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Arbeitsgemeinschaft Industriebau: 08.06.2006

Arbeitsgemeinschaft Industriebau: 08.06.2006. EnEV 2006, Energiepass, Energieeffizienz Stand der gesetzlichen Regelungen / Stand der Umsetzung Dipl.-Ing. Heiko Schiller schiller engineering Hamburg. Anliegen der EG-Richtlinie. www.bbr.bund.de. Klimaschutz: Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes

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Arbeitsgemeinschaft Industriebau: 08.06.2006

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  1. Arbeitsgemeinschaft Industriebau: 08.06.2006 EnEV 2006, Energiepass, Energieeffizienz Stand der gesetzlichen Regelungen / Stand der Umsetzung Dipl.-Ing. Heiko Schiller schiller engineering Hamburg

  2. Anliegen der EG-Richtlinie www.bbr.bund.de • Klimaschutz: Reduzierung des CO2-Ausstoßes • (EU –8 %; Deutschland –21 %) • 40 % des Endenergieverbrauchs der EU entfallen • auf den Gebäudebereich • Ziel der EU: einheitliche Kriterien zur Erschließung • des wirtschaftlichen Einsparpotenzials (ca. 22 % bis 2010) • Richtlinie enthält Anforderungen hinsichtlich: • des allgemeinen Rahmens für eine Berechnungsmethodik • energetischer Mindeststandards für den Neubau • energetischer Mindeststandards im Bestandsbereich • der Erstellung von Energiebedarfsausweisen • regelmäßiger Inspektionen • EnEV (2001) erfüllt bereits einige Anforderungen • (für Neubau / Wohnbereich) • DIN 4108-6 / DIN 4701-10 • Novellierung der EnEV wird jedoch erforderlich! • Veröffentlichung: 16.12.2002 • Nationale Umsetzung: urspr. 01 / 2006 • Beginn des Gesetzgebungsverfahrens: 2005 • EnEG: 2005 novelliert

  3. Wesentliche Auswirkungen auf die Praxis • Energieausweise • Stärkung der Markttransparenz (Vermietung / Verkauf / öffentliche Gebäude) • Einführung im Gebäudebestand • Einbeziehung von „Klimaanlagen“ und „Beleuchtung“ • Berücksichtigung bei der Gesamtbilanzierung / Energiebedarfsausweis • Mindestanforderungen im Neubau • Mindestanforderungen im Gebäudebestand • Kraft-Wärme-Kopplung / erneuerbare Energien • in Gebäuden > 1.000 m2 Nutzfläche • Prüfung der technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Einsetzbarkeit • Regelmäßige Inspektionen • auch bei „Klimaanlagen“ > 12 kW Artikel 2 Im Sinne dieser Richtlinie bezeichnet der Ausdruck ... „Klimaanlage“ eine Kombination sämtlicher Bauteile, die für eine Form der Luftbehandlung erforderlich sind, bei der die Temperatur, eventuell gemeinsam mit der Belüftung, der Feuchtigkeit und der Luftreinheit, geregelt wird oder gesenkt werden kann;

  4. Abgeschlossene und aktuelle Forschungsprojekte zur Thematik • SANIREV I (1995 – 1998) • Bestand und Energieverbrauch von RLT-Anlagen • Kriterien für den Einsatz von RLT-Anlagen / Grenzen der Fensterlüftung • Optimale Systemauswahl / optimale Regelstrategien von RLT-Anlagen / alternative Flächenkühl- und -heizsysteme • ROM (heute IMTECH) • TU München (Prof. Rouvel) • TU Berlin (Prof. Fitzner) • SANIREV II (2003-2005) • Bewertungsverfahren für den Energiebedarf von Gebäuden mit RLT-Anlagen • Raumkonditionierung TU München (Prof. Rouvel) • Prozessführung Luftaufbereitung schiller engineering • Künstliche Beleuchtung Fraunhofer Institut für Bauphysik (Erhorn) • Inspektion von Klimaanlagen nach EG-Richtlinie • Erarbeitung von Grundlagen für nationale Verordnung • Vorschlag für Mindestanforderungen an die energetische Qualität von RLT-Anlagen • schiller engineering • Europäische Normung • Koordinierung der nationalen und europäischen Normungsaktivitäten (CEN) • Fraunhofer Institut für Bauphysik (Erhorn) • Unterauftrag Klimatechnik (schiller engineering)

