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Moderne Fortpflanzungsmedizin

Moderne Fortpflanzungsmedizin. Prof. Dr. Christoph Keck Gynäkologische Endokrinologie & Reproduktionsmedizin. Agenda. Epidemiologie/Demographie Diagnostik Ursachen der Kinderlosigkeit Therapie Insemination IVF/ICSI Was bringt die Zukunft ?.

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Moderne Fortpflanzungsmedizin

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Presentation Transcript


  1. Moderne Fortpflanzungsmedizin Prof. Dr. Christoph Keck Gynäkologische Endokrinologie & Reproduktionsmedizin

  2. Agenda • Epidemiologie/Demographie • Diagnostik • Ursachen der Kinderlosigkeit • Therapie • Insemination • IVF/ICSI • Was bringt die Zukunft ?

  3. Alterspezische Fertilitätsrate – Demographische Entwicklung Bezeichnet die Zahl der von Frauen einer bestimmten Altersgruppe lebend geborenen Kinder bezogen auf tausend Frauen in der Altersgruppe.

  4. Ungewollt kinderlose Paare in Deutschland

  5. Warum frühere Kinderwünsche unerfüllt geblieben sind? Basis: Bundesrepublik Deutschland; 25- bis 59-jährige, die sich früher (weitere) Kinder gewünscht haben Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7094/7097/7098

  6. Die meisten betroffenen Frauen konsultieren einen Arzt Basis: Bundesrepublik Deutschland; 25- bis 59-jährige, die sich aktuell ein (weiteres) Kind wünschen und schon mind. 1 Jahr vergeblich versuchen, schwanger zu werden. Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 5217

  7. Sehr viele betroffene Frauen nehmen keine reproduktions-medizinische Hilfe in Anspruch, weil sie hoffen, dass es auch so klappen wird. Basis: Bundesrepublik Deutschland; 25- bis 59-jährige Frauen mit aktuellem Kinderwunsch, die schon mind. 1 Jahr vergeblich versuchen, schwanger zu werden und bisher noch keine reproduktionsmedizinische Hilfe in Anspruch genommen haben. Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 5217

  8. Ab welchem Alter wird es für eine Frau schwieriger, schwanger zu werden? Basis: Bevölkerung ab 16 Jahre Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 10005, Mai/Juni 2007

  9. Ovarielle Reserve – „biologische Uhr“ Human Reproduction Update, 2007

  10. FAZIT • Der Frauenarzt hat die Aufgabe, Frauen (Paare) mit unerfülltem Kinderwunsch rechtzeitig zu identifizieren, um sie ggf. einer gezielten Behandlung zuzuleiten

  11. Basisdiagnostik Bei der Frau • Anamnese • gyn. Untersuchung/Ultraschall • Hormonstatus zu Beginn des Zyklus (1.-4. Tag) • Ausschluß organischer Störungen (Endometriose/Myome etc) • Zyklusmonitoring/Ovulationsnachweis • (Prüfung der Eileiterfunktion)

  12. Basisdiagnostik • Beim Mann • Anamnese (Infektionen, Medikamente etc.) • Ausschluß organischer Ursachen (Varikozele/Fehlanlagen/Hypogonadismus) • Ejakulatuntersuchung • (Hormonstatus) • (apparative Diagnostik)

  13. Häufigkeitsverteilung der Ursachen der Kinderlosigkeit • In 40% auf weiblicher Seite • Tubenfunktionsstörung • Störung der Eizellreifung/der Gelbkörperfunktion • In 40% auf männlicher Seite • Idiopathisch (60-80%) • Z.n. Deszensusstörung • Infektion • Tumor • In 20% bei beiden Partnern

  14. Im Land der „Mythen und Märchen….“ „Ihre Samenqualität ist eingeschränkt weil: • Sie zu viel Streß haben • Sie zu enge Unterwäsche tragen • Sie zu häufig heiß baden • Sie zu häufig in die Sauna gehen • Sie zu viel Fahrrad fahren • Ihre Sitzheizung zu heiß eingestellt ist….“

  15. Reproduktionsmedizinische Techniken • IUI (Intrauterine Insemination) • AID (Artificial Insemination with Donor Sperm) • IVF (In-vitro Fertilisation) • ICSI (Intra-Cytoplasmatische Spermien- Injektion) • TESE (Testikuläre Spermien-Extraktion) • Kryo (Kryokonservierung) • AHA (Assisted Hatching) • SUZI (Sub-Zonale Insemination) • GIFT (Gamete Intra-Fallopian Transfer) • MESA (Mikro-Epididymale Spermien-Aspiration)

  16. Intrauterine Insemination (IUI) • Indikation: • Idiopathische Sterilität • Endokrine Faktoren • Immunologische Sterilität • Andrologischer Faktor • Vordiagnostik • Tubenfunktion • Ejakulatqualität NORMAL !

