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Symposium Energiepflanzen 24./25. Oktober 2007 in Berlin. Projektf ö rderung als Beitrag zur Optimierung des Energiepflanzenanbaus. Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Inhaltsübersicht. Anbau von Energiepflanzen:
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Symposium Energiepflanzen24./25. Oktober 2007 in Berlin Projektförderung als Beitrag zur Optimierung des Energiepflanzenanbaus Dr.-Ing. Andreas Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Inhaltsübersicht • Anbau von Energiepflanzen: • Energiepflanzen und Akzeptanz • Entwicklung von FuE-Schwerpunkten • Forschungsförderung • Projektbeispiele zu Energiepflanzen • Ergebnisse, Ausblick
Silomais in Deutschland im mehrjährigen Vergleich(Quelle: ZMP, Stat. Bundesamt, DMK) (Prognose DMK) Mais 2007 insgesamt 1,835 Mio. ha = + 5 % (2007 : 2006), Prognose des DMK 1,435 (ergänzt) 1,346 reduzierte Rinderbestände Biogas 2006 2007
Anbau Raps Rapsanbau in Deutschland
Studie “N2O release from agro-biofuel production negates global warming reduction by replacing fossil fuels” (Crutzen et al.) • Lachgas-(N2O-)-Emissionen sind höher als in Feldmessungen feststellbar; es sind indirekte N2O-Emissionen (z.B. aus Gewässern und Tierhaltung) zu berücksichtigen • bisher unterstellte N2O-Emissionen danach um mindestens Faktor 2 zu niedrig • Klimabilanz von Biotreibstoffen (besonders RME und Ethanol aus Getreide) ist wegen hoher N-Düngung in der Regel negativ. 1/3 Nobel Prize in Chemistry 1995 Erklärungen zur Entstehung des Ozonlochs (FCKW) „Benzin und Diesel aus Raps, Mais und Getreide im Verdacht, das Klima weiter aufzuheizen“ Biosprit als Klimakiller (derStandard.at)
Crutzen-Studie noch in wissenschaftlicher Diskussion Stellungnahme von Prof. Wolfgang Friedt (Universität Giessen): 1. Studie basiert nicht auf experimentellen Untersuchungen, sondern auf Sekundärdaten (Eiskernproben usw.), die kaum verifiziert werden können. 2. Erreichte Fortschritte, z.B. durch Züchtung gesteigerte N-Effizienz der Kulturpflanzen und reduzierte Nährstoffüberschüsse nehmen Einfluss. 3. Zuordnung eines globalen N2O-Faktors zur Biokraftstoffproduktion ist nicht sachgerecht, weil Biokraftstoffe z.B. mit N-Emissionen aus der Tierhaltung belastet werden; aus Klima, Standortfaktoren und Pflanzenart ergebende Unterschiede über globalen Faktor nicht berücksichtigt. 4. Die N2O-Emissionen werden vollständig dem Biokraftstoff angelastet. Die wertvollen Nebenprodukte, die überwiegend in der Tierfütterung eingesetzt werden, bleiben unberücksichtigt. Frage: Handelt es sich bei N2O nicht um ein allgemeines Agrarproblem? Warum werden in der Studie ausgerechnet Biokraftstoffe bewertet?
In der Landwirtschaft weichen Wiesen den „toten Maiswüsten“. • Dem Grundwasser wird's egal sein, ob's durch Maiswüsten oder Rapseinöden vergiftet wird... Pressemitteilung des UBA vom 13.01.2006 • „... großflächiger und industrialisierter Anbau nachwachsender Rohstoffe .... nicht unproblematisch, weil große Erträge einen hohen Dünge- und Pflanzenschutzmitteleinsatz erfordern. Düngemittel setzen Treibhausgase wie Lachgas (N2O) frei und können, ebenso wie Pflanzenschutzmittel, Boden und Grundwasser schädigen.“ • UBA fordert für den Anbau der Energiepflanzen die gleichen Bedingungen wie für die Lebensmittelproduktion (gute fachliche Praxis etc.). Andere Wordmeldungen in Presse und Internet: Fazit: Ausrichtung auf wenige Arten begrenzt nicht nur Potentiale, sondern führt auch zu Akzeptanzproblemen!
