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Russische Corpuslinguistik (parallele Textcorpora mit Russisch). Dmitrij Dobrovol’skij Graz, 28.03.2006. Национальный корпус русского языка ( http://www.ruscorpora.ru ). „Subcorpus früherer Texte“ (Anfang des XIX. bis Mitte des XX. Jahrhunderts)
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Russische Corpuslinguistik (parallele Textcorpora mit Russisch)
Dmitrij Dobrovol’skij Graz, 28.03.2006
Национальный корпус русского языка(http://www.ruscorpora.ru). „Subcorpus früherer Texte“ (Anfang des XIX. bis Mitte des XX. Jahrhunderts) „Subcorpus moderner Texte“ (Mitte des XX. bis Anfang des XXI. Jahrhunderts).
Im Rahmen des RNC werden auch spezielle Subcorpora erstellet, darunter das Corpus paralleler Texte (russisch-englisch und englisch-russisch), das syntaktisch annotierte Corpus sowie das Corpus altrussischer Texte.
Deutsche Übersetzungen: Brauner, Klara. Berlin: Verlag von Th. Knaur Nachf., s.a. [1901] Brauner, Klara. Berlin: Ladyschnikow Verlag, s.a. Brauner, Klara. Wien/Leipzig, 1908. Candreia, Rebeka. Zürich: Manesse, 1951. Geier, Swetlana. Zürich: Amman Verlag. Dritte Auflage, 1996. Guenther, Johannes von. Olten/Freiburg i. Breisgau: Walter, 1956. Herboth, Hartmut. Berlin/Weimar: Aufbau-Verlag GmbH. In: Dostojewski, Sämtliche Romane und Erzählungen 1-11. Erste Auflage, 1994 [1986]. Herzog, Rose: Wien/Hamburg/Zürich: Gutenberg-Verlag. In.: Dostojewskis ausgewählte Werke. Hrsg. J. Lesowsky, s.a. [1925] Herzog, Rose. Leipzig: Verlag Deutsche Buchwerkstätten GMBH. In.: Dostojewskis ausgewählte Werke. Hrsg. J. Lesowsky, s.a. Hoerschelmann, H. Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft GMBH. In.: “Epikon”. Eine Sammlung klassischer Romane. Hrsg. E.A. Rheinhardt, s.a. [1932] Jarcho, Gregor. Berlin: Deutsche Buchgemeinschaft, 1931. Luther, Arthur. München: Winkler-Verlag, 1959. Rahsin, E.K. München: Piper, 1910. Rahsin, E.K. München: Piper, Sechste bis achte Auflage, In: F.M. Dostojewski: Sämtliche Werke, I/III, IV. Hrsg. M. van den Bruck, unter Mitarbeit von D. Mereschkowski, 1915. Rahsin, E.K. München: Piper. In: F.M. Dostojewski: Sämtliche Werke, I/III, IV. Hrsg. M. van den Bruck, unter Mitarbeit von D. Mereschkowski, 1920. Rahsin, E.K. Zürich: Büchergilde Guteberg, 1959. Röhl, H. Leipzig: Insel-Verlag, s.a. [1923] Röhl, H. Gütersloh: C. Bertelsmann Verlag, s.a. Röhl, H. Moskau: Progress. Nachdruck der im “Aufbau-Verlag Berlin und Weimar” erschienen Übersetzung von H. Röhl), s.a. Scharfenberg, Friedrich. Minden: Bruns, 1922. Scholz, August. Berlin: Verlag von Bruno Cassirer, s.a. Urban, Nora. Klagenfurt: Kaiser 1968 (gekürzt). Walter, Reinhold von. Berlin: Propyläen, 1925. Wasserbauer, Arnold. (durchges. von I. Tönnies). Wiesbaden/Berlin: Vollmer, 1961.
Arbeitsprozeduren in der lexikalischen Semantik 1. Es werden Gruppen lexikalischer Einheiten selektiert, die gemeinsame semantische Züge aufweisen. Oft sind das Quasisynonyme.
