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Das menschliche Gehirn - eine Einführung in die Neuropsychologie. Neurowissenschaften boomen!. Neuron (grch). = der Nerv Beschäftigt sich mit Prozesen des Gehirns und des Nervensystems Interdisziplinärer Zugang
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Das menschliche Gehirn - eine Einführung in die Neuropsychologie
Neurowissenschaften boomen! • Neuron (grch). = der Nerv • Beschäftigt sich mit Prozesen des Gehirns und des Nervensystems • Interdisziplinärer Zugang • Interesse: Gehirnprozesse (und mögliche Störungen) wirken sich auf Erleben und Verhalten eines Menschen aus
Neuropsychologie • Untersucht Zusammenwirken von Nervensystem, Sinnesorganen und Hormonsystem Annahme: Persönlichkeitseigenschaften und psychische Phänomene haben bestimmte Lokalisation in Gehirn Beispiel: Depression
Schwerpunkte der Neuropsychologie • Verhaltensauffälligkeiten bei Personen mit Störungen in Gehirnfunktionen (Beispiel: Aggressionen / Gewaltbereitschaft) • Analyse kognitiver Prozesse: Aufmerksamkeit, Handlungssteuerung, Informationsaufnahme, - verarbeitung und -speicherung, Problemlösen etc.
Entstehung von Gedächtnisspuren? • Unmittelbar nach Geburt bilden sich explosionsartig neue Kontaktstellen, sog. Synapsen (ca. 1.8 Mio Synapsen pro Sek) • Basis für Lernen (durch Verbindung der Nervenzellen) • Nur richtig und erfolgreich verknüpfte Nervenzellen bleiben bestehen • Andere bilden sich wieder zurück
Entstehung von Gedächtnisspuren? Filmsequenz (BBC, Entwicklung des Bewusstseins) Beobachtungsauftrag (EA): • Warum bleiben gewisse Synapsen und Gehirnbahnen erhalten, und andere bilden sich zurück? • Wie kann diese Entwicklung in der Kindheit beeinflusst werden?
Praktisches Beispiel: Warum werden Informationen gespeichert oder vergessen?
Behalten und Vergessen Definition nach Hobmair (2003): • Behalten bedeutet, dass man eine verarbeitete Information im Langzeitgedächtnis gespeichert hat und sie bei Bedarf abrufen kann. • Vergessen heisst, dass eine gespeicherte Information nicht mehr aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann.
Zwei Theorien zum Vergessen Spurenzerfall: Die Gedächtnisspur verblasst wie die Spuren im Sand. Interferenz: Aktuelle Eindrücke überlagern alte Gedächtnisspuren. Vergleichbar mit einem Frauenheld, der mit jeder neuen Freundin den Namen der früheren vergisst…
Gründe für das Vergessen? • Stress • Alter • Drogen, Medikamente und Alkohol • Mangelernährung • Depressionen bzw. andere • psychische Störungen • Nervosität und die Sorge um ein schlechtes Gedächtnis
Behalten und Erinnern:Erkenntnisse • Bedeutung / Vertrautheit: Je vertrauter das Material, desto besser das Erinnern • Emotionale Lerninhalte • Bildhafte Vorstellung • Möglichst viele Sinne integrieren, vielseitige Abspeicherung • Kontextabhängigkeit des Erinnerns: Der Abruf gleicht dem Erwerb
Zurück zu den jugendlichen Straftätern... Wie erklären Neuropsychologen aggressives Verhalten?
Neuropsychologischer Lösungsansatz: = Gezieltes Umbahnen der neurologischen Verbindungen (fehlende emotionale Stimulation) • Vorschlag Prof. Herpertz: sich diesen Kindern in besonders hohem Maße emotional zuwenden • Ziel: Kinder müssen alternatives Verhalten zur Konfliktbewältigung lernen
Grundannahmen der Neuropsychotherapie Erkenntnisse der Hirnforschung auf Therapie übertragen: • Durch psychologische Techniken können neuronale Strukturen verändert werden • Synapsen, die nicht gut gebahnt sind, können über möglichst lange Zeit immer wieder intensiv aktiviert werden • Ziel: Aufarbeitung von Traumata oder anderen Störungen
Quellen • Grawe, Klaus (2004): Psychotherapie im Wandel - von der Konfession zur Profession. Hans Huber, Bern. • Hobmair et al.: Psychologie (2008): Kap. 1.4.7 die Neuropsychologie / Kap. 13.2.6 Die Neuropsychotherapie, Bildungsverlag EINS, Troisdorf.