Zielkonflikte wurden ab 2004 verstärkt diskutiert • Ausbau der Bioenergie - im Einklang mit dem Natur- und Umweltschutz?!Eine Standortbestimmung(in Kooperation mit BBE, Landesvertretung SH, Berlin 02/04) • Expertengespräch Energiepflanzenanbau(in Zusammenarbeit mit FAL, Braunschweig 02/04) • Fachgespräch Züchtung und Anbau von Energiepflanzen(FNR, Gülzow 11/04) www.energiefachbuchhandel.de Neue FuE-Konzepte
Ergebnisse Fachveranstaltungen • hoher Nettoenergieertrag je Flächeneinheit • Umsetzung neuer ackerbaulicher Konzepte • Einbeziehung neuer Kulturarten (Biodiversität) • Verbesserung von Ertragspotenzial und Ertragssicherheit • ganzheitliche Bewertung von Anbausystemen hinsichtlich Ökonomie und Ökologie Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und breite gesellschaftliche Akzeptanz
Aktuelle Aktivitäten im BereichBioenergie seit 2004: ca. 190 neue Projekte Mittel: ca. 43 Mio. € • Schwerpunkte: • Effizienz Biogasproduktion • Verfahren der Kraftstoffproduktion, insbesondere Kraftstoffe der 2. Generation • umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit • Anbau- und Züchtung von Energiepflanzen (hier aktuell > 50 Projekte mit > 15 Mio. €)
Gesamtkoordination TLL Jena/Dornburg Fruchtfolgesysteme Thüringen Meckl.-Vorpommern Sachsen Bayern Baden-Württemberg Brandenburg Niedersachsen Silierung/ Gärversuche (ATB Potsdam) Wasser-versorgungFAL/LAP/ZALF Mischfrucht- anbau (BY,MV) Ackerfutter- Mischungen(NS,TH, BB ) Ökonomische Begleitforschung (Univ. Gießen) Ökologische Begleitforschung (ZALF Müncheberg) Faktor- einsatz(TH, BY ) Erntezeit-punkte (BB) Zweikulturen-Nutzungssystem (6 Standorte, Leitung Univ. Kassel) Verbund Energiepflanzenanbau
Weitere Projektbeispiele FAL Braunschw. NIRS-Bewertung von Silagen aus nachwachsenden Rohstoffen Bewertung nachwachsender Rohstoffe zur Biogaserzeugung für die Pflanzenzüchtung DMK + Partner Uni Göttingen Winter-Ackerbohnen als Zwischenfrucht für Biogas Euro Grass Breeding/NPZ/FAL Feldgras (Welsches und Einjähriges Weidelgras; Gräser und Futterleguminosen) Biomasse-Genotypen bei Roggen, Raps, Rübsen, Sonnenblume und Sorghum KWS + Partner Potentiale heimischer Nutzpflanzen (u.a. Maisprototypen) GfP + Partner Getreide für die Biogasnutzung (Roggen, Triticale) Triticale als Rohstoff für die Ethanolproduktion Uni Giessen Winterweizensorten als Energiepflanzen TLL Dornburg Anbauverfahren für Durchwachsene Silphie
Gärrestverwertung Landwirtschaftliche Verwertung von Gärrückständen aus NaWaRo-Biogasanlagen Pflanzenbauliche Verwertung von Gärrückständen aus Biogasanlagen unter besonderer Berücksichtigung des Inputsubstrats Energiepflanzen Verein zur Förderung agrar- und stadtökologischer Projekte e. V.