Arbeitsprozeduren in der lexikalischen Semantik 2. Dann werden Textcorpora auf diese Wörter bzw. Wortverbindungen hin durchsucht. Problem: Ein Wort hat in der Regel mehrere Bedeutungen; dies führt zu einem beträchtlichen Informationsrauschen. Aus der Notwendigkeit die betreffende lexikalische Einheit semantisch zu disambiguieren, d.h. das Target-Lexem von den "Mit-Lesarten" zu separieren, erwächst das Bedürfnis, Textcorpora semantisch zu annotierten.
Arbeitsprozeduren in der lexikalischen Semantik 3. Relevante Kontexte werden analysiert, das kombinatorische Profil der Target-Lexeme wird bestimmt.
Arbeitsprozeduren in der lexikalischen Semantik 4. In der nächsten Phase werden Substitutionstests mit den Target-Lexemen durchgeführt („linguistisches Experiment“). Auf diese Weise werden relevante Unterschiede im kombinatorischen Profil der Target-Lexeme einschließlich nichttrivialer kombinatorischer Restriktionen ermittelt. Oft wird die Substitution verschiedener Target-Lexeme in den gleichen Kontexten als akzeptabel empfunden, aber der Sinn der betreffenden Äußerung verschiebt sich.
Arbeitsprozeduren in der lexikalischen Semantik 5. Es wird nach plausiblen Erklärungen für die ermittelten Besonderheiten gesucht. Im Idealfall finden sich für alle kombinatorischen Besonderheiten semantische und/oder pragmatische Ursachen. Im Anschluss daran werden neue Bedeutungserklärungen formuliert. Oft können aber nicht alle Restriktionen in Kookkurrenzen auf die Bedeutung der Target-Lexeme zurückgeführt werden. In der Sprache gibt es immer viele ususbedingte Erscheinungen. In diesem Fall muss das kombinatorische Profil der Target-Lexeme explizit beschrieben werden.
обижать ≈ 'kränken, beleidigen' kränken ≈ 'обижать, оскорблять, задевать' beleidigen ≈ 'обижать; оскорблять, наносить оскорбление' оскорблять ≈ 'beleidigen, kränken'
beleidigen1. оскорблять2.обижать kränken1.обижать2. оскорблять
обидеться ≈ 'gekränkt [beleidigt] sein; sich gekränkt [beleidigt] fühlen'vs.оскорбиться (viel seltener, weil im prototypischen Fall der Kausator nicht ausgeblendet werden kann)
Im Gegensatz zu beleidigen wird bei kränken vor allem eine Erwartungshaltung verletzt, welche der Betroffene bestimmten Personen gegenüber eingenommen hat.
kränken ist semantisch viel enger gefasst als beleidigen und betrifft sehr persönliche, seelische Bereiche (zu Tode gekränkt)Gott beleidigen *Gott kränken
Wo gibt es so was, dass der Gastgeber zur Begrüßung erst mal alle seine Gäste beleidigt.
verletzen, (tief) getroffen sein, sich vergreifen; ранить, задеть, уязвить;Beleidigung, Beleidigte(r), Beleidiger (jur.), Kränkung, Gekränkte(r), *Kränker; обида, одидно, обидчик, обиженный, обидчивый, оскорбление, оскорбленный
обида ≠ Beleidigung, Kränkungчувствовать/испытывать жгучую обиду ≈ sich extrem beleidigt/gekränkt fühlen.
