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Anmeldung im VIS-Online!!!. Bitte melden Sie sich unbedingt bis 15.Dezember im VIS-Online für diese Lehrveranstaltung an. Eine Schlussprüfung ist nur nach erfolgter Anmeldung für die Lehrveranstaltung möglich. Anmeldungen in vorhergehenden Jahren können die heurige Anmeldung nicht ersetzen.
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Anmeldung im VIS-Online!!! Bitte melden Sie sich unbedingt bis 15.Dezember im VIS-Online für diese Lehrveranstaltung an. Eine Schlussprüfung ist nur nach erfolgter Anmeldung für die Lehrveranstaltung möglich. Anmeldungen in vorhergehenden Jahren können die heurige Anmeldung nicht ersetzen.
Einleitung Die Thematik dieser Vorlesung - Licht, Sehen und Farbe - umfasst eine Vielzahl von Phänomenen, für welche spezifische Erklärungs- und Beschreibungsmodelle vorgestellt werden. Leider gibt es keine übergeordnete Disziplin, von der aus der gesamte Stoff unter einem einheitlichen Gesichtspunkt betrachtet werden kann. Hier treten uns auch heute noch die grössten naturwissenschaftlichen und philosophischen Rätsel entgegen und eine endgültige Lösung dieser Fragen zeichnet sich nicht einmal ansatzweise ab. Trotzdem wissen wir schon viel Brauchbares und mit dem Aufkommen des Computers hat der ganze Themenkomplex an praktischer Relevanz stark gewonnen. Für den Lernenden ergibt sich aus der Inhomogenität des Fachgebietes der Vorteil, dass er den Stoff in kleinen, voneinander relativ unabhängigen Portionen aufgeteilt bewältigen kann.
Es ist komplizierter als man normalerweise glaubt Wir sehen nur bedingt etwas, das wir auch mit anderen Mitteln nachweisen können. Betrachten Sie einige Zeit das schwarze Kreuz!
Der Farbreiz Licht Uns interessiert hier im Wesentlichen die Auslösung eines Farberlebnisses durch Licht, welches auf das Auge fällt. Gleichwohl sollten wir uns klar machen, dass man Farberlebnisse auch durch mechanische (Schlag auf das Auge), elektrische (Strom im Bereich des Auges), physiologische (Blutüberschuss im Kopfbereich) und als Drogen wirkende chemische Einflüsse induzieren kann. [Siehe Jonnes Müller] Verweis auf Johannes Müller: Spezifische Sinnesempfindungen und die Dissertation Gabriele Schmid.(Notizenfeld)
Johannes Müller (1801 - 1858) Johannes Müller gehört zum physiologischen Neukantianismus. Er ist der Begründer der Lehre von den spezifischen Sinnesempfindungen, nach welcher jeder Sinnesnerv in apriorischer, ange-borener Weise auf jeden Reiz immer mit seiner ureigenen Empfindungsqualität reagiert, woraus die vollständige Subjektivität der Sinnesqualitäten (Farbe, Ton usw.) folgt. Diese Theorie der spezifischen Sinnesempfindungen wurde von Helmholtz und Wundt weiter entwickelt.
Tabelle der Sinne Literatur: Karl R. Gegenfurter: Gehirn & Wahrnehmung, 128 Seiten, 2003. Broschürt, Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 3-596-15564-9
Nicht adäquate Sinnesreizungen Alessandro Volta (1745- 1827) 1792 hat Volta als erster die Wirkung der von Galvani entdeckten "tierischen„ Elektrizität auf menschliche Sinnesorgane untersucht. Als er dabei auf einen Augapfel ein Stanniolblatt legte und in den Mund eine Silbermünze oder -löffel nahm, löste die Berührung beider Metalle eine Lichterscheinung aus (durch den galvanischen Strom im Auge). Seit 1790 berichtet Volta auch über durch Strom hervorgerufene Sinneswahrnehmungen beim Schmecken und Hören.
