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HU-Seminar WS 2003/2004. Themen: 1 Sport bei Erkrankungen Zielgruppe Wirkungen des Gesundheitssports auf Erkrankungen. 2 Determinanten des Gesundheitssports Methodische und didaktische Aspekte. Sport bei Erkrankungen. Gesundheitssport 40+ Kursauswahl bezogen auf Indikation
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HU-Seminar WS 2003/2004 Themen: 1 Sport bei Erkrankungen Zielgruppe Wirkungen des Gesundheitssports auf Erkrankungen 2 Determinanten des Gesundheitssports Methodische und didaktische Aspekte
Sport bei Erkrankungen • Gesundheitssport 40+ • Kursauswahl bezogen auf Indikation • „Einzeltraining in der Gruppe“ • Kursangebote: • Basistraining • Training für Muskeln und Gelenke • Herzsport (Reha Phase III) • Wassergymnastik • Herz-Kreislauftraining • Rückentherapie • Entspannung
Sport bei Erkrankungen • Pflicht : Ärztliche Voruntersuchung • Grundlagen für den Sportlehrer: • Untersuchungsbogen • med. Kurzbefunde
Medikament Bewegung MedikamentBewegung Ausdauer Kraft Koordination Beweglichkeit KHK, Bluthochdruck Diabetes Fettstoffwechsel-störungen Immunsystem Krebs Alterungsprozesse KHK Osteoporose Arthrose Rückenschmerz Rheuma Arthrose Rückenschmerz Osteoporose Arthrose Rückenschmerz Diabetes Alterungsprozesse
Alterungsprozesse • Altern aus biologischer Sicht: • Altersprozesse können (noch) nicht gestoppt werden • Sie sind irreversibel • Alterungssymptome: • natürl. Alterungsprozesse 50% • Bewegungsmangelerscheinungen 50% (Smith 1981) Alternstheorien (etwa 300): Verschleißtheorien (70%) Mutation der mitochondralen DNA Pinealis (Zirbeldrüse) Theorie DNA Schaden Theorie Genetische Theorien (30%) Telomer Theorie (Zündschnur) Energieverbrauch/Gewichtseinheit Theorie: Maus 250 cal/gr = 18 Monate Schwein 12 cal/gr = 300 Monate
Alterungsprozesse • Morphologische Veränderungen • Gehirn: • Veränderter Neurotransmitterspiegel mit Abschwächung der Aufmerksmakeit, gestörten motor. und sensor. Leistungen • Herz: • Degenerationsprozesse der Gefäße • Störung der Windkesselfunktion • Bindegewebige Einlagerungen (Leitungsstörungen) • Elastizitätsverlust der Herzklappen • Beeinträchtigung der Herzfunktion
Alterungsprozesse - Kraft • Muskeln: • Anzahl der ME und Muskelfasermasse, Cross-Links • 24. -52. Lj.: 5% 52. - 77. Lj.: 35% • Nervenleitgeschwindigkeit • max. Leitungsfrequenz ( Deinnervation, morpholog. Änderungen) • Verlust Typ II > Typ I Fasern (Kontraktionszeiten) • Atrophie posturale M. > phasische M. • Maximalkraftverlust, Koordinationsverlust • Störungen im Gangbild, Stürze, reduzierte Gelenksicherung, chron. Rückenschmerz, Arthrose
Alterungsprozesse - Ausdauer • Aerobe Ausdauer: • VO2 max Verlust ab 25. - 30. Lj. (9 - 10 % pro Dekade) • HMV = HF x SV, AVD, Hämoglobinkonzentration • Anaerobe Ausdauer: • Kontinuierliche Abnahme im Erwachsenenalter • Lunge: • Respiratorische Gesamtoberfläche ( Gasaustauschkapazität D) Trainierte Personen Untrainierte Personen
AlterungsprozesseKoordination/Beweglichkeit • Koordination: • Gleichgewichtsfähigkeit D, Reaktionsfähigkeit D • Kopplungsfähigkeit D • Intermuskuläre + Intramuskuläre Koordination D • Koordination ungenauer, langsamer, unsicher • Sturzgefahr • Beweglichkeit: • Limitierte Gelenkbeweglichkeit • Gelenkspieler inkongruent, Kapsel/Ligamente verhärtet, Elastizitätsverlust der Sehnen
Trainierbarkeit - Kraft • Generell: • Training = erheblicher Reiz für Anpassungsreaktionen verschiedener Organe • Regenerationsprozese länger, Anpassungsprozesse verzögert • Einfluß auf Anzahl und Größe der Muskelfasern • Intramuskuläre Koordination C (Frequenzierung + Rekrutierung) • Ganggeschwindigkeit C, Gangmuster (Schrittlänge, Fußheber) • Balance C, Sturzhäufigkeit D, Frakturrisiko D • Lebensqualität !
