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B R A Z I L 2 0 1 3/ 2 0 1 4. 8. Bericht. Mein Jahr in Brasilien - mehr als Samba, Sonne und Fußball-WM. 23. Juli. Was gibt es neues aus dem Land des Fussballs ?. Hallo ihr Lieben,
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BRAZIL2013/2014 8. Bericht Mein Jahr in Brasilien - mehr als Samba, Sonne und Fußball-WM 23. Juli WasgibtesneuesausdemLanddesFussballs?
Hallo ihr Lieben, Die WM ist vorbei und ich bin nach meiner knapp 2-monatigen Reise durch den Nordosten Brasiliens und dem Amazonas wieder zurück in Fortaleza. Übermorgen (25. Juli) fliege ich Richtung Deutschland, wo ich am 26. Juli gegen 7:00 Uhr morgens am Frankfurter Flughafen ankommen werde. Das ist demnach mein letzter Reisebericht - kaum zu glauben – dass das Jahr schon vorbei ist. Die letzten 2 Monate waren aufregend und wunderschön. Alles zu erzählen was ich gesehen und erlebt habe, würde den Rahmen dieses Berichts sprengen – er ist eh schon verdammt lang... Derzeit wohne ich bei meiner brasilianischen Freundin Ingrid und ihrer Großfamilie in Fortaleza. Als ich dort letzten Freitag von Salvador, meinem letzten Reiseort, total müde und verschwitzt von der langen Rückkehr angekommen bin, durfte ich spontan und zum allererstmal auf eine brasilianische Hochzeitsfeier gehen. Es war zwar nur eine kleine standesamtliche Feier bei ihrer Tante neben an, aber trotzdem sehr feierlich und lustig. Ingrids Familie wohnt direkt am Strand hier in Fortaleza. Die Familie hat ein Haus bei dem einem echt die Kinnlade herunterfällt – eigentlich ist das Haus eher ein Schloss. Es hängen überall Gemälde an den Wänden, die Decken sind bemalt, es gibt Kronleuchter, verspiegelte Wände und 3 Hausangestellte. Ich habe mein eigenes Zimmer mit Bad und werde hier wie im 5*-Hotel versorgt. Zum Mittagessen gibt es immer reichlich regionale Gerichte, mit Kuchen und Kaffee im Anschluss – da ist es nicht leicht die Figur zu halten. Per Glöckchen werden dann die Hausangestellten gerufen...schon echt krass. Ich lass es mir jedenfalls die letzten Tage in Fortaleza noch einmal so richtig gut gehen! ;-)
Nach meiner Reise zur Fazenda von Fernandos Papa in Minas Gerais (letzter Reisebericht) ging es für mich nach Manaus in den Amazonasregenwald, danach an die Nordostküste Brasiliens an die Strände, Pipa (Rio Grande do Norte), Praia de Carneiros und Porto de Galinhas (Pernambuco) ins WM Spiel in Recife Deutschland gegen USA, danach in den afrikanischten Bundesstaat - außerhalb Afrikas - namens Bahia, auf die Insel „Morro de Sao Paulo“ und im Anschluss in den spektakulären Nationalpark „Chapada Diamantina“...aber alles schön der Reihe nach...
AmazonasregenwaldAufgrund der WM sind auch in Manaus die Hotel- und Hostelpreise im Juni in die Höhe geschossen. Ich habe deshalb „couchgesurfed „und bei Luciana und ihrer Familie übernachtet. Die Familie – deren Vorahnen aus Holland stammen und deshalb sogar nicht indianisch aussehen, waren sehr gastfreundschaftlich. Neben einem Schlafplatz, hab ich jeden Morgen ein großartiges exotisches Amazonasfrühstück bekommen und jede Menge Infos zu Manaus und der Region. Manaus hat ein beeindruckendes Theater in dem während des Kautschukbooms auch Stars aus Europas aufgetreten sind. Ich habe mir an meinem ersten Tag das Zentrum angesehen und bin am Abend ganz spontan mit Luciana und ihrer Familie in die Amazonasarena zum Spiel England : Italien gegangen. Die Familie hat mir für 400 Reais umgerechnet 135 Euro noch Lastminute-Karten von einem Bekannten besorgt. Das Spiel war super und mein Kategorie 4 Platz zu meiner Verwunderung auch. Nur ca. 20 Meter vom Spielfeld entfernt hätte ich die Spieler – wenn ich sie denn gekannt hätte ;-) identifizieren können. Die WM-Stimmung in Manaus war klasse – ganz viel Public Viewing und insgesamt sehr viele Fans aus den USA, England und Kroatien. Am Tag danach ging es dann für 5 Tage in den Regenwald. Am ersten Tag ging es gleich los mit Delfin-Schwimmen. Wir haben mit dem Boto, so heißt der rosa Flussdelfin gebadet. Dieser hat uns immer wieder angestupst und ist zwischen unseren Beinen hindurchgeschwommen – sehr sehr toll.
