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Westwall-Museum. Bad Bergzabern. präsentiert. Arbeitsgruppe Vermisstenforschung. Ausstellung am 27. & 28. Mai 2007 jeweils von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Flugzeugbergungen Vermisstensuche Schicksalsklärung. Westwall-Museum Bad Bergzabern. Die RHEINPFALZ, 25.05.2007
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Westwall-Museum Bad Bergzabern präsentiert
Arbeitsgruppe Vermisstenforschung Ausstellung am 27. & 28. Mai 2007 jeweils von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Flugzeugbergungen Vermisstensuche Schicksalsklärung
Westwall-Museum Bad Bergzabern
Die RHEINPFALZ, 25.05.2007 Vermissten-Forscher im Westwall-Museum BAD BERGZABERN. Auch 60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg stößt man auf Überreste dieser Zeit, seien es Bomben, Munition, Flugzeugwracks oder immer noch ungeklärte Vermisstenschicksale. Diesen Themen widmet sich die bundesweit tätige „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung" in einer Ausstellung im Westwallmuseum mit Fundstücken und einer Dokumentation am Pfingstsonntag und -montag, 27. und 28. Mai, jeweils von 10 Uhr bis 16 Uhr. Wer Hinweise auf Flugzeugabstürze in der Region hat oder das Schicksal eines vermissten Familienmitglieds aus dieser Zeit klären will, kann sich an Martina und Uwe Benkelwenden, Telefon 06333 602570. (pfn)
2. März 1945: James T. Hamrick wird bei Hinterweidenthal durch Eisenbahnflak abgeschossen – Gemälde: Marek Dziewa (2007)
Das Team in Bad Bergzabern: v.l. Uwe Benkel, Oliver Fischer, Jonas Bach, Axel Cordier, Claudia Müller, Marek Dziewa, Markus Kowollik, Hans Fuchsgruber
Die RHEINPFALZ, 30.05.2007 Angehörigen helfen abzuschließen BAD BERGZABERN: Vermisstenforscher im Westwall-Museum - Neue Hinweise auf Flugzeugabstürze Auch über 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges suchen Angehörige vermisster und gefallener Soldaten das Schicksal der Opfer zu ergründen, um ihre traurige Lebensgeschichte zu einem würdevollen Abschluss zu bringen. Die „Arbeitsgruppe Vermisstenforschung", die sich auf die Bergung von Flugzeugen spezialisiert hat, leistet dabei wertvolle Hilfe. Mit einer Ausstellung im Westwallmuseum in Bad Bergzabern stellte sich das bundesweit agierende Team mit Sitz in Heltersberg über Pfingsten erstmals in der Südpfalz vor.
Präsentierten Wrackteile aus dem Zweiten Weltkrieg: Vermisstenforscher Uwe Benkel und Sohn Jonas
Bomben, Munition und Flugzeugwrackteile vom zerknautschen Zylinder einer Focke Wulf FW 190 bis hin zu MG- und Bombenzielgeräten lagen da auf einem ellenlangen Tisch als Demonstrationsobjekte von Funden, die den Beginn einer Flugzeugbergung markieren können. Landwirte finden solche Teile bei der Flurarbeit, Wanderer beim Durchforsten von Wald und Flur, Kinder beim Spielen in freier Natur. Solche Funde sind es, die Uwe Benkel keine Ruhe lassen. Aufgerüttelt durch die Flugzeugkatastrophe in Ramstein und angeregt durch die beispielhafte Aufarbeitung von Flugzeugabstürzen in England, hat sich der Versicherungskaufmann vor 15 Jahren dazu entschlossen, sich dieser Aufgabe auch in seiner Heimat zu widmen. Ehrenamtlich, unterstützt durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, den staatlichen Kampfmittelräumdienst sowie wissenschaftliche Institute im In- und Ausland gelang dem Heltersberger seither die Bergung von 90 Flugzeugen und 28
Piloten aus Deutschland, Amerika und England und noch immer gibt es viel zu tun. Über 400 Absturzstellen sind allein in der Pfalz bekannt und weil der ursprüngliche Laie in Sachen Luftkriegsgeschichte mittlerweile zu einem Experten avancierte, der in seiner so unkonventionell gegründeten Arbeitsgruppe 15 ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt, verfasst er heute obendrein Dokumentationen, publiziert Fachbeiträge, organisiert Schulprojekte und beantwortet hilfesuchende Anfragen aus dem Ausland, jüngst sogar aus Russland. Das größte Anliegen ist dem vierfachen Vater, dem seine Arbeit so zu Herzen geht, dass er seine jüngste Tochter, Georgina, auf den Namen eines unter besonders dramatischen Umständen geborgenen Soldaten taufte, die Suche nach Vermissten. Geradewegs wie die Flugzeugwracks, die sich bis zu neun Meter tief unter die Erde gebohrt haben, muss auch deren Identifikation im Mosaiksystem erfolgen. Nicht immer findet man die Erkennungsmarke des Soldaten.
Oft sind es wenige menschliche Überreste - ein Unterschenkelknochen in einem Kampfstiefel, Zähne in der Sauerstoffmaske, Hautfetzen am Motor oder ein blutverkrustetes Halstuch, die mittels aufwändiger Untersuchungen und DNA-Analysen zur Personenerkennung führen. Manchmal findet man auch persönliche Gegenstände wie ein Tagebuch, ein Messer oder Fotos, die die Vergangenheit des Opfers widerspiegeln. Die Hinterbliebenen sind für diese Arbeit, die völlig unentgeltlich geschieht und ausschließlich auf Spenden und die uneigennützige Hilfe örtlicher Baggerunternehmen angewiesen ist, unendlich dankbar. Denn meist können sie das schrecklichste Kapitel der deutschen Geschichte für sich persönlich erst dann abschließen, wenn sie Gewissheit über das Schicksal ihrer Familienmitglieder erlangt haben. Auch einstige Kriegsgegner - einmal sogar Kanadier - kamen schon zum Absturzort nach Deutschland, um bei einer Beerdigungszeremonie dabei zu sein oder nach Tradition der Amerikaner, „die Jungs nach Hause zu holen".
Das enorme Interesse, auf das die Präsentation der Vermisstenforscher in Bad Bergzabern stieß, hat Uwe Benkel und seinen Mitarbeitern neue Arbeit beschert. Eine Elsässerin bat um Hilfe bei der Suche nach ihren vermissten Brüdern, die als deutsche Soldaten fielen, viele Besucher gaben Hinweise auf Flugzeugabstürze im Bienwald, bei Schweigen und nahe Grünstadt und ein geschichtsinteressierter Bürger aus Schaidt übergab eine ganze Schachtel voller Kleinteile eines Flugzeugwracks, die er beim Wandern zusammengetragen hat. Info: Weitere Informationen unter: www.flugzeugabstuerze-saarland.de; Ansprechpartner: Martina und Uwe Benkel, Tel: 06333 602570, E-Mail: mu.benkel@t-online.de
Die RHEINPFALZ, 31.05.2007 Keine scharfe Munition BAD BERGZABERN. Die Vermisstenforscher-Familie Benkel, über die wir gestern berichteten, präzisiert ein Detail ihrer Ausstellung übers Pfingstwochenende: Sie selbst stellte lediglich Flugzeugwrackteile aus. Bei der Munition, die ebenfalls auf dem Tisch lag, habe es sich um entschärfte Geschosse gehandelt, die zu den Ausstellungsstücken des Museums gehören.