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Menschen- und Arbeitsrechte in der internationalen Schnittblumenindustrie

Menschen- und Arbeitsrechte in der internationalen Schnittblumenindustrie. Foto: FIAN Deutschland. Die Präsentation beruht auf Informationen aus: Vamos e.V. Münster. Hintergrundbroschüre „fair flowers“. 2009. Blumen gehören zu unserem Leben.

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Menschen- und Arbeitsrechte in der internationalen Schnittblumenindustrie

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Presentation Transcript


  1. Menschen- und Arbeitsrechte in der internationalen Schnittblumenindustrie Foto: FIAN Deutschland Die Präsentation beruht auf Informationen aus: Vamos e.V. Münster. Hintergrundbroschüre „fair flowers“. 2009.

  2. Blumen gehören zu unserem Leben • als Geschenk zum Geburtstag, zum Muttertag, zum Valentinstag • bei Hochzeiten • als Blumenschmuck zu Hause, auf Gräbern, in Kirchen • in Hotels, in Tagungs- und Konferenzzentren • in Restaurants, in Krankenhäusern, im Altersheim Foto: FLP e.V.

  3. Blumen-Konsum • Deutschland ist der drittgrößte Schnittblumenmarkt der Welt. • Im Einzelhandel werden pro Jahr ca. 3,2 Milliarden Euro für • Schnittblumen ausgegeben. Das entspricht etwa 38€ pro Kopf • (2007). • 80 % unserer Schnittblumen werden über • die Niederlande importiert – aus Ländern wie • Kenia, Ecuador, Kolumbien, Simbabwe • und Tansania. • Nur jede fünfte in Deutschland gekaufte • Blume ist hier gewachsen. Foto: FLP e.V.

  4. Blühende Geschäfte rund um den Globus

  5. Die Reise einer Rose aus Kenia Montag 7h bis 10h Ernte 8h bis 17h Sortierung nach Länge und Qualität Lagerung in Kühlräumen Dienstag Foto: FLP e.V. ab 7h Verpackung in Transportkartons und Verladung in Kühlfahrzeuge 12h Information an Importeur über geschätzten Eingang der Ladung Am Nachmittag: Kontrolle, Verzollung, Verpackung auf Paletten am Flughafen Nairobi Lagerung im Kühlhaus, Verladung 19.30h Das Flugzeug startet nach Frankfurt

  6. Die Reise einer Rose aus Kenia Mittwoch 7h Ankunft der Lieferung am Flughafen Frankfurt, Temperaturmessung und Zählen der Ware, Einlagerung im Kühlhaus Verpackung, Verladung und Erfassung im EDV-System Zwischenzeitlich Verkauf der Ware am Telefon, Überprüfung der Dokumente beim Zoll und beim Pflanzenschutz 12h Kommissionierung: Verpackung der Rosen pro Kunde Ab 16h Auslieferung der Rosen durch den Spediteur (nachts) Donnerstag Foto: FLP e.V. Ab 6h Verkauf der Rosen auf Großmärkten, Einkauf durch FloristInnen Am Vormittag Anschneiden, entlauben, entdornen der Rosen durch FloristInnen 12h Ein/e KundIn kommt ins Floristikgeschäft und kauft einen Strauß Rosen

  7. Warmes Klima und gute Geschäfte Optimale Grundvoraussetzungen für die Schnittblumenproduktion • Ein ausgewogenes, warmes Klima • viel Sonne • preiswerte Arbeitskräfte • Wasser • guter Anschluss an einen Flughafen Foto: FIAN Deutschland

  8. Warmes Klima und gute Geschäfte • Ca. 200.000 Arbeitsplätze entstanden direkt in der Blumenproduktion rund um den Äquator, die meisten davon für Frauen. • Positiver Effekt: eigenes Einkommen für Frauen • Negative Auswertungen: • Prekäre Arbeitsbedingungen, international anerkannte Arbeits- • und Menschenrechte werden verletzt • Gesundheitsgefahren, Umweltverschmutzung • sehr niedrige Löhne, die kaum zum • Überleben reichen • Unterdrückung von Gewerkschaften • mangelhafte Trinkwasserversorgung… Foto: FIAN Deutschland

