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Jugendalter: Zeit erster eigener Berufserfahrungen

Jugendalter: Zeit erster eigener Berufserfahrungen. Dozentin: Prof. Dr. Schmitt- Rodermund Referentinnen: Marlehn Lübbert & Beate Wienecke. Mentoring , competencies , and adjustment in adolescents : American part -time employment and European apprenticeships.

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Jugendalter: Zeit erster eigener Berufserfahrungen

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Presentation Transcript


  1. Jugendalter: Zeit erster eigener Berufserfahrungen Dozentin: Prof. Dr. Schmitt-Rodermund Referentinnen: Marlehn Lübbert & Beate Wienecke

  2. Mentoring, competencies, andadjustment in adolescents: American part-time employmentand European apprenticeships Alexander T. Vazsonyi& J. Blake Snider

  3. Gliederung • Autoren • Theorie • Zentrale Fragen • Bisherige Forschung • Exkurs: duale Ausbildung und amerikanisches Schulsystem • Hypothesen • Methode • Ergebnisse • Diskussion

  4. Autoren Alexander T. Vazsonyi • Seit 2011 Professor of Family Sciences (Psychology) an der University of Kentucky • Forschungsgebiet: Entwicklung im Jugendalter J. Blake Snider • Seit 2002 Assistent Professor in der Abteilung Human Development and Learning an der East Tennessee State University • Forschungsgebiete: Erziehung von Jugendlichen, Bindungstheorie, junge Erwachsene

  5. Zentrale Fragen • Hat die Betreuung am Arbeits-/ Ausbildungsplatz einen Einfluss auf die Entwicklung psychosozialer Kompetenzen/ Anpassung bei Jugendlichen? • Gibt es hierbei einen Unterschied zwischen der Teilzeitarbeit neben der Highschool in Amerika und dem europäischen Ausbildungssystem?

  6. Bisherige Forschung • Neutrale Erwachsene am Arbeits-/ Ausbildungsplatz stellen berufsspezifische Fähigkeiten, Ideale und Werte bereit •  entscheidend für die Entwicklung der beruflichen und persönlichen Identität der Jugendlichen (Hamilton & Hamilton, 1999) • gute Betreuung am Arbeits-/ Ausbildungsplatz trägt zur Autonomiebildung der Jugendlichen gegenüber ihrer Eltern bei (Darling, 2005) • gemeinsame Aktivitäten mit neutralen Erwachsenen beeinflussen soziale, persönliche und technische Kompetenzen (Hamilton, 1987; Darling, 2005)

  7. Exkurs: duale Ausbildung • Ursprung des dualen Ausbildungssystems in Deutschland • Etabliert in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande • Parallele Ausbildung im Betrieb (3-4 Tage in der Woche) und an der Berufsschule (1-2 Tage in der Woche) • Dauer ca. 3-3,5 Jahre • Vergütung während der Ausbildung • Zwischen- und Abschlussprüfung • 50-60% davon werden nach ihrer Ausbildung in den Betrieben übernommen

  8. Exkurs: amerikanisches Bildungssystem • Kein vertikal differenziertes Schulsystem (Gesamtschule) • Ganztagsschule, keine Klassenverbände • Elementoryschool (1.-4. Klasse)  middleschool (5.-8. Klasse)  highschool (9.-12. Klasse)  college/ university • High school: vergleichbar mit der dt. Oberstufe • Kurssystem mit verschiedenen Anspruchsniveaus • Abschluss kann je nach Niveau der Kurse einem dt. Hauptschulabschluss, der mittleren Reife oder dem Abitur entsprechen

  9. Bisherige Forschung • Aktuelle Forschung: geringere Bindung von Teilzeitarbeitern zur Schule, weniger „Erfolgstypen“ • Teilzeitarbeit erhöhtes Problemverhalten • verstärkter Kontakt zu devianten Altersgenossen, verringerte elterliche Aufsicht (Steinberg et al., 1998) • Jugendliche profitieren von anspruchsvollen Jobs, wenn eine gute Betreuung erfahren wird (Staff et al. 2004)

  10. Gemeinsamkeiten: duale Ausbildung und Teilzeitarbeit • Lernen am Objekt • Betreuung durch „neutrale“ Erwachsene • Gleiche Entwicklungsherausforderungen • höheres Ausmaß an Arbeitsstunden • verringerte Teilnahme in gemeinschaftlichen Organisationen  stärkere Abschottung von Eltern und Familie, engerer Kontakt zu den Erwachsenen auf der Arbeit •  Vermittlung von Fähigkeiten, Idealen und Werten für erfolgreiches Arbeiten, sowie von psychosozialen Kompetenzen (Darling, 2005)

  11. Hypothesen • Gute Betreuung ist a.) positiv mit Arbeitsfähigkeiten, Selbstwert und Wohlbefinden und b.) negativ mit Alkohol-/ Drogenkonsum und Delinquenz assoziiert. • Schlechte Betreuung ist a.) negativ mit Arbeitsfähigkeiten, Selbstwert und Wohlbefinden und b.) positiv mit Alkohol- und Drogenkonsum und Delinquenz assoziiert. • Die Assoziationsmuster zwischen Betreuung und psychosozialen Kompetenzen werden bedingt über die Zugehörigkeit zum europäischen Ausbildungssystem vs. der Teilzeitarbeit im U.S. amerikanischen Bildungssystem.

