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Gliederung. Historischer BackgroundDie Konsequenzen der Ausdehnung des R
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1. Bildung und Erziehung im antiken Rom Referat von Donata Volkmer und Britta Dümpelmann am 22.01.2004
2. Gliederung Historischer Background
Die Konsequenzen der Ausdehnung des Römischen Reiches für das Erziehungswesen
Die Entwicklung eines öffentlichen Schulsystems
Lerninhalte und -methoden
3. Historische Grundlagen 753, Rom springt aus dem Ei (21. 04. 753 v. Chr.)
im 7. Jh. wurde Rom von den Etruskern zur Stadt erhoben und von 7 etruskischen Königen regiert (vgl. 7 Hügel)
Beginn des 5. Jahrhunderts wurde die etruskische Fremdherrschaft jedoch gestürzt und die römische Republik eingeführt
Die Zeit der frühen Republik beginnt, dauert bis ca. 150 v. Chr. an
4. Erziehung zur Zeit der frühen Republik in Rom Bis zum 7. Lebensjahr: enge Bindung zur Mutter
7.-16. Lebensjahr: Erziehung durch den Vater, häufig auch Onkel – Methode: gelebtes Vorbild
Ab dem 16. Lebensjahr: Anlegung der Männertoga, Beginn des tirocinium fori, der politischen Lehrzeit
Während dieser einjährigen Lehrzeit wurde der junge Römer meist einem älteren Verwandten anvertraut
5. Goldglasmedaillon, eingesetzt in das sog. Desiderius-Kreuz, seit 1657 nachweisbar. Um 220/225 n. Chr. Blauer Emailgrund, auf Blattgold und Blattsilber gezeichnet, Künstlerinschrift „Bounneri Kerami“. Durchmesser ca. 6 cm. Brescia, Museo della Civiltà Cristiana
7. Die Konsequenzen der Ausdehnung des Römischen Reiches für das Erziehungswesen- historischer Überblick drei punische Kriege (264-241 v Chr., 218-201 v. Chr., 149-146 v. Chr.)
drei makedonische Kriege (215-205 v: Chr., 200-197 v. Chr., 171-168 v. Chr.)
148 v. Chr. Wird Makedonien zur römischen Provinz
133 v. Chr.: Rom gewinnt die Provinz Asia in Kleinasien und wird Weltmacht
8. Erste öffentlich zugängliche Privatschulen L. Livius Androcinus, kam 272 v. Chr. nach Rom und gilt als wichtiger Wegbereiter, wenn nicht gar Begründer des römischen Schulwesens
Zunächst Sklave, dann Hauslehrer wie Privatlehrer in eigener Schule
Übersetzte Homers Odyssee auf Latein: „Odissia“
>> griechisches Original und lateinische Übersetzung wurden parallel gelesen, der zweisprachige Unterricht von da an Basis
10. Ab dem 3. Jh. Elementar- und Grammatikschulen in Rom
93 v. Chr. Gründung der ersten Rhetorenschule durch L. Plotius Gallus
Finanzierung der öffentlich zugänglichen Schulen bis ins 1. Jh. n. Chr. von den Eltern, also privat
Vespasian gibt als erster 100 000 Sisterzen für Lehrgehälter aus
11. Die Skepsis der Römer am Schulunterricht „Er (Aemilius Paullus) beschäftigte sich teils mit der Besorgung der Gottesdienste, teils mit der Erziehung seiner Söhne, die er nicht nur nach hergebrachter Landessitte, wie er selbst erzogen war, sondern auch mit großem Eifer in den griechischen Wissenschaften unterrichten ließ. Denn die Jünglinge waren ständig mit Sprachlehrern, Philosophen und Rednern, ja selbst mit griechischen Bildhauern, Malern, Stallmeistern und Lehrern der Jägerei umgeben; und der Vater selbst wohnte, als der größte Kinderfreund unter den Römern, wenn ihn keine öffentlichen Geschäfte abhielten, immer ihren Lehrstunden und Übungen bei.“ (Plutarch)
Einzelunterricht zu Hause („domi docere“) vs.
