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2. 5.3.2 Korruption. = Fehlverhalten (politischer Amtsinhaber) mitMissbrauch eines
E N D
1. 1 Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft Informelle Politik und
politische Kultur
2. 2 5.3.2 Korruption = Fehlverhalten (politischer Amtsinhaber) mit
Missbrauch eines öffentlichen Amtes durch Normenverstoß und Inkaufnahme der Schädigung von Kollektivinteressen
Zweck der Mehrung privaten Nutzens oder der Vorteilserlangung für Dritte
Geheimhaltung ? Bestechung und Erpressung
Größtes Problem: Vertrauensverlust in Amtsträger bzw. staatliche Institutionen ?Sozialkapital
Maß: Corruption Perception Index (CPI) www.transparency.org
= Untersuchungen von 7 unabhängigen Einrichtungen, Geschäftsleuten, professionellen Risikoanalysten und Staatsbürgern (Einstellungen)
Korruption im öffentlichen Sektor
3. 3 country rank country 2007 CPI score - surveys used
1 Denmark 9.4 6
2 Finland 9.4 6
3 New Zealand 9.4 6
4 Singapore 9.3 9
4 Sweden 9.3 6
6 Iceland 9.2 6 […]
15 Austria 8.1 6
16 Germany 7.8 6
17 Ireland 7.5 6
17 Japan 7.5 8
19 France 7.3 6 […]
143 Indonesia 2.3 11
143 Russia 2.3 8
143 Togo 2.3 5
147 Angola 2.2 7 […]
175 Uzbekistan 1.7 7
177 Haiti 1.6 4
178 Iraq 1.5 4
179 Myanmar 1.4 4
179 Somalia 1.4 4
country rank country 2007 CPI score - surveys used
1 Denmark 9.4 6
2 Finland 9.4 6
3 New Zealand 9.4 6
4 Singapore 9.3 9
4 Sweden 9.3 6
6 Iceland 9.2 6 […]
15 Austria 8.1 6
16 Germany 7.8 6
17 Ireland 7.5 6
17 Japan 7.5 8
19 France 7.3 6 […]
143 Indonesia 2.3 11
143 Russia 2.3 8
143 Togo 2.3 5
147 Angola 2.2 7 […]
175 Uzbekistan 1.7 7
177 Haiti 1.6 4
178 Iraq 1.5 4
179 Myanmar 1.4 4
179 Somalia 1.4 4
4. 4 6 Massenmedien = Gesamtheit der technischen Mittel mitsamt ihrer Infrastruktur, die zur Verbreitung schriftlicher, bildlicher oder akustischer Informationen unter einem großen, weit verstreuten und unterschiedlich zusammengesetzten Publikum dienen
Aktualität, Periodizität, Universalität
Presse, Hörfunk, Fernsehen, Internet
5. 5 6.1 Massenmedien – politischer Einfluss Primäre und sekundäre politische Sozialisation
Ersatzindikator öffentlicher Meinung und Frühwarnsysteme, die laufend gesellschaftliche Problemlagen, Forderungen und Konfliktpotentiale signalisieren
Bühne für Politiker und für die symbolische Inszenierung von Politik
Substanz der Politik: Themenselektion, Focus auf „mediengerechter“ Politik (Form, Inhalt, Zeitstruktur), Dramatisierung tagesaktueller Aspekte
Kognitive Mobilisierung politisch interessierter Wähler ? politisch kompetente, informierte „Neue Parteilose“
„Vierte Gewalt“
Hauptakteur der Restrukturierung der Öffentlichkeit (Habermas)
Voraussetzung: Pressefreiheit und freier Zugang zu den Massenmedien ? Freedom House (Index der Pressefreiheit und Medienzugangsindex)
Hohe Korrelation zwischen Offenheit der politischen Kommunikation und Qualität der Demokratie
6. 6 www.freedomhouse.org
7. 7 7 Politische Sozialisation = Prozess, durch den man Politik kennen lernt
Besteht aus Gefühlen, Identitäten, Fähigkeiten und Information
Was lernen Menschen (Inhalt)?
Wann lernen sie es (Zeitpunkt und Abfolge)?
Von wem lernen sie es (Agenturen)?