Trainierbarkeit - Kraft • Studien über Krafttraining mit Personen 50 plus
WirkungKrafttraining/Osteoporose • Menopause (> 50. Lj.) führt bei Frauen zu reduziertem Östrogen-/Progesteronspiegel, Gefahr der Osteoporose • Krafttraining: • Knochendichte + Knochenmineralgehalt C • Calciumsekretion D • Osteocalcin-Konzentration (Indikator für Osteoblastenaktivität) C • Signifikante Veränderungen der Knochendichte nur nach gezieltem Krafttraining
WirkungKrafttraining/Gonarthrose • Krafttraining - Schmerzlinderung • Muskelschwäche steht in direktem Zusammenhang mit dem Schmerz • Gelenkinstabilität • schlechte Führung • erhöhte Belastung, Fehl- • Entzündung • Schmerz • reflektor. Kontraktur • erhöhter Gelenklbinnendruck • intraartik. Kräftemissverhältnis • Aus einer aktiven Arthrose kann eine kompensierte A. werden • Knorpel wird nicht von Gefäßen durchsetzt; Ernährung durch Diffusion • Wasserkisseneffekt • Knorpel verfügt nur über einelimitierte Regenerationsfähigkeit
Wirkung Krafttraining/Coxarthrose • Große Defizite der Kraft und Kraftausdauer in Ex+Abd 6 Monate post OP • Trendelenburg-Hinken 6 Mon post OP verringert trotz unverändert schlechter Kraftwerte der Abd-Muskulatur (Schmerzreduktion, Synergisten) • Umfang/Dauer der Physiotherapie und sportlichen Aktivität korrelieren pos. mit prä OP Niveau • Methode: • Stabi der LBH Region (Kraft, KA, neurom. Ansteuerung), Dehnung der periartikulären Muskulatur (Aro, Add, Beugekontraktur)
Dekonditionierung Inaktivität • Dekonditionierung: • atrophierte Rumpfmuskeln • verringerte Muskelaktivierung • schlechte Muskelkoordination • Krafttraining bei chron. Rückenschmerz ? • „Bewegung schadet nicht“ • Steigerung der Selbstkompetenz
TrainierbarkeitAusdauer - - - - -Trainierte Personen Untrainierte Personen Trainingseinfluß auf Ausdauerparameter
WirkungAusdauertraining/KHK • Wirkung / Mechanismen • Ökonomisierung der Bein/Armmuskulatur • Ökonomisierung des Energiestoffwechsels (Fett/Zucker) • Verbesserte O2 Versorgung des Herzens • Verbesserte Herzfunktion und elektrische Stabilität • Verringerung der sympat. Aktivität • Verbesserte Fließ –und Gerinnungseigenschaften des Blutes • KHK-Risiko/Mortalität sinkt bei körperl. Aktiven um 50% • unabhängig von anderen Risikofaktoren
WirkungAusdauertraining/KHK • Aktivitätsgrad >350 kcal besser >1000 kcal pro Woche • Trend: Freizeitaktivitäten (Gartenarbeit) wirken auch cardioprotektiv • Positives Dosis/Wirkungsverhältnis • 25 - 30 min mittlere Intensität bringen nur ca. 75 - 100 Kcal !
Dosis / WirkungAusdauertraining/KHK • Dosis und Wirkung • Effekte eines moderat intensiven Trainings:Gesundheitsnutzen contra Leistungsparameter • Größter Nutzen, wenn der am wenigsten Aktive aktiv wird • Übungszeit ansammeln • „less pain, more gain“ Dosis: > 30 min pro Tag moderate Ausdaueraktivität „you don‘t get something for nothing“
WirkungAusdauertraining/Bluthochdruck • Körperl. Aktivität wirkt blutdrucksenkend • sign. Abnahme des Blutdrucks in der Akutphase bis 16 Std nach 45 min Ausdauertraining (-13 mm Hg) • Hauptphase der BD Reduktion: 1-10. Woche nach Beginn (ca. 10 mm HG bei 70-80% der TN) • Stabilisation des Blutdrucks auf unterem Level nach 9 Monaten • Wiederanstieg des Blutdrucks 1 Monat nach Trainingsende • Moderate Aktivität ist besser als intensive • Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen (1Kg=2mm Hg syst. Bd.) • Ernährung (Kochsalzred.) • Streßreduktion
WirkungPAVK (periphere art. Verschlußkrankheit) • Intermittierendes Walking • T-dauer >= 30 min • T-Frequenz >= 3x pro Woche • T-Umfang >= 6 Monate • Walking bis max. Schmerz/Pause • +179% Gehstrecke bis Schmerz • Hämodyn. Prozesse, metabol. Prozesse • klinisch effektive Behandlung!!
