1 / 48

Die Sprachentwicklung

Die Sprachentwicklung. Zu Beginn: Schreien und Gurren Bis 2 Monate: Beginn der 1. Lallphase, Gurgel- und Sprudellaute Bis 4 Monate: Schmatz- und Zischlaute, Vokallaute, erste Silben Bis 6 Monate: Beginn der 2. Lallphase, Silbenketten werden gebildet, z. B. babababa. Bis 1 Jahr: Lallen

arleen
Download Presentation

Die Sprachentwicklung

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Die Sprachentwicklung Zu Beginn: Schreien und Gurren Bis 2 Monate: Beginn der 1. Lallphase, Gurgel- und Sprudellaute Bis 4 Monate: Schmatz- und Zischlaute, Vokallaute, erste Silben Bis 6 Monate: Beginn der 2. Lallphase, Silbenketten werden gebildet, z. B. babababa

  2. Bis 1 Jahr: • Lallen • große Vielfalt an Lauten • erste Wörter • Silbenverdoppelungen z. B. „Mama, Papa“, Babysprache • beginnendes Sprachverständnis mit 8-9 Monaten

  3. Bis 1 ½ Jahre: p, b, m, n, erste Laute werden gezielt zur Wortbildung eingesetzt z. B. „Ball“,“bababa“; Einwortsätze Bis 2 Jahre: w,f,t,d; Wortschatz ca. 50 Wörter, vor allem Nomen sowie erste Verben und Adjektive; 1. Fragealter; Zwei- und Dreiwortsätze

  4. Bis 2 ½ Jahre: • Laute g,k,ch,r • Wortschatz nimmt stark zu (Wortschatzexplosion) • erster Gebrauch von „ich“ • Mehrwortsätze

  5. Bis 3 Jahre: • Einsatz erster schwieriger Konsonantenverbindungen bl-, kn-, kr-, gr-,… • Starke Zunahme des Wortschatzes • 2. Fragealter (wer, wie, was, warum) • Einfache Sätze sind richtig • Erste Nebensatzbildungen

  6. Bis 4 Jahre: • Beherrschung aller Laute der Muttersprache (bis evtl. Zischlaute s,z,sch und schwierige KV) • Das Kind lernt, längere Sätze aus bis zu 8 Wörtern zu bilden und beginnt 2 kleine Sätze zu verbinden. • Es kann ein Erlebnis verständlich erzählen. • Artikel (der, die, das) und Präpositionen (auf, unter ...) werden noch selten verwechselt.

  7. Bis 6 Jahre: • Beherrschung aller Laute • Wortschatz groß genug zum differenzierten Ausdruck • Grammatik wird gut beherrscht • Gedankengänge können beschrieben werden • mehrere Zeit- und Pluralformen sind vorhanden • Nacherzählen und berichten von Erlebnissen und Geschichten

  8. Ein • später Sprechbeginn, • ein geringer Wortschatz, • Fehler in der Lautbildung, • geringe oder falsche Satzbildung • können Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung sein.

  9. Was ist eine Sprachentwicklungsstörung? Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man, wenn der Spracherwerb ganz oder teilweise ins Stocken gerät oder deutlich verzögert abläuft. Sprachentwicklungsstörungen treten isoliert oder im Zusammenhang mit weiteren Störungen der kindlichen Entwicklung auf.

  10. Häufigkeit der Sprachentwicklungsstörungen in Deutschland • 17 % bei einsprachig deutsch aufwachsenden Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren in Bochum (Radü und Doleschal, 1996) • 20 % bei einsprachig deutsch aufwachsenden Kindern im Alter von 3 ½ bis 4 Jahren in Mainz (Heinemann und Höpfner, 2002) • 10 % (sicher) + 20 % (Verdacht) der 4 bis 5-jährigen Kinder in Bielefeld (Grimm et. Al., 2004)

  11. Mögliche Ursachen einer Sprachentwicklungsstörung Multifaktorielle Erklärung soziokulturell organisch erblich psychisch

  12. Sprachentwicklungsstörungen können sich je nach Alter in verschiedenen Bereichen zeigen: • Aussprachestörungen: motorische Schwierigkeiten bei der Bildung der Laute, Fehler in der Bildung von Lautkombinationen, Störungen im Erwerb des Lautsystems der Muttersprache • Myofunktionelle Störungen: Speichelfluss, offener Mundschluss (keine Nasenatmung), unphysiologisches Schluckmuster