in seiner Ehre beleidigt: ca. 27800in seiner Ehre gekränkt: 868 sich beleidigt gefühlt: ca. 15000 sich gekränkt gefühlt: ca. 4500Beleidigung: ca. 351000 Kränkung: ca. 64600
(a) – Может быть, очень может быть, господа, – торопился князь, – хоть я и не понимаю, про какой вы общий закон говорите; но я продолжаю, не обижайтесь только напрасно; клянусь, я не имею ни малейшего желания вас обидеть. [Идиот] (b)"Möglich, sehr gut möglich, meine Herren", bestätigte der Fürst eilig, "obwohl ich nicht weiß, welches allgemeine Gesetz Sie meinen; aber ich fahre fort und bitte, sich nicht grundlos beleidigt zu fühlen; ich schwöre, daß ich nicht die leiseste Absicht habe, Sie zu beleidigen. <...>". [Geier] (c)"Das mag sein, meine Herren, das mag durchaus sein", räumte der Fürst eilends ein, "obwohl ich nicht verstehe, von welchem allgemeinen Gesetz Sie reden. Aber lassen Sie mich fortfahren, nur regen Sie sich nicht unnötig auf, ich schwöre Ihnen, mir liegt nicht im entferntesten daran, Sie zu kränken. <...>." [Herboth] (d)"Möglich, sehr möglich, meine Herren," beeilte sich wieder der Fürst, "das heißt wenn ich auch nicht verstehe, von welch einem allgemeinen Gesetz Sie reden doch ich fahre fort. Nur bitte ich Sie, sich nicht sogleich gekränkt zu fühlen; ich versichere Sie, mir liegt nichts so fern, als die Absicht, Ihnen irgendwie zu nahe zu treten. <...>." [Rahsin]
(a) Если уж вам так обидно, то я и не настаиваю и вас не удерживаю, хотя бы мне очень желалось именно вас при себе теперь видеть. [Идиот] (b)Wenn es für Sie so sehr peinlichist, dann möchte ich Sie nicht überreden und Sie auch nicht zurückhalten, obwohl mir sehr viel daran gelegen ist, gerade Sie in meiner Nähe zu sehen. [Geier] (c)Wenn es Sie gar zu sehr verletzt, dann will ich Sie nicht zurückhalten, obwohl ich gerade Sie jetzt sehr gern bei mir gesehen hätte. [Herboth] (d)Wenn es Ihnen so entwürdigend erscheint, so werde ich Sie nicht zurückhalten, obschon ich gerade Sie jetzt sehr gern bei mir sehen würde. [Rahsin]
(a) Ему обидно, ему и без того теперь тяжело, он в неловком положении, вы должны были угадать, понять это. [Идиот] (b)Er ist verletzt, er hat es jetzt ohnehin schwer, er befindet sich in einer peinlichen Lage, das hätten Sie sehen, das hätten Sie begreifen müssen. [Geier] (c)Das ganze ist ohnehin kränkend und schwer für ihn, er befindet sich in einer peinlichen Lage, das sollten sie spüren und begreifen. [Herboth] (d)Es kränkt ihn nur, er ist ohnehin in einer peinlichen Situation, das hätten Sie erraten, begreifen sollen. [Rahsin]
(a) Но он такой странный; он ужасно обидчивый, и мне показалось, что ему будет вас совестно, так как вы пришли в такую минуту. [Идиот] (b)Aber er ist sehr eigen; er ist sofort eingeschnappt, und ich glaube, daß er sich vor Ihnen genierte, weil Sie ausgerechnet in einem solchen Augenblick kamen. [Geier] (c)Aber er ist ein bißchen komisch, schrecklich empfindsam, deshalb dachte ich, er würde sich vielleicht vor Ihnen ein Gewissen draus machen, daß Sie in diese Verhältnisse hineingeplatzt sind. [Herboth] (d)Er ist aber so sonderbar, ist entsetzlich empfindlich. Ich glaube, er würde sich vor Ihnen schämen, weil Sie in einem solchen Augenblick gekommen sind. [Rahsin]
