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Prof. Dr. Olaf Köller Humboldt-Universität zu Berlin Institut zur Qualitätsentwicklung

Konsequenzen des funktionalis-tischen Bildungskonzeptes für die Unterrichtspraxis. Prof. Dr. Olaf Köller Humboldt-Universität zu Berlin Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen iqboffice@iqb.hu-berlin.de www.iqb.hu-berlin.de. Überblick.

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Prof. Dr. Olaf Köller Humboldt-Universität zu Berlin Institut zur Qualitätsentwicklung

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  1. Konsequenzen des funktionalis-tischen Bildungskonzeptes für die Unterrichtspraxis Prof. Dr. Olaf Köller Humboldt-Universität zu Berlin Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen iqboffice@iqb.hu-berlin.de www.iqb.hu-berlin.de

  2. Überblick • Basiskompetenzen und Berufserfolg: Empirische Befunde • Das Bildungskonzept in PISA (Literacy/Grundbildung) • Basiskompetenzen und vertiefte Allgemeinbildung • Bildungsstandards als Zielsetzungen für Basiskompetenzen • Folgen der Bildungsstandards für den Unterricht

  3. Wahrscheinlichkeit einer hochqualifizierten Tätigkeit im Dienstleistungsbereich (Transport und Kommunikation) in Abhängigkeit vom Bildungsabschluss und von der Lesekompetenz

  4. Zugehörigkeit zu den oberen 60% der Gehalts- gruppen nach Kompetenzstufe im Leseverständnis und in der mathematischen Grundbildung Erläuterungen: Prose: Leseverständnis (Prosa-Texte), Document (Sachtexte, kontinuierlich und diskontinuierlich; Quantitative: mathematische Grundbildung; Datengrundlage International Adult Literacy Survey (vgl. Statistics Canada, 2000).

  5. Die Bedeutung von Basis- kompetenzen „Die Muttersprache stellt das zentrale Werkzeug zur Aneignung der eigenen Kultur dar, die Mathematik repräsentiert eine Kunstsprache, die zu einem selbstverständlichen Kommunikationsmittel in vielen Berufen und wissenschaftlichen Disziplinen geworden ist. Schwerwiegende Defizite in der Beherrschung dieser Werkzeuge stellen Risikofaktoren im Hinblick auf eine gelingende Berufs- und Lebensperspektive dar“ (Baumert u.a., 2001). „Wer Englisch kann, bekommt dafür zwar noch keine Pluspunkte; aber wer Englisch nicht kann, schließt sich aus dem Wettbewerb der Leistungsgesellschaft aus“ (Tenorth, 2001, S. 157).

  6. Vier Kernbereiche schulischer Bildung (vgl. PISA-Studie) • Lesekompetenz (Reading Literacy) • Mathematische Grundbildung (Mathematical Literacy) • Naturwissenschaftliche Grundbildung (Scientific Literacy) • Fächerübergreifende Kompetenzen (Cross-Curricular Competencies) Grundphilosophie der OECD Diese Basiskompetenzen sind notwendig zur befriedigenden Lebensführung in persönlicher und wirtschaftlicher Hinsicht und für eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Hinreichende Kompetenzen in diesen vier Domänen tragen zur gelingenden Lebensbewältigung im jungen Erwachsenenalter bei und bilden die Basis für kontinuierliches Weiterlernen über die Lebensspanne.

  7. Reading Literacy in PISA Lesekompetenz Primär textinterne Information nutzen Externes Wissen heranziehen Text als Ganzes betrachten Sich auf bestimm- te Textteile konzentrieren Inhalt Struktur Unabhängige Ein- zelinformationen Beziehungen verstehen Allgemeines Verständnis Information ermitteln Textimmanente Interpretation entwickeln Über den Inhalt des Textes reflektieren Über die Form des Textes reflektieren

  8. Mathematische Grundbildung • Vorbereitung auf offene Aufgabenstellungen, da realistische Probleme und Aufgaben in der Regel nicht gut definiert sind, • Fähigkeit, die Anwendungsmöglichkeiten mathematischer Konzepte und Modelle auf alltägliche und komplexe Problemstellungen zu erkennen, • Fähigkeit, die einem Problem zu Grunde liegende mathematische Struktur zu sehen, • Fähigkeit, Aufgabenstellungen in geeignete Operationen zu übersetzen, und • ausreichende Fähigkeit und Beherrschung von Lösungsroutinen.

