besonders große Fuelswitching-Potentiale, da viele nicht ausgelastete GUD´s • Sehr gute Datenlage vorhanden
Fallbeispiel Kraftwerkspark UK II • Annahmen • Wirkungsgrade: Annahme eines linearen Zusammenhangs zwischen Baujahr und Wirkungsgrad. Quelle: United Kingdom, Department of Trade and Industry, 2005.
Fallbeispiel Kraftwerkspark UK III • Schwierigkeit: Ermittlung der Fuelswitching-Leistung • Verfügbare Fuelswitching-Leistung der GUD´s: Maximaler Auslastungsgrad ? • Verfügbare Fuelswitching-Leistung der Kohlekraftwerke: Minimaler Auslastungsgrad ? Quelle: United Kingdom, Department of Trade and Industry, 2005.
Fallbeispiel Kraftwerkspark UK IV • Emissionen • Annahme: Steinkohle läuft mindestens 3800 h p.a.
Fallbeispiel Kraftwerkspark UK V • Emissionen • Annahme: Steinkohle kann stillgelegt werden
MACmax=180 Marginal Abatement Costs €/tCo2 Gaspreis €/ MWh Pgas_max=40 Kohlepreis €/ MWh PKohle_max=30 Fallbeispiel Kraftwerkspark UK VI • MAC´s in Abhängikeit von Kohle und Gaspreis
Empirische Relevanz I • Synthetische CO2 Preise Quelle: Dresdner Kleinwort Wasserstein 2005
Empirische Relevanz II • Korrelationen Quelle: European Climate Exchange 2005
Ausblick I • Zusammenwachsen der Märkte Quelle: Thomas Piper (RWE Trading GmbH), Vortrag: The CO2-Effect, Berlin 2005
Ausblick II • Realoptionen • Fuelswitching-Möglichkeiten im Kraftwerkspark haben Realoptionscharakter: Flexibilität CO2 zu reduzieren oder es zu lassen. • Underlying = CO2 –Preis Ausübungspreis = Fuelswitching-Kosten Bei Investitionen ist die Fuelswitchingmöglichkeit zu berücksichtigen. Optionen haben einen Wert!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit !