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Lou DeNicola, M.D. Professor, Pediatric Critical Care University of Florida/Jacksonville. Linda Siegel, M.D. Assistant Professor,Pediatric Critical Care Mount Sinai School of Medicine. Der Pädiatrische Schock. Norbert Lutsch, FA IP Übersetzung ins Deutsche/Ergänzungen. Einführung.
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Lou DeNicola, M.D. Professor, Pediatric Critical Care University of Florida/Jacksonville Linda Siegel, M.D. Assistant Professor,Pediatric Critical Care Mount Sinai School of Medicine Der PädiatrischeSchock Norbert Lutsch, FA IP Übersetzung ins Deutsche/Ergänzungen
Einführung • Schock ist ein Syndrom, das aus einem inadäquatem Sauerstofftransport für die metabolischen Bedürfnisse resultiert • DO2 < VO2 • Unbehandelt führt dies zur metabol. Azidose, Organversagen und Tod
Sauerstofftransport • Sauerstofftransport = HZV x Art. Sauerstoffgehalt (DO2 = CO x CaO2) • HZV (CO) = Herzfreqenz x Schlagvolumen (CO = HR x SV) • SV wird von Vorlast, Nachlast und Kontraktilität bestimmt • Art. Sauerstoffgehalt = Sauerstoffgehalt der RBK + dem im Plasma gelösten Sauerstoff (CaO2 = Hb X SaO2 X 1.34 + (.003 X PaO2)
Schockstadien • Kompensiert • Beibehaltene Funktion lebenswichtiger Organe, Blutdruch bleibt normal (Zentralisation). • Dekompensiert • Mikrovaskuläre Perfusion verringert. Organ und Zellulärfunktion verschlechtert sich. Eine Hypotension entwickelt sich. • Irreversibel
Kompensationsmechanismen • Barorezeptoren • Im Aortenbogen und Carotissinus, werden von hohem MAP stimuliert Folge: Erregung des Kardioinhibitorischen Zentrums führt zur Vasodilatation, BD, HF und HZV Hypotension hebt die Stimulation auf und führt zur Vasokonstriktion, steigendem BD, HZV und HF. • Chemorezeptoren • Reagieren auf Zelluläre Azidosen und führen zu Vasokonstriktion und respiratorischer Stimulation.
Kompensationsmechanismen • Renin-Angiotensin System • Verminderte Nierenperfusion führt zur Renin- sekretion. Renin führt zur Anigiotensin II Bildung mit Vasokonstriktion und Aldosteronfreisetzung. Aldosteron zieht eine Salz und Wasser Reabsorption nach sich. • Humorale Antwort • Katecholaminausschüttung welche zu erhöhter Kontraktilität und Vasokonstriktion führt. • Autotransfusion • Reabsorption interstitieller Flüssigkeit.
Klinisches Bild Eine frühe Diagnose erfordert einen hohen Verdachtsindex Diagnose wird durch die körperliche Untersuchung mit Focus auf die Gewebeperfusion gestellt Hypotension ist ein spätes und prä-morbides Zeichen
Hämodynamische Antwort auf eine Hämorrhagie % der Kontrolle Vask. Resistance 100 Blutdruck HZV 25% 50% % Plasmaverlust
Initiale Evaluation: Körperlicher Untersuch Neurologisch: Fluktuierendermentaler Status, eingesunkene Fontanelle Haut und Extremitäten: Kalt, Blässe, marmorierung, Zyanose, schlechte Re-kapillarisierung, schwacher Puls, schwacher Muskeltonus Kardiopulmonal: Hyperpnoe, Tachykardie. Renal: Dürftig, konzentrierter Urin
Initiale Evaluation: Gezielte Geschichte • Krankengeschichte • Herzkrankheit • Operationen • Steroideinnahme • Medizinische Probleme • Verlauf jetziger Erkrankung • Bestimmten Noxen ausgesetzt gewesen? • Einbruch
Hypovolämisch Hämorrhagie Serum/Plasmaverlust Medikamente Distributiv Anaphylaktisch Neurogen Septisch Kardiogen Myokardial Dysrrhythmie CHD-(duct abhängig) Obstruktiv Lungenembolie, Tamponade, Dissektion Dissoziativ Hitze, CO, Zyanide Endokrin Differentialdiagnose des SchocksI
Differentialdiagnose des Schocks II • Eine präzise ätiologische Klassifikation ist oft erst verzögert möglich • Sofortige Behandlung ist essentiell • Üblicherweise liegt eine Absolute oder relative Hypovolämie vor • Die Größe des Herzschattens im Rx kann zur Einschätzung des Volumenersatzes herangezogen werden.
