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Grundkurs: Methoden der empi rischen Sozialforschung. W U Wien, Wintersemester 2004/05. Ziele der Lehrveranstaltung. Skepsis gegenüber der Wissenschaft. Selbständig empirisch arbeiten. Methoden empirischer Sozial- forschung. Reflektierter Umgang mit Umfrage- ergebnissen.
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Grundkurs: Methoden der empirischen Sozialforschung WU Wien, Wintersemester 2004/05
Ziele der Lehrveranstaltung Skepsis gegenüber der Wissenschaft Selbständig empirisch arbeiten Methoden empirischer Sozial- forschung Reflektierter Umgang mit Umfrage- ergebnissen Überblick über verschiedene Methoden
Was ist empirische Sozialforschung? • Unter Sozialforschung versteht man die systematische bzw. wissenschaftliche Beschäftigung mit Phänomenen, die im weitesten Sinne mit dem Verhalten von Menschen zu tun haben. • Empirisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Erkenntnisse auf Beobachtungen (auf 'Erfahrung') beruhen bzw. dass theoretische Überlegungen mit der Wirklichkeit konfrontiert werden.
Definition Methoden • Methoden = die geregelte und nachvollziehbare Anwendung von Instrumenten zur Erfassung gesellschaftlicher Daten • Methoden in diesem Sinn müssen bestimmten Kriterien der Wissenschaftlichkeit entsprechen
Empirische Sozialforschung und Alltagsverstand • Je höher die Beförderungsrate in der Abteilung einer Firma ist, desto größer ist die Arbeitszufriedenheit. • Je liberaler die Ehescheidungsgesetze sind, desto geringer ist der Anteil der verheirateten Personen in der Bevölkerung. • Wenn der Anteil ausländischer Arbeitskräfte ansteigt, dann sinken die Einkommen der einheimischen Bevölkerung erheblich, und die Arbeitslosigkeit steigt stark an.
Ziele empirischer Sozialforschung • Explorative Untersuchungen • Deskriptive Untersuchungen • Prüfung von Hypothesen und Theorien • Evaluationsstudien
Phasen des Forschungsprozesses Themenstellung Theoriebildung Fragebogenerstellung (Konzeptspezifikation, Operationalisierung) Stichprobenziehung Datenerhebung Datenerfassung Datenanalyse Forschungsbericht (nach Schnell/Hill/Esser 1999)
Phasen einer empirischen Untersuchung I • Klärung des „Entdeckungs-“ und „Verwertungszusammenhangs“ • Präzisierung des Forschungsproblems • Festlegung der Untersuchungsform • Konstruktion des Erhebungsinstruments • Stichprobenverfahren (nach Diekmann 1995, Kromrey 2002)
Phasen einer empirischen Untersuchung II • Pretest • Datenerhebung • Aufbau eines analysefähigen Datenfiles • Statistische Datenanalyse • Forschungsbericht und Umsetzung der Ergebnisse (nach Diekmann 1995, Kromrey 2002)
Das Werturteils-Problem • Vier Aspekte des Werturteilsproblems (nach Max Weber): • Wertbestimmte Auswahl des Forschungsthemas • Werte als Forschungsgegenstand • Verwertung wissenschaftlichen Wissens • Das „eigentliche Werturteilsproblem“ (= in wiss. Aussagen und Begründungen)
Überblick: 2. Einheit • Forschungsprozess • Fragestellung + Forschungsdesign • Hypothesenbildung • Themenvorschläge der Gruppen • Gemeinsamer Text: Operationalisierung • Referat: Indexbildung/Skalen
Operationalisierung des Begriffs „individuelle Arbeitsintensität“
Forschungsdesign • „Kriterium Zeit“: • Längsschnittuntersuchungen (Panel-, Trend-, Kohortenanalyse) • „Kriterium Variablenkontrolle“: • Experimente • Standardisierte Befragung (Ex-post-facto-Design) • „Kriterium Untersuchungsform“: • Fallstudie • Sekundäranalysen
Hypothesengenerierung • Vertrautheit mit dem Gegenstand (Literaturarbeit!) • Mut zu Kreativität + Alltagsverstand (Hypothese ist schlimmstenfalls falsch!) • Wissenschaftlicher Weg: explorative Studie (qualitative Forschung) • Es gibt keine Rezepte!!
Variablen Variable = Merkmal mit verschiedenen Ausprägungen (Geschlecht, Ampelfarbe) • dichotome V. = 2 Ausprägungen • diskrete V. = wenige verschiedene Werte (rot-gelb-grün) • kontinuierliche V. = jeder beliebige Wert • latent V.= nicht direkt beobachtbar (Intelligenz) • manifeste V. = direkt beobachtbar (Körpergröße) = Indikator