1 / 20

Weltreligionen und Weltkulturen Götz Weber

Weltreligionen und Weltkulturen Götz Weber. Pfingst-Christentum. Das Pfingst-Christentum Vorgeschichte: Reformation und Erweckung Geschichte und Richtungen der Pfingstbewegung Kennzeichen der Pfingstbewegung Leben in der Pfingstgemeinde Die weltweite Pfingstbewegung heute.

cira
Download Presentation

Weltreligionen und Weltkulturen Götz Weber

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Weltreligionen und WeltkulturenGötz Weber Pfingst-Christentum

  2. Das Pfingst-Christentum • Vorgeschichte: Reformation und Erweckung • Geschichte und Richtungen der Pfingstbewegung • Kennzeichen der Pfingstbewegung • Leben in der Pfingstgemeinde • Die weltweite Pfingstbewegung heute

  3. Vorgeschichte Pfingstler: Reformation und Erweckung • Martin Luther (1483-1546) • Voraussetzungen der Reformation: geistlich-moralischer Niedergang der katholischen Kirche, Reformbewegungen, wirtschaftliche und politische Veränderungen • Anfechtungen als Mönch durch Ernstnehmen der mönchischen Frömmigkeit: vollkommene Gottes- und Nächstenliebe und Herzensreue • Ab 1513 auf dem Weg zur reformatorischen Wende • Ablassstreit: Ablass als Nachlass befristeter Kirchenstrafe und der Fegefeuerstrafe, vom Papst verteilt aus dem Schatz der guten Werke Christi u. der Heiligen zum Neubau der Peterskirche • 31.10.1517: 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche: Buße ist kein Geschäft, sondern Reue über eigene Verkehrtheit und Zuversicht auf Gottes Barmherzigkeit

  4. Vorgeschichte Pfingstbewegung: Reformation und Erweckung 2 • Reformatorische Entdeckung Römer 1,17: Gott spricht den Menschen gerecht, vergibt ihm seine Sünden • Luthers Auftritt vor Kaiser und Reich in Worms 1521: kein Widerruf, wachsende reformatorische Bewegung • Übersetzung des NT auf der Wartburg 1521/22 • Gottes Gnade (solagratia) – im für die Sünder gekreuzigten Christus (solus Christus)- durch das Wort (und Sakrament) als Heilsmittel (solo verbo) – dem Glaubenden, der Christus ergreift und empfängt (solafide) = fröhlicher Wechsel • Rechtfertigung: „vor Gott gerecht aus Gnade um Christi willen durch den Glauben“ (Augsburger Bekenntnis Art. 4, 1529) (Melanchthon)

  5. Vorgeschichte Pfingstbewegung: Reformation und Erweckung 3 • Spannungen und Spaltungen in der Reformation • 1522: Zurückdrängen des Bildersturms in Wittenberg (Karlstadt) • 1525: Zerwürfnis mit den aufständischen Bauern (Thomas Müntzer) • 1525: Unfreier Wille in Heilsdingen gegen Humanisten Erasmus • Ab 1527 Kritik an den Schwärmern u. Betonung von Wort, Sakrament, kirchlichem Amt im Gegenüber zur Gemeinde • 1529: Abendmahlsstreit: objektive Gegenwart Christi im Abendmahl gegen Zwinglis „Gedächtnismahl“

  6. Vorgeschichte Pfingstbewegung: Reformation und Erweckung 4 • Johannes Calvin 1509-1564, 2. reformatorische Generation • Der größte Reformator nach und neben Luther • Vertieft oberdeutsch-schweizerischen Typ der Reformation • Verbreitung der Reformation in ganz Europa • Systematisierung der reformatorischen Lehre (Institutio) • Gnade Gottes u. Rechtfertigung schon selbstverständlicher • Betonung der Souveränität Gottes (doppelte Prädestination) • Heiligung der Christen nach den biblischen Geboten • Verselbständigung der Kirche: Ämter Pfarrer, Lehrer, Älteste, Diakone, synodale Verfassung, bekennende Kirche • In Genf: Ideal einer christlichen Stadt oder moralisches Gefängnis? • Statt 2- Reiche-Lehre Luthers: die Welt nach Gottes Willen formen

  7. Vorgeschichte Pfingstbewegung: Reformation und Erweckung 5 • Kirchengeschichte der USA • Calvin Kirchenvater der USA: das eigene Leben u. die Welt nach Gottes Willen formen • 1. Erweckung (1730-60): puritanische Frömmigkeit • In der US-Verfassung (1791) Trennung von Kirche u. Staat. Aufklärung mit religiöser Vision verbunden. Glaube verbindet sich mit marktwirtschaftlicher u. demokratischer Gesellschaft • 2. Erweckung (1790-1840): methodistisch-baptistische Frömmigkeit • Die Wirkung des Erweckungspredigers zählt, nicht Tradition u. Gelehrsamkeit. Zulauf bei einfachen Menschen • Bekehrung, Wiedergeburt, Moral, Bibel, congregation • Erweckung bei weißen u. schwarzen Süd- u. Nordstaatlern, Bürgerkrieg

