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27. Juli 1900 – 08. Februar 1950

27. Juli 1900 – 08. Februar 1950. 1928. 1930. 1930. 1931. 1938. 1940. 1948. 1946. Ralph Roese, der vergessene Sieger. Beitrag erschienen in der „Medamana“, dem Heimatblatt

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27. Juli 1900 – 08. Februar 1950

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  1. 27. Juli 1900 – 08. Februar 1950

  2. 1928 1930 1930 1931 1938 1940 1948 1946

  3. Ralph Roese, der vergessene Sieger Beitrag erschienen in der „Medamana“, dem Heimatblatt der Vereinigung „Aule Mettmanner“ in der Ausgabe Nr. 4 Dezember 2008. Wenn man sich für Geschichte im Allgemeinen und die seiner Heimatstadt im Besonderen interessiert, eine Mutter hat, die das dortige Stadtarchiv leitet und die darüber hinaus auch noch Mitglied im Vorstand der Bürger- und Heimatvereinigung ist, bekommt man manchmal Einblicke in das Geschichtsbuch einer Stadt, die Überraschendes und Faszinierendes zu Tage fördern. Als ich mich im Frühjahr 2008 bereit erklärte, meine Mutter beim Verfassen eines historischen Bildbandes über Mettmann zu unterstützen, wurde mir während der Arbeit dafür schnell klar, dass ich durch diese Tätigkeit eine ganze Menge für mich Neues über meine Heimatstadt lernen würde. Ich sichtete alte Fotos von mir eigentlich gut bekannten Straßenzügen, die ich so nie wiedererkannt hätte, sah Bilder wichtiger Gebäude, die es leider schon lange nicht mehr gibt, lernte Namen und Vita von Menschen kennen, die in Mettmann einmal bedeutende Rollen gespielt haben und bekam so nach und nach ein völlig neues Bild der Stadt, die ich bis dahin so gut zu kennen glaubte. Beim Erstellen eines Kapitels über wichtige Persönlichkeiten Mettmanns in den vergangenen 150 Jahren lernte ich auch den Namen und die Geschichte des Mannes kennen, von dem ich hier berichten möchte, da er es verdient hat, dass man sich seiner wieder mehr erinnert: Adolf Ralph Roese war ein echter Mettmanner Jung. Hier kam er am 27.07.1900 zur Welt, hier verbrachte er seine Kindheit und Jugend, ging vermutlich in der Neanderstraße zur Schule und hier absolvierte er auch seine Ausbildung zum Kaufmann im elterlichen Betrieb, ehe er sich als Rennfahrer in die weite Welt aufmachte und große internationale Erfolge feierte. Fragt man Mettmanner Bürger heute nach den bedeutendsten Sportlern der Stadt, werden meist die Namen der Geschwister Irma und Elisabeth Lenzing, die es in den 1930er und -40er Jahren sogar ins Olympiateam im Turnen schafften, von Jochen Leiß, der 1971/72 deutscher Mannschaftsmeister im Tischtennis wurde, dem mit Fortuna Düsseldorf in den 1970er-Jahren erfolgreichen Fußballlehrer Heinz Lucas und dem aktuell sehr populären Golfprofi Marcel Siem genannt. Ralph Roese wird in diesen Aufzählungen nie erwähnt. Dabei ist er der nach Titeln und Platzierungen mit großem Abstand erfolgreichste Sportler, den die Stadt je hervorgebracht hat. Roeses Eltern waren die Hausfrau Emma Roese, geborene Olmesdahl und der Schlossermeister Adolf Roese, die in der Freiheitstrasse 24 gegenüber der evangelischen Kirche in der heutigen Fußgängerzone einen Eisenwarenladen betrieben. Dieses Geschäft existierte unter der Leitung von Roeses’ Eltern bis in die 1950er Jahre. Ältere Mitbürger erinnern sich noch gut daran, von ihren alten Herrschaften zum Einkaufen in dieses Ladenlokal geschickt worden zu sein. Heute befindet sich dort ein Frisörsalon. Nach dem 1.Weltkrieg war Familie Roese zwar kurzfristig nach Südamerika ausgewandert, kehrte aber bald nach Europa zurück und siedelte sich wieder in der alten Heimat an. Ralph wuchs also in gutbürgerlichen Mettmanner Verhältnissen auf und wurde von seinen Eltern streng christlich erzogen.