WirkungAusdauertraining/Diabetes II • Körperl. Aktivität senkt den Blutzuckerspiegel bis zu 72h nach dem Training • Körperl. Aktivität spielt DIE essentielle Rolle in der Behandlung der Diabetes II • Effekte des Ausdauertrainings entsprechen denen einer pharmakolog. Behandlung • Langfristige Effekte nur nach regelmäßigem Training • Aktivitätsgrad > 1000 kcal • Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen
WirkungAusdauertraining/Asthma • Obstruktive (verengende) Lungenerkrankung • chron. Entzündung der Bronchialschleimhaut • hyperreaktives Gewebe • bei äusseren Reizen Überreaktion • Verkrampfung der Bronchien, Schleimhautschwellung • Verengung der Atemwege, Atemnot • Vermeidung körperl. Belastung • Belastungsasthma • Hyperventilation bei Belastung • Abatmung von Wasser/Wärme • Störung d. osmotischen Gleichgewichts i.d. Schleimhaut • Ausschüttung von Mediatorsubstanzen mit anschl. asthmat. Reaktion
WirkungAusdauertraining/Asthma • Studien zeigen: • Ausdauer • Belastungsdyspnoe • krankheitsbed. Symptome • Methode: • Beruhigung der Atmung während des Sports um Hypervent. zu vermeiden • Intervalltraining mit intervallgestalteter Aufwärmphase • Ausdauertraining • haltungsbezogenes Krafttraining • Kräftigung der Atemhilfsmuskulatur • Dehnung Schultermuskulatur
WirkungAusdauertraining/Krebs • Körperl. Aktivität reduziert die Häufigkeit und Intensität von Nebenwirkungen während und nach einer Therapie • Bei 70% aller Patienten nach Bestrahlung/Chemo deutl. Verschlechterung der Ausdauer und Koordination • organ. + fkt. Störungen von Herz, Muskel und Lunge • Müdigkeit, Übelkeit, Gewichtsveränderungen, Leistungsfähigkeit • Regelm. Trainingsprogramm unentbehrlicher Bestandteil in der Reha von Tumorpatienten • Aktivitätsgrad Intervalltraining (1-3 min) • Derzeit keine negativen Effekte eines Trainingsprogramms auf Immunsystem von Tumorpat. bekannt !
Inhaltliche AspekteTrainingsaufbau • Aufbau einer Trainingseinheit: • Aufwärmen • Ausdauer • Koordination / spielerische Übungsformen • Funktionsgymnastik • Kräftigungsübungen • Dehnungsübungen • Kraft • Entspannung
Inhaltliche AspekteBelastung • Belastungswahl - Belastungssteuerung-Belastungskontrolle • Grundlage ärztl. Untersuchung • Med. Kurzbefundbogen • Herzerkrankungen • orthopäd. Störungen • Medikamente (ß - Blocker) • Trainingspuls • Trainingswattzahl • Pulsen !
Methodische Aspekte Hinweise: • Regelmäßige HF-Kontrolle • Vom Leichten zum Schweren • Vom Einfachen zum Komplexen • Allmähliche Belastungssteigerung • Kontrollierbare Spielformen • keine Hetzspiele • Exogene Faktoren beachten (Hitze, Kälte etc.)
Methodische AspekteHerzsport Hinweise: • Intrathorakalen Druckanstieg vermeiden: „Vasalva - Mechanismus“ • Keine Übungen in Bauchlage • Auf regelmäßige Atmung achten • Problem der Inkontinenz bei „falscher Atmung“ • Krafttraining mit Herzpatienten nach AHA mit 15 Wdh RM ohne Risiko
Didaktische Aspekte Hinweise: • Namen lernen • Befundbögen studieren und entsprechend handeln • Bewegungskontrollen -Bewegungskorrektur -Bewegungsvarianten • Klare und deutliche Sprache • Zu den Teilnehmern reden