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Wege in die Vaterschaft – Ergebnisse der Befragung junger Männer

Studie: Vom potenziellen zum realen Vater. Wege in die Vaterschaft – Ergebnisse der Befragung junger Männer. 28.10.2008 Prof. Dr. Thomas Rauschenbach. Anlass und Ziel der Studie.

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Wege in die Vaterschaft – Ergebnisse der Befragung junger Männer

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Presentation Transcript


  1. Studie: Vom potenziellen zum realen Vater Wege in die Vaterschaft – Ergebnisse der Befragung junger Männer 28.10.2008 Prof. Dr. Thomas Rauschenbach

  2. Anlass und Ziel der Studie Männer im Rampenlicht: Diskussion um Geburtenrückgang und die Suche nach zukunftstauglichen Rollenbildern für Väter Ziel der Studie: Untersuchung der „Wege in die Vaterschaft“ aus der Perspektive von kinderlosen jungen Männern und von Vätern Im Mittelpunkt: Kinderwünsche und Vaterschaftsvorstellungen junger Männer Befragt wurden: 1.803 junge Männer, davon 1.133 kinderlose Männer zwischen 15 und 33 Jahren und 670 Väter im Alter zwischen 21 und 42 Jahren

  3. Ausgangslage: Veränderte Wege und Zeiten in die Vaterschaft

  4. 1. Auffällige Kluft zwischen Kinderwunsch und realisierter Vaterschaft

  5. Mehr als 90 Prozent der befragten (kinderlosen) Männer wünschen sich in jungen Jahren Kinder… Fragestellung: „Möchtest Du/möchten Sie einmal Kinder haben?“ Die Altersangaben wurden gruppiert. Ausgewiesen sind die Anteile in Prozent. N= 1.116

  6. … faktisch sind aber mehr als ein Drittel der 35- bis 40-jährigen Männer noch kinderlos. % Anteil kinderloser Männer der jeweiligen Altersgruppe Altersgruppen Datenquelle: SOEP 2004; Ausgewiesen sind die Anteile kinderloser Männer in Prozent.

  7. 2. Damit Männer Väter werden – Voraussetzungen für eine Vaterschaft

  8. Für Realisierung von Vaterschaft wichtig: feste Partnerin, ausreichendes Einkommen, sicherer Arbeitsplatz Fragestellung: „ Wie wichtig sind für Sie persönlich folgende Voraussetzungen bei der Überlegung, Kinder zu bekommen?“ Ausgewiesen ist die Zustimmung auf einer 6-stufigen Skala zum Skalenwert 1. N=1.703

  9. 3. Diskrepanz zwischen optimalem, akzeptablem und tatsächlichem Zeitpunkt einer Erstvaterschaft

  10. Fast die Hälfte findet es optimal, zwischen 25 und 28 Jahren erstmalig Vater zu werden. Durchschnitt: 27,8 Jahre Der optimale Zeitpunkt für eine Erstvaterschaft liegt zwischen… Fragestellung: „Wann ist das optimale Alter, um Vater zu werden?“ N= 1.730

  11. 51,4 45,2 27,6 16,2 18,2 19,5 17,1 Aber: Schon ab 22 Jahren wird ein eigenes Kind für mehr als die Hälfte akzeptabel. % 80 73,5 Anteil derer, für die ein Kind derzeit „sehr unangenehm“ oder „eine Katastrophe“ wäre 70 62,3 58,6 60 51,1 50 46,6 Anteil derer, für die ein Kind derzeit „toll“ oder „erfreulich“ wäre 40 30 25,8 20 17,1 10 0 18 Jahre 19 Jahre 20 Jahre 21 Jahre 22 Jahre 23 Jahre 24 Jahre Fragestellung: „Was wäre, wenn „Ihre Partnerin“ jetzt schwanger wäre? Wäre das…“. Ausgewiesen ist die Zustimmung auf die zusammengefassten Kategorien „sehr unangenehm“ und „eine Katastrophe“. N= 1.785

  12. 83,3 68,1 70,0 62,2 60,0 54,5 53,3 41,4 36,4 36,4 20,0 13,3 Für Männer ohne Partnerin wäre eine Vaterschaft weitaus unangenehmer… % 100 90 Ohne Partnerin 80 70 68,2 60 50 Anteil derer, für die ein Kind derzeit „sehr unangenehm“ oder „eine Katastrophe“ wäre 40 30 20,0 20 Mit Partnerin 10 0 18 Jahre 19 Jahre 20 Jahre 21 Jahre 22 Jahre 23 Jahre 24 Jahre Fragestellung: „Was wäre, wenn „Ihre Partnerin“ jetzt schwanger wäre? Wäre das…“. Ausgewiesen ist die Zustimmung auf die zusammengefassten Kategorien „sehr unangenehm“ und „eine Katastrophe“. N= 1.785

  13. 64,0 38,8 9,3 … genauso wie für Männer, die sich noch in Ausbildung oder Studium befinden. % 80 70 In Ausbildung/Studium 64,7 60 54,0 50 39,5 40 Anteil derer, für die ein Kind derzeit „sehr unangenehm“ oder „eine Katastrophe“ wäre 30 20 10 Erwerbstätig 0 18 bis 20 Jahre 21 bis 22 Jahre 23 bis 24 Jahre Fragestellung: „Was wäre, wenn „Ihre Partnerin“ jetzt schwanger wäre? Wäre das…“. Ausgewiesen ist die Zustimmung auf die zusammengefassten Kategorien „sehr unangenehm“ und „eine Katastrophe“. N= 1.785

  14. Der schwierige Weg in die Erstvaterschaft: Diskrepanz zwischen akzeptablem und realem Zeitpunkt Akzeptables Alter Optimales Alter Tatsächliche Erstvaterschaft Alter bei Erstvaterschaft

  15. 4. Die Bedeutung der eigenen Erfahrungen

  16. Das familiale Umfeld prägt Familienvorstellungen: Drei und mehr Kinder wünschen sich häufiger Befragte, die… …regelmäßig Kontakt zu Kindern haben …mit beiden Eltern aufgewachsen sind …mehrere Geschwister haben

  17. 5. Ambivalente Vorstellungen von Vaterschaft – Männer in der Modernisierungsfalle

  18. Männer als „moderne Ernährer“: Aktiv in Beruf und Familie Der Familie ein Heim bieten 95,5 „Ernährer-modell“ Den Lebensunterhalt für die Familie 94,6 verdienen Sich um einen sicheren Arbeitsplatz 94,5 und ein sicheres Einkommen bemühen 94,9 Sich Zeit nehmen für das Kind Das Kind betreuen und beaufsichtigen 80,7 „Väter als Betreuer“ Den Beruf in der Zeit direkt nach der 45,4 Geburt des Kindes zurückstellen Die eigene Berufskarriere zugunsten 43,0 des Kindes zurückstellen N=1.803; „Angenommen Sie würden einmal Vater werden, wie stark würden Sie sich in den folgenden Aufgaben engagieren?“ Ausgewiesen ist die Zustimmung zu den ersten beiden Skalenpunkten auf einer 6-stufigen Skala.

  19. 6. Erwartungen an Politik und Wirtschaft aus Sicht der Befragten

  20. Erwartungen an die Politik: Zeit, Geld und Infrastruktur Zeit Infrastruktur Geld Zeit Infrastruktur Geld/Zeit Fragestellung: „Wie wichtig sind für Sie die folgenden familienpolitischen Maßnahmen?“ Ausgewiesen wird die Zustimmung zu den ersten drei Skalenpunkten auf einer 6-stufigen Skala.

  21. Erwartungen an die Arbeitgeber: Unterstützung für aktive Vaterschaft Flexibilität Flexibilität Neue Arbeitsmodelle Flexibilität Neue Arbeitsmodelle Infrastruktur Fragestellung: „Was sollten Arbeitgeber vor allem tun, um jungen Vätern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern?“ Ausgewiesen ist die Zustimmung zur Antwortkategorie „ja“ (Antwort: ja/nein).

  22. Fazit: Was lässt sich über die Wege in die Vaterschaft sagen? • Kinderwünsche: Fast durchgängig vorhanden, aber deutlich später realisiert als gewünscht – oder gar nicht • Voraussetzungen für Vaterschaft: feste Partnerschaft, ausreichendes Einkommen und sicherer Arbeitsplatz • Erstvaterschaft: Diskrepanz zwischen akzeptablem und tatsächlichem Zeitpunkt • Eigene Erfahrungen mit Eltern, Geschwistern und Kindern beeinflussen den Wunsch nach Mehrkindfamilie • Männer als „moderne Ernährer“: Ambivalente Vorstellungen von Vaterschaft • Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch ein „Männerthema“

  23. Kontakt: Prof. Dr. Thomas Rauschenbach rauschenbach@dji.de 089/ 62306-280 Claudia Zerle zerle@dji.de 089/ 62306-317 Isabelle Krok krok@dji.de 089/ 62306-273 Deutsches Jugendinstitut e.V. Nockherstr. 2 81541 München www.dji.de

  24. Handlungsempfehlungen: Was können Politik und Arbeitgeber tun?

  25. Was können Politik und Arbeitgeber tun? • Vereinbarkeit von Vaterschaft und Ausbildung • Flexibilität in Ausbildung und Studium • Teilzeitausbildung • Familienfreundliche Infrastrukturen im Ausbildungssystem • Frühere Eigenständigkeit junger Menschen • Kindergeld an Auszubildende und Studierende in eigenen Haushalten • Eigene Ansprüche junger Menschen auf Unterstützungsleistungen zu Wohnung und Heizung • Eltern-BaföG für Auszubildende/Studierende mit Kind(ern)

  26. Was können Politik und Arbeitgeber tun? • Neue Rollenbilder für die zukünftigen Väter • Frühe Vermittlung attraktiver Rollenbilder • Mehr Begegnungsmöglichkeiten mit Kindern • Gelebte Vorbilder als Identifikationsfiguren für Jungen • Mehr Männer im Erziehungsalltag von Kindern • Väterorientierte Unternehmenskultur • Aktive Vaterschaft als Teil von Unternehmenspolitik • Führungskräfte als Vorbilder

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