Neonaten im Schock: Differentialdiagnosen: • Kongenitale adrenale Hyperplasie • Angeborene Fehler im Metabolismus • Obstruktive linksseitige Herzfehler: • Aortenstenose • Hypoplastisches Linksherz Syndrom • Coarctation der Aorta = Aortenisthmusstenose • Unterbrochener Aortenbogen
Allgemeines Management • Ziel: Sauerstofftransport erhöhen und Sauerstoffverbrauch verringern: • Sauerstoff • Flüssigkeit • Temperaturkontrolle • Antibiotika • Metabolische Abnormalitäten korrigieren • Inotropika
Allgemeines Management • Airway • Intubieren, falls nicht gesichert oder unfähig selbst offen zu halten • Breathing • Immer mit 100% Sauerstoff beginnen • Sattigungsüberwachung • Circulation • Rascher IV-Zugang erforderlich • Kardioresp. Überwachung und regelmässig BD
Allgemeines Management • Laboruntersuchungen: • ABGA • BLZ • Elektrolyte • Blutbild • Quick/PTT • Kreuzblut/Typisierung • Blutkulturen/Abstriche
Management-Volumen-expansion • Optimierung der Vorlast • NaCL oder Ringer Lactat • Außer bei myokardialem Versagen 10-20ml/Kg fraktioniert alle 2-10 Minuten • Bei 40-60ml/Kg überdenken und an: anhaltende Verluste, adrenal, intestinale Ischämie, obstruktiven Schock denken. Thorax Rx. und Kolloide erwägen • Weitere Flüssigkeitstherapie abhängig von Wirkung, ZVD, Labor, Thorax Rx
Flüssigkeit im frühen septischen SchockCarcillo, et al, JAMA, 1991 • Retrospektiv Bericht über 34 päd. Patienten mit pos. Kultur + septischem Schock, von 1982-1989. • Hypovolämie mittels PCWP festgestellt, u.o Hypotension. • Insgesammt erhielten die Patienten 33 ml/Kg nach 1 h und 95 ml/Kg nach 6 h. • Drei Gruppen: • 1: erhielt bis zu 20 ml/Kg während der ersten Stunde • 2: erhielt 20-40 ml/Kg während der ersten Stunde • 3: erhielt mehr als 40 ml/Kg während der ersten Stunde • Kein Unterschied bezüglich des ARDS zwischen den 3 Gruppen
Flüssigkeit im frühen septischen SchockCarcillo, et al, JAMA, 1991
Management - Kardiaka I • Fehlende Hinweise auf Flüssigkeitsverluste, bekannte Herzkrankheiten, Hepatomegalie, Kardiomegalie, keine Verbesserung der Perfusion bei adäquater Oxygenation, Ventilation, HF, und Volumenexpansion, lassen auf eine kardiogene oder distributive Komponente schließen. • Vor verabreichung von Kardiaka, sollten die Therapieziele und Überwachungskriterien, sowie der End Point der Verabreichung festgelegt sein
Epinephrin 0.05-1.5 ug/Kg/min Erhöht HF, SVR, Kontraktilität End Point: adäquater BD; akzeptable Tachykardie Norepinephrin 0.05-1.0 ug/Kg/min Erhöht SVR End Point: adäquater BD Dopamin 2-20 ug/Kg/min Tiefere Dosen erhöhen renale und Splanchnicus- durchblutung & Kontraktilität. Höhere Dosen erhöhen HF und SVR End Point: Verbesserte Perfusion, BD, Urin- ausscheidung Management - Kardiaka II
Dobutamin 1-20 ug/Kg/min erhöht Kontraktilität, Könnte SVR reduzieren, PVR End Point: verbesserte Perfusion, könnte BDverringern Prostaglandin E-1 0.05-0.1 ug/Kg/min Hält Ductus offen Management - Kardiaka III
Hypovolämer Schock • Häufigste Schockform weltweit • Resultiert in verminderter Blutzirkulation, verminderter Vorlast, vermindertem Schlag- volumen und führt zu verringertem HZV • Ätiologie: Hämorrhagie, renal und / oder GI Flüssigkeitsverluste, Kapillarleck Syndrome
Hypovolämer Schock • Klinisch, vorbestehende Übelkeit/Diarrhoe oder Trauma / Blutverlust • Dehydratationszeichen: Schleimhäute, Risse , Hautturgor • Hypotension, Tachykardie ohne Zeichen eines kongestiven Herzfehlers
Hämorrhagischer Schock • Häufigste Ursache eines Schocks in den USA (durch Trauma) • Patienten mit offensichtlicher Kranken-geschichte (bei Kindesmißbrauch kann Geschichte in die Irre führen) • Ort des Blutverlustes offensichtlich oder verborgen (Leber, Milz, intrakranial, GI) • Hypotension, Tachykardie und Blässe
Hypovolämer/Hämorrhagischer Schock: Therapie • Immer mit ABC-Schema beginnen • Schnell Zirkulierendes Blutvolumen ersetzen: Mit Kristalloiden/Kolloiden beginnen • Blutprodukte sobald verfügbar gegen Hämorrhagischen Schock (Testblut und Kreuzprobe mit erster Blutentnahme) • Anhaltende Flüssigkeits/Blutverluste ersetzen & zugrundeliegende Ursache beseitigen
