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Fakultät Erziehungswissenschaften Professur für Schulpädagogik:Schulforschung

Fakultät Erziehungswissenschaften Professur für Schulpädagogik:Schulforschung. Prof. Dr. Wolfgang Melzer Gewaltprävention und Schulentwicklung – Aktuelle Befunde der WHO-Studie „Health Behaviour in School-aged Children“. Festkolloquium zum 20-jährigen Fakultätsjubiläum 13.06.2013.

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  1. Fakultät Erziehungswissenschaften Professur für Schulpädagogik:Schulforschung Prof. Dr. Wolfgang MelzerGewaltprävention und Schulentwicklung – Aktuelle Befunde der WHO-Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ Festkolloquium zum 20-jährigen Fakultätsjubiläum 13.06.2013

  2. Gliederung • Grundlagen und Begriffsklärungen • Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext • Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten • Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  3. Übersicht: Gewaltforschungen der Forschungsgruppe Schulevaluation Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  4. Fakultät Erziehungswissenschaften, Forschungsgruppe Schulevaluation Schule und Gesundheit

  5. Familie 1. Grundlagen und Begriffsklärungen Prof. Dr. Wolfgang Melzer Schule und Familie

  6. 1. Grundlagen und Begriffsklärungen Gewalt, Aggression, Bullying, Mobbing • In den sozialwissenschaftlichen Studien werden weitere Begriffe verwendet, um ein problematisches Schülerverhalten zu bezeichnen bzw. den diesbezüglichen Sozialisationskontext zu analysieren: • Aggression wird eher als Kategorie verwendet, die den individuellen Antrieb und die entsprechenden Verarbeitungsmechanismen bezeichnet. • Gewaltdrückt demgegenüber stärker die gesellschaftlichen Implikationen aus und nimmt die Sozialisationskontexte in den Blick. • Unter Devianz versteht man sozialschädliches und sozialwidriges Verhalten, sofern es sich um strafrechtlich relevante Tatbestände handelt, spricht man von Delinquenz. • In internationalen Studien wird von Bullying in der Schule gesprochen. • Unter dem Einfluss der skandinavischen Forschung (Dan Olweus) ist der Begriff Mobbingsehr verbreitet. • Allen Begriffen gemeinsam ist eine vorsätzliche physische und/oder psychische Schädigung anderer Personen. • Beim Mobbing kommt „qua definitione“ ein bestehendes Machtgefälle hinzu. Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  7. 1. Grundlagen und Begriffsklärungen Interdisziplinäres Forschungsfeld Krimino- logische- Studien Psycholo-gische Forschung Soziolog. Forschung GEWALT Erziehungs-u. gesundheits- wissensch. Forschung Inter-nationale Studien Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  8. 1. Grundlagen und Begriffsklärungen „Gesundheit ist ... • ...ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Beeinträchtigung“ • Definition der WHO seit 1946 • Operationalisiert in der Ottawa-Charta (1986) • Gesundheits-Krankheit-Kontinuum (Aaron Antonovsky) • Gleichgewicht zwischen gesundheitsbelastenden und gesundheitsfördernden Faktoren • Bedeutung sozialer und individueller Ressourcen • Kohärenzsinn: Vorhersehbarkeit, Verfügbarkeit, Sinnhaftigkeit Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  9. 1. Grundlagen und Begriffsklärungen Bedingungsfaktoren von Schülergewalt Medien Freunde Familie Gewalt Schule Herkunft Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  10. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext

  11. Die HBSC-Teilnehmerstaaten 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  12. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Stichprobe • Zielpopulation: Schülerinnen und Schüler 5., 7. und 9. Klassen an allgemeinbildenden Schulen • in Sachsen: Repräsentativbefragung von ca. 4.400 Kindern und Jugendlichen im Januar 2006 (nach Schulform geschichtete Klumpenstichprobe, 17 Mittelschulen und 10 Gymnasien) • weitere Erhebungen in Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen  strukturtypischer Deutschlanddatensatz (N = 15.385) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  13. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Die zentralen Untersuchungsdimensionen: • Körperliche und psychische Gesundheit • Gesundheits- und Risikoverhalten (Substanzkonsum, Ernährung, sportliche Aktivität) • Schule und Unterricht • Gleichaltrige und Freizeitverhalten • Familie und sozialer Hintergrund • Gewalt, Mobbing Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  14. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext „Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über einen längeren Zeitraum negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt wird. (...) Es liegt eine negative Handlung vor, wenn jemand absichtlich einem anderen Verletzungen oder Unannehmlichkeiten zufügt.“ (Olweus 2002) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  15. Opfer Täter Täter-Opfer Unbeteiligte 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Täter-Opfer-Typologie 2002 2006 2010 Quelle: HBSC (2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  16. Täter-Opfer-Typologie nach Geschlecht 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Quelle: HBSC (2006) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  17. Täter-Opfer-Typologie nach sozialer Herkunft 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Quelle: HBSC (2006) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  18. Unbeteiligte Opfer Täter-Opfer Täter 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Gesundheit von Tätern und Opfern Quelle: HBSC (2006) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  19. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Persistenz der Täter-Opfer-Typologie (n = 636) Quelle: HBSC Längsschnitt 2002 – 2006 DFG 1996 – 1998 Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  20. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Mobbing-Methoden in der Täterperspektive (nach Geschlecht, in Prozent für 2-mal im Monat und öfter) Quelle: HBSC Thüringen (2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  21. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Mobbing-Methoden in der Opferperspektive (nach Geschlecht, in Prozent für 2-mal im Monat und öfter) Quelle: HBSC Thüringen (2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  22. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Schülergruppen bezüglich Schulnoten, Sozialverhalten und Selbstwirksamkeit (standardisierte Werte) Cluster: 1 – Schüler/innen mit allseitigen Kompetenzen, 2 – Schüler/innen mit Selbstwirksamkeitsdefiziten, 3 – Schüler/innen mit fachlichen Defiziten, 4 – Schüler/innen mit sozialen Defiziten, 5 – Schüler/innen mit desaströsem Sozialverhalten Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  23. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Schülergruppen bezüglich Schulnoten, Sozialverhalten und Selbstwirksamkeit (standardisierte Werte) Cluster: 1 – Schüler/innen mit allseitigen Kompetenzen, 2 – Schüler/innen mit Selbstwirksamkeitsdefiziten, 3 – Schüler/innen mit fachlichen Defiziten, 4 – Schüler/innen mit sozialen Defiziten, 5 – Schüler/innen mit desaströsem Sozialverhalten Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  24. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Schülergruppen bezüglich Schulnoten, Sozialverhalten und Selbstwirksamkeit (standardisierte Werte) Cluster: 1 – Schüler/innen mit allseitigen Kompetenzen, 2 – Schüler/innen mit Selbstwirksamkeitsdefiziten, 3 – Schüler/innen mit fachlichen Defiziten, 4 – Schüler/innen mit sozialen Defiziten, 5 – Schüler/innen mit desaströsem Sozialverhalten Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  25. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Schülergruppen bezüglich Schulnoten, Sozialverhalten und Selbstwirksamkeit (standardisierte Werte) Cluster: 1 – Schüler/innen mit allseitigen Kompetenzen, 2 – Schüler/innen mit Selbstwirksamkeitsdefiziten, 3 – Schüler/innen mit fachlichen Defiziten, 4 – Schüler/innen mit sozialen Defiziten, 5 – Schüler/innen mit desaströsem Sozialverhalten Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  26. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Schülergruppen bezüglich Schulnoten, Sozialverhalten und Selbstwirksamkeit (standardisierte Werte) Cluster: 1 – Schüler/innen mit allseitigen Kompetenzen, 2 – Schüler/innen mit Selbstwirksamkeitsdefiziten, 3 – Schüler/innen mit fachlichen Defiziten, 4 – Schüler/innen mit sozialen Defiziten, 5 – Schüler/innen mit desaströsem Sozialverhalten Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  27. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Allseitige Kompetenzen (Cluster 1) und Defizitäres Sozialverhalten (Cluster 4/5) Tabelle 5: Clusterzugehörigkeit nach Geschlecht und Schulart (Angaben in Prozent; Spaltenprozente) Quelle: HBSC Thüringen 2010, N=3.361 Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  28. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Ausgewählte Schulkulturvariablen und Täterstatus Quelle: HBSC Thüringen 2010, N = 3.564 Klassenstufe 1 – Klasse 5, 2 – Klasse 7, 3 – Klasse 9 Schulform 1 – Regelschule, 2 – Gymnasium Familienstruktur 0 – allein erziehend, 1 – Beide Eltern im Haushalt Gesprächskultur 1 – gut, 2 – schlecht Familienklima 1 – gut, 2 – schlecht Unterrichtsqualität 1 – schlecht 2 – gut Schulische Belastungen 1 – gering 2 – hoch Schulfreude 0 – einigermaßen gut weniger gut schlecht' 1 – sehr gut Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  29. 2. Gewalt und Mobbing von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext Zusammenhänge von Schulkultur mit Täter- und Opfer-Belastung (Korrelationen, auf Klassenebene aggregierte Daten) Quelle: DFG-Projekt (1998) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  30. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten

  31. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Entwicklungstrend der Unterrichtsqualität (HBSC 2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  32. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Entwicklungstrends der Schulzufriedenheit und der schulischen Belastung (HBSC 2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  33. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Entwicklungstrends der Mitschülerunterstützung nach Alter (HBSC 2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  34. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Hohe schulische Belastungen in Deutschland und international nach Altersstufen (HBSC 2006) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  35. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Entwicklungstrends des Anteils der Mobbing-Täter (in Prozent), nach Geschlecht (HBSC 2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  36. 3. Veränderungen der Schulkultur und Trends im abweichenden Schülerverhalten Entwicklungstrends des Anteils der Unbeteiligten (in Prozent), nach Geschlecht (HBSC 2002, 2006, 2010) Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  37. 4. Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule

  38. 4. Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule Gewaltprävention im Setting Schule Medien Freunde Familie Gewalt-prävention im Setting Schule Gewalt Schule Herkunft Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  39. 4. Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule Ebenen und Zielgruppen der Prävention und Intervention Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  40. 4. Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule Bewährte Präventionsprogramme für die Schule • Peer-Mediation • Sozialtraining in der Schule • Konflikttraining nach Gordon • Programm „Faustlos“ • Programm „Eigenständig werden“ • Mentorenprojekt „Balu und Du“ • Lions-Quest-Progr. „Erwachsen werden“ • Programm „Soziales Lernen“ • „Buddy“-Programm • Programm „Fit for Life“ • Coolness-Training • Trainingsprogramm für aggressive Kinder • Konstanzer Trainingsmodell (KTM) • Schulinterne Lehrerfortbildung (SchiLF) • „Starke Eltern – starke Kinder“ • Olweus-Programm • „MindMatters“ • „Initiative Fairplayer“ Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  41. 4. Präventionsstrategien und Vernetzung im Setting Schule Einrichtung einer Steuergruppe Unterstützung durch Schulaufsicht und Entwicklungs-berater INFRASTRUKTUR Kooperation & Netzwerke innerhalb und außerhalb der Schule Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

  42. Ebene Programm Qualitätssicherung Nachhaltigkeit Universell z.B. Life-Skill-Programm Berücksichtigung des gesamten Schulsettings Integration in den Prozess der Qualitätssicherung von Schule Selektiv z.B. Peer-Mediation in latenten Risikogruppen Peer-Orientierung Gewaltprävention durch Schulentwicklung Indiziert z.B. Olweus-Training Kooperation & Netzwerke z.B. im Kollegium, mit Eltern, Vereinen, Präventionsräten Ziel: Verankerung in Schulprogramm Einhaltung von Standards u. Evaluation z.B. Beccaria-Standards Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

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  44. 20 Jahre Professur für Schulpädagogik: Schulforschung HBSC Deutschland DGfE-Kon-gress GMS Sachsen GMS Thüring. ZLSB QUER Inst. EZW Schul- navigator HBSC Thüringen

  45. 45 von 29 Schule und Familie „Senior“-Forschungsprofessur GMS Thüring. GMS Sachsen QUER Handbuch Gewalt Schul- navigator

  46. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 46 von 29 Schule und Familie „Senior“-Forschungsprofessur GMS Thüring. GMS Sachsen QUER Handbuch Gewalt Schul- navigator Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden Folie 46 von 44

  47. Internationale Studien Dan Olweus Olweus, D. (2006). Gewalt in der Schule. Bern: Hans Huber. Olweus, D. (2009). Täter-Opfer-Probleme in der Schule. In: Forschung über Gewalt an Schulen. Holtappels u.a. (Hrsg.) S. 281-297, Weinheim: Juventa. HBSC-Studie WHO-Studie „HealthBehaviour in school-agedChildren“ (HBSC) www.hbsc.org Prof. Dr. Wolfgang Melzer / TU Dresden

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