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1. 1 Interkulturelle Arbeit Seminar: Interkulturelle Arbeit
Referentinnen: Kinga Muszer und Julia Wolff
20.04.05
2. 2 Gliederung
3. 3 Persönliche Relevanz Ausländer in Deutschland:
Gastarbeiter, Gastforscher, Asylanten, Aussiedler, Illegale, Austauschstudenten, Messegäste
wir im Ausland:
Touristen, Militär, Diplomaten, Montagearbeiter/innen, Rentner, Industriearbeiter/innen, Studenten, Missionare, Führungskräfte, Wissenschaftler, Entwicklungshelfer, Unternehmer/innen
4. 4 Globalisierung der weltweite Informationsaustausch steigt und mit ihm die Markttransparenz
es gibt zunehmende grenzüberschreitende Güter und Kapitalströme mit denen operiert wird
Verschärfung des Wettbewerbs mit steigenden Direktinvestitionen im Ausland (Standorte + Absatzmärkte)
es entsteht eine internationale Arbeitsteilung mit immer mehr multinationalen Unternehmen
Ziele global agierender Unternehmen: Kostensenkung, Innovation, Expansion und dadurch Stärkung und Sicherung des Gesamtunternehmens
5. 5 Organisationale Relevanz des Themas zunehmende internationale Kontakte in den 4 Organisationstypen (FURNHAM,1997) :
Domestic, International, Multidimensional, Global
TREND
mehr Auslandsentsendungen mit dem Zweck: Kontrolle, Know- How, Kontakt
6. 6 Effektivität von Auslandsentsendungen Erfolgseinschätzung für Auslandsaufenthalte liegen unter 30%
nur 30% haben ein Vorbereitungstraining
10% dieser 30% ein Reintegrationstraining
vorzeitige Rückkehrquoten von ca. 15% – 85%
Hauptauswahlkriterium: Fachliche Kompetenz
Herausforderung:
Interventionsgestaltung
Ursachenforschung Multikulturelle Gesellschaften auchMultikulturelle Gesellschaften auch
7. 7 Eisbergmodell
8. 8 Kulturelle Unterschiede Linear-aktive Kulturen
aufeinander folgende Handlungsschritte
geplante und organisierte Schritte
„Datenorientierung“ in der Informationsbeschaffung
9. 9 Kulturelle Unterschiede- Dimensionen - Empirische Erhebung von HOFSTEDE, G. (dt. 1991): schriftliche Befragung von rd. 120.000 IBM-Mitarbeitern weltweit bezüglich Einstellungen und arbeitsrelevanten Werten
Ergebnis: 4 Dimensionen, die Kultur entscheidend prägen:
10. 10 Machtdistanz (Power Distance Index [PDI])
11. 11 Unsicherheitsvermeidung (Uncertainty Avoidance Index [UAI])
12. 12 Maskulinität (Masculinity Index [MAS])
13. 13 Individualismus (Individualism Index [IND])
14. 14 Kulturelle Unterschiede
15. 15 Auslandsaufenthalt – Risiko?
16. 16 Anpassungstypologien Bochner (1982): psychologische Reaktion auf andere Kultur:
Passing (Zurückweisung der eigenen, annehmen der anderen Kultur)
Chauvinistic (Zurückweisung der anderen Kultur, Überbewertung der eigenen)
Marginal (beide Kulturen wichtig, aber inkompatibel / Schwanken zwischen beiden)
Mediating (Vereinen beider Kulturen / Integration)
Andere Unterscheidungsdimensionen: Entfernung, Land, Job, soziale Unterstützung, Zeitspanne, Rückkehr, Freiwilligkeit
17. 17 Im Arbeitsbezug Black et al. (1992): Anpassung abhängig von Grad des Committments zu alter und neuer Firma
18. 18 Im Arbeitsbezug Torbiorn (1982): 3 Motive Leute ins Ausland zu schicken: Kontrolle, Know-How, Kontakte/Koordination
Müssen Erwartungen der Heimatfirma und die der Firma im Gastland erfüllen
Kommunikationsprobleme, Lücke zwischen persönlichen Interessen und Werten und denen der Firma, Probleme Anpassung der Familie
19. 19 Im Arbeitsbezug Auslandaufenthalte im Business sind weniger schwierig als Migration, Studenten..., da
Spezifische, festgelegte, kurze Zeitspanne
Spezifische Aufgabe
Starkes Sponsoring (Umzüge, finanzielle Hilfe)
Möglichkeiten der Beförderung nach Rückkehr
soziales Netzwerk in neuem Land
Zeit ist strukturiert
Älter, erfahrener
20. 20 Culture Shock Erfahrungen unangenehme Überraschung/Schock (unerwartet oder negative Bewertungen)
Oberg (1960): 6 Aspekte:
Belastung (psycholog. Adapation)
Verloren fühlen, Deprivation (Freunde, Beruf...)
