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Die menschliche Stimme

Die menschliche Stimme. Eine Präsentation von Johann Langreiter. Fachdidaktik der Physik 2006-05-11. Übersicht. Einleitung:. Entstehung der Stimme. Geschichte. Vergleich: Orgel und menschliche Stimme. Hauptteil:. Organe die an der Stimmbildung beteiligt sind. Die Artikulation.

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Die menschliche Stimme

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Presentation Transcript


  1. Die menschliche Stimme Eine Präsentation von Johann Langreiter Fachdidaktik der Physik 2006-05-11

  2. Übersicht Einleitung: Entstehung der Stimme Geschichte Vergleich: Orgel und menschliche Stimme Hauptteil: Organe die an der Stimmbildung beteiligt sind Die Artikulation Die Singstimme Schluss: Die „schöne“ Stimme

  3. Entstehung der Stimme Simultan mit dem Übergang zum Homo sapiens bis heute ungeklärt: Stimme(intensivere, verfeinerte Kommunikation) Weiterentwicklung des Gehirns  oder Steuerung des Sprechapparates größeres Gehirn  Wechselseitige Beeinflussung! Nahe liegend:

  4. Stimmforscher der Antike Empedokles(490 - 430 v. Chr.): Schreien, Rufen, freies Sprechen, Vorlesen zur Gesundheitspflege Cicero(106 -43 v. Chr.): Übung von Ausdruck undStimmgebung(nicht vorwiegend Inhalt)

  5. Stimmforscher in Mittelalter und Neuzeit Leonardo da Vinci(1452 -1519): Fertigte bereits um 1500 äußerst naturgetreue Zeichnungen des Kehlkopfs an. Emanuel di García(1805 – 1906): Vater war berühmter Sänger  Stimme mit zwanzig zerstört.  Emanuel begann StimmforschungEntwicklung des Kehlkopfspiegels (Laryngoskop)

  6. Kompliziertestes motorisches System im gesamten Körper Die Stimm- und Sprechbewegungen stellen die komplexesten Bewegungsmuster dar, zu denen der Mensch fähig ist. Voraussetzungen: • äußerste Präzision • extreme Schnelligkeit150.000 Einzelentscheidungen pro Sekunde

  7. Die Orgel Mit keinem anderen Instrument kann man vielfältigere Klänge erzeugen: - Holzpfeifen ergeben Flötentöne - Metallpfeifen ergeben helle Trompetentöne - mehrere Meter große Pfeifen können die tiefsten Töne des Basses erzeugen.

  8. Orgel vs. menschliche Stimme

  9. Luftstrom in Bewegung setzen Orgel: Luftzufuhr durch Blasebalg Mensch: Lunge und Brustmuskulatur: Verengung des Brustkorbs führt zur Ausströmung von Luft aus der Lunge Achtung: Nur ein in der Stärke und Strömung exakt abgestimmter und möglichst konstanter Luftstrom bewirkt eine gleichmäßige und damit stabile Tonbildung!

  10. Schwingungsfähiges System Orgel: Metallplättchen schwingen Mensch: Im Kehlkopf gelegene Stimmlippen werden durch die in der Luftröhre nach oben strömende Luft zum Schwingen gebracht.

  11. Resonanzkörper Orgel: größter Bestandteil Mensch: Rachen- und Mundraum zum Teil auch der Nasenraum. Aufgabe: Bestimmte Frequenzen werden verstärkt, andere abgeschwächt.

  12. Steuerung Gehirn Klaviertasten Brocas Bereich = motorisches Sprachzentrum

  13. Warum kann der Mensch sprechen? Instrument: Resonanzraum i. a. fixiert Mensch: Resonanzraum stark und rasch verformbar: Mund-, Zungen, und Lippenbewegungen

  14. Trachea Organe, die an der Stimmbildung beteiligt sind

  15. Die Lunge Aufbau: Lungenbläschen (0,2 mm) Trachea schwammähnlich  Mio. Bläschen  70 m² für Gasaustausch ca. 6 l Kapazität Luftröhre (Trachea): Ø = 1,5 – 2 cm L = 10 – 12 cm 15 – 20 hufeisenförmige Knorpelspangen

  16. Bauchatmung Zwerchfell:(Diaphragma) Trachea Querliegender, flächenförmig ausgeformter Muskel, der sich wie eine Kuppel in den Brustraum wölbt. Einatmung: Kontraktion  Abflachung der Wölbung und Vergrößerung des Brustraumes. Ausatmung: erfolgt passiv: Zwerchfell erschlafft und wird durch die Bauchmuskel wieder in die Ausgangslage gebracht. Teile unter dem Zwerchfell können nur nach vorne ausweichen  Bauchatmung

  17. Brustatmung Die Hebung des Brustkorbes kann auch aktiv durch die Zwischenrippenmuskulatur erfolgen. Trachea Die Vergrößerung bewirkt eine Dehnung der Lungen und lässt die Luft durch die Luftröhre in die Bronchien einströmen. Die Ausatmung erfolgt wiederum passiv, indem die Zwischenrippenmuskulatur erschlafft. Die physiologisch richtige Atmung ist eine kombinierteBrust- und Bauchatmung, da dabei der Brustraum gleichmäßig nach allen Seiten erweitert und mit geringstem Muskelaufwand das größte Luftvolumen gefördert wird.