  4. Ralph Roese, der vergessene Sieger Nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung zog er als junger Mann nach Düsseldorf, wo er am Spichernplatz in Derendorf eine Wohnung fand und auch seine spätere Lebensgefährtin Emilie Seifermann kennenlernte, mit der er einen Sohn namens Ralph Manfred bekam. Nach dem Krieg veränderte er sich 1946 nach Aldekerk im Kreis Kempen-Krefeld am Niederrhein, wo er bis zu seinem Tod lebte. Bereits in frühen Jahren entdeckte Roese sein Interesse für Motoren und den Rennsport. Vielleicht besaß er schon als Kind Bilder der damaligen Motorsport-Idole, so wie die Kinder heute Sticker von Michael Schumacher oder Nick Heidfeld sammeln. Aus der Neugier auf alles was Fahrzeuge schnell machte, entwickelte sich bei Ralph Roese jedenfalls eine große Leidenschaft und später seine Profession. Er begann in den 1920er Jahren Motorradrennen zu fahren und erzielte schnell erste Erfolge. Sein offensichtliches Talent blieb nicht lange unbemerkt und bald bekam er einen Vertrag als Werksfahrer bei BMW, für die er in den Jahren 1931 und 1932 jeweils eine deutsche Meisterschaft in der Klasse bis 1000ccm Hubraum auf einer Maschine mit 750ccm und Kompressor einfahren konnte. Diese Titel ebneten Roese den Weg in den noch weit populäreren Automobilrennsport mit BMW, der Marke, der er bis zu seinem Ende treu bleiben sollte. Auch mit den für ihn bis dahin ungewohnten Rennsportwagen kam er in kürzester Zeit sehr gut zurecht, so dass sich ab 1935 auch hier schnell zählbare Ergebnisse einstellten. So gewann er beispielsweise 1935 und 1936 das bis heute im Rahmen der Deutschen Tourenwagen Masters ausgetragene Eifelrennen auf dem Nürburgring und belegte weitere Spitzenplatzierungen bei Berg- und Rundstreckenrennen im In- und Ausland auf einem BMW 315/1, der damals der Top-Sportwagen der Motorenschmiede aus München war. In diesen Jahren war Ralph Roese ebenfalls maßgeblich an der Entwicklung eines in extremer Leichtbauweise aufgebauten BMW 315/1 Spezial beteiligt, mit dem er 1939 die nationale Konkurrenz in Grund und Boden fuhr und mit 12 Laufsiegen überlegen Deutscher Sportwagenmeister in der Klasse bis 1500ccm wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde er von BMW aber schon lange auch bei internationalen Spitzenrennen eingesetzt. Mit dem 3. Platz im Gesamtklassement des, ebenfalls bis heute stattfindenden, 24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps in Belgien mit seinem Co-Piloten Max von Schaumburg-Lippe, schaffte Roese 1938 auf BMW 328 endgültig den Durchbruch in die Elite der erfolgreichsten Sportwagenpiloten seiner Zeit. 1939 ließ er die internationale Fachwelt mit einem 7. Platz in der Gesamtwertung und einem 2. Platz in der Klasse bis 2.0 Liter Hubraum beim legendären 24 Stunden Rennen von Le Mans aufhorchen, den er gemeinsam mit Paul Heinemann, einem Industriellensohn aus Geilenkirchen, ebenfalls auf BMW 328 erzielte. Durch den 2.Weltkrieg wurde der internationale Rennsportkalender 1940 bereits stark eingeschränkt, aber genau zu dieser Zeit errang Ralph Roese seinen größten internationalen Erfolg, als er mit dem späteren Formel 1-Piloten Adolf Brudes als Partner bei der

