1 / 21

PSYCHOSOMATIK – Wenn die Seele durch den Körper spricht

Roland Stettler. PSYCHOSOMATIK – Wenn die Seele durch den Körper spricht. Koronare Herzkrankheit Krebserkrankung. Psychosomatik. Koronare Herzkrankheit: Somatische Faktoren. Kausale Risikofaktoren Hypercholesterinämie / Arterielle Hypertonie Diabetes mellitus / Nikotinabusus

abdul-young
Download Presentation

PSYCHOSOMATIK – Wenn die Seele durch den Körper spricht

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Roland Stettler PSYCHOSOMATIK –Wenn die Seele durch den Körper spricht Koronare Herzkrankheit Krebserkrankung

  2. Psychosomatik

  3. Koronare Herzkrankheit: Somatische Faktoren • Kausale Risikofaktoren • Hypercholesterinämie / Arterielle Hypertonie • Diabetes mellitus / Nikotinabusus • Mögliche Risikofaktoren • Erhöhte Serum-Triglyceride und Lipoprotein-a-Werte • Hyperhomozysteinämie / Hyperfibrinogenämie • Prädisponierende Risikofaktoren • Adipositas / Insulinresistenz • Körperliche Inaktivität • Positive Familienanamnese / männliches Geschlecht Erklären in ihrer Gesamtheit nur 50% der Varianz der KHK

  4. Koronare Herzkrankheit: Psychische Faktoren • Typ-A-Verhalten (übersteigerter Tatendrang, schlecht definierte Ziele, Aggressivität, Ehrgeiz, Konkurrenzstreben, Gefühl von Zeitdruck) • Kein eigenständiger Risikofaktor, mehr Bindeglied • „Toxische“ Komponenten dieses Musters: • Feindseligkeit (Zynismus, Misstrauen, chronischer Ärger) • Depressivität • Depression nach Myokardinfarkt: kardiale Letalität nach 6 Monaten 4-fach gesteigert • Prognostisch wesentlichster postinfarzieller RF • Nicht abhängig von: Schweregrad Koronarangio, Infarktgrösse oder LV-Ejektionsfraktion Myrtek, 1999; Williams et al. 2000 Carney et al. 1999

  5. Koronare Herzkrankheit: Psychische Faktoren • Frauen mit unsicher-vermeidendem Bindungsstil haben signifikant häufiger eine KHK • Selbstwertunsicherheit • Anpassen an peer group (Aufklärungskampagnen haben kaum Einfluss) • Job-strain-Verhalten gehäuft • Typ-A-verhalten als Kompensation Hul-Waskowiak et al. 2000

  6. Koronare Herzkrankheit: Soziale Faktoren • Niederiger sozioökonomischer Status • Bis 3-fach erhöhte KHK-Inzidenz und KHK-Mortalität • Weitgehend unabhängig von somatischen RF • Möglicherweise stärkere Stress-Belastungen, mehr psychische Störungen • Arbeitsbezogener Stress • Hohe Anforderungen mit wenig Entscheidungskompetenz bzw. Arbeitskontrolle (sog. „job strain“) • 4-fach erhöhtes Risiko für kardialen Tod nach 6 J • Gute soziale Unterstützung • Vorhandene Partnerbeziehung senkt KHK-Sterblichkeit Marmot et al. 1997 Karasek et al. 1979 Titscher + Schöppl, 2000

  7. Koronare Herzkrankheit: bio-psycho-soziales Modell

  8. Krebs: Grundsätzliche Überlegungen • Behandlung körperlich und psychisch hoch belastend • Krebs löst allgemein Ängste und Hilflosigkeit aus • Krebs wird häufig mit Tod und Sterben gleichgesetzt • Diagnose „Krebs“ ist Einbruch in das Lebensgefüge des Individuums • Vom Krebs ist die ganze Familie betroffen

  9. Risikofaktoren für psychische Dekompensation • Frühere und bestehende psychische Probleme (v.a. Depression) • Mangelnde soziale Einbindung und Unterstützung • Aktuelles Erleben von Trennung, Tod • Ehe-, Familienprobleme • Finanzielle, berufliche Probleme • Negative Krankheitserfahrungen • Unkontrollierbare Schmerzen • Ungünstige Prognose • Fortgeschrittener Tumor • Körperliche und emotionale Erschöpfung