  18. Schema Kehlkopf (Larynx) Legende: H = Hyoid (Zungenbein) S = Schildknorpel K = Krikoid (Ringknorpel) T = Trachea (Luftröhre) Trachea Weitere Bestandteile: Kehldeckel Stellknorpel Der Kehlkopf baut sich aus einer Reihe von Knorpeln auf, die von Bändern zusammengehalten werden und von Muskeln bewegt werden können.

  19. Schildknorpel Der Schildkn. bildet denHauptbestandteil des Kehlkopfs! Zwei Platten, die sich vorne V-förmig vereinen. Trachea ≮ 120° Frauen, Kinder ≮ 90° Männer („Adamsapfel“) Eine Einsenkung am oberen Rand des Schildknorpels kann man leicht ertasten.

  20. Ring- und Stellknorpel Der Ringknorpel liegt unterhalb des Schildknorpels. Er besitzt in etwa die Form eines Siegelrings und hat sich aus dem obersten Knorpelring der Luftröhre entwickelt. Trachea Auf der Platte des Ringknorpels sitzen gelenkig verbunden die beiden Stellknorpeln. WICHTIG: Stimmlippen setzen an ihnen an! Die Bewegung der Stellknorpel steuert die Öffnung und Schließung sowie die Spannung der Stimmlippen.

  21. Stimmlippen Die Stimmlippen sind an der Innenseite des Schildknorpels fest verankert, nach hinten werden sie immer breiter und enden an den beweglichen Stellknorpeln. Trachea Bestandteile: Zopfartig verflochtenes Muskelgewebe dehnbare Membranen (Stimmbänder) Stimmritze (Glottis) Atmung: Ausatmung stärker geöffnet Einatmung etwas verengt L-Strom: 3 – 5 m/s (normal) bis zu 120 m/s (Hustenstoß)

  22. Trachea Die Artikulation

  23. ^ Überdruck (= 10 cm Wassersäule auf Untergrund) Stimmlippen beim Sprechen Ausatmung  simultane Verschließung der Stimmlippen 1 % von 10 m Wassersäule (äußerer Luftdruck) Öffnung: Druckunterschied => Stimmlippen öffnen Schließung: aerodynamisches Paradoxon Muskelkraft (eigentlich in Schließstellung) aerodynamischesParadoxon Gas strömt zwischen zwei beweglichen Platten => Unterdruck zwischen den Platten => Platten ziehen sich zusammen

  24. Tonerzeugung Durch das Öffnen und Schließender Stimmlippen können in periodischerRegelmäßigkeit Luftmengen größerer bzw. kleinerer Dichte aus dem Kehlkopf und über den Mundraum entweichen. Eine solche sich räumlich ausbreitende Abfolge von Verdichtungen und Verdünnungen der Luft ist nichts anderes als eine Schallwelle (Dichtewelle). Ein Klang entsteht! andere Bsp.: Straff gespannter Grashalm Luftballon (Öffnungsstück verengen)

  25. Tonhöhe & Lautstärke Die Frequenzder Stimmlippen bestimmt die Tonhöhe! Einfluss auf die Frequenz haben Masse, Länge und Spannung der Stimmlippen. Die Stimmlippen von Männern sind durchschnittlich um ein Viertel länger als die von Frauen (Schildknorpel)  im Mittel eine Oktave tiefer (weil Stimmlippen bei gleich bleibendem Druck umso langsamer schwingen, je länger sie sind)! Der Luftstrombestimmt die Lautstärke!

  26. Vokaltrakt (Resonanzraum)

  27. Unterteilung des Vokaltrakts Kehlrachen: Mit Schleimhaut eingekleideter Muskelschlauch, der hinter dem Kehlkopf in die Speiseröhre übergeht. Trachea Nasenrachen: Nach oben durch den Rachendeckel begrenzt, an dem sich die Mandeln befinden.Hier beginnen rechts und links symmetrisch die Eustachischen Röhren (Verbindung Mittelohr) Mundrachen: von der Zungenwurzel bis zu GaumenbögenMundhöhle (Mundboden, Wangen, Gaumen)Die Zunge nimmt den größten Teil ein.Die Zunge ist das beweglichste Muskelsystem!

  28. Resonanzraum Aussehen: (gekrümmte) zylindrische Röhre Analogie: Flötenkörper Trachea Resonanzen: Frequenzbereiche werden verstärkt bzw. löschen sich aus. Stimmlippenöffnung klein (↔ Vokaltrakt) Physik: Stimmlippen sind annährend die Hälfte der Zeit geschlossen. halboffene Röhre!

  29. (2n+1)c ν= 4L Formanten 1 & 2 Annahmen: Länge Vokaltrakt = 17,5 cm (Mann) völlig runde Pfeife (Durchmesser konstant) Vergleich Grundschwingung und erster Oberton. Die Pfeile zeigen die Schwingungs-knoten an!