  8. Geschichte und Richtungen der Pfingstbewegung • Im 19. Jahrhundert Vorläufer in der Heiligungsbewegung in den USA mit persönlichen Geisterfahrungen • 1. klassische Pfingstbewegung • Los Angeles, Azusa Street, schwarzer Prediger William Seymour 1906: Pfingsterweckung (sagte das Erdbeben in San Francisco voraus) • Zungenrede als Zeichen für die Taufe mit dem Heiligen Geist • Endzeitliche Erwartung, unmittelbares Erleben • Ähnliche Pfingsterweckungen: Charles Fox Parham, Topeka, USA 1901; Jonathan Paul in Mülheim/Ruhr 1905 • Ethnische u. soziale Unbestimmheit wichtig für erfolgreiche Mission in anderen Teilen der Welt • Große Pfingstkirchen heute in Lateinamerika, Afrika, Asien

  9. Geschichte und Richtungen der Pfingstbewegung 2 • 2. Phase: charismatische Bewegungen in evangelischen u. katholischer Kirche in USA u. Europa ab den 50er Jahren des 20. Jh. • Geisterfahrungen integriert in Theologie der jeweiligen Kirche • 3. Phase: „dritte Welle“ • verbunden mit „Gemeindewachstumsbewegung“ in den USA • Zeichen und Wunder als Evangelisationsmethode • Geistliche Kriegführung • Toronto-Segen • Geistestaufe u. Zungenrede nicht betont • 4. Unabhängige Gemeinden u. Werke • David Yonggi Cho, Reinhard Bonnke, Wolfgang Margies, Peter Wenz

  10. Kennzeichen der Pfingstbewegung • Die Geistestaufe • Klassische Pfingstbewegung: • nach Glaubenstaufe 2. Stufe: Erfüllung mit dem hl. Geist u. Sprechen in neuen Zungen • Bei Armen: Akt der Befreiung u. Heilung • Charismatische Bewegung: • Erneuerung des persönlichen Glaubens, Durchbruch zu kraftvollerem Dienst • Ursachen: Offenheit für das Wirken des Geistes, Gottes Gnadengeschenk, massenpsychologische Beeinflussung • Zusammenhang: Christus, Gemeinde, Schöpfung, eschatologischer Vorbehalt

  11. Kennzeichen der Pfingstbewegung 2 • Geistesgaben allgemein (Charismen) • im NT: Apostelgeschichte 2 u. 1. Korinther 12-14 • Gnadengaben : Folge der Christuszugehörigkeit, dienen dem Aufbau der Gemeinde, Kriterium der Liebe (1. Kor. 13) • Natürliche Fähigkeit, der Selbstverfügung entrissen, in den Dienst Christi gestellt? • Oder: außerordentliche Begabung des heiligen Geistes? • Amtskirchen: zaghafte Wiederentdeckung der Charismen • Klassische Pfingstbewegung: Betonung der spektakulären Charismen

  12. Kennzeichen der Pfingstbewegung 3 • Zungenrede/Sprachengebet/Glossolalie • in klass. Pfingstkirchen einzigartige Bedeutung in Verbindung mit Geistestaufe, sonst nicht so zentral • Durch Gebet oder Fürbitte, positiver Nutzen • Zugang zu verdrängten Impulsen? • Wiederaufnahme kindlicher Erlebnisformen? • Vorliterarische Artikulation? • Kommunikation zwischen Gott u. dem Glossolalen • Auslegung: Kommunikation zwischen Gott u. Gemeinde- unfehlbar od. zu überprüfen?

  13. Kennzeichen der Pfingstbewegung 4 • Krankenheilung • Klassische Pfingstbewegung: Krankheit Werk des Teufels; Christus heilt heute wie damals; wer glaubt, wird geheilt • Erfahrung: nur ein kleiner Teil der Kranken wird geheilt • Heute vielfach: nicht mehr Ablehnung medizinischer Hilfe, Möglichkeit übernatürlicher Heilung, Gottes Souveränität • Daneben: Krankengebet/- segnung (Jakobus 5,14-16) und diakonische Fürsorge für die Kranken (Lukas 10,25ff.) • Unterscheidung von suggestiven u. kommerziellen Wunderheilungen • Krankenheilung und—gebet wegen ganzheitlichem Heilungsverständnis u. fehlender westlicher Medizin in Afrika u. Lateinamerika besonders wichtig

  14. Kennzeichen der Pfingstbewegung 5 • Das Charisma der Prophetie • NT: geistgewirkte Einsichten (1. Kor. 14,24f.) • Ankündigung zukünftiger Ereignisse (Apg 11,27ff) • Erbauung, Ermahnung u. Tröstung (1. Kor. 14,3) • Prophetie gehört in die Gemeinde (1. Kor. 14,29ff.), steht im Zusammenhang des Evangeliums • Heute: Demokratisierung der Prophetie, Freiräume, Vertrauen • Weissagungen, Mahnreden, Gebete, Lieder, Visionen • Heute vor allem verkündigende Direktzusage • Aber auch: Dämonologie, Kampf gegen die Herrschaft Satans • Geistliche Kriegführung, apokalyptische Orientierung, politischer Fanatismus (religiöse Rechte in USA, z.T. in Brasilien u. Nigeria)