Sterne sehen(SWR4 Rheinland-Pfalz ) Inernet: „Was eine echte Comicfigur sein will, muss schon einiges zu bieten haben. Zum Standardrepertoire gehören die kreisenden Sterne über dem Kopf, falls ihr etwas gewaltsam über den Schädel gezogen wird. Die Fähigkeit, Sterne über dem Kopf schwirren zu lassen, hat Berufskollegen wie beispielsweise Miezekatze Silvester, Donald Duck und Lupo zu wahren Comic-Helden bei Jung und Alt avancieren lassen. Aber wie sieht es eigentlich in der Wirklichkeit aus? Etwa, wenn ein Mensch einen Schlag auf den Kopf bekommt. Sieht er dann auch Sterne? Tatsächlich kann so ein Schlag zumindest Lichtblitze auslösen, die dann vom Betroffenen oft als "Sterne" beschrieben werden. Denn die Sensoren unserer Netzhaut, die eigentlich für das Sehen zuständig sind, sind so empfindlich, dass sie nicht nur auf Lichtreize reagieren können, sondern auch auf Druckschwankungen. Diese Druckschwankungen werden in der Regel von der Gehirnflüssigkeit, dem so genannten "Liquor" abgefangen. Doch wenn der Schlag zu stark ist, kann es durchaus zu Empfindungen wie Lichtblitze, oder - wenn Sie eben möchten - auch zu den "Sternen" kommen. “
Sehen ohne äusseren Reiz Optische Halluzinationen sind Erlebnisse mit Lichtern, Farben, Blitzen, Gestalten, Figuren, Szenen usw. Beängstigend sind die schnell wechselnden Abläufe im Delirium (Alkohol, Rauschdrogen, sonstige Schadstoffe, krankhafte Einflüsse). Hier handelt es sich meist um Käfer, Würmer, Spinnen, Mäuse oder sonstiges Ungeziefer, das sich auf den Kranken bedrohlich zubewegt.
KOKS DerStandard: 24. November 2005..."Diese verdammten Viecher." Charly kratz wie wild über seine Handrücken. "Da unter der Haut, siehst sie nicht? Die treiben mich zum Wahnsinn." In Letzterem hat der junge Mann mit der speckigen Baseballkappe tragischerweise Recht, er leidet unter Dermatozoenwahn. Wie viele exzessive Kokainkonsu-menten bildet sich Charly ein, dass sich Insekten und Würmer in seinem Körper eingenistet haben.
Literatur dazu: Dietmar Czycholl: Die Phantastischen Gesichtserscheinungen Vom Sehen bei geschlossenen Augen und seiner Erforschung. 2003, 154 Seiten, dt. vwb-verlag ISBN 3-86135-250-8
Geburtsblinde haben überhaupt keine Farbvorstellungen. Genau so können wir uns nicht vorstellen, wie die Farben den Bienen im UV-Bereich erscheinen. Unmöglichkeit von Farbvorstellungen bei Geburtsblinden Gemälde einer erblindeten Malerin (Farbempfindung bei Späterblindeten)
Nichtspezifische Sinnesempfindungen (1) Assoziationen: Geruch eines Weihnachtsgebäcks löst Melodie eines Weihnachtsliedes aus. (2) Synästhesie: z.B. Hörerlebnis löst ein Farberlebnis aus, das Denken an eine Zahl löst ein Farberlebnis aus, Geschmackserlebnis löst eine Tastempfindung aus (die Sauce schmeckt spitzig). Nicht so deutlich, dafür aber sehr häufig: Die Temperaturwirkung der Farben. ./. Literatur dazu: Farben hören, Töne schmecken, Die bizarre Welt der Sinne von Richard E. Cytowic von BYBLOS VERLAG (Taschenbuch – 1995) http://www.sensequence.de/proj/projde.html
Farb-Geschmacks-Synaesthesie Die Weinfarbe löst beim Kenner Geschmacksempfindungen aus. Er ist dann erstaunt, wenn er den Wein - mit verbundenen Augen verkostet – nicht mehr erkennt.
Gehör-Farben-Synaesthesie PM-Magazin 10.10. 06 Grün entspannt nicht nur die Seele, sondern dämpft auch den Geräuschpegel. Um unsere Ohren und Nerven zu schonen, könnten grün eingefärbte Züge, Schlagbohrer oder Bürogeräte schon bald zum Alltag gehören. Forschungen der TU München haben ergeben, dass Farben die Lautstärkewahrnehmung stark beeinflussen. Autor(in): Wolfgang C. Goede
Die Temperaturwirkung der Farben Gefühl von Kälte Gefühl von Wärme Synaesthesie: Ein Sinnesorgan löst nicht-sinnesspezifische Wahrnehmungen aus.
Gute Beleuchtung beim Essen Van Gogh: Die Kartoffelesser Zwar weniger gemütlich, aber das Essen schmeckt bei guter Beleuchtung wesentlich besser, weil die Farben geschmacklich mitwirken.