  30. Formanten 3 & 4 Durch die Beweglichkeit des Vokaltraktes (insbesondere der Zunge) kann somit die Lage der Resonanzen verändern: Die Stellung des Mundraumes bestimmt die Formanten! => Charakteristik des Klanges zB: Artikulation der Vokale

  31. Vokale Jede Sprache hat ihre eigenen Vokale. Kardinalvokale„a“, „e“, „i“, „o“, „u“ Mundstellungen Formanten (1 – 3) Zunge sehr wichtig: Peaks stellen Formanten dar! Erweiterung undVerengung desMundraumes Einhüllende! Grundschwingung (Tonhöhe) und Oberschwingungensind nicht eingezeichnet!

  32. Frequenzspektrum Frequenzspektrum des Vokals „a“: Trachea

  33. „i“: Hohe Stellung  niedrige Frequenz für 1. Formant „a“: Tiefe Stellung  hohe Frequenz für 1. Formant „i“: Zunge vorne  hohe Frequenz für 2. Formant „o“: Zunge hinten  niedrige Frequenz für 2. Formant Formanten 1 & 2 Beim ersten Formant spielt die Öffnungsweite des Mundraums eine große Rolle (vertikale Stellung der Zunge) Trachea Beim zweiten Formant spielt die horizontale Stellung der Zunge eine wichtig Rolle.

  34. Die Formantkarte Zur Charakterisierung und Erkennung eines Vokals genügen die ersten zwei Formaten! Trachea Die Lage der Formanten ist durch die Längenabmessungen des Vokaltrakts gegeben! => Frequenzunterschied (Mann, Frau, Kind) nur rund 20 %!

  35. Stimmkontrolle Fakten: insgesamt etwa 100 Muskeln beteiligt sehr schnelle und äußerst genaue Koordination kann nicht bewusst erfolgen Rückkopplungfür Feineinstellungennotwendig Die Steuer- und Koordinationsmechanismen laufen einerseits auf Rückenmarks- und Hirnstammebene reflexartig und unbewusst ab. Andererseits laufen sie unter bewusster Kontrolle ab, sobald diese Empfindungen die Großhirnrinde erreichen. Dies betrifft vor allem die Kontrolle der eigenen Stimme durch das Gehör.

  36. Das Gehirn Sprache spielt sich zum überwiegenden Teil in der linken Gehirnhälfte ab. Broca‘scherBereich: Wernicke‘schesAreal: Steuerung der Mund- und KehlkopfmuskelnDefekt Worte können nur langsam und schlecht ausgesprochen werden. Defekt überschießende Sprachproduktion, aber ohne Inhalt.Für den Betroffenen klingt die Sprache wie eine Fremdsprache!

  37. Trachea Die Singstimme

  38. Stimmgattungen

  39. Was sind Register? Wenn man, bei tiefen Tönen beginnend eine Tonleiter singt, wird man merken, dass an einer bestimmten Stelle eine Übergang erfolgt, an dem sich das Klangbild ändert: volle Stimme klangärmere, dünnere Stimme Empfindung: tiefe Töne  Brustbereich hohe Töne  Kopfbereich Töne gleicher oder ähnlicher Farbe  gleiches Register Männer: ca. ⅔ Brustregister Frauen: mehr als die Hälfte Kopfregister

  40. Warum gibt es Register? Bei einer bestimmten Stellung erfolgt ein schnellerWechsel (anstatt kontinuierlich) von der Muskelstellung, die die Stimmlippen im unteren Tonbereich reguliert, zu einer die die stärker gespannten steuert. Bruststimme: Stimmlippenschwingen (d.h. zeitweise völlig geschlossen) Großteil der Stimmlippen straff gespannt, nur die Ränderschwingen! Kopfstimme: Weniger Masse muss zum Schwingen angeregt werden höhereFrequenz Stimmlippen schließennicht vollständig!

  41. Die ausgebildete Stimme Ziel: minimale Luftmenge für gewünschten Ton längere Verschlusszeit  weniger Luftstrom Die trainierteStimme ist vor allem obertonreicher! Eine obertonreiche Stimme erhält man durch Verkürzung der Öffnungszeit (Bruststimme)! Gute Ausnutzung des Atemvolumens geht somit Hand in Hand mit einer Verstärkung der Obertöne, mit einer volleren Stimme!

  42. Orchester vs. Sopranistin Warum kann man die zierliche Stimme einer Sopranistin trotz Orchester hören? Orchester: größte Lautstärke bei etwa 500 Hz höhere Frequenz  kont. Abnahme SängerverändertResonanzraum: Der Kehlkopf wird tiefer gestellt  Erweiterung des Kehlkopfraumes und des Rachens  spezifische Eigenresonanzen die im besonderen den Bereich zwischen 2500 bis 3500Hz verstärken!

  43. Der Singformant Singformant

  44. Die „schöne“ Stimme Oper, Konzert Jazz, Rock, Musical voll, tragend, dunkel leicht, beweglich, natürlich uniform individuell werkgetreu gefühlsbetont Die Liste ist nicht vollständig! Fazit: Die Beurteilung einer Stimme wird bis zu einem gewissen Grad immer subjektiv bleiben!

  45. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

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