  5. Stand bei der nationalen Umsetzung • Gemeinsamer Normungsausschuss des NABau, NHRS, FNL: DIN 18599 Blatt 1 - 12 • Energetische Bewertung von Gebäuden – Berechnung des Nutz-, End-, und Primärenergiebedarfs für • Beheizung, Kühlung, Beleuchtung und Warmwasserbereitung • Erscheinungsdatum der Berechnungsnormen: Juli 2005 • Kostenloses Excel-Tool des FHG-IBP • Erarbeitung von Grenzwerten • bisheriger Stand EnEV: spezifische Transmissionsverluste und Jahres-Primärenergiebedarf = f(A/V) • neu: Grenzwerte für Klimatisierung, Beleuchtung • neu: Grenzwerte für unterschiedliche Nutzungen (Büro, Warenhaus, Restaurant, ....) • Richtlinie für Verbrauchskennzahlen für den Nichtwohnbereich: in Bearbeitung • Energiebedarfsausweise der DENA • Entwurf von Mustern für Energiepässe • Feldversuch 45 „Nichtwohngebäude“ • Gesetzgebungsverfahren • EnEG-Novelle: Beschluß Bundestag im Juli 2005 • Referentenentwurf EnEV 2006 bzw. EnEV 2007(?): bisher keine offizielle Veröffentlichung

  6. Energieausweise

  7. Streit: Bedarfsausweis - Verbrauchsausweis • Bedarfsausweis • Nachteile: • hohe Kosten für Erstellung • unsichere Datenbeschaffung • Vorteile: • Vergleichswerte für Mischnutzungen • standardisiertes Nutzerverhalten • keine Prozessenergie • Zuordnung der Einzelwerte in Klima, Licht, usw. • Modernisierungsempfehlungen • Verbrauchsausweis • Vorteile: • preiswerte Erstellung • Realitätsnähe (?) • Nachteile: • Vergleichswerte für Mischnutzungen • starker Nutzereinfluss • Daten bei Mietleerstand? • Prozessenergie enthalten • keine Zuordnung der Einzelwerte in Klima, Licht, usw. • keine Modernisierungsempfehlungen

  8. Neue Bewertungsverfahren für den Energiebedarf • Wohnungsbau • Bewertung des Wärme- und Hilfsenergiebedarfs für Raumheizung, Trinkwarmwassererwärmung, Lüftung • Berechnung nach DIN V 4108 – 6, DIN 4701 – 10 • Keine Veränderungen für Neubauten in EnEV 2007 • Ergänzende Normen für Bestandsanlagen nach DIN 4701-11 • Zukünftig: Ablösung durch DIN V 18599 • Nichtwohnungsbau • Bewertung aller Endenergiearten für Raumheizung, Raumkühlung, Luftaufbereitung, Luftförderung, künstliche Beleuchtung • Durchgängige Anwendung eines ganzheitlichen Ansatzes nach DIN V 18599 Teil 1 bis 11 • Einheitliche Behandlung von Neubau und Bestand

  9. Verfahrensablauf Energiebedarfsausweis 1. Zoneneinteilung nach Nutzungsbereichen und Eingabe der geometrischen Daten: A, V Beispiele: Bürozone Konferenzbereich Verkehrswege Restaurant 2. Schritt: Eingabe der Nutzungsrandbedingungen Beispiele: Raumtemperatur, Feuchtebereiche Nutzungszeit interne Wärmequellen Trinkwarmwasserbedarf Luftwechsel • 3a. Berechnung Referenzenergiebedarf nach DIN 18 V 599 • (zonenweise) • Verwendung von Standardrechenwerten • H‘T,ref (Grenzwert) • Standardheizung • Standard-RLT • Standard-TWW-Anlage • Standardbeleuchtung • 3b. Berechnung Gebäudeplanung nach DIN V18599 • (zonenweise) • Verwendung von Planungswerten • H‘T (Planungswert) • reale Heizung • reale RLT • reale TWW-Anlage • reale Beleuchtung QP,Ref > QP,Objekt

  10. Darstellung Energiebedarfsausweis QP,Objekt QP,Ref + 40 % QP,Ref

  11. Aussteller von Energieausweisen • 1. Neubauten • Baurecht = Länderrecht • Regelung analog zum heutigen Stand (Bauvorlageberechtigte) • 2. Bestandsgebäude • Regelung durch den Bund • Wohngebäude: • Energieberater im Handwerk (nach entsprechender Schulung) • Eintrag in die BAFA-Liste • Nichtwohngebäude: • akademische Ausbildung Uni, FH, BA • Bauingenieure, TGA-Ingenieure

  12. Neu: Nebenanforderungen an RLT-Anlagen • 1. Anwendung • Bei wesentlichen Änderungen / Erneuerungen bestehender Anlagen • Nachrüstvorschriften sind derzeit nicht geplant • 2. Vorschläge • Mindestanforderungen an Wärmerückgewinnungsanlagen • Begrenzung der spezifischen Ventilatorleistung • Bedarfsgerechte Volumenstromanpassung bei Luftwechseln > 3 1/h • Direkte Feuchteregelung mit getrennten Sollwerten für Be- und Entfeuchtung in Vollklimaanlagen