Das Wort „Farbe“ wird für viele grundverschiedene Begriffe verwendet. Sie denken bei dieser Vorlesung vielleicht nicht an: Farbiger Amerikaner, Farbe bekennen, im Gesicht die Farbe verlieren, farbige Erlebnisse, Farbe des Parteibuches, ... Wir verwenden den Begriff Farbe in zwei Bedeutungen: 1.) Farbempfindung (exakt: Farbvalenz) – ein psychologischer Begriff 2.) Gekaufte Farbe (exakt: Farbmittel) – ein chemisch-physikalischer Materialbegriff
Farbe im Bewusstsein und Farbe in der Tube Akustisches Analogon: Geräuschempfindung und Geräuschquelle
Dementsprechend zwei verschiedene Farbmischungen additiv multiplikativ Empfindungsmischung Materialmischung
DEMOKRITnach Diogenes Laertius frühes 3. Jh. v. Ch.(nicht der Diogenes im Fass) Diogenes Laertius schrieb eine bedeutende Geschichte der Philosophie und kannte die Lehre des Demokrit: „Die Wahrnehmung der Farbe beruht in Wirklichkeit auf einer Täuschung: Den Atomen haben keine Farbe, wir erkennen nur einen subjektiven Farbeindruck aufgrund der Gestalt und Lage der Atome. Die weisse Farbe wird durch glatte Atome, die schwarze durch rauhe hervorgerufen.“ Hier bahnt sich auch eine Auffassung der Farbe als Material an. Aber auch die Farbe als Korpuskelstrahlung wird von Demokrit angenommen. Wir wissen durch die 10 Bücher dieses Diogenes sehr viel über die frühe griechische Philo-sophie. Aber über ihn selbst wissen wir praktisch nichts. Diogenes Laertius: Lives of Eminent Philosophers, Volume 2, Books 6-10 (Loeb Classical Library) Format: Hardcover - 10th printing/1st pub.1925 Pub. Date: November 19
Epikur 341-270 v.Ch.der lachende Philosoph Epikur im zweiten Buche gegen Theophrast leugnet, daß Farben den Körpern innewohnen, und behauptet vielmehr, sie entständen durch gewisse Stellungen und Lagen der Körper gegen das Gesicht; und auf diese Weise könne ein Körper ebenso wenig farblos sein als Farbe haben. „Auch davon abgesehen, weiß ich nicht, wie man sagen könne, dass Körper in der Finsternis auch Farbe hätten.“ Hier bahnt sich also an, dass Farbe ein Bewusstseinsinhalt ist.
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Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) Goethe meinte eigentlich die Farb-empfindung (mit Netzhautzuständen verbunden), vermischte aber seinen Farbbegriff immer wieder mit physika-lischen Irrtümern (wobei er über Newton polemisiert). Goethe betrachtete seine Farbenlehre als seine bedeutendste Schöpfung. Er stiftete aber im Wesentlichen nur den Nährboden für dilettantische Pseudofarbwissenschaften. Wenn heute sich jemand im Zusammenhang mit Farben auf Goethe beruft, so sollte er mit ganz besonderer Skepsis betrachtet werden.
Farbvalenz – Farbmittel Farbvalenz Dieses Wort wird in der Farbwissenschaft verwendet, wenn man sicherstellen will, dass eine Farbempfindung gemeint ist. Farbmittel Dieses Wort wird in der Farbwissenschaft verwendet, wenn man sicher stellen will, dass nicht eine Farbempfindung, sondern ein farbiges Medium (Material) (Malfarbe) gemeint ist.
Farbwürfel Farbkarte einer Farben-Firma Reflexionsspektrum eines Stoffes Farbkoordinaten und Spektren Farbvalenzen (also Gefühle) werden mit dreidimensionalen Koordinaten beschrieben. Farbmittel (also Materialien) werden durch Absorptions- beziehungsweise Transmissions-Spektren beschrieben. Ebenso werden Materialproben verwendet, um Farbmittel vorzuzeigen.
Farbkoordinatenfür Farbempfindungen Hier werden Farbempfindungen durch den Bildschirm induziert angeboten und gezeigt, wie sie durch einen passenden Bildschirm-Farb-Reiz erzeugt werden können.