(a) Потом мне рассказали о давешнем пассаже с нею и с тобой и и послушай, милый князь, ты человек необидчивый и очень рассудительный, я это в тебе заметил, но не рассердись: ей-богу, она над тобой смеется. [Идиот] (b)Nachher erzählte man mir von dem Auftritt zwischen euch und und, höre, lieber Fürst, du bist nicht schnell beleidigt und auch sehr vernünftig, das ist mir an dir aufgefallen, aber du sollst dich nicht ärgern: Bei Gott, sie macht sich über dich lustig. [Geier] (c)Erst danach erfuhr ich von der Passage heute abend mit ihr und dir und und höre, lieber Fürst, du bist nicht leicht gekränkt und sehr vernünftig, das weiß ich - nimm’s mir nicht übel, aber bei Gott, sie macht sich lustig über dich. [Herboth] (d)Darauf erzählte man mir von dem Vorfall mit ihr ich meine - deinem und und - höre, lieber Fürst, du bist doch ein vernünftiger Mensch und kein empfindlicher Mensch, ich würde dir gerne etwas sagen doch ärgere dich nicht: bei Gott sie hält auch dich zum Narren. [Rahsin]
(a) Заметили тоже, что в эти три дня он беспрерывно впадал в сильнейшее честолюбие, а вследствие того и в необыкновенную обидчивость. [Идиот] (b)Ferner wurde allgemein bemerkt, daß er in diesen drei Tagen ständig ein übertriebenes Ehrgefühl an den Tag legte und infolgedessen äußerst verletzlich war. [Geier] (c)Des weiteren fielen in diesen drei Tagen sein pausenlos hervorgekehrtes, gesteigertes Ehrgefühl und seine daraus resultierende ungewöhnliche Empfindlichkeit auf. [Herboth] (d)Man hatte auch bemerkt, daß sich bei ihm in diesen drei Tagen ein ganz ungewöhnliches Ehrgefühl und infolgedessen eine ungewöhnliche Empfindlichkeit gezeigt hatte. [Rahsin]
(a) Действительно, все смеялись, усмехнулся и князь. [Идиот] (b)Tatsächlich: Alle lachten, auch der Fürst lächelte. [Geier] (c)Tatsächlich lachten alle, selbst der Fürst lächelte. [Herboth] (d)Da alle lachten, hatte auch der Fürst gelächelt. [Rahsin]
(a) Настасья Филипповна удивилась, усмехнулась, но, как будто что-то пряча под свою улыбку, несколько смешавшись, взглянула на Ганю и пошла из гостиной. [Идиот] (b)Nastassja stutzte, lächelte, schien jedoch hinter ihrem Lächeln etwas zu verbergen, sah ein wenig verlegen zu Ganja hinüber und traf Anstalten, das Zimmer zu verlassen. [Geier] (c)Nastassja Filippowna lächelte erstaunt, wurde aber verlegen wie über eine Unaufrichtigkeit, warf einen kurzen Blick auf Ganja und verließ das Zimmer. [Herboth] (d)Nastassja Filippowna stutzte, lächelte spöttisch - doch schien sie hinter diesem Lächeln etwas verbergen zu wollen, wenigstens sah man ihm ihre Verwirrung an — blickte sich dann nach Ganjä um und verließ das Zimmer. [Rahsin]
(a) Рогожин язвительноусмехнулся. [Идиот] (b)Rogoschin lächeltehöhnisch. [Geier] (c)Rogoshin lächelteboshaft. [Herboth] (d)Rogoshin lachte wieder kurz und gehässig auf. [Rahsin]
(a) Чего усмехаетесь: что я себя осрамила с вами? [Идиот] (b)Ihr grinst wohl, weil ich mich euretwegen blamiere? [Geier] (c)Weshalb grinst ihr? Weil ich mir die Schmach antue, mich mit euch einzulassen? [Herboth] (d)Was lacht ihr? Weil ich mich so erniedrige, daß ich überhaupt mit euch rede? [Rahsin]
(a) - Для чего же бы это? - чуть-чуть усмехнулась Настасья Филипповна. [Идиот] (b)"Warum sollte ich so tun?" wunderte sich Nastassja Filippowna mit einem kaum merklichen Lächeln. [Geier] (c)"Was hätte ich denn davon?" Um Nastassja Filippownas Lippen spielte ein verhaltenes Lächeln. [Herboth] (d)"Weshalb sollte ich das?" fragte Nastassja Filippowna, kaum, kaum lächelnd. [Rahsin]