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Brauchen Kinder einen Kinderschutzbund und wenn ja, welchen?. Dr. Gitta Trauernicht Institut für soziale Arbeit e. V. Rolle und Funktion des DKSB von morgen März 2004. I. Brauchen Kinder einen Kinderschutzbund?. Ja, denn... Lobby ist nötiger denn je. Immer weniger Kinder und Familien
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Brauchen Kinder einen Kinderschutzbund und wenn ja, welchen? Dr. Gitta TrauernichtInstitut für soziale Arbeit e. V. Rolle und Funktion des DKSB von morgenMärz 2004
Ja, denn... Lobby ist nötiger denn je • Immer weniger Kinder und Familien • Marginale Gruppe in einer alternden Gesellschaft • Abnehmende Erziehungskompetenzen und steigende Risiken des Aufwachsens • Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit Deshalb: Zukunft sichern – junge Generation fördern !
Ja, denn... konkrete Angebote tun Not • Nottelefon und Beratung bei Gewalt gegen Kinder • Therapeutische Angebote für Kinder • Niedrigschwellige Angebote für Kinder und Eltern • Zielgruppenangebote: junge Flüchtlinge, Mädchen • Projekte für Partizipation und Kinderrechte • Kinder-Freizeit- und Ferienangebote • u.a. mehr Der DKSB hat sie
Ja, denn... es tut sich was • Ressourcenfrage zwischen den Generationen • Entwicklungsmöglichkeiten in anderen Feldern (Schule, Arbeitsmarkt) • Innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe(Gesetzesreform, Ausschreibungen, Qualitätssicherung, Finanzierung) Einmischung und Kompetenz tut Not !
Ja, denn... die Kinder sagen dies auch • „Abstimmung mit den Füßen“: • bei Problemen: Kinderschutzbund statt Jugendamt Der DKSB wird gebraucht
Klar ist... der DKSB hat • ein zentrales Leitthema: die „kinderfreundliche Gesellschaft“ und damit verbunden • identifizierbare Schlüsselthemen: • Verwirklichung der Rechte von Kindern • Beteiligung von Kindern • Grundsicherung für Kinder • Schutz von Kindern vor Gewalt
Klar ist... der DKSB hat • damit ein Profil, ein „Alleinstellungsmerkmal“ innerhalb der Trägerlandschaft durch: • seine Funktionsteilung als Lobbyist und Leistungsanbieter für Kinder und Jugendlichesowie die Verbindung von • freiwilligem gesellschaftlichem Engagement undbezahlter Erwerbsarbeit
Dennoch: zahlreiche offene Fragen ! • auf der innerverbandlichen/ -betrieblichen Ebene • auf der Ebene der Auftraggeber/ der Öffentlichkeitund • aufgrund sich verschärfender Rahmenbedingungen!
Einige Beispiele: Es gibt viel zu tun • Neue Erkenntnisse über Kinder, Kindheit und Jugend • Neue Anforderungen an Organisation und Professionalität • Folge: ständiger interner Qualifizierungsbedarf • Lobbyfunktion als interessengeleitete, parteiliche Arbeit und Leistungsanbieterfunktion als „Auftragsarbeit“ • Folge: Spannungsverhältnis zu bearbeiten
... Es gibt viel zu tun • Gleichzeitigkeit der Aufgabenerfüllung:Kinder - und Familienorientierung, Bildungs- und Dienstleistungsauftrag, Bedarfsorientierung und Gemeinwesenorientierung • Folge: Handlungsklarheit herstellen • Ressourcenknappheit und Qualitätsanspruch • Folge: Verbetriebswirtschaftlichung der sozialen Arbeit und Wettbewerbsdruck (Anbieterfunktion)
... Es gibt viel zu tun • Innerverbandliche/ innerbetriebliche Arbeit braucht immer mehr Kraft, Zeit und Energie... • ... diese wird aber auch für die Werbung neuer Mitglieder, Öffentlichkeitsarbeit, neue Formen des Sponsoring etc. gebraucht. • Notwendigkeit: klare Rollenverteilung und Verantwortungszuordnung
... Es gibt viel zu tun • DKSB als: • „alte“ Bürgerinnen- und Bürgerbewegung und ... • die „neue“ Debatte um Zivilgesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement. • Aufgabe: Anschlusshalten und Mitdefinieren
Zwischenfazit • Brauchen Kinder einen Kinderschutzbund und wenn ja, welchen? • Kinder brauchen einen starken DKSB, der mit zunehmend komplexen Rahmenbedingungen fertig wird. Daher: • Vorhandene Professionalität der Freiwilligen wahrnehmen und gezielt fördern, • Hauptamtlichen professionelle Arbeit abverlangen und ermöglichen und zugleich... • Rollenklarheit und Verantwortlichkeit auf beiden Ebenen herstellen.
Der Kinderschutzbund : • Offen ? • Selbstkritisch ? • Unverwechselbar ? • Zukunftorientiert ?
In die Zukunft denken - offen sein ! • Gesellschaftliche und fachpolitische Entwicklungen • Neu aufzugreifende Themen und weitere Zielgruppen • Neue Mitglieder und Kooperationen
In die Zukunft denken – selbstkritisch sein ! • Mit Blick auf die Effekte der eigenen Arbeit:Qualitätssicherung aktiv betreiben • Mit Blick auf den Umgang zwischen Ehren- und Hauptamt: gegenseitiger Respekt und Aufgabenklarheit • In der Erfüllung des anspruchsvollen Leitbildes: immer wieder abgleichen
In die Zukunft denken - unverwechselbar sein ! • Sicherung und Stärkung des Profils / „Alleinstellungsmerkmal“ • Alte Themen <–> neue Themen abwägen • Lobbyist <–> Anbieter austarieren und mit • Zivilgesellschaftlichem Engagement !
In die Zukunft denken - zukunftsorientiert sein ! • Familienpolitik • Frauenpolitik • Schulpolitik • Sozialpolitik • Arbeitsmarkt • Demographie/ Planung • Entwicklungen aufgreifen • Einmischungen organisieren • Position beziehen
IV. Fazit: Bewährtes stärken – Neues wagen (Bogen schließen) Am Beispiel von 3 Themen
Thema 1: Kultur des Aufwachsens in den ersten Jahren Stärken: Starke Kinder – starke Eltern Aufgreifen des Themas Erziehung Dach geschaffen Zukünftig: Krippen für Kinder? Soziale Frühwarnsysteme? Netzwerke der Erziehung? Kinderleben – Frauenleben – Männerleben?
Thema 1: Kultur des Aufwachsens in den ersten Jahren Stärken: Kinderkonvention und Partizipation Zukünftig: Akzentsetzung auf soziale Benachteiligung durch Kultur, Geschlecht etc.? Einzelvormundschaften (Vorreiter) ?
Thema 2: Bildung und soziale Gerechtigkeit Stärken: Armut von Kindern Zukünftig: Frühkindliche Bildung? Jugendhilfe und Schule? Lobbyarbeit oder Anbieter?
Thema 3: Jung sein in einer alternden Gesellschaft Stärken: Kinderrechte Grundsicherung Zukünftig: (Sozialräumliche) Planung/ Demographie?
Schlussfazit : • Motto für einen zukunftsorientierten Kinderschutzbund: • Solidarität stiften statt • Fürsorge organisieren !?