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Was können Spiegelneurone erklären und was nicht?

Was können Spiegelneurone erklären und was nicht?. Seminar: Imitationshandlungen Referentin: Johanna Hömberg . Literatur. „ Being like Me “: Self -Other Identity, Mirrow Neurons and Empathy (Vittorio Gallese ) Mirrow Neurons and Imitation (Susan Jones). Gliederung.

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Was können Spiegelneurone erklären und was nicht?

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Presentation Transcript


  1. Was können Spiegelneurone erklären und was nicht? Seminar: Imitationshandlungen Referentin: Johanna Hömberg

  2. Literatur • „BeinglikeMe“: Self-Other Identity, Mirrow Neurons andEmpathy(Vittorio Gallese) • Mirrow Neurons and Imitation (Susan Jones)

  3. Gliederung • Definitorische Grundlagen • Self-otheridentity • Empathie • „Beinglikeme“ • Das Konzept über das Selbst • Neuronale Grundlagen • Spiegelneurone: Identifikation und Empathie • Sharedmanifoldhypothesis • Was heißt das? • Evidenz • Diskussion • Spiegelneurone: Imitation • Kritik an Gallese • Imitation bei Neugeborenen • Diskussion

  4. Definitorische Grundlagen: Self-otheridentity und Empathie • Self-Other Identity: • Identifikation mit einem anderen Individuums in einigen Aspekten als „wie ich“ • Umfasst Handlungen, Gefühle, Affekte • Empathie: • ursprünglich „Einfühlung“ • „sich mitlebend … versetzen“ • Fähigkeit, andere zu verstehen, in denen wir ihnen Empfindungen, Emotionen und Gedanken zuschreiben • weitergehend: den anderen als „wie ich“ empfinden durch die Ähnlichkeit zu ihm

  5. Definitorische Grundlagen: Beinglikeme „Beinglikeme“ und Entwicklungspsychologie: • Erkennen der anderen als „likeme“ ist Startpunkt für Entwicklung der sozialen Kognition • Babys nutzen das beobachtete Verhalten der Erwachsenen als Spiegel, um etwas über sich selbst in Erfahrung zu bringen • Es ermöglicht Babys, etwas über andere zu erfahren • Neugeborene interagieren indem sie Verhalten der anderen reproduzieren (Bsp: Gesichtsausdrücke)

  6. Definitorische Grundlagen:Wie entsteht Konzept über das „Selbst“? • Zunächst primitiver self-otherspace: • Kein Bewusstsein über das Subjekt • Sowohl leblose wie lebendige Objekte darin enthalten  “blended, sharedspace“ • Sobald Bindung zu anderen aufgebaut sind, ändert sich dieser „space“ • Erwachsenen-Konzept von „Gleichheit“ und „Unterschied“ wird erworben (self-otheridentity) • Verständnis von sich selbst als eigenes Subjekt  „sharedintersubjectivespace“ • u.a. Spracherwerb führt zu weiterer Differenzierung dieses „space“

  7. Neuronale Grundlagen F5 Areal im ventralen, premotorischenKortex: • Motorneurone • Feuern nicht bei elementaren Bewegungen, sondern bei bestimmten Actions wie z.B. greifen, halten. • Kodieren also das Verhältnis zwischen Organismus und Objekt • Dieses Verhältnis enthält einen erwarteten Erfolg  es gibt sogar Neuronen, die nur bei erfolgreicher Handlung feuern. • Visuomotorneurone • Kanonische Neurone • Spiegelneurone

  8. Neuronale Grundlagen • Kanonische Neurone • Reagieren auf Repräsentation eines Objektes mit bestimmten Aussehen, welches eine bestimmte Handlung impliziert, ohne dass eine bestimmte Handlung erfolgt • Spiegelneurone • Feuern, wenn bestimmte Handlung beobachtet wird oder ausgeführt wird  repräsentieren Inhalt, der unabhängig von der „self-other“ Unterscheidung ist • Feuern, egal ob Handlung gesehen, gehört oder ausgeführt wird  Semantischer Inhalt von Bedeutung, Modalität egal • Eröffnen intersubjektiven Raum, der „we“-centric (wir-zentriert) ist:  der Akteur ist irrelevant

  9. Spiegelneurone: Identifikation • Bisher wurden nur Spiegelneurone und Handlung untersucht, jetzt auch Zusammenhang mit Gefühlen • Spiegelneurone sind Ausgangspunkt für Erfahrung von Identifikation und Empathie • Großer Unterschied zu anderen Verknüpfungen von Neuronen: Spiegelneurone verwischen Unterschied von „deins“ und „meins“ und zeigen uns damit, dass andere sind wie wir/wir sind wie die anderen • Zur Wahrnehmung der Unterscheidung zwischen uns und anderen haben wir andere Systeme, Spiegelneurone ermöglichen Aufbau eines „sharedspace“, wo Interaktionen nach ihrem gemeinsamen impliziten semantischen Inhalt erkannt werden

