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Die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen unter deterministischen Einflüssen. Funda Suzan und Boray Turgut. 1. Die Rolle der Erziehung bei der Persönlichkeitsentwicklung. a) Autoritativer Erziehungsstil.
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Die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen unter deterministischen Einflüssen Funda Suzan und Boray Turgut
1. Die Rolle der Erziehung bei der Persönlichkeitsentwicklung
a) Autoritativer Erziehungsstil Eltern stellen sich mit ihren Kindern gleich und gehen auf deren Bedürfnisse sorgvoll ein. Sie behandeln das Kind seinem Alter angemessen und legen Wert auf ein reifes und verantwortungsbewusstes Verhalten. ⇨ So erzogene Kinder sind in ihrem späteren Leben selbstsicher, verantwortungsbewusst, anpassungsfähig, kreativ, neugierig und sozial integriert.
b) Autoritärer Erziehungsstil Die Eltern stehen über ihren Kinder und geben ihnen fast keine Möglichkeit sich zu verteidigen. Innerhalb der Familie wird großer Wert auf Gehorsam und Anpassungsfähigkeit gelegt. ⇨ Somit fehlt diesen Kindern das erforderliche Selbstbewusstsein im weitern leben. Im Gegensatz zu den autoritativ erzogenen Kindern, sind diese Kinder determiniert, dies äußert sich in Form von eher passivem, unterwürfigem, wenig neugierigem Verhalten. Oft haben sie Probleme im Kontakt mit anderen Menschen.
c)AntiautoritärerErziehungsstil Die Eltern setzen keine Grenzen und überlassen alle Entscheidungen ihren Kindern, unterstützen sie jedoch dabei. Sie setzten keine besonders hohen Erwartungen und bestrafen sie auch nicht. ⇨ Es entsteht die Gefahr, dass diese Kinder im späteren Leben - genauso wie ihre Eltern - zu Passivität neigen, des Weiteren bleiben sie in ihrer Entwicklung im Vergleich zu anderen Menschen ihres Alters eher kindlich und können sich daher auch sehr schlecht durchsetzen.
Die Gesellschaft in der man lebt Die Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes wird weitgehend von mehr Faktoren beeinflusst, als wir normalerweise glauben. Die Gesellschaft, in der das Kind aufwächst, spielt dabei eine erhebliche Rolle. Das beste Beispiel hierzu wären die Medien. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Einflüsse dadurch in uns einfließen. Durch Werbung, Computerspiele oder gewaltverherrlichende Filme, vor allem im jungen Alter, wird man geschädigt, was seine Konsequenzen bzw. Symptome auch im Erwachsenenalter zeigt.
Religiöse Traditionen Die moralische Entwicklung wird vor allem durch das soziale Umfeld, wie Familie, Kirche, Gemeinde, Gruppe der Gleichaltrigen oder Vereine geprägt. Diese Gruppen leiten ihre moralischen und ethischen Haltungen aus kulturellen und religiösen Traditionen her sowie aus den Normen und Regeln der staatlichen Institutionen. Dabei übernimmt das Kind unbewusst die Normen des Umfeldes, in dem es lebt. Die Verinnerlichung der jeweilig gültigen Normen und Regeln führt dazu, dass der Mensch diese Gesetze und Normen als Teil der eigenen Persönlichkeit empfindet und sich ihnen unterwirft, auch dann, wenn niemand die Einhaltung der Gesetze überwacht. Diese Verinnerlichung der Regeln und Normen der Gesellschaft führt zur Bildung des Gewissens, das mit etwa fünf bis sechs Jahren entsteht und sozusagen die verinnerlichte Polizei darstellt, die dafür sorgt, dass die von den Eltern und der Gesellschaft aufgestellten Regeln auch ohne deren Anwesenheit eingehalten werden. Im Verlaufe der Entwicklung werden immer mehr Regeln und Gesetze, zuletzt die Gesetze der Moral und Ethik, verinnerlicht. Unser Gewissen sorgt dafür, dass es bei uns zu Schuld- und Schamgefühlen sowie Selbstvorwürfen kommt, wenn wir uns nicht an die Regeln halten.
Qualität der Lehrer-Schüler-Beziehung Dieses muss im Gegensatz zu der natürlich vorgegebenen Eltern-Kind-Beziehung erst geschaffen werden - der Lehrer muss sich das Vertrauen seiner Schüler verdienen. Hier spielt die Persönlichkeit des Lehrers eine große Rolle – nicht nur hinsichtlich der Vorbildwirkung, sondern in diesem Zusammenhang auch hinsichtlich des Vorhandenseins von Eigenschaften, welche die Entstehung eines erzieherischen Verhältnisses fördern. So wirkt sich beispielsweise positiv aus, wenn der Lehrer warmherzig, liebevoll, sensibel, empathisch und verständnisvoll ist, natürliche Autorität besitzt und ein gesundes Gerechtigkeitsempfinden zeigt. Aber auch sein Verhalten ist von Bedeutung: Er sollte seine Schüler als Persönlichkeiten ernst nehmen, Respekt von ihrer Würde und ihren Gefühlen zeigen, sie nicht verspotten oder einschüchtern, sondern lobend unterstützen.
4. „Kindheits-Determinismus“ +Beweise aus der Hirnforschung
Laut der Psychoanalytikerien Sue Gerhardt gib es keine „schwierigen Babys“, sondern nur „schwierige Eltern“.In ihrem Buch „Why Love Matters: How Affection Shapes a Baby’s Brain“ stellt Gerhardt einige Forschungen vor und diskutiert diese: • Fehlerhafte elterliche Sensibilität während der frühkindlichen Phase ⇨Störung der kindlichen Entwicklung ⇨Erhöhung der Anfälligkeit für psychische Probleme (Depression, Sucht, Anorexie) • Wissenslücken oder Überforderung der Eltern ⇨ lebenslange Behinderungen bei Kindern ⇨ später negative Auswirkung auf andere Mitmenschen • Kinderkrippen fördern ein asoziales und aggressives Verhalten bei Kindern unter zwei Jahren • Feste Bindung zu einer Bezugsperson ⇨Kinder erlangen Sicherheit im sozialen Umgang und können später besser mit Stress umgehen • Kinder, die in ihren ersten Jahren keine Geborgenheit finden ⇨ sehr schwerer Aufbau von Beziehungen im späteren Leben
Die Vorstellung, dass unsere frühkindlichen Erfahrungen von überragender Bedeutung sind und bis an unser Lebensende prägen, wird als „Kindheits-Determinismus“ bezeichnet.