  5. Ralph Roese, der vergessene Sieger berühmten Mille Miglia in Italien auf BMW 328 MM Roadster einen hervorragenden 3. Gesamtrang belegte. In der Folge war ein geregelter Rennbetrieb durch den Krieg in Europa nicht mehr möglich, so dass es 8 Jahre dauerte, ehe Ralph Roese wieder professionell ins Lenkrad greifen konnte. Dies tat er beim ersten ausgetragenen Sportwagenrennen nach Kriegsende in Deutschland auf dem Hockenheimring 1948. In einem Veritas-BMW belegte er in seinem Rennen auf Anhieb wieder Rang 3. Dies ist besonders hervorzuheben, da BMW in Folge des verlorenen Krieges noch nicht offiziell als Hersteller in Erscheinung treten konnte und mit der Unterstützung des privaten Herstellers Veritas unter äußerst eingeschränkten Bedingungen versuchte,wieder im Rennsport Fuß zu fassen. Der Automobilbauer Veritas ging nach mehreren Insolvenzen dann auch später im BMW-Konzern auf. Am Ende der Saison 1948 stand für Roese und Veritas immerhin der Deutsche Vize-Titel bei den großen Sportwagen bis 2.0 Liter Hubraum zu buche. Ralph Roese blieb dem Automobilrennsport und BMW auch im Anschluß weiter treu, errang noch den ein oder anderen Laufsieg und Podiumsplatz, konnte aber nicht mehr an seine überragenden Erfolge aus der Vorkriegszeit anknüpfen. Der Wahnsinn, der Europa in den 1940er Jahren heimsuchte, hat ihn die besten Jahre seiner Karriere gekostet. Er hätte sicher das Talent und das Material gehabt, um bis zum heutigen Tag in einem Atemzug mit Hans Stuck oder Rudolf Caracciola genannt zu werden. Am 8. Februar 1950 befand sich Roese mit seinen Kollegen Heinz Müller, Wilhelm Manske und Franz Josef Geesmeier auf einer Dienstfahrt Richtung Nürburgring um neu entwickelte Rennwagen zu begutachten, als auf der heutigen A3 bei Neuwied der Fahrer eines entgegenkommenden Fahrzeugsin einem Baustellenbereich im Regen die Kontrolle verlor und frontal mit dem Wagen der Rennfahrer kollidierte. Mitgeführte Kanister mit Rennbenzin fingen Feuer und alle Insassen des Wagens verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Adolf Ralph Roese wurde am 11. Februar 1950 zusammen mit seinem Freund und Sportkollegen Paul Heinrich (Heinz) Müller auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf, Feld 9 / Parzelle 8415, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Noch im selben Jahr fanden auf dem Nürburgring und auf dem heute nicht mehr existenten Grenzlandring bei Aachen für die Verstorbenen Gedächtnisrennen statt. Roese und Müller zu Ehren wurde am 19. Mai 1951 auch ein Gedenkstein an der Unfallstelle Nähe Neuwied aufgestellt, der in den 1980er Jahren bei Bauarbeiten entfernt wurde und dessen Verbleib heute leider nicht ganz geklärt ist. Die Liegedauer der Grabstätte Roeses und Müllers in Düsseldorf wurde nach 1990 nicht verlängert, so dass das Grab eingeebnet und der aufwändig gestaltete Grabstein entfernt wurde. Auch über sein Schicksal konnte bisher nichts Konkretes in Erfahrung gebracht werden. Bis zum heutigen Tag ist Adolf Ralph Roese der sportlich erfolgreichste Sohn der Kreistadt Mettmann geblieben. Sein Name sollte definitiv genannt werden, wenn nach den größten Sportlern der Stadt gefragt wird. Thomas Wolfertz

  6. Rennfahrzeuge Motorräder 1934 BMW 750 Kompressor R 57/63 1931 BMW 750 ccm 1928 BMW 750 Kompressor R 57/63

  7. Rennfahrzeuge Sportwagen 1500 ccm BMW 315/1 - Baujahr 1935 BMW 315/1 - Baujahr 1935 BMW 315/1 Spezial – Baujahr 1936 BMW 315/1 Spezial – Baujahr 1936

  8. Rennfahrzeuge Sportwagen 2000 ccm BMW 328 – Baujahr 1936 BMW 328 – Baujahr 1936 BMW 328 – Baujahr 1938 BMW 328 – Baujahr 1938

  9. Der Gedenkstein wurde an der Unfallstelle in Höhe der Ausfahrt Dierdorf an der heutigen BAB 3 von Clubmitgliedern des Motorsportclub DAMC 05 e.V. am 19. Mai 1951 unter großer Anteilnahme aufgestellt.

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