Zurückweisung durch die oder der neuen Kultur
Verwirrung (Rolle, Identität, Rollenerwartungen)
Überraschung, Ängstlichkeit über kulturelle Unterschiede
Unfähigkeit die neue Umgebung zu bewältigen
21. 21 Culture Shock -Erklärungen Verstehen, Kontrolle, Vorhersage vom Verhalten nicht möglich
Fehlen von sozialen Normen, Referenzpunkte, Verhaltensregeln
Ängstlichkeit, Verwirrung über neue Arbeitsweisen und Konzepte
22. 22 Culture Shock -Erklärungen Furnham, Bochner (1986): 8 Punkte
Verlust Heimatland (abhängig von Liebe zu Heimatland)
Locus of Control, Fatalismus
Selektion (Selbst oder durch andere)
Realistische Erwartungen
Negative Lebensereignisse (viele Veränderungen)
Soziale Unterstützung
Wertedifferenzen
Soziale Skills
23. 23 Akkulturation Oberg (1960) 4 Phasen:
Honeymoon Stage (Euphorie, Faszination)
Crisis (Differenzen führen zu Frustration)
Recovery (Lösung durch Sprache/Kultur kennenlernen)
Adjustment (Genießen der neuen Kultur/selten Ängstlichkeit)
24. 24 Akkulturation Adler (1960): 5 Phasen
Contact (Euphorie, Neugier)
Disintegration (Differenzen auffällig, Isolation, Verwirrung, Rückzug)
Reintegration (Differenzen zurückweisen, Ärger, Frustration, Rebellion)
Autonomy (Differenzen und Ähnlichkeiten akzeptiert, zufrieden, selbstsicher)
Independence (Differenzen und Ähnlichkeiten werden wertgeschätzt,Vertrauen)
25. 25 Akkulturation Lysgaard (1955): U-Kurve
Gullahorn & Gullahorn (1963): W-Kurve
Kritik an diesem Ansatz:
Was ist ein U, gefundene Formen sehr unterschiedlich?
Chruch (1982): 7 Studien bestätigten, 7 Studien verwerfen die U-Kurve (Übergeneralisierung)
Verlauf von vielen Faktoren abhängig
26. 26 Akkulturation
27. 27 Akkulturation Einflußgrößen
28. 28 Reentry-Shock
29. 29 Reentry-Shock - Erklärungen Erwartungen an Heimatland stimmt nicht mit angetroffenen Verhältnissen überein
Umzug als kritisches Lebensereignis
Ausreise ist sorgfältiger geplant, eventuelle Vorbereitungsseminare liegen bei Wiederkehr lange zurück
Selten Reintegrationstraining
Umgewöhnung an alte Sozialverhaltensweisen, alte Werte
30. 30
Kennt Ihr solche Probleme aus eigenen Auslandserfahrungen?
31. 31 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Personalselektion -
32. 32 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Personalselektion -
33. 33 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Personalselektion - HAWES & KEALEY (1979) Profil einer im Ausland erfolgreichen Person:
Besorgtes Verhalten zeigen
Handlungsorientierung
Selbstdistanz
geringes Bedürfnis nach beruflichem Aufstieg
geringes Sicherheitsbedürfnis
hohes Self- Monitoring
soziale Gewandtheit
34. 34 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte - Vorbereitungstrainings - SIEVENKING et al. (1981) betonen die Wichtigkeit von Orientierungsprogramme, die helfen...
... die mit dem Culture Shock einhergehende Emotionen zu antizipieren und zu copen
... die Unterschiede der eigenen Kultur mit der Fremdkultur zu würdigen
... die Entwicklungsmöglichkeiten zu fokussieren
... Reaktionen zu planen bei Frustration, materiellen Unbequemlichkeiten und auf enge Zusammenarbeit mit anderen
35. 35 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte - Vorbereitungstrainings - Literaturstudium
Wissensvermittlung (Seminare, Inforeisen, Rückkehrerberichte, Infos über rechtliche und organisationale Aspekte)
Sprachtraining (Sprachkurse in Landes- und Arbeitssprache)
Zusatzschulungen
Sensibilitätstraining (Werte, Normen, Etikette, Abläufe, interkulturelle Kompetenz)
Stressbewältigung (Culture Shock, Coping, Alternativpläne)
Simulationen (Situationstraining)
Cultural- Assimilationstraining
Einbeziehung der ganzen Familie
36. 36 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Unterstützung vor Ort- Unterstützung vor Ort für Mitarbeiter und Familien (KEALEY, 1990)
intensive Vorbereitung von Seiten des Gastgebers
soziale Einbindung von Mitarbeiter und Familien
klare Aufgabenstrukturen
klare Erfolgskriterien
Alternativpläne
37. 37 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Rückkehrbetreuung - Reverse oder Reentry-shock
„Culture- shock is the unexpected confrontation with the unfamiliar. Reentry- shock is the unexpected confrontation with the familiar“
38. 38 Effektivitätssteigerung für Auslandsaufenthalte – Rückkehrbetreuung - Veränderungsinformationen
Wiedereingliederung
Ersatzpläne bei Misserfolg
Wohnungs-, Schul-, Jobsuche für die Familie
Erfahrungsaustausch und Weitergabe
39. 39 Literaturliste Thomas, A. (Hrsg.) (1996). Psychologie interkulturellen Handelns. Göttingen: Hogrefe Verlag
Furnham, A. (Hrsg.) (2001) The psychology of behaviour at work : the individual in the organization. Hove : Psychology Press