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Freizeitverhalten und Suchtmittelkonsum Jugendlicher im Kreis Borken - Bericht April 2005

Fachhochschule Gelsenkirchen, Abteilung Bocholt, Fachbereich Wirtschaft CATI - Empirische Markt- und Sozialforschung. Freizeitverhalten und Suchtmittelkonsum Jugendlicher im Kreis Borken - Bericht April 2005.

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Freizeitverhalten und Suchtmittelkonsum Jugendlicher im Kreis Borken - Bericht April 2005

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Presentation Transcript


  1. Fachhochschule Gelsenkirchen,Abteilung Bocholt, Fachbereich WirtschaftCATI - Empirische Markt- und Sozialforschung Freizeitverhalten und Suchtmittelkonsum Jugendlicher im Kreis Borken - Bericht April 2005 Repräsentative Befragung von Schülern an Haupt-, Real-, Gesamt-schulen, Gymnasien und Berufskollegs der Jahrgangsstufen 7,9,11,13Vortrag im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Sozialesdes Kreises Borken am 19.04.04 Leitung:Prof. Dr. Thomas SchäferDr. Jochen Beck

  2. Studie im Auftrag des Kreises BorkenFachbereich GesundheitBeratungsleistungen beim Kreis Borken durch:Annette Scherwinski, Regina Kasteleiner,Reinhild Wantia, Werner Rasch, Hubert Beiring

  3. Vortragsgliederung • Problemstellung und Vorgehensweise • Leitende Hypothesen • Zusammenfassung der Ergebnisse • Datenbasis • Fragenkomplexe • Ergebnisse I. Wesentliche Ergebnisse aus dem Kreis Borken Fokus: Alkoholkonsum II. Ergebnisse des Kreises Borken im Vergleich

  4. Problemstellung / methodisches Vorgehen • Die gesundheitliche Lage der Jugendlichen ist problematisch(Übergewicht, Bewegungsmangel, Suchtmittelkonsum). • Verlässliche aktuelle Basis-Zahlen (zum Suchtmittelkonsum)auf regionaler Ebene (Kreis Borken) liegen nicht vor. • repräsentative Befragung Jugendlicher (13 – 19 Jahre)Schwerpunkt: Alkoholkonsum • Weitestgehende Anlehnung an etablierte Vergleichsstudien

  5. Projektablauf 09. Februar 2004 Erste Projektvorgespräche 28. Mai 2004 Vorlage erster Fragebogenentwurf 12. Juli 2004 Erstes Anschreiben an die Schulen Sept. – Dez. 2004 Befragungen in den Schulen April 2005 Vorlage des Abschlussberichtes

  6. Untersuchungsleitende Hypothesen • Jugendliche aus dem Kreis Borken beginnen eher mit dem Konsum von Alkoholika als vergleichbare Jugendliche aus anderen Regionen. Die ersten Erfahrungen mit Alkohol werden in zunehmend jüngerem Alter gemacht. • Jugendliche konsumieren häufig Alkohol, um Frustrationen und Probleme zu kompensieren oder um von anderen akzeptiert zu werden. • Landjugendpartys und Klassenfahrtenhaben als Orte des Konsums bei Jugendlichen einen hohen Stellenwert. • Der Zugang zu Alkohol ist leicht und die Verfügbarkeit hoch. • Die Hypothesen I-IV gelten auch differenziert nach Alter, Geschlecht und der Schulform.

  7. Zusammenfassung • Jugendliche aus dem Kreis Borken beginnen eher mit dem Konsum von Alkoholika und trinken eher mehr als vergleichbare Jugendliche. Ergebnis der Studie: • Ob das Einstiegsalter zum Konsum von Alkohol sich (im Kreis Borken) linear nach unten verändert hat; kann auf der Basis der uns vorliegenden Daten nicht beurteilt werden. • Im Landes- und Bundesvergleich zeigt sich in der Tendenz, dass Jugendliche aus dem Kreis Borken etwas später den Einstieg zum Alkohol finden; eher früher haben allerdings diejenigen Kontakt zu Alkohol, die über Rauscherfahrungen verfügen.

  8. Zusammenfassung • Jugendliche konsumieren häufig Alkohol, um Probleme und Frustration zu kompensieren oder um von anderen akzeptiert zu werden. Ergebnis der Studie: • Jugendliche trinken Alkohol selten allein, sondern eher im Kontext mit anderen Sozialpartnern (Freunde, Familie). • Alkohol trinken als Kompensation zu Frustration und Problemen ist eher von untergeordneter Bedeutung. • Für etliche Jugendliche ist der Konsum von Alkohol eine Reaktion auf vermeintlich sozial erwünschtes Verhalten; dies betrifft insbesondere Jungen, Hauptschüler sowie Schüler der Stufe 9.

  9. Zusammenfassung • Landjugendpartys haben als Orte des Konsums bei Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Ergebnis der Studie: • Mit ansteigendem Alter haben Landjugendpartys zunehmen mehr Bedeutung hinsichtlich des Konsums von Alkohol; dies trifft insbesondere auf Gymnasiasten zu sowie auf Mädchen. • Über die Hälfte der Jugendlichen bejaht, auf Klassenfahrten Alkohol zu trinken; insbesondere betrifft dies die Gymnasiasten sowie Berufskollegschüler, u.a. auch deswegen, weil sie häu- figer auf Klassenfahrten fahren.

  10. Zusammenfassung • Der Zugang zu Alkohol ist leicht und die Verfügbarkeit hoch.. Ergebnis der Studie: • Über die Hälfte der Jugendlichen, - insbesondere Jungen -, beschafft sich bei Bedarf alkoholische Getränke im Super-markt, Kiosk oder an der Tankstelle; (Stufe 7: 37%). • Über ¼ der Jugendlichen erhalten Alkohol über ältere Geschwister oder andere ältere Jugendliche (Stufe 7; 30%). • Insgesamt scheint der Zugang zu alkoholischen Getränken auch für Jüngere recht leicht zu sein; bei den Schülern der Stufe 7 bejahen 28%, leicht an „harte Alkoholika“ kommenzu können, bezogen auf Bier sind dies 63%.

  11. ZusammenfassungStufe 7/9: Kreis Borken im Landes- / BundesvergleichTrends, keine statistisch abgesicherten Ergebnisse (möglich) • Der Anteil der Jugendlichen, die ihre Gesundheit eher schlecht einschätzen, ist im Kreis Borken höher. • Mehr Jugendliche aus dem Kreis Borken haben psycho-somatische Beschwerden. • Deutlich weniger Schüler der Stufe 7 sind übergewichtig, höher ist der Anteil an übergewichtigen Mädchen der Stufe 9. • Deutlich weniger Jugendliche haben jemals geraucht, vor allem trifft dies auf die Mädchen zu. • Niedriger liegen die Quoten derjenigen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, vor allem bei Schülern der Stufe 7. • Der Anteil der Mädchen, die über alkoholbedingte Rauscherfahrungen verfügen, ist im Kreis Borken niedriger.

  12. Vier Aussagen zur Befragung im Originalton der Schüler • Was interessiert es Sie, wie viel Geld ich bekomme und wie viel ich wiege? ( Mädchen, 12 Jahre, Realschule) • Es hat Spaß gemacht, weil man über sich nachdenken musste. Hoffe, es hilft zu unserer Gesellschaft etwas zu verändern. (Mädchen, 17 Jahre, Gymnasium) • Was die Jugendlichen im Kreis Borken betrifft, muss etwas getan werden. Mehr als die Hälfte meines Bekanntenkreises kifft, raucht und trinkt Alkohol. Das sollte nicht zur Norm werden in der Gesell- schaft. Die Erhöhung der Preise von Alkopops bringen überhaupt nichts. Insgesamt finde ich den Fragebogen etwas zu lang. Die Fragen wiederholen sich ein bisschen. • Gute Idee der Fragebogen, aber wird das Ergebnis auch Konsequenzen hervorrufen? (Mädchen, 15 Jahre, Gymnasium)

  13. Datenbasis (Stichprobendesign) hohe Akzeptanz bei Schulen wie Schülern

  14. CATI – Labor für empirische Markt- und Sozialforschung

  15. Fragenkomplexe (Themenbereiche) Freizeitverhalten und Lebensgewohnheiten SoziodemographischerHintergrund KritischeLebensereignisse SozialeRessourcen Substanzmittel-konsumAlkohol, Tabak, … Gewalt gegensich und andere Lebensqualität Ernährungsverhaltenund Körpergewicht Subjektive Einschätzungder eigenen Gesundheit