Prozess, durch den die politische Kultur über die Generationen hinweg vermittelt wird
Schwer durch den Staat kontrollierbar, eher konservativ (Kultur oder Wert erhaltend)
Agenturen:
Primär: Familie
Sekundär. Schule, peer-group, Arbeitsplatz, Medien
8. 8 7.1 politische Sozialisation und Partizipation high
9. 9 8 politische Kultur NEU: Frage nach der Rolle des Bürgers
Warum kollabieren einige Demokratien, andere hingegen nicht, obwohl ihr institutionelles Design und ihre sozio-ökonomische Entwicklung ähnlich sind?
Positive oder negative Einstellungen der Bevölkerung gegenüber der Politik, den Institutionen, den Autoritäten, der Leistungsfähigkeit des politischen Systems und die politischen Eigenschaften der Bürger selbst
10. 10 8.1 Gabriel Almond/Sidney Verba (1963): The Civic Culture Fragestellung:
Verhältnis von Struktur und Kultur Beziehung zwischen Bürger und System
Ist Demokratie in Länder exportierbar, deren Demokratie gescheitert ist oder die keine Erfahrung mit Demokratie haben?
ZIEL: Erklärung der Stabilität des politischen Systems
11. 11 8.2 Almond/Verba: The Civic Culture Annahmen I:
Politische Kultur = (kollektive) Einstellungen der Bürger zum politischen System„the particular distribution of patterns of orientation towards political objects among the members of the nation“ (Almond/Verba 1963: 13)
Folge von historischen Prozessen
Folgen individueller Sozialisation
langlebig
12. 12 8.3 Almond/Verba: The Civic Culture Annahmen II:
Orientierungen der IndividuenNICHT: Verhalten und Verhaltensresultate
Politischer BezugAbgrenzung von ökonomischen, sozialen und allg. kulturellen Einstellungen ? Vergleich
Identifikation von Mustern politischer KulturKohärenz der Einstellungen beim Individuum
Typisierung politischer Kultur über die Verteilung der Orientierungsmuster in der Gesellschaft
Politische Kultur = kollektives Merkmal, das über die Einstellungen der Individuen gemessen wird
13. 13 8.4 Almond/Verba: The Civic Culture Hypothese:
Zwischen politischer Struktur (Institutionengefüge) und Kultur ist eine Kongruenz erforderlich, um den Bestand eines Systems zu gewährleisten.
Persistenz und Wandelbarkeit autoritärer Strukturen
analytisch-systematischer Ansatz
Elemente der Makroebene (System) mit psychologischen Elementen (Einstellungen/Umfrageforschung) auf der Mikroebene (Individuen der Gesellschaft) verbunden
14. 14 8.5 Almond/Verba: The Civic Culture
15. 15 8.6 Almond/Verba: The Civic Culture
16. 16 8.7 Almond/Verba: The Civic Culture
17. 17 8.8 Almond/Verba: The Civic Culture Da eine reale Existenz der theoretisch konstruierter Idealtypen eher unwahrscheinlich ist, werden sie durch drei Typen „of systematically mixed political cultures“ (Almond/Verba 1963: 23) ergänzt:
Der „Parochial-Subject Culture“, der „Subject-Participant Culture“ und der „Parochial-Participant Culture“. Sie sind notwendig zur Beschreibung der Wirklichkeit politischer Systeme bzw. politischer Kulturen.
Die parochiale Untertanenkultur („Parochial-Subject-Culture“) verkörpert den Übergang von Stammesgesellschaften und Feudalsystemen hin zu den Anfangsformen differenzierter politischer Strukturen, behält aber eine große Distanz zwischen Bürger und Staat bei.
Die partizipatorische Untertanenkultur („Subject-Participant-Culture“) ist eine Folge des Nationalstaats. Sie speist sich aus dem Gefühl nationaler Loyalität und Identifikation, was den Hang zu Gehorsam gegenüber einer zentralen Autorität beinhaltet. Ein Teil der Bevölkerung hat nun fundierte Input-Orientierungen und ein aktives Rollenbild entwickelt, aber der Großteil der Bevölkerung bleibt einem passiven Rollenbild gegenüber der autoritären Regierungsstruktur verhaftet. Nicht selten kommt es zu einer strukturellen Instabilität, die sich in einem unvorhersehbaren Wechsel zwischen autoritären und demokratischen Regierungen ausdrückt. Daraus entstehen Folgen für die politische Kultur, welche zwischen stärker partizipatorischen Elementen und einer Untertanenmentalität schwankt.
