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Angst als Leitsymptom zwischen Unwohlsein und Panik Interaktive Übung zu den körperlichen Ausdrucksformen von Angst. Freitag 23. März 2012 16.45 – 17.50 Uhr. Dr. med. Pierre Loeb Dr. med. Cornelia Klauser. Aufbau. Einführung Interaktive Übungen Angst zwischen Unwohlsein und Panik
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Angst als Leitsymptom zwischen Unwohlsein und PanikInteraktive Übung zu den körperlichen Ausdrucksformen von Angst Freitag 23. März 201216.45 – 17.50 Uhr Dr. med. Pierre Loeb Dr. med. Cornelia Klauser
Aufbau • Einführung • Interaktive Übungen • Angst zwischen Unwohlsein und Panik • mein Therapiekonzept – ganz praktisch • (Keine Theorie, Statistik, Einteilung) • Fragen und Diskussion
Einführung CALM CoordinatedAnxiety Learning and Management • Coordinated • Anxiety • Learning • MManagement
Therapiekonzept • A – Atemkontrolle, Atemtraining • R – Rückfall-(relapse) Prevention • O – Ordnung, Hierarchie im Vorgehen • S – Selfmonitoring, empowerment • A – Ausbildung (education)
Zur Beachtung Neue Studien belegen: • häufige Erkrankung in der Hausarztpraxis • gut behandelbar in der Hausarztpraxis Neue Therapierichtlinien (SGAD) • Psychoedukation • Gruppentherapie (neu Tarmed 00.0526)
Treatment for Multiple AnxietyDisorders in Primary Care • whereaseffective treatment for bothanxiety and depressive disordersrelies in part on pharmacotherapy, psychosocialtreatmentssuchas cognitive behavioraltherapy (CBT) are important for patientswho are anxious. • Notonly do thesepatientsstronglypreferpsychological treatment over medications, butalso CBT mayhaveadvantages over pharmacotherapy in terms of maintainingclinicalimprovements over time. JAMA 2010
Allgemeine Natur der Angst • … ist normal • … tritt auf bei Gefahr, Bedrohung • … hat Schutzfunktion, Überlebenswert • … Vorbereitung zu Flucht oder Kampf • … Alarmbereitschaft, Sympathikuserregung • … hat drei Komponenten: Körper, Gedanken, Verhalten • … Aufmerksamkeitslenkung auf Bedrohung • … Alarmsystem wird überempfindlich (Eigendynamik) • … kann durch internale Reize und katastrophale Bewertungen/Interpretationen ausgelöst werden
Angststörungen ICD 10 F40 Phobische Störung .0 Agoraphobie 0 ohne Panikstörung 1 mit Panikstörung .1 Soziale Phobien .2 spezifische Phobien .8 /.9 andere/ nicht näher bezeichnete F41 andere Angststörung .0 Panikstörung .1 generalisierte Angststörung GAS .2 Angst und depr. Störung .3 andere gemischte Angst-störung
Definitionen Quelle: INFO Neurologie&Psychiatrie Ausgabe 1-10.Jahrgang Februar 2012 www.Medien-Medizin.ch
Epidemiologie • Tritt oft im frühen Erwachsenenalter auf • Häufig Folgeprobleme: Depression, Alkohol-, Medikamentenmissbrauch • Lebenszeitprävalenz für Panikstörung 2-5%; für Agoraphobie 4-9%, jährliche Inzidenz 2,5% • Frauen doppelt so häufig
Theoretische Grundannahmen • Angst-, sowie psychosomatische Störungen sind gelernte Reaktionen • Psychosom. Störungen lassen sich mit einem multifaktoriellen Krankheitsmodell beschreiben 1. organisch-physiologisch: Körper 2. subjektiv-erlebnismässig: Denken/Fühlen 3. motorisch-verhaltensmässig: Verhalten 4. Aufmerksamkeit: Focusverschiebung
Gedankliche Komponente der Angst • Gedanken, Überzeugungen, Erwartungen Interpretationen, Gedankenblitze, Selbstgespräche (z.B. bei unerklärbaren Symptomen) sind oft falsch und Ursache der Verstärkung des Teufelskreises. • Bei Kampf/Flucht Reaktion: Absuchen auf Gefahr, Aufmerksamkeitslenkung weg von alltäglicher Arbeit, Denken beeinträchtigt.