Septischer Schock SIRS/Sepsis/Septischer Schock Mediatorenfreisetzung: exogen &endogen Maldistribution des Blutflusses Kardiale Dysfunktion Ungleichgewicht des Sauerstoff Angebots und Bedarfs Veränderungen im Metabolismus Prognose der Mediatorenfreisetzung beim systemisch inflammatorischen Antwort Syndrom (SIRS), sepsis, und septische Schock
Septischer Schock: “warmer Schock” • Früher, kompensierter, hyperdynamischer Status • Klinische Zeichen • Warme Extremitäten mit springendem Puls, Tachykardie, Tachypnoe, Verwirrung. • Physiologische Parameter • Verbreitete art. Druckkurve, erhöhtes HZV und gemischt- venöse Sättigung, verringerte SVR. • Biochemischer Hinweis: • Hypokapnie, erhöhtes Laktat, Hyperglykämie
Septischer Schock: “kalter Shock” • Spätes, unkompensiertes Stadium mit fallendem HZV. • Klinische Zeichen • Zyanose, kalte / feuchte Haut, schneller fadenförmiger Puls, flache Atmung. • Physiologische Parameter • Verminderte gemischt-venöse Sättigung, HZV & ZVD, erhöhte SVR, Thrombozytopenie, Oligurie, myokardiale Dysfunktion, Kapillarleck • Biochemische Abnormalitäten • Metabolische Azidose, Hypoxie, Koagulopathie (DIC), Hypoglykämie.
Septischer Schock • Ein kalter Schock geht unbehandelt schnell in ein MODS über und führt schließlich zum Tod • Multi-Organ Dysfunktion: Koma, ARDS, CHF, Nierenversagen, Ileus oder GI-Blutung , DIC • Mehrere Organsysteme beteiligt, verschlechtert sich die Prognose • Therapie: ABC-Schema, Flüssigkeit • Geeignete Antibiotika, Behandlung der zugrunde-liegenden Ursache
Kardiogener Schock • Ätiologie: • Dysrhythmien • Infektion • Metabolisch • Obstruktiv • Medikamentenintoxikation • Kongenitale Herzkrankheit • Trauma
Kardiogener Schock • Differenzierung von anderen Schockarten: • Vorgeschichte • Lungenembolie: • Vergrößerte Leber • Galoppierender Rhythmus • Herzgeräusche • Rasselgeräusche (feucht) • Thorax Rx: • Vergrößertes Herz, Pulmonalvenöse Kongestion
Kardiogener Schock • Management: • Verbessern des HZV: • Dysrythmien korrigieren • Vorlast optimieren • Kontraktilität verbessern • Nachlast senken • Kardiale Belastung minimieren: • Normothermie anstreben • Sedation • Intubation und mechanische Ventilation • Anämie korrigieren
Distributiver Schock • Durch eine Abnormalität im Gefäßtonus, die zum peripheren Versacken von Blut mit resultierender relativer Hypovolämie führt. • Ätiologie • Anaphylaxie • Medikamententoxizität • Neurologische Verletzungen (Querschnitt) • Frühes Stadium der Sepsis • Management • Flüssigkeit • Behandlung der Ursache
Obstruktiver Schock • Mechanische Obstruktion des ventrikulären Auswurfs • Ätiologie: CHD, massive LE, Spannungspneumo-thorax, Herzbeuteltamponade • Inadäquates HZV angesichts ausreichender Vorlast und Kontraktilität • Tamponade: Enge art. Druckkurve und/oder EMD • Behandlung der Ursache.
Dissoziativer Schock • Unfähigkeit des Hämoglobinmoleküls Sauerstoff ans Gewebe abzugeben • Ätiologie: Kohlen-monoxidvergiftung, Methämoglobinämie, Dyshämoglobinämien • Gewebeperfusion adäquat, aber Sauerstoff-abgabe ans Gewebe abnormal • Frühe Diagnose und Behandlung der Ursache ist die Haupttherapie
HZV SVR MAP Wedge ZVD Hypovoläm Or Kardiogen Or Obstruktiv Or Distributiv Or Or Or Septisch: früh Or Septisch: spät or Hämodynamische Variablen in div. Schock- stadien
Finale Gedanken • Erkenne kompensierte Schocks schnell- sei misstrauisch, Tachykardie ist das erste Zeichen! Hypotension kommt spät und ist ominös. • Schneller IV Zugang- wenn nötig IO Zugang. • Verabreiche zügig ausreichend Flüssigkeit. Denke an anhaltende Verluste. • Korrigiere Elektrloyt und Glukoseprobleme schnell. • Reagiert der Patient nicht wie Du denkst dass Er es sollte, erweitere deine Differentialdiagnostik, denke an verschiedene Schockformen!