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Unfälle unter Atemschutz

Unfälle unter Atemschutz. Was geschah? Warum geschah es? Warum geschieht es immer wieder?. Ziele von atemschutzunfaelle.de. Sensibilisierung aller Feuerwehrangehörigen Führungskräfte, Ausbilder, Atemschutzgeräteträger, Atemschutzgerätewarte... Argumentationshilfen zur Umsetzung

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Unfälle unter Atemschutz

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Presentation Transcript


  1. Unfälle unter Atemschutz Was geschah? Warum geschah es? Warum geschieht es immer wieder? Ingo Horn, www.atemschutzunfaelle.de

  2. Ziele von atemschutzunfaelle.de • Sensibilisierung aller Feuerwehrangehörigen • Führungskräfte, Ausbilder, Atemschutzgeräteträger, Atemschutzgerätewarte... • Argumentationshilfen zur Umsetzung • Einführung von Schutzkleidung, Atemschutzüberwachung... • Sammelstelle • Für Atemschutzunfälle, Probleme mit der Ausrüstung...

  3. Übersicht • Atemschutzunfaelle.de in Zahlen • Unfälle und ihre Ursachen • Maßnahmen nach einem Unfall • Wie geht’s weiter?

  4. Atemschutzunfaelle.de in Zahlen • Seit 1991 13 Tote und 145 Verletzte im Übungs- und Einsatzdienst registriert • Dazu 37 Beinaheunfälle • Die Statistik ist nicht vollständig!

  5. Atemschutzunfaelle.de in Zahlen

  6. Beinaheunfälle

  7. Atemschutzunfaelle.de in Zahlen

  8. Einige bemerkenswerte Unfälle Im Einsatzdienst • Lüdinghausen (NRW) März 1995 - Brand einer Boutique mit Durchzündung - ein getöteter und ein verletzter FA • Marburg (HE) April 1995 - Großbrand mit Durchzündung - vier verletzte FA • Köln (NRW) März 1996 - Kellerbrand - ein getöteter FA • Donaustauff (BAY) Januar 1998 - Kellerbrand - ein getöteter und drei verletzte FA • Godshorn (NDS) Januar 2000 - Großbrand - drei verletzte FA • Bad Soden (HE) Februar 2001 - Zimmerbrand - ein getöteter FA

  9. Einige bemerkenswerte Unfälle Im Einsatzdienst • Untergrombach (BW) Dezember 2002 - Wohnungsbrand - Rauchexplosion - vier verletzte FA • Gera (TH) August 2003 - Staubexplosion in einem Silo - zwei getötete FA, drei verletzte FA • Winterfeld (S-A) Januar 2004 - Scheunenbrand - Durchzündung - zwei verletzte FA • Berlin Wohnungsbrand - Rauchdurchzündung - Selbstrettung durch Sprung - zwei verletzte FA • Burghausen (BAY) März 2005 - Hotelbrand - elf verletzte FA

  10. Winterfeld 2004 [..]Bei Eintreffen der Feuerwehr handelte es sich um einen Schwelbrand in einer Scheune, dichter Rauch hang unter der Decke. Der erste Trupp ging unter Atemschutz und mit Schlauchleitung vor. Eine Rauchdurchzündung entzündete auch die beiden Atemschutzgeräteträger.[..] [..]"Mit der neuen Schutzbekleidung wären die Verletzungen sicherlich nicht so schlimm gewesen", meinte nicht nur Salzwedels Katastrophenschutz-Chef. "Die Anschaffung neuer Schutzbekleidung war in Winterfeld schon beantragt, die Haushaltslage ließ es aber wohl nicht zu", schilderte der Wehrleiter. Jetzt hoffen die Feuerwehrleute auf ein Umdenken...[..]

  11. Winterfeld 2004

  12. Kommentar LBD Sachsen [..]Nur zum Vergleich: Die Kosten für die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges betragen im Durchschnitt ca. 55.000 EUR, von denen die Gemeinde im Fall der Förderung ca. zwei Drittel selbst zu tragen hat. Die Ausstattung von jeweils zwei Einsatzkräften mit moderner Schutzkleidung kostet ca. 1.500 EUR. Daher ist aus meiner Sicht die Frage erlaubt, warum es den Gemeinden in den letzen sieben Jahren nicht möglich gewesen sein soll, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zumindest für die Feuerwehrleute, die den so genannten Innenangriff durchführen - also direkt ins Feuer hineingehen -, mindestens mittelfristig entsprechende Schutzbekleidung zu beschaffen. Die Verantwortung dafür liegt bei den Bürgermeistern und Gemeinderäten. [..]

  13. Marburg 1995

  14. Godshorn 2002

  15. Unfälle durch Verbrennungen

  16. Beinaheunfälle durch Durchzündungen

  17. Unfälle durch Verbrennungen Plötzliche Brandausbreitung + Fehlende oder unvollständige Ausbildung + Falsche Reaktion + Falsche, unzureichende oder falsch getragene Schutzkleidung -> 64 Verletzte und 6 Tote, die in D seit 1993 registriert wurden

  18. Beinaheunfälle durch technische Defekte

  19. Unfälle im Übungsdienst • Wuppertal (NRW) Mai 2000 - Belastungsübung - Herzinfarkt - erfolgreiche Reanimation • Niedersachen Februar 2002 - Belastungsübung - ein getöteter FA • Fürth (BY) Juli 2002 - Übungsfeuer - sechs verletzte FA • Jerup (DK) September 2002 - Übungsfeuer - drei getötete FA • Alzenau (BY) Februar 2003 - Belastungsübung - Herzinfarkt - ein getöteter FA • Stormarn (SH) März 2004 - Belastungsübung - ein kollabierter FA • Lübeck (SH) November 2004 - Übungsfeuer - ein getöteter FA

  20. Beinaheunfall bei Übungsfeuer…

  21. Kreislaufbelastung durch Schutzkleidung • Schutzkleidung isoliert -> Kein Wärmeaustausch mit Umgebung • Körperkerntemperatur steigt -> Steigender Puls • Ggf. leicht fiebriger Zustand, Maximaler Herzschlag > 200/min möglich • Das alles ist nur in „normalwarmer“ Umgebung relevant!

