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…über den Umgang mit Demenzkranken…

…über den Umgang mit Demenzkranken…. FACHTAGUNG DEMENZ EISENSTADT. 19.10.2013 G.Psota. Problem-Symptome bei Patienten mit Demenz. Aggression & Agitation – physisch und verbal Halluzinationen Wahnvorstellungen Verkennungen Umherwandern Schlafstörungen. IPA, 1996.

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  1. …über den Umgang mit Demenzkranken… FACHTAGUNG DEMENZ EISENSTADT 19.10.2013 G.Psota

  2. Problem-Symptome bei Patienten mit Demenz • Aggression & Agitation – physisch und verbal • Halluzinationen • Wahnvorstellungen • Verkennungen • Umherwandern • Schlafstörungen

  3. IPA, 1996 Neue Terminologie, alte Phänomenologie • Behavioral and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD) • Definition: • Ein Begriff zur Beschreibung heterogener psycholog. Reaktionen, psychiatr. Symptome und Verhaltensstörungen bei Demenz-patienten unabhängig von der zugrunde-liegenden Ätiologie

  4. Gemeinde % Pflegeheim % PH+Priv. % Präval.insges. 61 90 82 Klinisch signif. 32 80 67 Depressionen 24 44 15 Wahn 19 56 15 Halluzinationen 14 33 7 Antriebsstörung 14 53 24 Aggress./Agitat. 24 77 42 Apathie 27 - - Lyketsos 2000 Brodaty 2001 Ballard 2001 Prävalenz BPSD

  5. Demenz & PH Aufnahme…( Riedel-Heller S et al.Psychiatr.Praxis 2010) • Demenzerkrankungen spielen zentrale Rolle • Verhaltens- und psychische Symptome ganz besonders starker Prädiktor • Genauso wie prämorbide Beziehungsmuster • Leipziger Langzeitstudie mit n = 1027 (Neuroepidemiology 2008)

  6. BPSD in der Primärversorgung…(Wettstein , Ch Med.Forum 2004) • 774 PatientInnen, 56 % PH, 12 % allein Altersdurchschnitt 81 a • 179 PrimärversorgerInnen • Agitation 60,5 % • Angst 40 % • Repetitives Fragen 29,8 % • Halluzinationen 15,5 % • Physische Aggression 15 %

  7. DEMENZ - SYMPTOME 1. Kognitive Symptome Amnesie, Aphasie, Apraxie, Agnosie 2. ADL 3. BPSD • Psychopathologische S. • Depression,Apathie • Wahn • Verkennungen • Halluzinationen • Angst/Panik • Schlafstörungen • Verhaltensstörungen • Aggression, Agitation • Feindseligkeit • Vergröberung • Distanzlosigkeit • …

  8. Funktionelle Autonomie Kognitive Funktion Verschlechterung Motorik Stimmung Verhalten Zeit Symptombereiche des typischen DAT-Verlaufes Gauthier et al, 1996

  9. Feststellung des Demenzschweregrades • Global Detoriation Scale (GDS) nach Reisberg • Stadium 1: klinisch subjektiv und objektiv 0 Defizit • Stadium 2: subjektives Defizit ja, objektiv nein • Stadium 3: eindeutig erkennbare Defizite • Stadium4: Schwierigkeiten beim Reisen, Finanzgebahrung, vermindertes Wissen über aktuelle Ereignisse, ... • Stadium 5: kommt alleine nicht mehr zurecht, Desorientierung zu Zeit und Ort, Alltagsfähigkeiten schwer beeinträchtigt, ... • Stadium 6: massive Desorientierung, Inkontinenz, BPSD • Stadium 7: Sprachverlust, gen. und fok. neurolog. Symptome

  10. Neuropsychiatrische Symptome und Pflegestress Reizbarkeit 76% Wahn 72% Dysphorie / Depression 70% Apathie / Teilnahmslosigkeit 69% Agitiertheit / Aggression 68% Halluzination 59% motorisches Verhalten 35% * Kaufer DI et al. J Am Geriatr Soc 1998; 46: 210 - .