  10. Krebs: Häufige Ängste • Angst vor Verlassenwerden, Trennung und sozialer Isolation • Vor Schuldgefühlen • Vor passiver Auslieferung und Überwältigung durch unkontrollierbare Kräfte • Vor Neid und Eifersucht auf die Gesunden • Vor verstümmelnde chirurgischen Eingriffen • Vor Überempfindlichkeit und leichter Kränkbarkeit • Vor Verlust von Autonomie und Lebensqualität • Vor Schmerz • Vor Rückfällen und Unheilbarkeit Meerwein, 1991

  11. Krebs: Müdigkeit und Erschöpfung • 30-40% der Patienten leiden auch nach Abschluss der Behandlungsphase unter chronischer Fatigue • Müdigkeit, Energiemangel, übersteigertes Ruhebedürfnis • Gefühl der generalisierten Schwäche • Gestörtes Schlafmuster, Schlaf wenig erholsam • Sich zu jeder Aktivität zwingen müssen • Ausgeprägte emotionale Reaktionen auf empfundene Erschöpfung (Reizbarkeit, Niedergeschlagenheit) • Mehrere Stunden Unwohlsein nach Anstrengung

  12. Krebs: Diagnosemitteilung • Sorgfältige Vorbereitung des Gesprächs • Ruhige Umgebung, ungestörte Gesprächsathmosphäre • Sind Familienangehörige mit einzubeziehen? • Gesprächsanliegen formulieren, Zeitrahmen benennen • Subjektiven Informationsstand, Behandlungsvorstellungen des Patienten erfragen • Wort „Krebs“ nicht tabuisieren • Emotionale Reaktionen aufgreifen, nicht rasch auf Sachebene („Fakten“) wechseln • Hoffnung offen lassen • Ausführliche Information über Krankheit und Therapieoptionen • Weiterführendes Gespräch anbieten

  13. Krebs: Krankheitsverarbeitung - Coping • Günstige Verarbeitungsstrategien • Aktives, problemorientiertes Coping • Kämpferische Einstellung gegenüber der Krankheit („fighting spirit“) • Aktive Verleugnung • Soziale Unterstützung • Ungünstige Verarbeitungsstrategien • Unterdrückung von Gefühlen • Sozialer Rückzug, Isolation • Passive Hinnahme, Resignation, Grübeln • Depression, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit

  14. Krebserkrankung und Partnerschaft • Psychische Belastung und Anpassungsprobleme bei Patient und Angehörigen gleich gross • Ehepartner berichten oft häufiger über psychische Probleme als Patienten • Ehepartner sind nicht von vorneherein als Unterstützung anzusehen; eine schlechte Qualität der Partnerschaft ist eine zusätzliche Belastung für den Patienten • Patienten die sich schlecht abgrenzen können, fühlen sich durch depressive Symptomatik des Partners zusätzlich belastet

  15. Gesprächsführung bei Krebspatienten • Zeit haben, offen sein, sich zur Verfügung stellen • Zu Anfang zurückhalten, dem Patienten Raum geben • Gespräch soll den Patienten entlasten, nicht belasten; keine Konflikte vertiefen • Weder durch Hoffnungslosigkeit bestimmen lassen, noch durch unrealistische Rettungsfantasien verleiten lassen • Individuelle und familiäre Abwehr als ein Versuch der Bewältigung erkennen und respektieren

  16. Gesprächsführung bei Krebspatienten (2) • Gefühle der Angst, Verzweiflung, Wut und des Ärgers aufgreifen und helfe, diese auszudrücken • Anknüpfen an Bewältigungsstrategien, die früher geholfen haben • Das körperliche und seelische Wohlbefinden fördernde Ressourcen aktivieren (Beziehungen, Hobbies) • Bewusstwerden der eigenen Emotionen wie Angst vor dem Tod, Resignation Hilf- und Hoffnungslosigkeit

  17. Fachpsychotherapeutische Behandlung • Bei ca. 10% indiziert • Psychoedukative Verfahren • Verhaltensmedizinische Verfahren (Entspannung etc.) • Individuelle Psychotherapie • Gruppenpsychotherapie

  18. Reaktionen bei Behandlung von Krebspatienten • Überidentifikation • Vermeidung und Verleugnung • Flucht in Überaktivität • Rückzug und Resignation • Schuldgefühle

  19. Begleitung unheilbar Kranker • Intensive gefühlsmässige Bindung zum Patienten • Frühere Erfahrungen mit Sterben und Tod von Freunden, Angehörigen werden reaktiviert • Eigene „Schwachstellen“ kennen

  20. Begleitung unheilbar Kranker „Wer gut begleitet wird, verlangt keine Sterbehilfe“ Viardot, 2002

  21. Weitere Präsentationen www.seminare-ps.net

More Related