  9. Blumen aus Chemie • Verwendung verbotener Chemikalien in konventioneller Blumenproduktion • In den Produktionsländern klagen die ArbeiterInnen über Kopfschmerzen, Schwindel, • Augenerkrankungen, Atembeschwerden, Ohnmachtsanfälle, Fehlgeburten, • Missbildungen bei Neugeborenen, Leukämie und andere Krebsarten • Rückstände gelangen in die Nahrungskette: durch Gewächshausplanen über • Marktständen, Blumenreste als Tierfutter und Kompost/ Dünger Blumen aus Wasser • Schnittblumen bestehen zu 90 % aus Wasser – jede Rose verbraucht im Durchschnitt ca. • 1,5 Liter Wasser pro Tag. • Das hat Auswirkungen auf die Bevölkerung, z.B. am See Naivasha in Kenia: • Naturschutzgebiet, Verschmutzung, Trinkwasser

  10. Fotos: FIAN Deutschland

  11. Doppelbelastung für Frauen • häufig Alleinernährerinnen ihrer Familien • in der Hochsaison arbeiten sie bis zu • 16 Stunden am Tag • zusätzlich kümmern sie sich um ihre • Kinder und den Haushalt • sie leiden unter sexueller Belästigung • durch männliche Vorarbeiter • der geringe Verdienst reicht kaum zum • Überleben Foto: FIAN Deutschland

  12. Es geht auch anders Der Internationale Verhaltenskodex für die sozial- und umweltverträgliche Schnittblumenproduktion (ICC) • Der Kodex soll gewährleisten, dass Blumen unter sozial- und umweltverträglichen Bedingungen produziert werden. Er liefert eine Beschreibung von minimalen menschenrechtlichen, Arbeits- und Umweltstandards für die internationale Schnittblumenindustrie. • Gewerkschaftsfreiheit und Kollektivverhandlungen • Gleichbehandlung von Frauen und Männern • Existenzsichernde Löhne • Arbeitszeiten (maximal 48 Stunden pro Woche) • Gesundheit und Sicherheit • Keine hochgiftigen Pestizide und Chemikalien • Beschäftigungssicherheit (Festarbeitsverträge) • Umweltschutz • Verbot von Kinderarbeit • Keine Zwangsarbeit Foto: FLP e.V.

  13. Es geht auch anders Das Flower Label Program (FLP) Das Fairtrade-Siegel • Zertifizierungsorganisation • und Gütesiegel • Zertifizierung nach dem ICC • erhältlich im Floristikgeschäft und • bei einigen Online-Versandfirmen • hat begonnen, auch Ware aus • verschiedenen Regionen • Deutschlands zu zertifizieren • (FLP regional, FLP bio) • kein Aufpreis • Rosen und andere Blumen • www.fairflowers.de • Gütesiegel für FLO-CERT geprüfte • Ware • Zertifizierung nach dem ICC • erhältlich in Supermärkten und bei • Floristenketten • geringer Aufpreis durch • Fairtrade-Prämie • Rosen • www.transfair.org

  14. Fragen verändert die Welt! Aktion Verbraucher • Stellen Sie Fragen nach Herkunftsländern, sozialen und umweltverträglichen • Anbaubedingungen und machen Sie deutlich, dass Sie faire Blumen bevorzugen. •   Achten Sie bei Blumen aus Übersee auf das FLP- oder das Fairtrade-Siegel. • Bevorzugen Sie heimische Freilandblumen gemäß der Saison; greifen Sie zu Blumen • aus ökologischer Produktion. • Werben Sie in Ihrem Umfeld und als Aktive in • Kirchengemeinden, Parteien, Eine-Welt-Initiativen, • in der Kommunalpolitik oder in Ihrem Verein für einen • nachhaltigen und sozialverträglichen Blumenkauf. • Hinterlassen Sie in Ihrem Blumenladen eine an Sie • selbst adressierte Karte mit der Bitte, Sie zu • benachrichtigen, wenn die von Ihnen gewünschten • Blumen im Sortiment sind. Foto: Vamos e.V.