  11. Agitation • agi|tiert = erregt, unruhig • Synonyme: unruhig; bewegt, fahrig, flatterig, hektisch, lebhaft, nervös, quecksilbrig, rastlos, ruhelos, zerfahren; • (gehoben) regsam, unstet; • (bildungssprachlich) agil; • (umgangssprachlich) immer auf dem Sprung, kribbelig, quirlig, zappelig; • (norddeutsch umgangssprachlich) hibbelig; (landschaftlich) fickerig, wuselig; • (Medizin) hyperaktiv, hyperkinetisch) • http://www.duden.de/rechtschreibung/

  12. Agitation/Agitiertheit • Agitiertheit (vom lateinischen Wort agere = handeln, treiben, führen, forttreiben, etwas tun) • Motorische Unruhe und Gefühl des Getrieben- oder Gehetztseins • zielloses Umherwandern, Nesteln, Räumen, Umhergreifen, ständiges Sichausziehen und Zittern • Agitationeher im Sinne von politischer Werbung oder Hetze http://www.pflegewiki.de/wiki/Agitiertheit: Pschyrembel® Psychatrie, Klinische Psychologie, Psychotherapie, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin 2009 Der kleine Duden - Fremdwörter, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2004

  13. Definition von Cohen-Mansfield • Agitation wird definiert als ‚unangebrachte verbale, vokale oder motorische Aktivitäten, welche von einem aussenstehenden Beobachter nicht als von Bedürfnissen oder aus der Verwirrung des Individuums direkt resultierend beurteilt wird’ (Cohen-Mansfield & Billig, 1986) • Agitation resultiert aus einem Zusammenspiel von Bewohnenden-, Pflegenden- und Umweltfaktoren (Cohen-Mansfield, 2001). (aus S Oppikofer, H R Schelling: 2008 Pflegeinterventionen bei Agitation und schwerer Demenz - Schweiz)

  14. Cohen Mansfield Agitation Inventory (CMAI) • vier Hauptfaktoren • (a) aggressives Verhalten (schlagen, beissen, stossen etc.) • (b) physisch nicht-aggressives Verhalten (herumgehen, generelle Unruhe etc.) • (c) verbal agitiertes Verhalten (sich beschweren, konstant nach Aufmerksamkeit suchen, Negativismus, wiederholtes Fragen) • (d) Verstecken und Horten

  15. Die vier Faktoren des CMAI nach Rabinowitz et al. (2005)

  16. Pittsburgh Agitation Scale (PAS) • Die PAS (Rosen et al., 1994) quantifiziert den Schweregrad agitierten Verhaltens. • Sie besteht aus vier Verhaltensgruppen: • (1) abnormale stimmliche Äusserungen • (2) motorische Agitiertheit • (3) Aggressivität und • (4) Widerstand gegen Pflege

  17. NPI - Demenz-assoziierte Verhaltensstörungen 12 DOMÄNEN • Wahnvorstellungen • Halluzinationen • Agitation / Aggression • Depression / Dysphorie • Angst • gehobene Stimmung / Euphorie • Apathie / Gleichgültigkeit • Enthemmung • Reizbarkeit / Labilität • motorische Auffälligkeiten • nächtliches Verhalten • Appetit / Essverhalten NPI-Gesamtscore = Summe Domänenscores max. 144 Punkte = schwere Psychopathologie Belastung des Betreuerskeine (0) - extreme (5) Domänen-Score = Häufigkeit x SchweregradHäufigkeit: Gelegentlich 1 Pkt. – sehr häufig (4) Schweregrad: Leicht (1)– Schwer (3) nach Cummings et al., Neurology, 1994

  18. …aus der deutschen Leitlinie Demenz S 3 Leitlinie Die Therapie von Demenzerkrankungen (persönliche Anmerkung : besser Demenzkranken ) umfasst pharmakologische und psychosoziale Interventionen für Betroffene und Angehörige im Kontext eines Gesamtbehandlungsplans… und ist individualisiert zu gestalten…

  19. Leitlinie S 3 Demenz • Agitation: • Agitiertes Verhalten und Aggressivität • Unruhe mit erhöhter Anspannung und gesteigerte Psychomotorik • Häufig tritt verstärkte Reizbarkeit mit z.T. konfrontativen Verhaltensweisen verbaler und körperlicher Art gegenüber anderen auf

  20. Wer sind die Caregiver von DemenzpatientInnen? • Ehefrauen ( über 50 %) • Töchter, Schwiegertöchter • Ehegatten • Söhne, Schwiegersöhne, Enkel • Andere Familienangehörige • Seltenst FreundInnen

  21. Umso mehr bleibt die Botschaft Die Behandlung eines demenzerkrankten Menschen erfordert immer auch eineMitbehandlung des Partners und der Familie, Psychoedukativ/ Psychotherapeutisch/Psychosoziale Therapienkönnen sekundärprophylaktisch wirken, um chronischen Stress, verbunden mit kognitivem Leistungsverlust und Depressionen, bei pflegenden Angehörigen zu reduzieren Vor allem dann, wenn sie individuell adaptiert sind…