  17. Intrauterine Insemination (IUI) Behandlungsoptionen: • Ovarielle Stimulation (CC/FSH/hMG) • Zyklusüberwachung (US/BTK) • Ovulationsinduktion (+/- hCG) • Spermienpräparation (Swim-up/Waschen) • Insemination (Einfach-/Doppelinsemination) • Lutealphase (+/- Progesteron)

  18. Behandlungplan: Clomifen-Stimulation US/BE US/BE US/BE IUI hCG Zyklustag 1 5 9 10 12 14

  19. Low-dose Gonadotropinstimulation 75-100 I.E./d 50-75 I.E./d 25-50 I.E./d Vorteile: kurze Stimulationsdauer, praktisch immer Follikelentwicklung Nachteile: häufig multifollikuläre Entwicklung, hohes OHSS-Risiko

  20. Spermienpräparation Suspension der Spermien in Kulturmedium Insemination von 200-300 µl Intrauterinen Insemination (IUI)

  21. Reproduktionsmedizinische TechnikenAKF: 55 Zentren

  22. Schwangerschaftsrate IUI/OIAKF % /Zyklus N= 6950 2119

  23. Schwangerschaftsrate – SpermienkonzentrationAKF % /Zyklus

  24. Schwangerschaftsratenin Abhängigkeit von der Spermienmotilität (WHO A+B)n=3721 N=1146 N=59 N=1350 N=347 N=832

  25. Schwangerschaftsrate +/- StimulationAKF % /Zyklus

  26. Schangerschaftsrate – altersabhängigAKF % /Zyklus

  27. Schwangerschaftsrate – kumulativAKF % /Zyklus

  28. Intrauterine Insemination – Fazit: • Behandlungsmethode für das „junge“ unfruchtbare Paar ohne wesentliche Einschränkung der Fortpflanzungsfunktion • Sollte mit einer Stimulationstherapie (Clomifen-Tabletten, oder FSH-Spritzen) verbunden werden • Eingeschränkte Erfolgschancen (max. 20%) • Anzahl der Behandlungen sollte begrenzt werden (max. 4 x )

  29. „Klassische“ Reagenzglasbefruchtung = In-vitro-Fertilisation (IVF) • Befruchtung der Eizellen außerhalb des Körpers • Erstmals 1978 erfolgreich beim Menschen angewandt (B. Edwards/P. Steptoe) • Erstes Kind: Louise Brown • Inzwischen weltweit mehr als 4 Mio Kinder geboren

  30. IVF: Behandlungsschritte • Vorzyklus (Pille/Downregulation) • Ovarielle Stimulation • Ovulationsinduktion (hCG-Gabe) • Eizellentnahme • In-vitro Fertilisation • Embryotransfer • Lutealphasen-Support

  31. IVF-Behandlungsschritte: Long-Protokoll * = US/BE Eizellentnahme Embryotransfer hCG * * * * FSH-Spritzen P4 Spritzen/Nasenspray 2-3 Tage Pille 2-3 Wochen 12-14 Tage Blutung

  32. Reifung von 5-10 Follikeln/Oocyten Monitoring durch Ultraschall und Hormonstatus (E2/LH/P4) Ovulationsinduktion (hCG) Eizell-Punktion Behandlungsschritte: In-vitro-Fertilisation (IVF)

  33. Eizellgewinnung unter Ultraschallkontrolle transvaginal Isolierung von Eizellen und Kultivierung in speziellem Medium Zugabe von Spermien Behandlungsschritte: In-vitro-Fertilisation (IVF)

  34. Beurteilung der Befruchtung ca. 21-22 Stunden später Bewertung der Eizellqualität Weitere Kultur über 1-2 Tage Behandlungsschritte: In-vitro-Fertilisation (IVF)

  35. Nach 2-3 Tagen Kultur: Vier- oder Acht-Zell-Embryo Embryotransfer unter Ultraschallkontolle Lutealphasen-Support (Progesteron +/- Estrogen) Behandlungsschritte: In-vitro Fertilisation (IVF)

  36. In-vitro Fertilisation (IVF) - Erfolgsraten

  37. IVF oder ICSI – eine Frage der Spermienqualität

  38. Intra-Cytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI) • Einspritzen von Samenzellen direkt in die Eizellen hinein • Erstmals 1992 erfolgreich beim Menschen angewandt (Brüssel) • Inzwischen macht ICSI 50-60% aller Behandlungen im Bereich der Fortpflanzungsmedizin aus

  39. ICSI: Behandlungsschritte • Vorzyklus (Pille/Downregulation) • Ovarielle Stimulation • Ovulationsinduktion (hCG-Gabe) • Eizellentnahme • Intracytoplasmatische Injektion • Embryotransfer • Lutealphasen-Support

  40. Arbeiten unter konstanten Umgebungsbedingungen (Temperatur/Luftfeuchtigkeit/pos. Luftdruck) Intra-Cytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI)

  41. Durchführung der ICSI

  42. ICSI - Erfolgsraten

  43. Schwangerschaftsraten PAN-Institut7/2005-7/2007

  44. Schwangerschaftsraten PAN-Institut

  45. Kryokonservierung • Samenzellen (vor Chemo/Sterilisatio) • Eizellen (??) • Pronukleusstadien • Embryonen (Notfall) • Hodengewebe (TESE) • Eierstockgewebe

  46. Kryokonservierung von PN-Stadien

  47. Kryokonservierung von PN-Stadien

  48. Erfolgsraten insgesamt • Unter Anwendung der verfügbaren Verfahren zur ART kann – bei Behandlung in entsprechenden Zentren - der Kinderwunsch für 85% der behandelten Paare erfüllt werden.

  49. Wovon sind die Erfolgsraten abhängig ? • Qualität des IVF-Labors (Reinraumqualität ?!) • Konsequentes Qualitätsmanagement • Anzahl der Behandlungszyklen • „Know how“ der Ärzte und Biologen

  50. Schwangerschaftsraten in Deutschen IVF-Zentren

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