Eine ähnlich instabile Situation gilt für die parochial-partizipatorische politische Kultur („Parochial-Participant-Culture“). In ihr müssen fundierte Output- und Input-Orientierungen gleichzeitig entwickelt werden. Demokratische Normen der politischen Struktur treffen auf eine parochiale politische Kultur und stellen sie vor Veränderungszwang. Eine Mischung, wie sie die parochial-partizipatorische politische Kultur beschreibt, findet sich eher selten, wenn, dann bei der Entwicklung einer politischen Kultur in neu begründeten Nationalstaaten.
In ihrem Zusammenspiel münden die aufgezeigten Überlegungen in die Untersuchung einer „Civic Culture“, welche starke partizipative Orientierungen mit einem positiven Einstellungsgefüge hinsichtlich der Strukturen des politischen Systems und der politischen Prozesse verbindet. Es handelt sich um eine rational-aktivistische Kultur, die sich vor allem auf die Aktivitäten auf der Seite des Input in das politische System bezieht und diese in ihrer Bedeutung hervorhebt. Deutlich wird dies in der deutschen Übersetzung als Staatsbürgerkultur.
In der „Civic Culture“
sind die Beziehungen zu den Strukturen und dem Prozess des Input positiv geprägt.
Zwischen politischer Struktur und politischer Kultur besteht Kongruenz.
Sie ist der Hintergrund für einen Mix aus Bürgern, Untertanen und parochial orientierten Personen oder aber dem Mix verschiedener, diese Typen konstituierenden, Einstellungen bei einzelnen Bürgern.
Der „gute Bürger“ ist folglich eine Mischung aus Unteran und aktivem Bürger. Zwar kann er nur durch aktive Teilhabe Entscheidungen beeinflussen, dazu muss er aber Bundesgenossen finden, da er als Einzelbürger allein nicht viel bewirken kann.
Die Staatsbürgerkultur ist aus Sicht von Almond und Verba so etwas wie ein normatives Leitbild für sich entwickelnde politische Systeme.
Regimetyp: DemokratieDa eine reale Existenz der theoretisch konstruierter Idealtypen eher unwahrscheinlich ist, werden sie durch drei Typen „of systematically mixed political cultures“ (Almond/Verba 1963: 23) ergänzt:
Der „Parochial-Subject Culture“, der „Subject-Participant Culture“ und der „Parochial-Participant Culture“. Sie sind notwendig zur Beschreibung der Wirklichkeit politischer Systeme bzw. politischer Kulturen.
Die parochiale Untertanenkultur („Parochial-Subject-Culture“) verkörpert den Übergang von Stammesgesellschaften und Feudalsystemen hin zu den Anfangsformen differenzierter politischer Strukturen, behält aber eine große Distanz zwischen Bürger und Staat bei.
Die partizipatorische Untertanenkultur („Subject-Participant-Culture“) ist eine Folge des Nationalstaats. Sie speist sich aus dem Gefühl nationaler Loyalität und Identifikation, was den Hang zu Gehorsam gegenüber einer zentralen Autorität beinhaltet. Ein Teil der Bevölkerung hat nun fundierte Input-Orientierungen und ein aktives Rollenbild entwickelt, aber der Großteil der Bevölkerung bleibt einem passiven Rollenbild gegenüber der autoritären Regierungsstruktur verhaftet. Nicht selten kommt es zu einer strukturellen Instabilität, die sich in einem unvorhersehbaren Wechsel zwischen autoritären und demokratischen Regierungen ausdrückt. Daraus entstehen Folgen für die politische Kultur, welche zwischen stärker partizipatorischen Elementen und einer Untertanenmentalität schwankt.