  16. I. Wesentliche Ergebnisse Kreis BorkenÜbersicht der Themen • Prävalenzen zum Alkoholkonsum Jugendlicher • Art und Häufigkeit des Alkoholkonsums • Steuererhöhung und der Konsum von alcopops • Einstiegsalter und Rauscherfahrungen • Alkoholkonsum im sozialen Umfeld • Beschaffung und Verfügbarkeit von Alkohol • Gründe, Orte und Gelegenheiten des Alkoholkonsums

  17. Noch nie Alkohol getrunken haben …, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen • Auch Darstellungserläuterung: • Noch nie Alkohol getrunken haben von allen Jugendlichen 16% • von allen Mädchen sind dies 19% und von allen Jungen sogar nur 13%

  18. Noch nie Alkohol getrunken haben …, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanzen ausgewiesen Auffälligkeiten sind farbig unterlegt Die Datenbasis (der Nenner) ist dargestellt !! Schulform und Jahrgangstufe stehenin Verbindung,von daher sind Artefakte möglich !! Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 04, Bildung: p= .00)

  19. Prävalenzen zum Alkoholkonsum nach Alter und Geschlecht, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen [1] d.h., höchstens 1x im Monat [2] d.h., mindestens 1x in der Woche Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 04)

  20. Regelmäßiger Alkoholkonsum, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 04)

  21. Regelmäßiger Alkoholkonsum, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen; hier: nur Stufen 7 und 9 Signifikanz (2; Bildung: Stufe 7: p= .05, Stufe 9: p= .77)

  22. Regelmäßiger Alkoholkonsum, Prozentwerte; Datenbasis: alle Jugendlichen; hier: nur Stufen 11 und 13

  23. Aktueller Alkoholkonsum, Prozentwerte;Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 14)

  24. Aktueller Alkoholkonsum, Prozentwerte;Datenbasis: alle Jugendlichen; hier: nur Stufen 7 und 9 Signifikanz (2; Bildung: Stufe 7: p= .09, Stufe 9: p= .71)

  25. Art des Alkoholkonsums, Prozentwerte;30-Tagesprävalenz;Datenbasis: Jugendliche, die zurzeit Alkohol trinken rot = Signifikanz (2; p < .05)

  26. Alcopops und Steuererhöhung, Prozentwerte;Datenbasis: Jugendliche, die schon einmal Alkohol getrunken haben Anteil Jugendlicher, die vor / nach der Steuererhöhung (für alcopops) …- keine alcopops (mehr) trinken

  27. Alcopops und Steuererhöhung, Prozentwerte;Datenbasis: Jugendliche, die schon einmal Alkohol getrunken haben Anteil Jugendlicher, die vor / nach der Steuererhöhung (für alcopops) …- sich alcopops (nun) selber mischen

  28. Alcopops und Steuererhöhung, Prozentwerte;Datenbasis: Jugendliche, die schon einmal Alkohol getrunken haben Anteil Jugendlicher, die vor / nach der Steuererhöhung (für alcopops) …- sich alcopops (nun) kaufen

  29. Einstiegsalter des Alkoholkonsums [Jahre]Datenbasis: Jugendliche, die schon einmal Alkohol getrunken haben Der Trend des Einstiegsalters über die Jahrgangsstufen ist inhaltlich nicht interpretierbar, da er z.Teil über den parallel laufenden Trend der Durchschnittsalters vermittelt wird.

  30. Einstiegsalter des Alkoholkonsums [Jahre]Datenbasis: Jugendliche, die schon einmal Alkohol getrunken haben;hier: nur Stufen 11 und 13

  31. Anteil schon einmal betrunkener Jugendlicher [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 17)

  32. Anteil schon einmal betrunkener Jugendlicher [%]Datenbasis: alle Jugendlichenhier: nur Stufen 7 und 9 Signifikanz (2; Bildung: Stufe 7: p= .03, Stufe 9: p= .01)

  33. Alkoholkonsum im sozialen Umfeld [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 27)

  34. Alkoholkonsum im sozialen Umfeld [%]Datenbasis: alle Jugendlichenhier: nur Stufen 7 und 9 Wie viele deiner Freunde schätzt du: betrinken sich mindestens 1x pro Woche;aggregiert: „manche“, „die meisten“, alle“ (vs. „keiner“, „wenige“) Signifikanz (2; Bildung: p = .00)