  9. Basale Sprach - und Selbstregulationskompetenzen (Kulturwerkzeuge) Modi der Welterfahrung Beherrschung der Mathematisie - Fremdsprachl. IT - Kompe - Selbstregula - (Kanonisches Verkehrssprache rungskompetenz Kompetenz tenz tion des Wis - Orientierungswissen) senser werbs Kognitiv - instrumentelle Modellierung der Welt Mathematik Naturwissenschaften Aesthetisch - expressive Begegnung und Gestaltung Sprache/Literatur Musik/Malerei/Bildende Kunst Physische Expression Normativ - evaluative Auseinandersetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft Geschichte Ökonomie Politik/Gesellschaft Recht Propleme konstitutiver Rationalität Modi der Welterfahrung und Basiskompetenzen Religion Philosophie

  10. Bildungsstandards • beschreiben die fachbezogenen Basiskom-petenzen, die Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges erreicht haben sollen • stellen verbindliche Kriterien für alle 16 Länder dar • können mit Hilfe von Testaufgaben operationalisiert und überprüft werden • können als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht dienen

  11. Idee der Bildungsstandards Beispiel Mathematik in der Grundschule „Can do Statements“

  12. Eine Mathematik-Beispiel-aufgabe für die Sekundarstufe I 60 50 40 bis 3 Jahre 30 ab 3 Jahre 20 10 0 E S K In Carlstadt gibt es drei Kindertagesstätten, die Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren betreuen, d. h. sowohl Kinder im Kindergartenalter (ab dem 3. Geburtstag) als auch Kinder im Kinderkrippenalter (bis zum 3. Geburtstag). Das Diagramm zeigt, wie sich in den drei Tagesstätten Ententeich (E), Sonnenhof (S) und Kuckucksnest (K) die Zahl der betreuten Kinder auf die zwei Altersgruppen verteilt. Wie viele Kinder im Kinderkrippen-alter werden in den drei Tagesstätten insgesamt betreut? Wie viel Prozent der betreuten Kinder im Ententeich sind im Kinderkrippen-alter? Daten und Zufall; Darstellungen verwenden; Kommunikation

  13. Bildungsstandards in der ersten Fremdsprache

  14. Idee der Bildungsstandards Erste Fremdsprache Leseverstehen (MSA): „Can do Statements“ • Die Schülerinnen und Schüler können … • Korrespondenz lesen, die sich auf das eigene Interessengebiet bezieht und die wesentliche Aussage erfassen (B2), • klar formulierte Anweisungen, unkomplizierte Anleitungen, Hinweise und Vorschriften verstehen (B1/ B2), • längere Texte nach gewünschten Informationen durchsuchen und Informationen aus verschiedenen Texten zusammentragen, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen (B1+), • in kürzeren literarischen Texten (z. B. Short Stories) die wesentlichen Aussagen erfassen und diese zusammentragen, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen (B1), • die Aussagen einfacher literarischer Texte verstehen, • in klar geschriebenen argumentativen Texten zu vertrautenThemen • die wesentlichen Schlussfolgerungen erkennen, z. B. in Zeitungsartikeln (B1/ B1+).

  15. Beispielaufgabe „Bear Safety“ (B1)

  16. Beispielaufgabe „Bear Safety“ (B1)

  17. Eigenschaften von Testaufgaben • relativ kurz, wenig komplex • Unabhängige Items • eindeutige Lösung • oft geschlossenes Antwortformat • Ziel: Möglichst viele Aufgaben in kurzer Zeit (Maximierung der Reliabilität)

  18. Anstöße zur Qualitätsentwicklung auf der Basis von Bildungsstandards • Ziel: Unterricht im Sinne der Bildungsstandards zu realisieren • Statt bloßer Aufgabensammlungen Beschreibung von Modulen zur Implementation • Aufgaben sollen sich von Testaufgaben unterscheiden um teaching to the test zu vermeiden

  19. Qualitätssteigerung durch die Entwicklung von Unterrichts- Materialien: Der Fall Mathematik • Das Handbuch zum kompetenzbasierten Unterricht illustriert nicht nur die Bildungsstandards, sondern vermittelt auch den „Geist“ der Bildungsstandards • Das unterrichtliche Potenzial der Aufgaben wird betrachtet • Als Folge werden Aufgaben im Sinne der Standards vor dem Hintergrund des täglichen Unterrichts beschrieben