  13. DIN 18599 - Gliederung Grundsatz: Die Verordnung (EnEV) beinhaltet kein Rechenverfahren sondern verweist auf DIN-Normen! Bisher: DIN 4108-6 für Gebäudebilanzierung (NABau) DIN 4701-10 für Anlagenbewertung (NHRS) Zukünftig: DIN 18599

  14. DIN 18599 - Bilanzgrenzen Beleuchtung: Teil 4 Kühlung (statisch): Teil 7 Nutzenergie Luftaufbereitung: Teil 3 Raumlufttechnik: Teil 7 Nutzenergie Wärme / Kälte: Teil 2 Multifunktionale Erzeugung: Teil 9 Heizung (statisch): Teil 5 Trinkwassererwärmung: Teil 8

  15. DIN 18599 – 2: Bilanzierungsgrundlagen • Wärmeverluste QI • Transmission • natürliche Lüftung • mechanische Lüftung • Kälteverteilsysteme • Wärmegewinne Qg • solare Gewinne • interne Gewinne • natürliche Lüftung • mechanische Lüftung • Wärmeverteilsysteme æ ö Q g ç ÷ h = t f , ç ÷ Q l è ø = - h × = h × Q ( 1 ) Q Q Q g nicht nutzbar g g nutzbar g = - h × Q Q Q zu Heizzwecken nicht nutzbare zu Heizzwecken nutzbare h l g W ä rmegewinne W ä rmegewinne Heizw ä rmebedarf Q Q Q = h c g nicht nutzbar Heizbedarf im Raum Kühlbedarf im Raum

  16. DIN 18599 – 3: Energiebedarf für die Luftaufbereitung • Wesentlicher Unterschied zur Heizungstechnik: • Kopplung von Lüftungsfunktion, Be- und Entfeuchtung, Temperierung • größere Systemvielfalt (Einkanal-, Zweikanal-, Induktions-, VVS-Anlagen) • individuelle Planung mit größerer Streuung der Systeme • geringere Standardisierung der Produkte • keine Prüfzeugnisse / Wirkungsgrade / Zulassungen

  17. DIN 18599 – Modellierung von Klimasystemen I. Grundsystem Aufgabe: LÜFTUNG konstanter Volumenstrom vorgegebene Zulufttemperatur II. Zusatzsystem (Wasser) Aufgabe: TEMPERIERUNG unabhängiger Energieträger lastabhängige Regelung III. Zusatzsystem (Luft) Aufgabe: TEMPERIERUNG Luftvolumenstromerhöhung lastabhängige Regelung

  18. EU-Richtlinie: Inspektion von Klimaanlagen • Weitgehender Spielraum für die nationale Umsetzung • Fragen: • Prüfung des „Wirkungsgrads“? • Aufwand / Nutzen von Messungen? • Messgenauigkeit? • Wetterabhängigkeit bei Messungen? • Wo liegen die Einsparpotenziale? • Volumen: • ca. 280 Mio. m2 RLT-konditionierte Nutzfläche • Sektor Verwaltung, Handel, Dienstleistungen • bei durchschnittlich 9 m3/(h m2) entspräche • dies einer Leistung 2.500 Mio. m3/h • bei durchschnittlich 10.000 m3/h je Anlage • entspräche dies 250.000 Anlagen

  19. Vorschläge für „Inspektions-Verordnung“ • Vervollständigung der Dokumentation (Aufgabe des Betreibers) • Definition der Versorgungsaufgabe • Dokumentation der Anlagendimensionierung • Beschreibung der Betriebsweise • 2. Komponentenbezogene Inspektion • Erhaltung der energetischen Qualität der Anlage • allgemeine Funktionsprüfung der Zentralanlagen • stichprobenartige Funktionsprüfung von Raumgeräten • Prüfung des Wartungszustandes • Prüfung der eingestellten Regelparameter • Messung der Stromaufnahme von Ventilatoren und Kältemaschinen • Messung der Filterwiderstände • Zeitraum: 1-2 Jahre • Handwerkliche Qualifikation • 3. Systembezogene Inspektion • Vorschläge für die Verbesserung der energetischen Qualität • Potenziale aufgrund veränderter Nutzungen (Volumenströme, Sollwerte, bauklimatische Maßnahmen, • Beleuchtung) • Potenziale infolge verbesserter Betriebsführung (Gebäudeautomation) • Potenziale infolge verbesserter Komponenten (WRG, Ventilatoren) • Zeitraum: 6-8 Jahre • Ingenieurmäßige Qualifikation

  20. Akteure Energieausweise: Neu: „integrale Betrachtung“ Neu: iterative statt sequentielle Berechnung Rolle der TGA-Ingenieure nimmt zu Komponentenbezogene Inspektionen: Facharbeiter Fachunternehmen Wartungsunternehmen mit Fachqualifikation Systembezogene Inspektionen: Fachingenieure Berufserfahrung „in unabhängiger Art und Weise“

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