  10. Spiegelneurone: Identifikation und Empathie • Einzigartig beim Menschen: affektive Dimension von interindividuellen Beziehungen  Empathie • Mirrowsystem ist plausible neurale Basis für emotionales Verständnis und Empathie • Empathie ermöglicht uns, eine bedeutsame Bindung zu anderen aufzubauen • Ähnlichkeit zu anderen erfahren wir durch gemeinsame Gefühle, gleiches Körperschema, gleiche körperliche Gefühle wie Schmerz, etc. • Konzeptuelles Werkzeug, um die Ähnlichkeit anderer wahrzunehmen, ist „sharedmanifold“

  11. Sharedmanifoldhypothesis • sharedmanifold= gemeinsame Repräsentationsebene  macht es möglich, sich anderen ähnlich zu fühlen (konzeptuelles Werkzeug) wichtig für automatische intersubjektive Identifikation, auch für Gefühle  empathische Rolle dieses „sharedmanifold“ erworben durch mirrowsystem • Operationalisiert auf drei Ebenen: • 1. Phenomenologische Ebene Wir erfahren andere als „likeus“, weil wir Handlungen, Gefühle und Emotionen mit ihnen teilen können • 2. Funktionale Ebene Kohärenzund Regelhaftigkeit kann erkannt werden und Verhaltensvorhersage wird möglich. Erwerb von Self-other Identity • 3. Subpersonale Ebene Implizites Verstehen der Gefühle anderer, kein bewusstes Beschäftigen mit dem Erkennen der Gefühle anderer

  12. Evidenz für „sharedmanifold“ • Spiegelmechanismen in schmerzassoziierten Neuronen • Ergebnisse von Hutchison et al. 1999: • Spiegelneuronen im anteriorenCingulärenKortex feuern, wenn eigene Hand gepiekst wird oder ein Nadelstich beobachtet wird • Ergebnisse von Calder et al. 2000: • Wenn die eigene Fähigkeit eine Emotion zu empfinden verlosen geht, können wir eben diese Emotion nicht in anderen entdecken • Spiegelmechanismen bei Erkennung emotionaler Gesichtsausdrücke • Ergebnisse von Carr et al. 2001: • Gleiche Areale im Gehirn sind aktiv, wenn emotionale Gesichtsausdrücke imitiert oder beobachtet werden

  13. Diskussion • Lässt sich Empathie durch Spiegelneurone erklären?

  14. Spiegelneuronen und Imitation • Aussagen von Gallese: Spiegelneurone führen zu • Identitätsgefühl • Empathie • Imitation bei Neugeborenen  Imitation bei Neugeborenen ist Verdienst der Spiegelneurone, da diese die gesehen „actions“ anderer „übersetzen“ in eigene „actions“

  15. Kritik an Gallese • Wie Imitation funktioniert ist nicht viel klarer geworden durch Entdeckung der Spiegelneurone • Spiegelneurone haben nicht die Funktion, visuellen Input in motorischen Output zu übersetzen (Spiegelneurone reagieren auf Beobachtung und auf Handlung, aber nicht auf Beobachtung mit Handlung)

  16. Imitation bei Neugeborenen • Spiegelneurone bei Neugeborenen führen zu Imitation von z.B. Zungenbewegung • Studie von Meltzoffand Moore, 1977 und 1983 • Durchführung: • Erwachsene zeigen Mundbewegung und Zungenbewegung: 4 in 20 Sekunden • Babys haben 2,5 Minuten Zeit, um zu reproduzieren • Ergebnisse „Zunge herausstrecken“: reproduzieren 0,5 in 20 Sekunden  „Mund öffnen“: reproduzieren weniger als 1/10 reproduzieren dann, wenn Model still hält

  17. Imitation bei Neugeborenen • Weitere Untersuchungen von Jones 1996 und 2001: Auch bei anderen Stimuli (farbige Lichter, Musik) reagieren Babys mit Herausstrecken der Zunge  das Herausstrecken der Zunge ist vielleicht nur ein Nebenprodukt von „arousal“ bei Babys

  18. Imitation bei Neugeborenen • Fazit • Babys reproduzieren nicht eins-zu-eins, sondern weniger und unregelmäßig gehäufter • Was Babys reproduzieren ist abhängig von der dargebotenen Bewegung • Babysreproduzieren mit Verzögerung • Ist das dann trotzdem Imitation?

  19. Diskussion • Wie viel kann das System Spiegelneurone erklären? Füllen wir Lücken in unseren Theorien mit den Spiegelneuronen und „überinterpretieren“ dabei die wahren Ergebnisse? • Bsp: Imitationshandlungen bei Neugeborenen

  20. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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