  13. Phonologische Störungen: Probleme der Lautdifferenzierung, • z. B. /k/-/t/, /g/-/d/, /ch1/-/s/ etc. • Das Tind deht zum Brieftasten • Wortschatzprobleme: Störungen im Erwerb des Wortschatzes, der Wortbedeutung und der Wortfindung • Sprachverständnisstörungen: eingeschränktes Verstehen von Wörtern, Sätzen und Texten

  14. Grammatikprobleme: Störungen im Erwerb der Grammatik der Muttersprache, Probleme mit dem Satzbau, den grammatischen Regeln für die Zeitenbildung, Mehrzahlbildung z. B. „Ich schnell laufe“

  15. Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung: Obwohl das periphere Hören intakt ist, kommt es zu Störungen der zentralen Verarbeitung von Hörreizen. Diese Störungen können sich in den verschiedenen Teilfunktionsbereichen (z. B. Hören von relevanten Informationen vor Hintergrundgeräuschen) in unterschiedlicher Ausprägung zeigen.

  16. Was ist eine Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung? Das Ohr Ihres Kindes hört genau so gut wie Ihr Ohr. Ihr Kind ist normal entwickelt und intelligent. Es kann jedoch die Höreindrücke im Gehirn nicht so verarbeiten, wie Sie es tun. Ihr Kind hört eigentlich dasselbe was Sie hören, aber es hört anders, nimmt es anders wahr.

  17. Sie hören viele Geräusche gleichzeitig (Straßenlärm, Schritte, Sprechen), können aber das Wichtigste deutlich heraushören und die anderen Geräusche treten in den Hintergrund. Ihr Kind hört viele Geräusche gleichzeitig kann jedoch nicht das Wichtigste heraushören, alles ist gleich laut.

  18. Sie nehmen wahr, wenn ein Wort z.B. den gesprochenen Buchstaben /m/ enthält und können dieses Wort dann mit dem /m/ richtig aussprechen und schreiben. Ihr Kind hört denselben Buchstaben wie Sie, nimmt ihn jedoch ungenau wahr. Es ist unsicher, so dass es demzufolge raten muss, ob es sich um /m/ oder /n/ handelt. Folglich ist die Gefahr groß, dass es dann falsch spricht oder fehlerhaft schreibt.

  19. Kind spricht kein Wort und versucht nicht nachzuahmen Kein Verständnis für Aufforderungen Starkes visuelles Interesse nicht auf Geräusche reagiert keinen Blickkontakt aufnimmt das Lallen einstellt und verstummt Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung im Alter von 1 ½ Jahren

  20. Es steckt nichts oder nur ungern etwas in den Mund. • Es hält den Mund häufig geöffnet und speichelt. • Es isst ungern feste Nahrung.

  21. „Late talker“ Aktiver Wortschatz unter 50 Wörtern Keine 2-Wort-Äußerungen Keine Sprachäußerungen und kein Versuch der Nachahmung Kein Verständnis für Aufforderungen Ausgeprägtes visuelles Interesse Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung im Alter von 2 Jahren

  22. Das Kind spricht weniger als 20 "seiner" Wörter ("wau-wau" = Hund oder "Bai" = Ball zählen als Wörter).

  23. Wortschatz unter 100 Wörtern Grammatikalisch falsche Sätze spricht Fehlbildung oder Auslassung vieler Laute Einfache Fragen werden nicht verstanden Einfache Geschichten werden nicht verstanden Kein Bilden von Dreiwortsätzen Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung im Alter von 3 Jahren

  24. Das Kind benutzt nur sehr alltägliche Wörter. • Es benutzt z. B. .mein", "dein", "ich", "du", oder den eigenen Vornamen nicht und lässt z. B. "der", "die", "das" "ein", "eine" oft ganz weg. • Das Kind stellt kaum Fragen wie "ist das ?" , "heißt du ?" .

  25. Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung mit 4 Jahren • Das Kind spricht mehr als 4 Laute nicht richtig • Wörter werden ausgelassen. • Das Kind benutzt ungenaue Bezeichnungen für die Dinge der Umgebung. • Das Kind kann einfache Inhalte nicht wiedergeben • Das Kind spricht grammatikalisch falsche Sätze spricht

  26. Anzeichen für eine Sprachentwicklungsstörung im Alter von 5 Jahren • Das Kind spricht außer den S-Lauten noch einen oder mehrere Laute nicht richtig aus und/oder • es stellt die Wörter im Satz um und lässt kleine Wörter ganz aus, und/oder • es benutzt häufig unklare Beschreibungen. • Das Kind erzählt Erlebnisse lückenhaft und unzusammenhängend.