Außerdem haben wir ein Faultier, das Aufeinandertreffen des Rio Branco und Rio Negros sowie Affen gesichtet. An den nächsten Tagen standen Piranha-Fischen, medizinische Pflanzenlehre sowie Dschungel-Überlebenstraining auf dem Programm und nachts ging es wieder auf dem Fluss um Alligatoren beobachten. Eine Nacht haben wir dann auch im Regenwald in Hängematten zwischen Bäumen übernachtet....nicht gerade die beste Nacht meines Lebens...um 2:00 Uhr nachts fing es heftig an zu regnen und alles war pitschepatsche nass. Der Gang auf‘s Klo war auch ein kleines Abenteuer– besonders als Frau, denn Toiletten gab es natürlich nicht. Da steht man dann nachts um 3:00 Uhr, es regnet, alles um einen herum ist stockdunkel...die Mosquitos summen um einen herum und „Frau“ muss sich dann in die Hocke begeben und hoffen, das kein Pfeilgiftfrosch, Spinnchen oder Schlange gleich auf einen zuspringt....ich war jedenfalls froh, als die Nacht im Regenwald wieder vorbei war. Die anderen 3 Nächte haben wir -die beiden deutschen Mädels , mit denen ich gereist bin und ich in einer Hütte am Fluß übernachtet (siehe Foto nächste Seite) – das war dann schon etwas komfortabler. Das Wetter hätte besser sein können – leider hat es die letzten Tage im Amazonas viel geregnet – aber deswegen heißt der Wald wohl auch Regenwald...wegen der vielen Wolken konnten wir leider weder Sonntenuntergang noch -aufgang (der alles um sich herum rot färbt) erleben schön war es aber trotzdem! Das seht ihr gleich auf den nächsten Bildern...
Unsere Unterkunft direkt am Fluss Zum Knuddeln – das kleine Faultier! Oben: Der rosa Flussdelfin o boto Links: Theater in Manaus
Eine von vielen Flusstouren durch Nebenflüsse des Amazonas Abendteuer Wildnis - unsere Nacht in Hängematten mitten im Amazonasregenwald! Rechts: Indianer-jungen und unten: ein Piranha
Wasserspiegelung auf dem ruhigen Nebenarm des Amazonas Fussballfieber im Amazonas-stadium in Manaus mit Luciana: England : Italien Riesenwasserlilien Indianer-mädchen und ich Sonnenaufgang
Natal- Pipa (Bundesstaat Rio Grande do Norte) • Nach dem Regenwald und einem kurzem Aufenthalt in Fortaleza ging es weiter nach Natal ca. 1 Flugstunde südlich entfernt von Fortaleza. Dort ging es nach einem 1 tägigen Aufenthalt am besten Strand der Stadt „Ponta Negra“ weiter in das wenige Kilometer entfernte Pipa. Die Strände dort sind sehr schön – allerdings ist das nur super – wenn auch das Wetter passt. Das hat es leider nicht. Im Juni/ Juli ist Regenzeit im Nordosten und das darf man einfach nicht unterschätzen. Leider hat es mir die beiden Tage in Pipa ziemlich verregnet. Ich hab das Beste drausgemacht... Zum Glück gabs ja die WM – ich hab mir also sämliche Gruppenspiele zusammen mit ein paar Jungs aus Uruguay und zwei Münchner Anwälten in einer Bar angesehen. Am letzten Tag war das Wetter etwas besser und es ging zur Delfinbucht und ein paar Stunden an den Strand bevor der nächste Regenschauer losging. • Recife und die Strände im Bundesstaat Pernambuco • Nach Pipa bin ich auf nach Pernambuco und zwar nach Recife weiter südlich von Pipa. Das Wetter ist leider das Selbe geblieben. In Recife regnete es die beiden Tage in Strömen. Beim Spiel Deutschland : USA kamen Fernando und ich sogar wegen dem Regenchaos 15 Minuten zu spät ins Stadion.