  12. Methode • Stichprobe: • 2735 schweizer Azubis (70% männl., Alter M=18.26, SD=1.73) • 877 amerikanische Highschool Schüler • Selektion derjenigen Schüler, die mind. 2-3 Monate neben der Highschool gearbeitet haben • nur 368 Jugendliche (49,6% männl., Alter M=16.6, SD=1.14) • Durchführung: • Daten sind Teil der International Study ofAdolescent Development (ISAD) Vazsonji et al. (2003) • Durchführung der Fragebogenerhebung im Klassenraum

  13. Kontrollvariablen • Alter, Geschlecht • Familienstruktur (Anz. Der Elternfiguren, mit welchen die Jugendlichen derzeit zusammen leben) • Familieneinkommen • Enge der Beziehung zur Mutter • Akademische Leistung

  14. Betreuungsparameter (UV) • Schüler sollten ihre Betreuer beurteilen • Betreuungsqualität: • 1. Konstrukt (5 Items): Betreuer als Modell • 2. Konstrukt (4 Items): Werte • Beurteilung auf 4-Punkte-Skala (1=stronglydisagree, 4=stronglyagree) • Verhalten des Betreuers: • 1. Konstrukt (8 Items): Unterstützung und Supervision • 2. Konstrukt (5 Items): Ablehnung und Disengagement seitens des Betreuers • Beurteilung auf 4-Punkte-Skala (1=stronglydisagree, 4=stronglyagree)

  15. Psychosoziale Kompetenzen und Anpassung (AV) • Psychosoziale Kompetenzen: • Arbeitsfähigkeiten (11 Items) • Bewertung auf 4-Punkte-Skala (1=stronglydisagree, 4=stronglyagree) • Selbstwert und Wohlbefinden: • Weinberger AdjustmentInventory WAI (1998) • Beurteilung auf 5-Punkte-Skala (1=false, 5=true) • Anpassung: • Normative DevianceScale (Vazsonyi et al., 2001) • Alkohol-/ Drogenkonsum ,Vandalismus, Fehlverhalten in der Schule, allgemeine Devianz, Überfall und Diebstahl (55 Items) • Bewertung auf 5-Punkte Skala (1=never, 5=morethen 6 times)

  16. Voranalysen • Prüfung der Zusammenhänge zwischen den Kontrollvariablen und den psychosozialen Kompetenzen/ Anpassung  Korrelationsmatrix, MANOVA • Signifikante Geschlechtseffekte in der amerikanischen Stichprobe • signifikante Effekte in Alter, Geschlecht, Familienstruktur und Familieneinkommen in der schweizer Stichprobe

  17. Ergebnisse Voranalysen • Positiver Zusammenhang zwischen Familieneinkommen und Devianz/ Alkohol- und Drogenkonsum in schweizer Stichprobe

  18. Hauptanalysen • Hypothesen 1 und 2: hierarchische Regressionen • Kontrollvariablen (1. Schritt) • Betreuungsparameter (2. Schritt) • Betreuungsqualität • Verhalten des Betreuers • Psychosoziale Kompetenzen • Arbeitsfähigkeiten • Selbstwert • Wohlbefinden • Anpassung • Alkohol-/ Drogenkonsum • Devianz UV AV • Hypothese 3: Vergleich der Regressionskoeffizienten anhand der Stichproben  z-Tests

  19. Ergebnisse (Betreuung  psychosoziale Kompetenzen)

  20. Ergebnisse (Betreuung  Anpassung)

  21. Diskussion • Zusammenhänge zwischen Betreuungskonstrukten und psychosozialen Kompetenzen/ Anpassung in beiden Stichproben  Hypothese 1 und 2 bestätigt • keine Evidenz für Unterschiede in den Assoziationsmustern (Betreuung-psychosoziale Kompetenzen/ Anpassung) zwischen der schweizer vs. amerikanischen Stichprobe  Hypothese 3 wiederlegt • Schweizer Azubis berichteten signifikant höhere Werte in gemeinschaftlichen Aktivitäten mit dem Betreuer • amerikanische Schüler berichteten von mehr Ablehnung

  22. Limitationen • Daten nur auf Grundlage von Selbstreportagen • Keine Kausalitätsaussagen möglich • Schwierigkeit der Generalisierung • Sehr ungleiche Stichprobengröße, ungleiches Alter  unterschiedliche statistische Power in den beiden Stichproben • Erklärter Varianzanteil sehr niedrig • Geringe interne Konsistenz in der schweizer Stichprobe bei der Skala Ablehnung seitens der Betreuer

  23. Quellen • Vazsonyi, A.T., & Snider, J.B. (2008). Mentoring, competencies, andadjustment in adolescents: American part-time employmentand European apprenticeship. International Journal ofBehavioral Development, 32 (1), 46-55. • http://www.arbeitsagentur.de/nn_450826/Navigation/zentral/Veroeffentlichungen/Themenhefte-durchstarten/Weiter-durch-Bildung/Bildungswege/Berufsabschluesse/Duale-Ausbildungsberufe/Duale-Ausbildungsberufe-Nav.html • http://de.wikipedia.org/wiki/Bildungssystem_in_den_Vereinigten_Staaten • http://www2.ca.uky.edu/HES/index.php?p=862 • http://www.etsu.edu/coe/Faculty_Staff/resume/J%20Blake%20Snider.pdf

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