Eine ähnlich instabile Situation gilt für die parochial-partizipatorische politische Kultur („Parochial-Participant-Culture“). In ihr müssen fundierte Output- und Input-Orientierungen gleichzeitig entwickelt werden. Demokratische Normen der politischen Struktur treffen auf eine parochiale politische Kultur und stellen sie vor Veränderungszwang. Eine Mischung, wie sie die parochial-partizipatorische politische Kultur beschreibt, findet sich eher selten, wenn, dann bei der Entwicklung einer politischen Kultur in neu begründeten Nationalstaaten.
In ihrem Zusammenspiel münden die aufgezeigten Überlegungen in die Untersuchung einer „Civic Culture“, welche starke partizipative Orientierungen mit einem positiven Einstellungsgefüge hinsichtlich der Strukturen des politischen Systems und der politischen Prozesse verbindet. Es handelt sich um eine rational-aktivistische Kultur, die sich vor allem auf die Aktivitäten auf der Seite des Input in das politische System bezieht und diese in ihrer Bedeutung hervorhebt. Deutlich wird dies in der deutschen Übersetzung als Staatsbürgerkultur.
In der „Civic Culture“
sind die Beziehungen zu den Strukturen und dem Prozess des Input positiv geprägt.
Zwischen politischer Struktur und politischer Kultur besteht Kongruenz.
Sie ist der Hintergrund für einen Mix aus Bürgern, Untertanen und parochial orientierten Personen oder aber dem Mix verschiedener, diese Typen konstituierenden, Einstellungen bei einzelnen Bürgern.
Der „gute Bürger“ ist folglich eine Mischung aus Unteran und aktivem Bürger. Zwar kann er nur durch aktive Teilhabe Entscheidungen beeinflussen, dazu muss er aber Bundesgenossen finden, da er als Einzelbürger allein nicht viel bewirken kann.
Die Staatsbürgerkultur ist aus Sicht von Almond und Verba so etwas wie ein normatives Leitbild für sich entwickelnde politische Systeme.
Regimetyp: Demokratie
18. 18 8.9 Almond/Verba: The Civic Culture Operationalisierung:
Kognitive Dimension:
Einfluss der Regierung, Bewusstsein von Politik, politische Informiertheit
Affektive Dimension:
System: Nationalstolz; output: Erwartungen an Regierung und Polizei – internal [eigentlich: EGO] und external efficacy; input: politische Kommunikation
Evaluative Dimension?
Muster der Parteigefolgschaft, Pflicht zu Partizipieren, Gefühl staatsbürgerlicher Kompetenz, Bürger- und Untertantenkompetenz (Initiative vs. Gehorsam)
Kompetenz, Partizipation und Verbundenheit mit dem politischen System, Soziale Beziehungen und staatsbürgerliche Kooperation, Mitgliedschaft in Organisationen und staatsbürgerliche Kompetenz, politische Sozialisation und staatsbürgerliche Kompetenz
19. 19 8.10 Almond/Verba: The Civic Culture Fallauswahl:
2 stabile Demokratien: USA, GB
2 Transformationsstaaten mit Neuaufbau der Demokratie nach 1945: D, I
1 Entwicklungsland: Mex
Messung:
Surveys: Je 1000 Befrage pro Land pro Umfrage repräsentativ; 1959/1960
Leitfadeninterviews: USA: 49; GB: 114; D: 135; Mex: 120
Individualdaten und Interviewtexte
20. 20 8.11 Almond/Verba: The Civic Culture Analyse:
Deskription:
Häufigkeitsauszählung der Indikatoren und Textauszüge aus den Interviews
Typisierung (Lochkarten auf Fachzählsortiermaschienen)
Kreuztabellen, Anteilswerte
21. 21 8.12 Almond/Verba: The Civic Culture
22. 22 8.13 Almond/Verba: The Civic Culture Ergebnisse II:
Übertragbarkeit demokratischer Institutionen auf Gesellschaften mit kurzer oder keiner Demokratieerfahrung schwierig:
Grundlegende politische Orientierungen durch Primärsozialisation (Eltern ? Kinder), dann Modifikation bis zur Postadoleszenz und Weitergabe
Kernmerkmale der politischen Kultur sind nicht kurzfristig veränderbar
Längerfristige Lernprozesse und Generationenaustausch
Systemextern induzierte Einführung der Demokratie ? begleitende sozialisatorische Maßnahmen
23. 23 8.14 Almond/Verba: The Civic Culture Kritik I:
Ethnozentrismus und Ideologieverdacht
Idealbild der anglo-amerikanischen politischen Civic Culture
konservativer bias (v.a. Partizipationsskepsis)
Konzentration auf weißen, männlichen Mittelstand (Median-Bürger!) ? Afroamerikaner, Frauen?