Unterricht in öffentlichen Schulen („fori docere“)
12. Forderungen Quintilians an den Lehrer Lebensführung (mores)
Würde der Erscheinung (gravitas)
entschiedene Selbstbeherrschung (summa abstinentia)
Strenge der Zucht (severitas disciplinae)
Lehrtätigkeit nicht „Dienstleistung“, sondern affectus, „Ausdruck seiner Zuneigung“ (des Lehrers zum Schüler)
„So nehme der Lehrer vor allen Dingen gegen seine Schüler die Gesinnung eines Vaters an und fühle sich so, als trete er an die Stelle derer, die ihm die Kinder anvertrauen.“
13. Die Realität eines Berufsstandes Geringes Ansehen von Sklaven oder Freigelassenen
Wer seinen Lebensunterhalt verdienen muss, gilt in vornehmen Kreisen als „lower class people“
Vorwurf der Gewinnsucht an die Lehrer
Auswirkung dieser gesellschaftlichen Stellung auf das Lernverhalten der Schüler
Lehrer hatten Disziplinprobleme, die sie oft mit zweifelhaften Methoden zu lösen versuchten
Ruf und Ansehen wurden dadurch natürlich nicht besser
15. Erziehung und Bildung Erziehung u. Bildung in Verantwortung der Familie
patria potestas
der altrömischen Erziehung fehlte das intellektuelle Element, sie war ausgerichtet auf praktische Bedürfnisse und die politische sowie militärische Rolle des Heranwachsenden
16. Analphabetismus in der Antike konnten nie mehr als 20-30% der Männer und 10% der Gesamtbevölkerung überhaupt lesen und schreiben
keine flächendeckende Schulversorgung
in kleineren, entlegenen Orten basierte die Erziehung auf Vorleben, Abschauen, mündlicher Unterweisung
17. Bildungsvermittler geringes Ansehen der Lehrer
oft Nichtrömer und Personen aus dem Sklavenstande Bildung = Importware
im Laufe der Kaiserzeit nahm das Sozialprestige der Lehrer zu
Bildung als Identifikationsmerkmal der reichen Oberschicht
zunehmend Schulangebote städtischer Kommunen
18. Bildungsinhalte an griechische Bildungsinhalte angepasst oder übernommen
dissimulatio-Haltung (Verleugnungshaltung)
Gegenstände der Bildungsinhalte: Grammatik, Rhetorik, Ethik u. Dialektik (Philosophie)
artes liberales: von Marcianus Capella ca. 400 n. Chr. festgelegt (Trivium und Quadrivium)
Praxisbezug stand bei den Römern im Vordergrund
19. Artificia et quaestrum (Berufe u. Erwerbsformen) "De officiis" von Cicero (106 v.Chr.-43 v.Chr.), röm. Politiker, Redner, Philosoph
"Doch die Berufe, zu denen mehr Klugheit gehört und die keinen geringen Nutzen stiften, wie der des Arztes, des Baumeisters oder des Gelehrten, sind für die, zu deren Stand sie passen, ehrenhaft."
20. Erziehungspraxis in der Kaiserzeit treten erziehungstheoretische Äußerungen und Abhandlungen auf
Seneca (4 v.Chr.-65 n.Chr.), röm. Dichter und philosophischer Schriftsteller, "Epistuale morales"
Musonius Rufus (30-100 n.Chr.), Gleichheit aller Menschen
Marc Aurel (121-180 n.Chr.), "Selbstbetrachtungen"
21. Bedeutende Autoren Quintilian (35-ca.100 n.Chr.), "Instituto oratoria", die formal-rhetorische Ausbildung ist für ihn die Grundlage der Erziehung
Plutarch (46-120 n.Chr.), griech.Philosoph und Historiker
Ansichten Quintilians u. Plutarchs:
- hohe Anforderungen an die Sorgfaltspflicht
- kindliche Seele leicht formbar
- keine körperliche Züchtigung
- öffentliche Schulen
- Vorbildhaftigkeit der Eltern und Lehrer