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Erfolgreicher Lerngruppenaufbau und Lerngruppenführung (Lernklima und Klassengemeinschaft). Impulsreferat. Michael J. Zirbes. OK, alle mir nach!. Wegweisende Lern-gruppenführung. Inhalt. Das Thema (Literatur, Part 1) Vorüberlegung, Formulierung, Einführung, Widerstand, Reflexion
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Erfolgreicher Lerngruppenaufbau und Lerngruppenführung(Lernklima und Klassengemeinschaft) Impulsreferat Michael J. Zirbes M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
OK, alle mir nach! Wegweisende Lern-gruppenführung Inhalt • Das Thema (Literatur, Part 1) Vorüberlegung, Formulierung, Einführung, Widerstand, Reflexion • Der Leiter (Literatur, Part 2) Person und Rolle • Entwicklungsphasen von Gruppen (Literatur, Part 3) Sach- und psychosoziale Ebene, Gruppendynamik • Eigene Praxiserfahrung und -umsetzung Klasse 7cR – PoWi-Unterricht, "Teamtraining", "Coole Tour" • Fragen, Diskussion M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Vorweg: Text-Skurrilitäten M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Das Thema Wiederholung (siehe M3)! • Bei der Gruppenzusammenfindung: Anliegen – Interessen – Ziele | Thema • Bei Vorüberlegungen/Planung beachten: Selbstreflexion zum Thema Voraussetzungen (Gruppe, Raum, Zeit, M&M) S-Orientierung, an S-Erfahrungen anknüpfen, Vorwissen aktivieren, offen sein für versch. Zugänge, offene, positive, einfache/verständl. Themenformulierung, ... M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Das Thema • Prämissen für die Einführung: Thematisierungsfunktion (Worum geht es?) Strukturierungsfunktion (Wie gehen wir vor?) Motivationsfunktion Mobilisierungsfunktion (Aktivieren: S bringen Vorkenntnisse/Vorein- stellungen in Lernprozess ein. S also dort abholen, wo sie stehen!) M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Das Thema • Widerstand: Ergründen, niemals Themenwechsel (?!), ggf. Metaunterricht • Am Ende der Sitzung: Reflexion Was hat (warum) (nicht) geklappt? Ver-lauf wie geplant? Mit Leitung zufrieden? Erwartungen erfüllt? Lernziele erreicht? Reaktion der Lernenden? etc. M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Der Leiter • Lehrer zentral, wirkt aufgrund von äußerem Erscheinen, Persönlich-keit, Verhaltensweisen (Aura + Tun) • Insbes. im Konfliktfalle; Vorkenntnisse und Er-fahrung unabdingbar Bsp.: Unsicherheit Angst vor unkontrollier-baren Situationen frühzeitiges Intervenieren fruchtbare Konfliktaustragung unterbunden M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Der Leiter • Rollenverständnis: M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Entwicklungsphasen von Gruppen • Jeder Gruppe ist Dynamik (d.h. psy-chosoziale Entwicklungen) inhärent. • Der Leiter muss sie zu nutzen und zu steuern wissen. 1. Kollektivierung • Aufgabe: Herausbilden einer Gruppen-"Lebensgeschichte", kollektiven Identi-tät, Wir-Gefühl ( Leiter gefordert!). • Jede Gruppe braucht ein gemeinsames Thema und Ziel (vgl. voriges Kapitel) 2. (Re-)Individualisierung M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Psychoso- ziale Ebene Sach- ebene Entwicklungsphasen von Gruppen • Trennen von... • Auf Ebene des sozialen Lernens muss zunächst also insbes. geachtet werden auf: Aufbau von Akzeptanz, Vertrauen und Sicherheit Eingabe und Aufnahme von Informationen Klärung von Beziehungen und Rollen M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Entwicklungsphasen von Gruppen Psychoanalytisches Modell: Eisberg-Metapher M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Entwicklungsphasen von Gruppen • Idealtypischer Phasenverlauf bei Gruppen-zusammengehörigkeit über längeren Zeit-raum (Tage und mehr): (1) Ankommen, sich orientie- ren, Kontakt aufnehmen (2) Gährung und Klärung (3) Arbeitslust und Produktivität (4) Abschluss, Abschied, Transfer M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Entwicklungsphasen von Gruppen M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