Fernandos Flieger landete um 9:30 Uhr am Tag des Spiels – eigentlich ausreichend Zeit, denn das Spiel ging erst um 13: 00 Uhr los und der Flughafen liegt zentrumsnah. Allerdings hat er auf Grund der Überflutung – und man kann wirklich von Überflutung sprechen- schon mal 1 ½ Stunden vom Flughafen in die Unterkunft gebraucht – was normalerweise nur 10 Minuten dauert. • Es gab einfach keine Taxis mehr am Flughafen und da viele Straßen nicht mehr befahrbar waren, musste das Taxi dann natürlich auch noch Umwege machen. 3 Blocks von unserer Unterkunft entfernt musste Fernando dann erstmal durchs teilweise kniemeterhohe Wasser warten. Nachdem er mir seinen Rucksack in der Wohnung überreicht hatte, gings dann für mich Huckepack auf Fernandos Rücken wieder 3 Blocks zurück zum Taxi und dann zur Metro, die total überfüllt war, dann an der Endhaltestelle der U-Bahnlinie noch 15 Minuten mit dem Bus Richtung Stadion und dann noch einmal 10-15 Minuten durch den Regen bis wir dann einigermaßen trocken – dank unserer Regenhauben – im Stadion angekommen sind. • Ja, wenn man einmal ein Deutschlandspiel in einer WM ansehen will...dann kann man wirklich was erzählen ;-) Die Stimmung im Stadion war sehr gut – allerdings sehr USA-lastig. Es gab um uns herum einfach zu viele amerikanische Fans. Im Gegensatz zu meinem Platz in Manus mit Kategorie 4 – wo ich wirklich eine super Sicht hatte – waren unsere Plätze in Recife trotz besserer Kategorie 2 viel zu weit oben und viel schlechter als im Manausstadion – keine Ahnung was sich die FIFA dabei gedacht hat. Letztendlich hat Deutschland ja das Spiel gewonnen und die Stimmung schlug um auf Deutschland-lastig ;-)
Nach den regenreichen Tagen in Pipa und Recife wurde das Wetter aber dann glücklicherweise immer besser und Fernando und ich hatten sonnige Tage an den traumstränden von Praia dos Carneiros und Porto de Galinha. Einen Tag ging es dann noch zu einem Riff eine Katamaranstunde vom Strand entfernt im Bundesstaat Alagoas zum Schnorcheln in glasklaren natürlichen Schwimmbecken. Nach den 5 Tagen in Pernambuco war Fernandos Urlaub aber auch schon wieder vorbei und für mich ging es dann alleine weiter Richtung Salvador de Bahia. Fernando und ich beim Deutschlandspiel Deutschland : USA in Recife Recife: oben „landunter“ Unten: Recifes Zentrum
Fotos von den Stränden Praia dos Carneiros und Porto de Galinha (nähe Recife)
Bahia: Salvador – Morro de Sao Paulo • Um kurz vor Mitternacht kam ich im Hostel in Salvador de Bahia an, um dann vom Rezeptionisten zu erfahren, dass das ganze Hotels nur mit männlichen Gästen belegt ist und ich mir den 7er- Dorm, der winzigklein und zugepackt mit Stockbetten war – mit 6 Männern teilen muss. Ganz wohl war mir dabei ehrlich gesagt nicht 6 evtl. angetrunkene Fussballraudis....viel Alternativen blieben aber eh nicht, da Salvador wegen den Spielen ziemlich ausgebucht war und im Grunde auf meiner ganzen Reise wegen der WM einfach fast nur Männer unterwegs waren. Meine Zimmergesellen waren aber ganz nett und auch nüchtern – für eine Nacht war es für mich also auszuhalten. Den Tag darauf ging es dann auf eine Insel 2-3 Bootsstunden von Salvador entfernt. – auf Morro de Sao Paulo! • Dort habe ich mich dann mit Tommasso meinem ehemaligen italienischen Mitbewohner aus Fortaleza wieder getroffen. Ich wollte in Morro eigentlich nur 4 Tage bleiben und danach nach Salvador zurückkehren um den geplantenPortugiesischkurs an einer Sprachschule zu machen....mir hatte Morro aber so gut gefallen, dass ich der Sprachschule letztendlich abgesagt habe – Anzahlung hatte ich glücklicherweise keine machen müssen. Ich bin 10 Tage im Inselparadies geblieben und hab davon jede Minute voll genossen. • Auf Morro de Sao Paulo gibt es fünf fantastische und unterschiedliche Strände von überlaufen bis einsam. Ziegelsteine, Gepäck und Lebensmittel werden per Esel oder Schubkarrn von A nach B transportiert, da es auf dem Großteil der Insel keine Autos gibt ..echt kurios.
Es gibt mehrere Strände an denen man alle möglichen Arten an Wassersport machen kann – von wilden Wellen bis hin zu ruhigen Schwimmbecken für Familien und die jenigen, die sich einfach nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen wollen. Auch kulinarisch hat Morro de SP sehr viel zu bieten. Es gibt zahlreiche verschiedene Restaurants in denen lokale Gerichte aber auch internationale sowie Gourmet-Gerichte wie Hummer angeboten werden. Nach dem vielen „strandgeliege“ – wurde es für mich aber irgendwann wieder Zeit aufzubrechen...irgendwann wird auch der schönste Strand langweilig (Tommasso sieht das allerdings anders, er war insgesamt 30 Tage auf Morro de Sao Paulo) . Strandparadies Morro de Sao Paulo
Morro de Sao Paulo Erdbeercaipirnha und Public Viewing! Brasilien : Kolumbien Tropisches Obst, Acaí, Kakaufrucht Kokusnüsse etc...mmmhhh lecker! Krebs: -Oben links und unten rechts!