Klassenspezifische, ethnische, regionale Heterogenität? Subkulturelle Minderheiten?
Nationalstaatscharaktäre
lediglich normatives Idealbild, Analyse = differenziert (GB 1976!)
Homogenitätsvorwurf: „typische, dominante“ Orientierungsmuster
24. 24 8.15 Almond/Verba: The Civic Culture Kritik II:
Konzeptexterne Kritik
Verengter Kulturbegriff: Weltbilder, Verhalten, Charakter politischer Kultur („sprachlich konstruierte politische Realität“)
Strikte Ablehnung der survey-Forschung
Konzeptimmanente Kritik
Abweichung zwischen Konzept und Operationalisierung (Überschneidung bei den Objekten „Ego“ und „Input“ und bei den Akteuren und Strukturen des „Input“ und „Output“)
Problem des Ebenenwechsels: pK als Kollektivmerkmal wird auf der Ebene der Individuen ermittelt ? individualistischer Fehlschluss? NEIN!
Impressionistisches Zusammenwürfeln der Befunde zu einem Gesamtbild (ad hoc Klassifikation des empirischen Materials: vorgefundene Typen korrespondieren nur z.T. mit der idealen Typologisierung)
25. 25 Einführung in die Vergleichende Politikwissenschaft Policy
26. 26 1 Policy - Begriff Begriff: Inhalt des Entscheidungsprozesses
planvolle Behandlung und Führung einer bestimmten sachlichen Angelegenheit, deren Regelung mit Anspruch auf gesamtgesellschaftliche Verbindlichkeit erfolgt
In einem gegebenen politischen System wird eine variable Problemlösungsstrategie verwendet, um (bestimmte) Resultat zu erzeugen
distributive vs. redistributive Politik
Beschaffenheit
Materielle Leistungen
Immaterielle Leistungen
Regulation/Verhaltensorientierung
27. 27 1.2 Steuerung - Theoretische Ansätze strukturalistischer Ansatz
(1) Do politics matter? ? Hypothese der sozio-ökonomischen Determination
makro-akteurstheoretische Ansätze: Akteure als Entscheidungsträger
(2) Politics do matter! Parteien als zentraler Akteur
Parteiendifferenzthese
Akteure als Beeinflusser von Entscheidungen
Theorie der gesellschaftlichen Machtressourcen
politisch-institutioneller Ansatz
Institutionelle Bedingungen
Barrieren der Politikgestaltung:
formell-ökonomische
formell-politische
materiell-ökonomische
materiell-politische
28. 28 1.3 Steuerung Steuerbarkeit des Problemgegenstandes
Steuerungsfähigkeit der Akteure
Steuerungsrichtung:
direkte/indirekte Besteuerung
Umverteilung/Markt
Sozialstaat/Eigenverantwortung
Offene/geschlossene Gesellschaft
29. 29
30. 30
31. 31 4.1 Policy Cycle
32. 32 4.2 Zusammenfassung Steuerung = rückgekoppelter, sequentieller Problemlösungsprozess
Politisches Lernen nur in der Terminationsphase
Policy-Zyklus als Basis empirischer Beobachtung ist kein reales Modell des Steuerungsablaufes
Steuerungstheoretisch: linear-hierarchisches Steuerungsverständnis
33. 33 4.3 Policy Cycle - Kritik Realität des Policy-Prozesses stimmt nicht mit den analytischen Postulaten des Modells überein
Eindeutige, kausale Zuordnung von Instrumententypen und Wirkungen kann nicht vorgenommen werden
Policies als „moving targets“
Verflechtung von Policies – „Overspill“-Effekte
34. 34 5 Netzwerkmodelle Horizontale Erweiterung des Policy-Making
Annahme: Der Policy-Prozess vollzieht sich nicht mehr in erster Linie entlang der verfassungsrechtliche vorgegebenen bürokratischen Hierarchiestrukturen, sondern als komplexes Prozessmuster in einem interdependenten Akteursgeflecht
Informelle Interaktion zwischen Akteuren mit wechselseitig abhängigen Interessen