  20. Bildungsstandards Mathematik: konkret Aufgabe „Filmverpackung“: Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 hat sich eine Firma für Kleinbildfilme eine besondere Verpackung ausgedacht: Jeweils 4 Filme werden in einer Schachtel verpackt, die an einen Fußball erinnern soll. Die Schachtel besteht aus Quadraten (Seitenlänge 4 cm) und Dreiecken. Die nach innen gehenden Dreiecke sind rechtwinklig und gleichschenklig. • a) Aus wie vielen Quadraten und („inneren“ bzw. „äußeren“) Dreiecken besteht diese Verpackung? • b) Berechne die Größe der Oberfläche der Verpackung. • c) Wichtig ist auch, wie viel Platz überhaupt in der Verpackung ist. Die Designer geben an, dass das Volumen (gerundet) 528 cm³ beträgt. Mache zwei Vorschläge, wie du das Volumen berechnen könntest. Rechne mit einem deiner Vorschläge nach: Bekommst du auch 528 cm³ heraus? • Jeder der vier Filme steckt in einem zylinderförmigen Döschen (Durchmesser: 3,1 cm; Höhe: 5,2 cm). Wie viel Prozent der Schachtel bleiben leer, wenn die vier Filme eingepackt sind? Schätze zuerst die Prozentzahl und berechne erst danach das Ergebnis. • Begründe folgende Aussage: Zwei solche Filmdosen passen in der Schachtel nicht übereinander.

  21. Analyse der Aufgabe Zu a): Wes. Leitidee: Raum und Form Wes. Kompetenzen: Probleme lösen, Darstellungen verwenden Zu c): Wes. Leitidee: Messen Wes. Kompetenzen: Probleme lösen, symbolisch-technisch arbeiten Zu e): Wes. Leitidee: Raum und Form Wes. Kompetenzen: Argumentieren, Probleme lösen

  22. Ein zweites Beispiel: Backen als reichhaltiges Thema für den Unterricht

  23. Aufgabenentwicklung für den Unterricht in Englisch und Französisch An Rahmenaufgaben orientiertes Fremdsprachenlernen zur Förderung der kommunikativen Kompetenzen

  24. Anlass: Kommunikationsarmer Fremdsprachenunterricht Kernbefunde aus DESI Die Leistungsentwicklung ist dort am günstigsten, wo … • Schülerinnen und Schüler häufig zum Sprechen kommen • Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern Zeit zum Antworten geben • Englisch die überwiegende Unterrichtssprache ist • Schülerinnen und Schüler Gelegenheit zur Selbstkorrektur bekommen • Ein-Wort-Sätze selten und Schüler-Lehrer-Gespräche häufig sind • Die Zeit in einer störungsfreien Unterrichtssituation genutzt wird

  25. Mehrsprachigkeit und Task-based learning zur Förderung kommunikativer Fremdsprachenkompetenzen • Lernen durch komplexe Rahmenaufgaben (d.h. Projekte, complex tasks, tâches complexes) (z.B. Nunan, 1989) in einem innovativen Fremdsprachenunterricht (z.B. Leupold, 2002) durch: • Förderung von Partner- und Gruppenarbeit • Fokussierung auf authentische Sprachaktivitäten • Fokussierung auf den Lernprozess und das Lernprodukt • Kompatibilität mit Bildungsstandards

  26. Resümee • Bildungsstandards beschreiben Basiskompetenzen, die Schülerinnen und Schüler bis zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Schulkarriere erreicht haben sollten. • Diese Zielvorgaben erfordern eine Umorientierung auf einen handlungsorientierten, kognitiv aktivierenden Unterricht • Materialien für den Unterricht müssen kompetenzorientiert sein und in der Regel komplexer und anspruchsvoller als Testaufgaben

  27. Telefon +49[30]2093-5335 Telefax +49[30]2093-5336 IQBoffice@IQB.hu-berlin.de www.IQB.hu-berlin.de Postadresse Humboldt-Universität zu Berlin Unter den Linden 6 10099 Berlin Sitz Jägerstraße 10- 11 10117 Berlin Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ansprechpartner -> Prof. Dr. Olaf Köller Direktor

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