  27. Lese- Rechtschreibschwäche als Folge einer Sprachentwicklungsstörung/auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung Die Lese-Rechtschreibschwäche bezeichnet eine Beeinträchtigung beim Erwerb von Lese- und Rechtschreibfertigkeiten. Die Intelligenz der betroffenen Kinder ist in der Regel normal, während die Lese-Rechtschreibfertigkeit unter dem Durchschnitt liegt.

  28. Folgende Bereiche der phonologischen Informationsverarbeitung sind betroffen: • Phonologische Bewusstheit • Phonologisches Rekodieren (Fähigkeit, Schrift in eine lautsprachliche Struktur zu übertragen, um dann aus dem Langzeitgedächtnis deren Bedeutung abzurufen) • Phonologische Arbeitsgedächtnis • Lautunterscheidung • Reihenfolge

  29. Merkmale beim Lesen • Häufige Fehler beim lauten Lesen • Zahlreiche Selbstkorrekturen • Langsames bzw. mühsames Erlesen von Wörtern • Silbenweises Lesen von Wörtern • Wortweises Lesen von Sätzen und Texten • Probleme beim Verbinden von Einzellauten zu Wörtern • Probleme, den Sinn des Gelesenen zu erfassen

  30. Merkmale beim Schreiben • Häufige Fehler beim Abschreiben • Zahlreiche Fehler in Diktaten oder Aufsätzen • Verwechslung visuell ähnlicher Buchstaben (z.B.: "dlau" statt "blau") • Verwechslung von Buchstaben mit ähnlichem Klanglaut (z.B.: "krün" statt "grün") • Auslassung bzw. Hinzufügung von Buchstaben (z.B.: "Apfe" statt "Apfel")

  31. Auslassung von ganzen Wörtern und längeren Wortteilen (z.B.: "Fernseh" statt "Fernsehzeitung") • Vertauschung der Buchstabenreihenfolge (z.B.: "Fabirk" statt "Fabrik") • Häufige Fehler aufgrund der Nichtbeachtung bestimmter Rechtschreibregeln (z.B.: "Bager" statt "Bagger") • Schreibhemmung

  32. Der Schriftspracherwerb • Erkennen von Symbolen • Ganzheitliches Lesen von Wörtern (direktes Erkennen ohne phonologische Umkodierung) • Strategie des alphabetischen, synthetisierenden Lesens (Buchstaben können Lauten zugeordnet werden) • Nutzung der orthographischen Strategie Wichtige Voraussetzung: Phonologische Bewusstheit als Vorläuferfähigkeit

  33. Was ist phonologische Bewusstheit? • Teilbereich der sogenannten „phonologischen Informationsverarbeitung“ • Er bezeichnet die Fähigkeit, bei der Aufnahme, der Verarbeitung, dem Abruf und der Speicherung von sprachlichen Informationen Wissen über die lautliche Struktur der Sprache heranzuziehen (Wagner/Torgesen 1987). • Kinder mit höherer phonologischer Bewusstheit haben bessere Startbedingungen für den Schriftspracherwerb.

  34. Kinder müssen sich hierzu vom Bedeutungsinhalt der Sprache lösen und begreifen, dass Sätze aus Wörtern, Wörter aus Silben und Silben aus Lauten aufgebaut, dass manche Wörter länger und andere kürzer sind. • Es geht darum zu erfassen, was der erste Laut eines Wortes ist, wie es endet, und dass manche Wörter sich reimen.

  35. Man unterscheidet zwei wesentliche Aspekte: • Zur phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinn gehören die Fähigkeiten, Wörter in Silben zu zerlegen und Silben zu einem Wort zusammenzufügen. • Phonologische Bewusstheit im engeren Sinn dagegen bezeichnet die Fähigkeiten, Anlaute zu erkennen, aus Lauten ein Wort zu bilden oder ein Wort in seine Laute zu zerlegen.

  36. Bedeutung der Früherkennung • Die Einschulung Ihres Kindes stellt beimSchriftspracherwerb nicht die „Stunde Null“ dar. • Stattdessen knüpft das Erlernen des Lesens und Schreibens an Vorläuferfähigkeiten an, die bei den Kindern zum Beginn der ersten Klasse unterschiedlich ausgeprägt sind.