Morro de Sao Paulo: Der Weg zurück zum Hotel! Das Schildkrötenprojekt „Tamar“ in Bahia an der Praia de Forte Die Schildkröte wusste schon vor Spielbeginn, das Holland das Rennen machen wird! ;-)
Nationalpark Chapada Diamantina. • Nach dem Inselurlaub auf Morro de SP und Salvador habe ich die letzten Tage meiner Reise im Nationalpark Chapada Diamantina verbracht - einen der Schönsten Brasiliens (das wäre genau das Richtige für dich liebe Melly). Ich habe dort insgesamt vier Tagestouren unternommen. Die Touren waren sehr abwechslungsreich. Es ging in Grotten, Höhlen zu unterirdischen Brunnen und vielen vielen Wasserfällen. Da mein Reisebericht aber eh schon eine beträchtliche Länge hat, lass ich hier jetzt einfach mal nur Bilder sprechen!
Chapada Diamantina: Baden bzw. Duschen an Wasserfällen, wandern und staunen...
Alles blau!!! Die „blaue Grotte“ Glasklareswasser im „blauen Brunnen“ Der „verzauberte Brunnen“
Bevor ich meinen Bericht beende – noch ein paar Worte zur WM hier in Brasilien. Die WM war großartig und die Stimmung (bis zum 7 : 1 im Halbfinale ;-)) super. Ich hatte das Gefühl das Brasilien noch nie so sicher war wie zur WM – überall war Polizei und Militär. • Während meiner Reise habe ich natürlich ganz viele WM-Touristen aus aller Welt getroffen und alle waren begeistert vom brasilianischen Gastgeber. Vor der WM dachten ja viele das Brasilien zu unorganisiert ist eine WM auszutragen – selbst die Brasilianer. Ich freu mich jedenfalls für Brasilien, dass sie es so gut hingekriegt haben (auch wenn nicht alle Stadion zu 100 % fertig waren.) • Das 7 : 1 hat die Brasilianer natürlich schon sehr geschockt bzw. gedemütigt. Fußball ist hier einfach nicht nur ein Spiel. Die meisten Brasilianer waren aber der Meinung, das Brasilien während der gesamten WM nicht gut gespielt hat– was ja auch stimmt – und das es Deutschland demnach auch verdient hatte die WM zu gewinnen. Nachdem die Mehrheit der Brasilianer die Argentinier –zumindest was Fußball angeht – nicht ausstehen kann – war klar das im Finale die meisten Brasilianer Deutschland unterstützen würden. Ich hab mir das Finale in Salvador im Fanfest angesehen – allerdings muss ich schon sagen – dass ich mir das Endspiel viel lieber in Deutschland angesehen hätte. • Nun ist die WM vorbei, manchmal wird einem noch zur Weltmeisterschaft gratuliert – was ich irgendwie seltsam finde – aber letztendlich ebbt das Gesprächsthema WM nun langsam ab. Die Schulen haben wieder angefangen und auch die Firmen arbeiten wieder auf vollen Touren (bei den Spielen mit Brasilien hatte die arbeitende Gellschaft nämlich frei, um sich auch wirklich alle Brasilienspiele, die ja hier am frühen oder späten Nachmittag stattfanden – anssehen zu können. )
Salvador de Bahia Tag des WM- Endspiels! Alles festlich geschückt in Salvadors historischem Zentrum
Salvadors FIFA Fanfest am Leuchtturm Deutsche Nationalhymne mit portugiescher Übersetzung
Morgen ist meine Abschiedsparty im Restaurant Coco-Bambu direkt an der Strandprominade. Heute steht nicht mehr viel an – ein paar Geschenke für die Familie kaufen und morgen gehts nochmal an den Strand. • Ich hab mich mittlerweile darauf eingestellt, dass ich zurückfliege – auch wenn es sich sehr komisch anfühlt. Ich hatte hier eines der besten Jahre meines Lebens und ich bin für die tolle Zeit hier sehr sehr dankbar! • Ich hoffe, euch haben meine Berichte gefallen. Ich freu mich sehr darauf euch alle bald wieder zusehen – deshalb fällt mir der Abschied von hier dann auch nicht ganz so schwer! • Bis bald! Liebe Grüße • Eure Kathrin