  35. Alkoholkonsum im sozialen Umfeld [%]Datenbasis: alle Jugendlichen, die schon einmal Alkohol getrunken haben An welchen Orten / bei welchen Gelegenheiten trinkst du schon mal Alkohol?Hier: aggregiert: manchmal/oft (vs. nie selten) Signifikanz (2; Alter: p= .09, Geschlecht: p=. 48, Bildung: p= .42)

  36. Beschaffung von Alkohol [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; p < .05)

  37. Beschaffung von Alkohol [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Anteil Jugendlicher, die Alkohol im Supermarkt, Kiosk oder an der Tank-stelle kaufen, differenziert danach, ob sie schon 16 Jahre alt sind

  38. Verfügbarkeit Zugang von Alkohol [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2;Alter: p < .05)

  39. Gründe des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen • Alkoholkonsum als Problemlösungsstrategie • Alkohol hilft einem, wenn man frustriert istoder Probleme hat • Alkoholkonsum als sozial erwünsches Verhalten • Wer Alkohol trinkt, wird eher zu Partys eingeladenund wird mehr respektiert

  40. Gründe des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen Signifikanz (2; p < .05)

  41. Gründe des Alkoholkonsums [%]I. Alkoholkonsum als sozial erwünschtes Verhalten; Datenbasis: alle Jugendlichen aggregiert: „trifft völlig zu“ /“ trifft zu“ (vs. „teils/teils“ bis „ trifft überhaupt nicht zu“) Signifikanz (2; Alter: p= .01, Geschlecht: p=. 01)

  42. Gründe des Alkoholkonsums [%]I. Alkoholkonsum als sozial erwünschtes Verhalten;Datenbasis: alle Jugendlichen; hier nur Stufe 7 und 9 aggregiert: trifft völlig zu / trifft zu (vs. teils/teils – trifft überhaupt nicht zu) Signifikanz (2; Bildung: Stufe 7: p= .00, Stufe 9: p= .56)

  43. Orte / Gelegenheiten des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen, die schon einmal Alkohol getrunken haben Signifikanz (2; p < .05)

  44. Orte / Gelegenheiten des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen, die schon einmal Alkohol getrunken haben Signifikanz (2; p < .05)

  45. Orte / Gelegenheiten des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen, die schon einmal Alkohol getrunken haben Manchmal / oft Alkoholkonsum auf Landjugendpartys Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 04)

  46. Orte / Gelegenheiten des Alkoholkonsums [%]Datenbasis: alle Jugendlichen, die schon einmal Alkohol getrunken haben Manchmal / oft Alkoholkonsum auf Klassenfahrten Signifikanz (2; Alter: p= .00, Geschlecht: p=. 33)

  47. Sozialpartner Vaterund aktueller Alkoholkonsum [%];Datenbasis: alle Jugendlichen Anteil Jugendlicher, die zurzeit Alkohol trinken, differenziert danach,ob man leicht mit dem Vater über Dinge reden kann, die einem nahe gehen Signifikanz (2; Jungen: p < .05, Mädchen: p > .05; Gesamt: p < .05)

  48. Sozialpartner Mutterund aktueller Alkoholkonsum [%];Datenbasis: alle Jugendlichen Anteil Jugendlicher, die zurzeit Alkohol trinken, differenziert danach,ob man leicht mit dem Mutter über Dinge reden kann, die einem nahe gehen Signifikanz (2; Jungen: p < .05, Mädchen: p > .05; Gesamt: p < .05)

  49. Sozialpartner bester Freund / beste Freundinund aktueller Alkoholkonsum [%];Datenbasis: alle Jugendlichen Anteil Jugendlicher, die zurzeit Alkohol trinken, differenziert danach,ob man leicht mit dem/r besten Freund/in über Dinge reden kann, die einem nahe gehen Signifikanz (2; Jungen: p < .05, Mädchen: p > .05; Gesamt: p < .05)

  50. III. Ergebnisse Kreis Borken im Vergleich • Einiges zum Körperbewußtsein • Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit • Vorhandensein psychosomatischer Beschwerden • Übergewicht • Rauchen • Alkoholkonsum • Regelmäßiger Konsum • Alkoholbedingte Rauscherfahrungen • Einstiegsalter

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