  15. Leben in der Pfingstgemeinde • Charismatischer Gottesdienst • Gemeinschaftliche Feier der Gegenwart des Leben schaffenden Geistes • Aktivierung der Laien durch Einbringung ihrer Gaben • Alltagssprache, Freiraum für Spontaneität • Gestaltung nach Bildung u. Kultur der Teilnehmenden • 3. Welt: Reinigende Gefühlsgewitter. Verbindliche Gemeinschaft. Hilfe zum Überleben • Lob und Anbetung Gottes mit Gesang und Musik • Kritische Anfragen: kontinuierliches Wirken des Geistes in Wort u. Sakrament? Positiver Sinn des Leids? Beziehung zum Alltag?

  16. Leben in der Pfingstgemeinde 2 • Heiligung (als Christ leben) • Wohlstandsevangelium: Christus hat den Menschen auch vom Fluch der Armut befreit. Anteil am Segen Abrahams. Spende u. Reichtum • Ausdruck materialistischen Zeitgeistes? Hoffnung für die Armen? • Positives Denken: gegen negative Einreden: „Gott ist an deiner Seite“. Probleme u. Ängste im Gebet. Reduzierung des Glaubens auf Gesundheitu. Erfolg? • Programm der Visualisierung: mit klarer Vision Gebetserhörung von Gott. Form des Gebets für visuelles Zeitalter? Raum für unvorhergesehene Antworten Gottes?

  17. Leben in der Pfingstgemeinde 3 • Gemeindeaufbau • Vollmächtige Evangelisation • Heilungen u. Dämonenaustreibungen entscheidende Ursache für Wachstum der Kirchen • Kraft des neuen Lebens in Christus? • Oder Machbarkeitswahn u. Gesundheitsfixierung? • Gemeindeneugründungen aus Effektivitätsgründen • Unternehmende Kirche • Erlebnis Glaube: Subjektivierung u. Intensivierung des Glaubens • Gemeinschaft mit „Wir“-Gefühl

  18. Die weltweite Pfingstbewegung heute • Zahlen 2000: 65 Millionen klassische Pfingstler, 176 Mill. charismatische Erneuerung, 295 Mill. Dritte Welle • 524 Mill. Pfingstler weltweit: 126 Mill. Afrikaner, 135 Millionen Asiaten, 141 Millionen Lateinamerikaner, 80 Mill. Nordamerika, 38 Mill. Europa • Stark z.B. in Südkorea, Nigeria und Brasilien • 300000 Pfingstler in Deutschland • Zusammenhang Pfingstglaube u. „hochreligiös“:17% Deutschland, 62% USA, 73% Brasilien, 93% Nigeria • Typen des Christ seins: Westlich (Wettbewerb), Östlich (Harmonie), Südlich (Solidarität) • Verhältnis evangelikal-Pfingstlerische Christen im Westen und dem Rest der Welt: 1960: 60:30, 1975 75:75, 2000 630:120 (in Millionen Menschen)

  19. Die weltweite Pfingstbewegung heute 2 • Pfingstbewegung und Globalisierung • In der 3. Welt: Traditionelle Formen des Zusammenlebens lösen sich auf • Pfingstbewegung hält globaler Herausforderung stand, zugleich kompatibel mit etablierten Formen u. Vorstellungen: • Animismus, Geistbesessenheit, Schamanismus, Prophetie mit Werk des Teufels gleich gesetzt • Christliche Lebensdeutung u. Befähigung zur Beteiligung an neuer Lebensrealität: • Bildung: Organisation, Teamleitung, Evangelisation, Ausbildung, ökonomisches Knowhow, übernationales Netzwerk • In der westlichen Welt: Gegenbewegung zur kulturellen Modernisierung, Verankerung in Mittel-und Oberschicht • Globale Infrastruktur beförderte die Missionare u. Unmengen an pentekostaler Literatur • Massenmedien heute: Heilungsevangelisten im Fernsehen, eigene Radio- und Fernsehprogramme, Etablierung in der Populär- und Jugendkultur, Präsenz im Internet • Globales, in sich machtförmig strukturiertes, aber nicht hierarchisches Netzwerk

  20. Die weltweite Pfingstbewegung heute 3 • Pfingstbewegung und Migration • Weltweite Migration durch Aussiedlung, Arbeitsimmigration u. Flucht • Pfingstlerische Migrationsgemeinden in Deutschland: Afrikaner (Ghana, Kongo, Nigeria), Tamilen, Italiener • Gemeindebildung innerhalb der jeweiligen Ethnie • Krankheit und Kriminalität – vom Teufel • Exorzismus, Wunderheilungen als Wege zum Leben in Fülle • Soziales Netzwerk Gemeinde: Selbstwert, Halt, Hilfe, Kontrolle, Beschäftigung, Bildung (Computer- u. Sprachkurse) • Anspruch der Neu- Missionierung Deutschlands

More Related