Woher kommt das Geld? KinderUni-Vorlesung am 28.3.2008

1. Woher kommt das Geld?KinderUni-Vorlesung am 28.3.2008 Prof. Dr. Karlheinz Ruckriegel Georg-Simon-Ohm Hochschule NürnbergFakultät Betriebswirtschaft www.ruckriegel.org

2. In wieviel Ländern kann man schon mit dem „Euro“ zahlen?Welche Länder sind 2008 neu hinzugekommen?

4. Euro-Währungsgebiet (auch: Euroraum, Eurogebiet): Das Gebiet, das sich aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zusammensetzt, die den Euro als gemeinsame Währung eingeführt haben.

5. Warum wurde das „Geld“ erfunden ?oderWelche Aufgaben hat Geld?

6. „Tauschmittelfunktion“ • Geld ist ein Mittel, um Güter kaufen zu können. • Ohne Geld müssten wir umständlich im Tauschhandel Güter gegen andere Güter tauschen - das wäre ziemlich zeitraubend. • Menschen haben Geld erfunden, mit dem sie anstelle des Tauschhandels „Kaufhandel“ betreiben können.

7. Ist das alles?

8. „Wertmaß“ • Geld macht Güter verschiedenster Art miteinander vergleichbar • Was ist mehr wert ein Gameboy oder ein Brötchen? • Mit Geld können wir dies ohne Weiteres ausdrücken.

9. Hat Geld noch eine Eigenschaft?

10. „Wertaufbewahrungsmittel“ • Niemand muss Geld sofort wieder gegen andere Güter eintauschen. • Geld kann aufbewahrt werden, d.h. gespart werden.

11. Wann und wo gab es die ersten Münzen?

12. Wann? Im 7. Jahrhundert vor Christus, also vor 2.700 Jahren Wo? In Lydien (in der heutigen Westtürkei)

13. Was ist heute alles Geld?OderWomit kann man heute zahlen?

15. Woher kommt das Bargeld (Banknoten und Münzen)?

16. Banknoten Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken – in Deutschland also die Deutsche Bundesbank – sind alleine zur Ausgabe von Banknoten berechtigt.

17. Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken des Euroraums bilden gemeinsam das Eurosystem, das Zentralbankensystem des Euro-Währungsraums.

19. Welche Motive zeigen die Euro-Banknoten?

20. Die Vorderseite zeigt Fenster und Eingänge. Sie stehen für Offenheit und Zusammenarbeit. Die Rückseite zeigt Brücken. Sie stehen für das Gesprächen zwischen den Menschen.

21. Münzen Die Münzen werden von den jeweiligen Zentralregierungen (in Deutschland von der Bundesregierung) herausgegeben und von der jeweiligen nationalen Zentralbank (in Deutschland von der Deutschen Bundesbank) in den Umlauf gebracht.

23. Wie entsteht Buch- oder Giralgeld?OderWie entstehen die Guthaben bei Banken?

24. Eigentlich ganz einfach

25. Eine Möglichkeit: Bareinzahlungen auf Bankkonten Wichtiger aber ist die andere Möglichkeit: Aufnahme eines Bankkredits

26. Kunden, die mehr Geld brauchen, als sie besitzen, nehmen bei ihrer Bank einen Kredit (lateinisch: credo = ich vertraue) auf. • Bank stellt ihren Kunden einen vereinbarten Betrag zur Verfügung, im Vertrauen darauf, dass sie das Geld zu einem vereinbarten Zeitpunkt zusammen mit Zinsen zurückerhält. • Zinssatz: Prozentsatz, den du zusätzlich an Geld bezahlen musst, wenn du dir von der Bank Geld leihst. • Kredit ist also gleichsam „gemietetes Geld“.

27. Wovon hängt der Wert des Geldes ab?

28. Früher: Wert des Geldes leitete sich aus seinem Materialwert ab (z.B. Gold- und Silbermünzen). • Heute: • Geld (Münzen, Banknoten und Bankguthaben) haben keinen oder fast keinen Stoffwert mehr. • Der Wert des Geldes hängt von den Waren und Dienstleistungen ab, die man sich dafür kaufen kann. • Wenn zuviel Geld im Umlauf ist: Zu viel Geld macht sozusagen Jagd auf zu wenig Güter. Das Geld verliert an Wert.

29. Wenn das Geld an Wert verliert, spricht man von Inflation. • Beispiel: Du hast 10 Euro gespart, um dir zwei Maxi-CDs zu kaufen; wenn du aber in den Laden kommst, muss du feststellen, dass der Preis auf 12 Euro gestiegen ist.

30. Inflation allgemein: Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, zum Beispiel gemessen am Verbraucherpreisindex. • Verbraucherpreisindex: Wird einmal im Monat anhand des sog. Warenkorbs errechnet. • Warenkorb enthält eine Reihe von verschiedenen Produkten, die ein durchschnittlicher Haushalt normalerweise verbraucht. • Der Gesamtpreis dieses Warenkorbs dient als Maß für das allgemeine Preisniveau. Er wird regelmäßig (monatlich) ermittelt, um zu sehen, wie stark die Preise gestiegen sind.

31. W Wie hoch ist die Inflationsrate (prozentualer Anstieg des Preisniveaus gegenüber dem Vorjahresmonat) in Deutschland gegenwärtig? 2,9 %

32. Wer wacht über den Wert des Euro?

33. Das Eurosystem

34. Das Hauptziel des Eurosystems ist es, dafür zu sorgen, dass die Preise im gesamten Euroraum stabil bleiben. • Die Geldpolitik des Eurosystems hat das Ziel, die jährliche Inflationsrate im Euroraum auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten, und zwar mittelfristig unter, aber nahe 2%.

35. Was kann das Eurosystem tun, um die Inflation niedrig zu halten?

36. Grunderkenntnis Da nur Geld, welches – verglichen mit dem vorhandenen Angebot an Gütern – knapp ist, seinen Wert behält, … kommt dem Eurosystem die Aufgabe zu, die Geldversorgung hinreichend knapp zu halten.

37. Was kann das Eurosystem konkret tun, um die Geldversorgung knapp zu halten? Es kann den Zinssatz verändern.

38. Und wer trifft die Zins-Entscheidungen?

40. Wollt Ihr nicht auch einmal dazugehören?