Farbkarten + Farbatlantenfür Farbmittel Die Art des Matrerials (oder die Erzeugerfirma) muss dabei festliegen
Pantone Farbatlas für industrielle Farbkennzeichnung
Für mich bekannt Für mich grundsätzlich unbekannt Farbempfindung subjektiv oder objektiv? Wie empfinde ich, wie empfindet der andere? Also: Es gibt keine Objektivierung der Farbempfindung
Die Farbe im Bewusstsein und in der Reaktion 1.Man kann in das Bewusstsein eines anderen Individuums grundsätzlich nicht eindringen. Selbst die Beobachtung neuronaler Vorgänge sagt über das Bewusstsein nichts aus. 2.Vom Bewusstsein zu unterscheiden sind die Reaktionen eines Individuums. Das Individuum kann zwar lügen, aber wenig oder mehr trickreiche Versuche können zeigen, ob das Individuum dabei z.B. bei zwei Strahlungsarten gleiche oder unterschiedliche Reaktionen zeigt.
Wie sieht Hans das rote Quadrat? so ? so ? Die Anderen werden es nie wissen.
Aber Unterschiede können erfragt werden Wir können Hans befragen, ob er einen Unterschied erkennt.
Die Farbmetrik (Umgangssprachlich und falsch: Messung der Farbempfindung) ! Die Farbmetrik beschäftigt sich nicht mit Farbempfindungen, sondern mit den Reaktionen des Individuums auf Farbreize!
Antike: „chloros“ „luridus" etymologisch„Glut“ Heute ? Schwierigkeit bei Unterscheidung durch Namenim Abendland Wer nicht mit Worten unterscheidet, dem dürften auch die Bewusstseinsinhalte wenig Unterschiede bieten.
Violett in der Spektrometrie, im Druck und in der Umgangssprache In der Spektrometrie wird die kurzwelligste Strahlung, welche noch sichtbar ist, als Violett bezeichnet. Im Farbdruck wird dasjenige Blau, welches gerade die ersten Zeichen einer Rotbeimischung zeigt, als Violett bezeichnet. Im Internet findet man bei der Bild-Such nach „Violett“, fasst nur ein dunk-leres Rosa. Spektrometrie Druck Pop-Sprache
Die Farbe Magenta = Fuchsia Die Farbnamen Fuchsia und Magenta wurden in der Vergangenheit selten gebraucht und daher wurde diese Far-be mit den Namen Pink, Lila, Violett, Rosa bezeichnet.
Blau in Japan „aoi“ : herkömmlich keine Unterschiede bei den dargestellten Far-ben. Die moderne japanische Kultur aber unterschei-det diese Farben. "siro" : weiss, "kuro" : schwarz, "ao" : blau, "aka" : rot, "ki" : gelb, "cha" : braun, "midori„ : grün, "momo" : rosa, "murasaki" : magenta
Unterscheidungsfähigkeiten bezüglich Wahrnehmung und Sprache sind kulturbedingt Graupenschlag Pulver Nassschnee Pressschnee Matsch Papp Marmor Firn Harsch Sulz Schwimmschnee
Sind Weiss und Schwarz Farben? Newton identifizierte „Weissheit'' mit Helligkeit. Helmholtz (1860) untersucht die Hellig-keit getrennt von den Farbwahrnehmungen; er betrachtet auch Schwarz als eine Empfindung (und nicht als die Abwesenheit einer Empfindung). Heute sind für uns ohne Frage auch Weiss und Schwarz Farben.
Was ist Licht? Man kann zwar das Verhalten von Licht immer besser mathematisch beschreiben, aber seine Natur wird immer rätselhafter. ? Beim Armin Assinger würde ich die Antwort „Licht ist elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen zwischen 380 und 780 nm.“ wählen.
Farbiges Licht Als elektromagnetische Strahlung hat Licht objektiv keine Farbe. Während ich ein rotes Kleid sehe (weil Licht eines bestimmten Wellenlängengemisches auf mein Auge trifft), kann ein Rotgrün-Farbenblinder das Kleid kaum vom Hintergrund unterscheiden. Das liebe Rindvieh (auch der gefürchtete Stier) hingegen sieht überhaupt nur hell-dunkel und kann überhaupt keine Farben differenzieren!!! Es ist aber trotzdem sinnvoll und praktisch, das Wellenlängengemisch, welches vom Kleid auf mein Auge fällt, als rotes Licht zu bezeichnen.
UV, IR, Rönthgenlicht Man spricht zwar gelegentlich von ultraviolettem, infrarotem und Rönthgen-Licht, sollte aber die Worte Licht, leuchten, Beleuchtung, ... nur im Zusammenhang mit sichtbarer elektromagnetischer Strahlung verwenden.
Sir Isaac Newton (1643 - 1727) Nahm an, dass es sich beim Licht um eine Teilchenstrahlung handelt.