Elektroporation Mechanische Mechanische Presssaft Entwässerung Entwässerung Wärme Strom Struktur von Resttrocknung
Schnellwachsende Baumarten • 1991 – 2001 wurden von der FNR 16 Projekte vom Anbau bis zur Verwertung • mit rd. 4 Mio. € gefördert • Züchtung, Ertragsmessung, • Standortanpassung • Ernteverfahren, Lagerung, • Humusbilanzen, ökologische Untersuchungen, • stoffliche und energetische Verwertung • Papierholz... • Bislang geringe Umsetzung in der Praxis, aber Interesse wächst bei steigenden • Holzpreisen
Sicherung der FuE-Ergebnisse Anlage einer Modellpflanzung mit Pappel-Sortenschau auf dem landwirtschaftlichen Versuchsgut Eichhof zur Sicherung der Sortenbasis und zur Sortenpflege Dr. Martin Hofmann • Maßnahmen zur Erhaltung bestehender Mutter-quartiere und Sortensammlungen • Koordination der Sortenpflege bei Pappeln und Weiden • Ausbau der Sammlung leistungsstarker Sorten • Zulassung neuer Sorten nach den Bestimmungen des Forstvermehrungsgutgesetzes
Verbundvorhaben: Innovative Hybridpappeln: SchnellesWachstum fürDeutschland 05/2007 bis 04/2010 Georg-August-Universität Göttingen Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung • Aufbau und Charakterisierung einer Pflanzenkollektion (Pappel, Aspe) • Erzeugung von optimierten Hybridpappeln für Grenzertragsstandorte • Kombination von Pappel/Aspensorten mit guten Wuchseigenschaften, Standortansprüchen und Holzeigenschaften durch somatische Hybridisierung
Errichtung einer Saatgutplantage fürRobinie (Robinia pseudoacacia) Baumschule Graeff, Inh. Roland Graeff 11/2006 bis 10/2009 http://www.baumschule-graeff.de/ • interessante Art auf armen Standorten • geringe Anforderungen an den Boden • als Leguminosen in der Lage ist, Luftstickstoff zu binden • gelegentlich als problematischer Neophyt betrachtet • in der Lage, sich durch Wurzelausläufer vegetativ zu vermehren
10 m langer Abschnitt heimische Gehölzarten Pappel Artengemisch Flurstücksgrenzen 36 m 72 m 144 m 12 m breiter Energieholzstreifen 96 m 48 m 48 m Umtrieb II 8 – 10 jährig 96 m 144 m Umtrieb I 4 – 5 jährig Schwabe, M. TLL, 2006 Ökonomische und ökologische Bewertung von Agroforstsystemen(3 Bundesländer; ab 06/07 begonnen) Flächendesign in Thüringen
Weitere Maßnahmen zu KUP • Ermittlung von Standort-Ertragsfunktionen(30-50 Standorte; geplant ab 02/08) ProLoc • Züchtungsprojekte zu Pappel, Robinie.... (mehrere Projekte, teils bereits laufend) • Technische Optimierung der Ernte von schnellwachsenden Baumarten (ab ca. 01/08) • Sonderbroschüre Kurzumtrieb und Agroforst (Ist) • Aktivitäten auf EU-Ebene in Vorbereitung • www.energiepflanzen.info (Ist)
Datensammlung Energiepflanzen Übersicht Energiepflanzen •Nutzungsrichtungen •Qualitätsanforderungen Merkblätter* •Beschreibung der Anbau-, Ernte-und Nachernteverfahren •Darstellung der Besonderheiten im Vergleich zur Nahrungs-und Futtermittelproduktion (z.B. Sortenwahl, Erntezeitpunkt etc.) Datenblätter •Produktionsmittelaufwand •Maschinenkosten; Arbeitszeitbedarf •Leistungs-Kosten-Rechnung * Mais, Getreide, Massen-und Zuckerrüben, Kleegras, Grünlandschnitt, Zuckerhirse und Sudangras, Pappeln und Weiden, Kartoffeln, Raps, Topinambur und Miscanthus
Ausblick • Neue Projekte: • EVA II • Energiepflanzenzüchtung • Ernte/Silierung ... • Schnellwachsende Baumarten • Öffentlichkeitswirksame Ergebnisdarstellungen ... Perspektiven für die Landwirtschaft!
www.energiepflanzen.info ! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!