  15. Ethik der Beschaffung Aktion Kommune • Ratsbeschluss verabschieden: Blumen regional oder fair beschaffen! • Informationen darüber an alle Dienststellen und im Intranet der Kommune • Der Öffentlichkeit vorstellen – z.B. faire Blumen verteilen • Die Wanderausstellung „fair flowers“ von Vamos e.V. Münster präsentieren, mit • Bildungsveranstaltungen für Schulen und Fachgesprächen zum Thema • Beschaffung und andere Veranstaltungen • Ausrichtung der Beschaffung nach öko-fairen Kriterien für alle Produkte. • Beispiele: • Stadt Dortmund • Bielefelder Kampagne • „Fairschenk Blumen!“ • Bundesland Freie Hansestadt • Bremen Foto: Vamos e.V.

  16. Ethik der Beschaffung Aktion Kirche • Beschluss zum Einkauf fairer oder regionaler Blumen verabschieden • Alle ehren- und hauptamtlichen MitarbeiterInnen informieren • Öffentliche Veranstaltungen anbieten - z.B. Faire Woche, Workshops, Filme • Die Mitglieder informieren – z.B. im Newsletter, im Pfarr- oder Gemeindebrief, • am schwarzen Brett, auf der Internetseite • Die Wanderausstellung „fair flowers“ von Vamos e.V. Münster in der Gemeinde • oder in der Einrichtung präsentieren • Ausrichtung der Beschaffung nach öko-fairen Kriterien • für alle Produkte. • Beispiele: • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in • der Region Grafschaft Bentheim • Kampagne Rosige Aussichten – Die Fairness blüht auf • Kampagne „Zukunft einkaufen“ Foto: Vamos e.V.

  17. Aktion Handel • Der Faire Handel verzeichnet in Deutschland deutliche Zuwächse und Umsatzgewinne. • Vorteile fairer Blumen für FloristInnen und HändlerInnen: • Gewinn neuer KundInnen durch neue Angebote • Profilierung und Imageverbesserung • Gesundheitsschonende Arbeitsbedingungen für eigene Angestellte, weniger Pestizide • Transparenz und Vertrauensgewinn durch Fachwissen über Produkt und Herkunft • Kundenpflege z.B. durch Informationsveranstaltungen • Emotionaler Mehrwert (fair handeln in einer • globalisierten Welt) • Suchmaschinen von Blumengeschäften im Internet • unter www.fairflowers.de und www.transfair.org Foto: Vamos e.V.

  18. Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ • Zielgruppen: • VerbraucherInnen, EntscheidungsträgerInnen in Kommunen und Kirchen, • ehrenamtlich und politisch Aktive, GroßhändlerInnen und FloristInnen. • Leihen Sie die • Wanderausstellung „fair flowers“ • von Vamos e.V. Münster aus! • Sie bietet vielfältige Möglichkeiten • für Kooperationen. • Materialien: • Hintergrundbroschüre „fair flowers“ • Aktionszeitung „fair flowers“ • „fair flowers - Eine Handreichung für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit“ • DVD „Blumengrüße vom Äquator“ • Flyer „fair flowers – verkaufen Sie faire Blumen. Die Vorteile fairer Blumen für FloristInnen“ • „Öko-soziale Beschaffung jetzt! – Ein Leitfaden für lokale Initiativen“ • Broschüre „Faire Blumen in Kommunen und Kirchen – Eine Handreichung für die öko-faire Beschaffung“ • Broschüre „Pestizide gefährden Recht auf Nahrung“ Foto: Vamos e.V.

  19. Die Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Die Kampagne wird getragen von FIAN Deutschland, Vamos e.V. Münster, FIAN Belgien, FIAN Österreich, Netwerk Bewust Verbruiken (Belgien), Ökumenische Akademie Prag (Tschechische Republik). www.flowers-for-human-rights.org e.V. Münster Steffi Neumann Achtermannstraße 10-12 48143 Münster Tel. 0251-45431 neumann@vamos-muenster.de www.vamos-muenster.de Foto: Vamos e.V.

  20. Förderer der Kampagne „fair flowers – Mit Blumen für Menschenrechte“ Diese Veröffentlichung wurde mit der Unterstützung der Europäischen Union hergestellt. Für den Inhalt ist allein der Vamos e.V. verantwortlich. Der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden. Bezuschusst von InWEnt gGmbH aus Mitteln des BMZ.

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