  22. Probleme mit Schutzkleidung • Gefahren • Kreislaufschwächen nach Folgeeinsätzen • Hitzeerschöpfung, Hitzeschlag • Verbrühung durch nasse Kleidung • Anwendungsfehler • Abhilfe • Zweckmäßiger Einsatz von Überkleidung • Rechtzeitige Ablösung organisieren • Pausen von etwa 1 h einhalten, betreute Pausen, nie allein! • Viel trinken (1,5 bis 2 l Apfelschorle, Wasser…), Logistik • Nur mit trockener Kleidung in den Einsatz gehen • Aus- und Fortbildung (Grenzen kennen lernen) • Ausrüstung weiter verbessern

  23. Körperliche Belastung von FA • Wird die G26.3 richtig durchgeführt? • Wird die Belastungsübung ernst genommen? • Wird die körperliche Belastung und die Auswirkungen des AS – Einsatzes auf den Körper im Lehrgang und der Fortbildung behandelt? • Ist bei Übungen und Einsätzen qualifiziertes Sanitätspersonal und –material vor Ort?

  24. Erste Hilfe im Feuerwehrdienst • Jeder Feuerwehrangehörige sollte in Herz-Lungen-Wiederbelebung aus- und fortgebildet werden • In jeder Atemschutzübungsanlage sollte ein Laiendefibrillator (AED) vorgehalten werden. Wünschenswert wäre zus. eine Vorhaltung auf Löschfahrzeugen.

  25. „selbstständiges“ Schließen von Flaschenventilen Undichte Atemanschlüsse (Luftverlust bei Überdruckgeräten) vereiste Lungenautomaten (Reinigung u. Desinfektion) Unfälle mit Druckluftflaschen Abfallen von Lungenautomaten Technische Probleme

  26. Unfallursache?

  27. Unfallursache?

  28. FwDv7 • Pflichtübungen (Belastung, Praxis, Unterweisung, Notfall) • Atemschutzüberwachung ist bei jeder Übung und bei jedem Einsatz Pflicht. • Jeder Trupp muss über ein Handsprechfunkgerät verfügen. • Notsignalgeber werden empfohlen. • Für Notfallmeldungen wird das Kennwort "MAYDAY" eingeführt. • Bei Einsätzen unter Atemschutz muss mind. ein geeignet ausgestatteter SiTr gestellt werden!

  29. Unfall doch passiert.. Und jetzt? • Meldung an Leiter der Feuerwehr! • Interne, ehrliche(!) Analyse • Veröffentlichung auf www.atemschutzunfaelle.de – Meldebogen • (Fern-)Unfallanalyse • kurze und sehr grobe (Fern-)Analyse von langjährigen, erfahrenen Einsatzkräften verschiedener Dienststellen • Detaillierte Untersuchungen durch eine offene Unfallkommission (vgl. Kölner Unfall). Hierzu kann Hilfestellung geleistet werden. • Ggf. Weitergabe an das Ref. 8 „PSA“ der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e. V. (über Meldebogen)

  30. Zwischenfälle mit Geräten • Gerät ohne große zeitliche Verzögerung zur Untersuchung einreichen. • Es sollten keine Veränderungen bzw. eigenständige Prüfungen am Gerät vorgenommen werden. • Im Unfallprotokoll ist der Einsatz- bzw. Übungsablauf genauestens zu beschreiben (verrichtete Tätigkeiten, Umgebungstemperaturen, Örtlichkeiten, Einsatzzeiten, Flaschendrücke usw.). • Beim Schließen des Flaschenventils ist die Stellung des Flaschenventils (Öffnungszustand) so genau wie möglich im Protokoll zu vermerken.

  31. 3 Gründe wodurch Unfälle entstehen 1. Leiter, die nicht leiten. 2. Vorgesetzte, die Regeln mißachten. 3. Feuerwehrleute, die dumme und gefährliche Sachen tun. Aus: "Drei Gründe, warum immer wieder Feuerwehrleute verletzt und getötet werden" von Frank C. Schaper und Gregg Gerner Unfälle sind fast immer durch Fehler oder Ausbildungsdefizite bei Mannschaft UND Führung begründbar!

  32. Hausaufgaben  • Ist die Ausbildung in meiner Wehr den Anforderungen entsprechend? • Wie sieht die körperliche Leistungsfähigkeit aus? • Werden Fehler ehrlich behandelt und Maßnahmen zur Besserung getroffen? • Befasst man sich mit Fehlern anderer und nimmt Bezug auf die eigene Wehr? • Wie hoch ist der Tellerrand?

  33. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Kontakt: Ingo Horn www.atemschutzunfaelle.de horn@atemschutzunfaelle.de Tel: +49 (0)171/1907698

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