Verhaltenskomponente der Angst • Leistungs-, Konzentrations-, Geschicklichkeits-beeinträchtigung • Hilfesuchendes Verhalten: Medikament, Notfall-Station • Vermeidung, Flüchten aus angstauslösender Situation • „Zuschauer Rolle“, Aufmerksamkeit nach innen, Unfähigkeit Situation zu bewältigen
Der Teufelskreis Situationen Lift Flugzeug FCB-Match Äussere Auslöser Symptome Verspannung Beklemmung Fixierung Körperwahrnehmung (Innerer Auslöser) Katastrophale Missinterpretation Angst-Reaktion (Physiologie, Reflex) Gedanken ohnmächtig Karriere existentiell Adrenalin Herz/Puls Atem Denken Emotionen Angst/Panik
Der Teufelskreis: Ausstiege KognitivReattributierungdysfunktionalerGedanken Äussere Auslöser VerhaltenStatt Vermeiden> Exposition > Training Körperwahrnehmung (Innerer Auslöser) Katastrophale Missinterpretation Angst-Reaktion (Physiologie, Reflex) Emotion Ausdrücken nicht allein ‘Trauma’ Relax Angewandte Entspannung n. Öst Emotionen Angst/Panik
Abwärtsspirale Furcht vor Sy. Produziert Adrenalin Verschlimmert Sy. Schlechtes Gefühl in Öffentlichkeit Zunahme der Angst Selbstvertrauen sinkt Beginn der Vermeidung Verschlimmerung der Agoraphobie Erwartungsangst steigt Depression
Motto feel the fear ... and do it anyway spüre die Angst ... und tue es dennoch spür d'Angscht... und mach's einewäg sich aussetzen ... statt abzusetzen
Ablauf des Gruppen-Trainings 0 Vorgespräch 1-5 Entspannungstraining 6-10 Kognitionstraining 11-15 Verhaltenstraining
Angstverlauf und Bewältigungs-strategien (Therapierational) Versuch, die Angst zu unterdrücken 10 Angst akzeptieren und Habituation Erwartung Früh Bewältigungsstrategien einsetzen 0 Sek-Min
Stressmodell 10 Stressoren stark Stressoren alltäglich Schwelle für Angstanfälle Anspannung hoch Anspannung niedrig 0 • Anspannung steigt auch z.B. durch Angst vor der Angst
Kognitionstraining • „Primitives“ versus „differenziertes“ Denken • Schlüsse aufgrund ungenügender Beweise • Übergeneralisierung, Verabsolutierung
Übergeneralisierung/ Verabsolutierung primitives Denken sicher immer / nie ich muss/ich brauche ich kann nicht Ich weiss, dass schwarz / weiss entweder / oder alles oder nichts • Differenziertes Denken • möglich • oft / selten • ich möchte/hätte lieber • ich finde schwierig… • Es könnte sein, dass… • Grautöne • Sowohl / als auch • „goodenough“ gut genug
Goldene Regel Ermutigen Sie Ihren Partner, die Angst besetzte Situation nicht zu verlassen, bevor die Angst am Abklingen ist.
Medis Quelle: INFO Neurologie&Psychiatrie Ausgabe 1-10.Jahrgang Februar 2012 Medien&Medizin
Adressen und Info www.APhS.ch APHS Angst und Panikhilfe Schweiz www.sgad.ch SGAD Schweizerische Gesellschaft für Angst & Depression www.sappm.ch SAPPM Schweizerische Akademie für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin Literatur: Lundbeck-Ratgeber Depression von Peter Grob Der Teufelskreis, Pierre Loeb, Springer HAM