(1) Ankommen, sich orientieren, Kon-takt aufnehmen Jeder hat seinen eigenen Vorlauf Erster Eindruck, Etiketten - Was gilt hier? Was darf was? Was darf ich? Wie komme ich auf meine Kosten? Was wollen die anderen? Was wird hier möglich sein? etc. - nett, intellektuell, unheimlich, dumm, lustig, ruhig, Kumpel, Charmeur, Nervenbold etc. "Wir alle spielen Theater" (Erving Goffman) Entwicklungsphasen von Gruppen (2) Gährung und Klärung • Erstes Abtasten beendet, Menschen grob bekannt, Situation "normaler" • Eigene Interessen artikulieren, Heterogenität wird offenkundig • Konfliktpotential steigt, noch fehlen Entschei-dungsregeln, Leiter kein Problemlösungsent-scheider, sondern -helfer • Identifikation und Organisation: Bedürfnis/Ein-sicht nach Werten/Normen, Regeln, Funktionen (3) Arbeitslust und Produktivität • Bewusstsein, dass man mit Zusammenarbeit und Aufgabenteilung von einander lernen kann • Stabile, konstruktive Arbeitsfähigkeit • Konflikte werden nicht verhindert, können nun aber besser gelöst werden (4) Abschluss, Abschied, Transfer • Abschluss der inhaltlichen Arbeit • Spannung durch Abschied von einander • Spannung auch durch Rückkehr am Ausgangs-ort; Übersetzen der Gruppenerlebnisse M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Entwicklungsphasen von Gruppen • Besonderheiten bei "fortlaufenden Seminaren" (bspw. Schul-U): "durchlöcherte Dynamik" aufgrund Unterbrechungen in dieser Zwischenzeit dringen neue, aktuelle Alltags- erfahrungen in die Gruppe ein Idealfall: Wechsel von Arbeit und Alltagsge- schehen als sich gegenseitig anregender Prozess wichtig: Brücke zwischen Sitzungen schlagen (z.B. durch Hausaufgaben, aktuellen Stand im Gesamt- arbeitsprozess transparent machen, Gemeinsamkeiten betonen) Verlockung des Ausstiegs entgegenwirken, Lernende sollen wiederkommen und dabei sein wollen. M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Eigene Praxiserfahrung und -umsetzung Klasse 7cR, 19 Schüler (10 ♂, 9 ♀) • PoWi-Unterricht, Aug. 2006 – Feb. 2007 PoWi-Klassenregeln in Diskussionen gemeinsam erstellt Methodeneinsatz, insbes. GA-Variationen • "Teamtraining" (Methodentag), Okt. 2006 • "Coole Tour" (3-Tages-Klassenfahrt), Feb. 2007 M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Eigene Praxiserfahrung und -umsetzung • Einige meiner "Soziales Lernen"-Lehren aus diesen Erfahrungen: Es macht einen Unterschied, ob sich die Gruppenmitglieder schon kennen oder nicht, ob man als Lehrer in eine bereits existierende Klassengemeinschaft neu hinzu stößt oder mit der Gruppe gemeinsam neu beginnt. Die Funktions- und Verantwortungsverteilung formaler Auf- gaben (z.B. Klassensprecher, Klassenbuchführer, Ordnungs- dienst) fördert die Identifikation mit der Gruppe. Es gibt eine Zeit vor und nach der Klassenfahrt, insbes. nach der ersten Klassenfahrt... Gemeinsame Erlebnisse von Leiter und Gruppe, v.a. auch privates Kennenlernen (z.B. auf einer Klassenfahrt), haben prägenden Einfluss auf die weitere Zusammenarbeit. M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Fragen, Diskussion Danke für eure tapfere Aufmerksamkeit! M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss
Literatur • Massing/Lach: Unterrichtsphasen. In: Breidt u.a.: Methodentraining für den Politikunterricht. Wochenschau, 2007. • Sander: Vorlesungsskript zur "Einführung in die Politische Bildung". Gießen, 2006. • Langmaack u.a.: Wie die Gruppe laufen lernt. BeltzPVU, 2000. M9 - Erziehen, Beraten, Betreuen (EBB) - K. Buss