Realitätsnahes Modell: policy-analytische Teilkonzepte
35. 35 5.1.1 Policy-Window Modell – garbage can Gegenstand: Prozess der Agenda-Bildung Policy Cycle
Cohen/March/Olsen ? garbage can - Analyse organisierter Anarchien
problematische Präferenzen
unklare Technologie
unstete Partizipation
„How do organizations survive when they do not know what the are doing?“
36. 36 5.1.2 Policy-Window Modell - garbage can 4 Ströme innerhalb der Organisationen:
1. Probleme 2. Lösungen
3. Teilnehmer 4. Wahlmöglichkeiten, die zu Entscheidungen führen können
„Wahlmöglichkeiten suchen nach Problemen, Sachfragen und Gefühle suchen nach Entscheidungssituationen, Lösungen suchen nach Sachfragen oder Problemen, Entscheidungsakteure suchen nach Aufgaben“
garbage can aus Akteuren, Problemen und Lösungen
Lösungen nur, wenn Lösungen, Probleme und Entscheidungsakteure in einem Zeitfenster zusammenpassen
sonst: keine Problemlösung und zurück in die garbage can
37. 37 5.1.3 Policy-Window Modell - Agenda Setting (Kindon)
38. 38 5.1.4 Policy-Window Modell - Agenda SettingZusammenfassung Problem-, Policy- und Politicsstrom = unabhängig und gehorchen ihrer eigenen Dynamik
Kopplung durch Policy-Entrepreneurs ? Verknüpfung von Policy-Lösungen, Problemen und politischen Kräften
Policy-Window entsteht und eröffnet Gelegenheit, Policy-Vorschläge anzustoßen und auf die Agenda zu bringen
39. 39 5.2.1 Advocacy Coalition – Policy Learning (Sabatier) Kognitive Strukturen der Akteure = belief systems als handlungsleitende Orientierungen
Übergang von einer Policy zu einer anderen als Änderung des belief systems
Träger des Policy-Lernens = Policy-Subsystem
aus Akteuren, die sich mit einem Policy-Problem auseinandersetzen
Akteursnetzwerke aus zwei bis vier relevanten Advocacy-Koalitionen
Personen in unterschiedlichen Positionen, die ein belief-system teilen und über längere Zeit kooperieren
Policy-Brokers (Führungspositionen) = Makler zwischen den Koalitionen
40. 40 5.2.2 Advocacy Coalition – Policy Learning
41. 41 5.2.3 Advocacy Coalition – Policy LearningZusammenfassung Policy-Subsysteme sind Akteursnetzwerke ? Advocacy-Koalitionen mit jeweils spezifischem Belief-System
Policy-Wandel beruht auf:
Policy-Lernen innerhalb einer Koalition oder über Grenzen des eigenen Belief-Systems hinweg
Externen FaktorenVeränderungen der politischen Konstellation, des Rechts, des sozio-ökonomischen Bedingungsgefüges, der öffentlichen Meinung usw.
42. 42 6.1 Akteurszentrierte Modelle Akteurszentrierter Institutionalismus nach Mayntz/Scharpf:
Grundlegende Voraussetzungen des Policy Handelns kollektiver Akteure:
Wechselseitige Abhängigkeit im Policy-Prozess
Zusammenspiel von akteursspezifischen Kognitionen und Motivationen
Handlungsoptionen und –restriktionen sind von Institutionen und Netzwerkstrukturen bestimmt, aber nicht determiniert
43. 43
44. 44 6.3 Akteurszentrierter InstitutionalismusZusammenfassung Institutionen stimulieren, ermöglichen und beschränken zwar Handeln, determinieren es aber nicht
Handlungsorientierungen der Akteure sind kognitiver, motivationaler und identitärer Natur
Beziehungen zwischen Akteuren werden durch verschiedene Interaktionsorientierungen und Akteurskonstellationen geprägt
45. 45 7 Beispielstudie: Detlef Jahn: Environmental Performance and Policy Regimes (1998) Fragestellung: Wie können Unterschiede in der umweltpolitischen Performanz von Industrieländern erklärt werden?