  22. Fortsetzung S3 • Agitation : Risperidon & evtl. Aripiprazol • Psychose detto • Alle anderen Atypika 0 Evidenz ! • Schlaf : Melatonin s.e. • Bei Agitation Hinweise für Carbamazepin, Valproat nicht empfohlen • …

  23. S3 finally… • Im Vergleich schneiden die Bewertungen div. Psychosozialer Therapien, Settinggestaltungen, CG Unterstützungs und Edukationsangebote wie Snoozelen, Musiktherapie, Ergotherapie, Aktivierungsth., CG Support, … • ZIEMLICH GUT AB

  24. Systematic Review of Psychological Approaches to theManagement of Neuropsychiatric Symptoms of DementiaLivingston G et al., Am J Psychiatry 2005; 162: 1996-2021

  25. Systematic Review of Psychological Approaches to theManagement of Neuropsychiatric Symptoms of DementiaLivingston G et al., Am J Psychiatry 2005; 162: 1996-2021

  26. Systematic Review of Psychological Approaches to theManagement of Neuropsychiatric Symptoms of DementiaLivingston G et al., Am J Psychiatry 2005; 162: 1996-2021

  27. Systematic Review of Psychological Approaches to theManagement of Neuropsychiatric Symptoms of DementiaLivingston G et al., Am J Psychiatry 2005; 162: 1996-2021 Zusammenfassung Verhaltensmodifizierende Therapie (KBT) B Kognitive Therapie/Training B Psychoedukation und Begleitung der pflegenden Angehörigen A Fortbildung und Training für professionelle Betreuer B Musiktherapie, Snoezelen, „sensory stimulation“ B

  28. Einige „ Highlights“ aus der deutschen Leitlinie Demenz 2009 • BPSD global : leicht positive Effekte Donepezil & Galanthamin bei AD leicht- mittel, detto Memantine bei AD moderat bis schwer • Antidepressiva v.a. bei depressiver Symptomatik wirksam, TCA nicht verwenden • Angst Sy. : 0 med. Evidenz !!

  29. Galantamin reduziert ständiges Wiederholen von Fragen und Erzählungen bei AlzheimerpatientenErgebnisse der neuen VISTA-Studie Rockwood K et al. (2007): Neurol 68, 1116-1122

  30. Studiendesign VISTA-Studie (2007) Untersuchung der klinischen Wirkung einer 32-wöchigen Behandlung mit Galantamin (16-24 mg/Tag) auf verschiedene Verhaltensparameter bei 130 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz Beurteilung des Behandlungserfolges vom Patienten/Betreuer und Arzt Aufzeichnung aller Beurteilungsgespräche auf Video, um Behandlungserfolg besser bewerten zu können VISTA (Video-Imaging Synthesis of Treating Alzheimer´s disease): 1. placebokontrollierte Studie dieser Art! Rockwood K et al. (2007): Neurol 68, 1116-1122

  31. Ergebnisse VISTA-Studie (2007) Signifikante Reduktion verbaler Wiederholungen bei Alzheimerpatienten - 24% - 58% Rockwood K et al. (2007): Neurol 68, 1116-1122

  32. MEMANTINE & BPSD , Gauthier et al.2006 N =1826 PL=867 V=959 MMSE unter 20 Signifikante Verbesserungen • Agitation • Aggression • Apathie • Appetit • Wahn • Based on NPI

  33. ALGORHYTHMUS BPSD- THERAPIE • ANTIDEMENTIVA • PSYCHOSOZIALE THERAPIEN • ANTIDEPRESSIVA • ANTIPSYCHOTIKA ( DOSIS ! & DAUER !) • Benzos

  34. ANTIDEMENTIVA versusPSYCHOSOZIALE THERAPIEN ? • Antidementiva sind antiregressiv • Gute antidementive Therapie macht psychosoziale Therapien erst möglich • Detto umgekehrt • Kein „ entweder/oder“ !! • Sondern sowohl als auch • Alles andere ist Rationierung

  35. Erweitertes Achsenmodell(nach Kalousek & Psota) 1) Psychisches - Somatisches Zustandsbild 2) Wohnen 3) Tagesstruktur/Inhalt 4) Angehörige 5) Professionelle Helfer 6) Ethische & rechtliche Aspekte

  36. VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEITund EINE WUNDERVOLLE TAGUNG !

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