  37. Der phonologischen Informationsverarbeitung und speziell der phonologischen Bewusstheit kommt dabei besondere Bedeutung zu. • Die Fähigkeit, die Lautstruktur von Wörtern zu analysieren und ggf. manipulieren zu können wird durch schulischen Unterricht wesentlich gefördert. Sie spielt aber bereits bei der Einschulung eine enorme Rolle. • Kinder, die auf diesem Gebiet gegen Ende der Kindergartenzeit Probleme haben, laufen auch Gefahr, Lese-Rechtschreibschwierigkeiten zu entwickeln.

  38. Die phonologische Bewusstheit ist das wichtigste Merkmal mit Vorhersagekraft der Leseentwicklung (Elbro 1996) und es konnte ein enger Zusammenhang zwischen ihr und der Rechtschreibleistung nachgewiesen werden (Schneider/Näslund 1999; Elbro 1996; Wagner/Torgesen 1987). • Etwa 2/3 der Kinder, die später eine Lese-Rechtschreibstörung entwickeln, können bereits im Vorschulalter oder zum Zeitpunkt der Einschulung anhand von Schwächen der phonologischen Bewusstheit erkannt werden (Barth/Gomm 2004; Jansen et al. 1999).

  39. Aus diesem Grund kommt der frühzeitigen Diagnose von Problemen im Bereich phonologischer Bewusstheit eine herausragende Rolle für die Prävention zu. • Werden frühzeitig geeignete Fördermaßnahmen ergriffen, so kann mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Kind eine verhängnisvolle Karriere in der Schule erspart bleiben.

  40. Untersuchungen belegen, dass bei Kindergartenkindern mit entsprechendem Training nicht nur die phonologische Bewusstheit entscheidend verbessert werden kann, sondern dass dieses Training bis weit in das Grundschulalter hinein die schriftsprachlichen Leistungen beteiligter Kinder signifikant positiv beeinflusst. • Dabei profitieren auch Kinder, die anfangs durch schlechte phonologische Bewusstheit aufgefallen sind und daher als Risikokinder für den Schriftspracherwerb gelten müssen, in erheblichem Ausmaß von dem Training.

  41. Zahlreiche Trainingsstudien zur phonologischen Bewusstheit haben den Beleg dafür erbracht, dass Kinder, die ein erhöhtes Risiko für Lese-Rechtschreibschwierigkeiten aufweisen, schon im Kindergartenalter effektiv gefördert werden können (vgl. Schneider, Marx, Weber, 2008)

  42. Häusliche Förderung • Hören sie Ihrem Kind aufmerksam zu • Schauen Sie Ihr Kind an, wenn sie mit ihm sprechen oder es Ihnen etwas sagen will • Lassen Sie Ihr Kind aussprechen • Führen Sie „Selbstgespräche“ • Beschreiben Sie die Handlungen und Gefühle des Kindes

  43. Nicht unterfordern – nicht überfordern • Nehmen Sie auch fehlerhafte Äußerungen Ihres Kindes unbefangen war • Wiederholen Sie selber korrekt, das Ihr Kind fehlerhaft gesagt hat • Schaffen Sie sich Verbündete • Singen, tanzen und klatschen Sie • Seien Sie sprachliches Vorbild

  44. Sprache sollte fester Bestandteil im Alltag sein • Fördern Sie die phonologische Bewusstheit Ihres Kindes (wichtige Vorläuferfähigkeit für den Schriftspracherwerb) Bei Kindern mit Migrationshintergrund: • Förderung der Muttersprache (durch die Eltern) (Die Kompetenz der Erstsprache dient als Voraussetzung für einen unproblematischen Zweitspracherwerb!)

  45. Verbesserung von Hörreizen: • Dosen mit unterschiedlichen Materialien füllen • Lauschen Sie auf Geräusche in Ihrer Umgebung • Gegenseitig Geräusche vormachen machen und raten • Verstecken Sie einen „tickenden Wecker“ oder „sich selbst“

  46. Verbesserung der Merkfähigkeit: • Koffer packen • Einkaufen spielen (richtige Reihenfolge merken lassen) • Finger- und Reimspiele

  47. Was Sie nicht tun sollen! • Nicht korrigieren • Nicht nachsprechen lassen • Nicht kritisieren, nicht bestrafen • Keine Anweisungen geben, auf welche Art und Weise Ihr Kind sprechen soll • Setzen Sie niemals geringe Sprachkenntnisse oder eine Verzögerung der Sprachentwicklung automatisch mit einer schlechten kognitiven Entwicklung gleich!

More Related