Annahmen: Steuerungspolitik und institutionelle Gestaltung der Staaten hat einen Einfluss auf die Umweltperformanz (output und outcome)
46. 46 7.1 Jahn - Environmental Performance and Policy Regimes Kriterien: Umwelt (AV)
Umweltpolitische Performanz = Index aus Einzelindizes für Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung, Bodenverschmutzung und Abfall
Umweltpolitischer Faktor:
expansionistisch:
wachstums- und konsumorientiert ? kurzfristig orientierte, technische Problemlösungen
limitierend:
Begrenztheit natürlicher Ressourcen ? Notwendigkeit grundsätzlicher Verhaltensänderungen der Menschen zu Konsumverzicht und qualitativem statt quantitativem Wachstum
47. 47 7.2 Jahn - Environmental Performance and Policy Regimes Kriterien: Institutionen und policy (UV)
Strukturelle Aspekte:
physische Bedingungen: Bevölkerung, Größe des Landes und Klima
Wirtschaftsstrukturen: Wandel von industrieller zur post-industriellen Gesellschaft
Institutionelle Aspekte:
Wohlfahrtsstaatliche Regime, neokorporatistische Arrangements, Institutionalisierung von Umweltpolitik
Politische Aspekte:
Stärke politischer Parteien, Mobilisierung im Bereich „neuer Politik“ (=Umweltbewegungen und links-liberale Parteien)
48. 48 7.3 Jahn - Environmental Performance and Policy Regimes Operationalisierung/Indikatoren:
Umweltpolitische Performanz
Luftverschmutzung: Emission von Schwefeloxiden, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Stickoxide
Wasserverschmutzung: Frischwasserverbrauch, Bevölkerungsanteil, dessen Abwasser von Kläranlagen aufbereitet wird
Bodenverschmutzung: Düngemittelverbrauch, Anteil von Naturschutzgebieten am Gesamtterritorium
Abfall: Pro-Kopf-Menge von Abfall, Papier- und Glasrecycling, Mengen an giftmüll- und Nuklearabfall
Umweltpolitischer Faktor
expansionistisch/limitierend ? Energieverbrauch
49. 49 7.4 Jahn - Environmental Performance… Fallauswahl:
18 OECD-Länder zwischen 1980 und 1990
Datenerreichbarkeit (OECD Data Compendium)
Messung: Aggregatdaten
Deskription:
50. 50 7.5 Jahn - Environmental Performance and Policy Regimes Analyse:
Korrelationsanalyse von Aggregatdaten
? Erklärung für die jeweiligen Ausprägungen der umweltpolitischen Performanz und der energiepolitischen Regime
Ergebnisse:
Neokorporatistische Arrangements und starke sozialdemokratische Parteien ? positive Umweltperformanz
Großer, aber modernisierter Industriesektor, Neokorporatismus und Mobilisierung „neuer Politik“ ? limitierende Umweltregime
Ökonomische Faktoren in unitarischen und zentralisierten Ländern
Neokorporatistische Strukturen in föderativen und dezentralisierten Staaten
Restliche Faktoren, auch Stärke grüner Parteien = nicht signifikant
51. 51 7.6 Jahn - Environmental Performance and Policy Regimes Schlussfolgerungen:
Staaten, die einen erfolgreichen Strukturwandel von industriellen zu Dienstleistungsgesellschaften vollbracht oder ihre Industrie modernisiert haben, staatliche umweltpolitische Organe institutionalisiert haben und neokorporatistische Politikstile verfolgen, sind erfolgreicher in der Umweltpolitik
Kritik:
Klare Struktur von AV und UV
Umfassender Umweltperformanzindex
differenzierte Erfassung der wichtigsten Bereich der Umwelt
Systematische Erklärungen gesucht
Messung expansionistischer und limitierender Umweltregime über Energieverbrauch stark vereinfachend
52. 52 Policy Cycle – Agenda Setting
53. 53 Policy Cycle – Politisches Lernen