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Mediation in der Polizei Baden-Württemberg. Veranstaltung des Institutes für Mediation (IfM) am 15. Mai 2008 in Zürich. Traditioneller Umgang mit Konflikten. Konflikte werden als „Fehlfunktion in der Organisation“, als Risiko angesehen
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Mediation in der Polizei Baden-Württemberg Veranstaltung des Institutes für Mediation (IfM) am 15. Mai 2008 in Zürich
Traditioneller Umgang mit Konflikten • Konflikte werden als „Fehlfunktion in der Organisation“, als Risiko angesehen • In vielen Organisationen wird immer noch kein koordiniertes Konfliktmanagement betrieben • Oftmals werden Konflikte „ausgesessen“ • Lösungen orientieren sich oft nicht an den Interessen der Beteiligten • Konfliktkosten sind „Eh-da-Kosten“
Konfliktkosten • Erheblicher Anteil der Arbeitszeit von Führungskräften/von Mitarbeitern wird bei der Konfliktverarbeitung verbraucht • Konflikte werden mit traditionellen Methoden oft nicht gelöst • Motivation und Leistungsbereitschaft der Beteiligten sinkt • Wegbewerbungen, Burn out ... • VwV-Kostenfestlegung
Leitbilder Konflikthandhabung (KoSt KHH) • Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt • Wir verstehen uns als qualifizierte und qualifizierende Dienstleister für alle Angehörige der Polizei des Landes Baden-Württemberg • Wir sehen in Krisen-/Konfliktlagen eine Entwicklungs-möglichkeit, Innovation ist unsere Stärke
Konflikthandhabung bei der Polizei in BW • Ende der 80er Jahre Ausbildung von sog. Konflikthand-habungsmultiplikatoren (2 Wochen) • Verankerung der Konflikthandhabung in der Ausbildung • Bereitschaftspolizei (Grundlagen in den Fächern Psychologie und Berufsethik) • Fachhochschule (Studienschwerpunkt in den Fächern Psychologie, Soziologie, Führungswissenschaften und Berufsethik; Hinweise auf Mediation) • Erweiterung des Fortbildungsangebotes (AkadPol/FHPol)
Konflikthandhabung bei der Polizei in BW • 1997 Einrichtung der Koordinierungsstelle Konflikthandhabung und Krisenmanagement der Polizei (seit 2004 bei der AkadPol) • Einsatz der Koordinierungsstelle und der Konfliktberater in der VwV Konflikthandhabung geregelt: • Krisenberatung • Krisenprävention (Suizid) • Nachsorge bei polizeilichen Extremereignissen • Rechtliche Rahmenbedingungen und Supervision • Krisenberaterteams (Polizeiärzte, Psychologen, Polizeiseelsorger, Konfliktberater) auf Regierungspräsidiumsebene und bei den Bereitschaftspolizeiabteilungen • 2007 landesweit 116 Konfliktberater (haupt- und nebenamtlich) sowie 59 Suchtkrankenhelfer im Einsatz
Fortbildung/Unterstützung der Konfliktberater • Fünfwöchige Einführungsfortbildung (sieben Bausteine): Pädagogik; Gesprächsführung; Trauma-PTSD; Interventionsstrategie; Ethische Dimension der KHH; Umgang mit psychisch Kranken; Mediation • Praxisreflexion/Supervision für Konfliktberater (4 zweitägige Termine) • Grenzen der Krisenintervention (eintägig) • Einzelfallbezogene Unterstützung durch die KoSt KHH • Konflikthandhabungstraining Teil des Einsatztrainings
Einsatz der Konfliktberater 2006 • Konfliktbeteiligten oder vorgesetzte Personen fordern den Konfliktberater ihrer Dienststelle direkt an • Teilweise Anforderung der Konfliktberater anderer Dienst-stellen durch den Konfliktberater direkt oder über die Koordinierungsstelle • Landesweit rund 1.800 Beratungsgespräche • 1.144 Personen beraten • 70 % aller Beratungen durch die Konfliktberater erfolgreich beendet • Restlichen Anliegen an die Polizeiärzte oder andere Beratungsstellen weitergeleitet
Mediationen durch die Konfliktberater • Evaluierung im Rahmen einer wissenschaftlichen Qualifikationsarbeit 2006 • Befragung von 105 Konfliktberatern (57 % Rücklauf) • 85 % fühlen sich sehr gut bis befriedigend qualifiziert • 98 Mediationen durch 24 Konfliktberater (67 Mediationen durch 6 Konfliktberater) • Ergebnis: 88 % halten Mediation für ein sehr gutes bis befriedigendes Mittel zur nachhaltigen Konfliktlösung • Anwendung einzelner Elemente der Mediation
Fortbildungsbausteine Mediation seit 2005 • Seminar für Beauftragte für Chancengleichheit und Personalvertreter • Seminar Innerbehördliche Mediation für Konfliktberater, Polizeiärzte, Seelsorger und Psychologen (zweitägig) • Workshop Mediationsmethoden (bisher eintägig) • Seminar Konfliktmanagement für Führungskräfte (dreitägig) • Seminare Teil eines Gesamtkonzeptes der Akademie der Polizei (u.a. Einführung in das Qualitätsmanagment) • ...
Fortbildung von Konfliktmoderatoren h.D. • Erfordernis der Fortbildung von Beamten des h.D. • Auswahl der Teilnehmer (Qualifikation) • Zweiwöchige Mediationsausbildung • Vierteljährliche Supervisionen • Einsatz der Teams (Hierarchieebene, schwierige Konflikte) • Anforderung durch den Dienstvorgesetzten über die Koordinierungsstelle Konflikthandhabung • Weiteres Element einer mitarbeiterorientierten Konfliktkultur; Unterstützungsangebot für Führungskräfte
Mediationsangebot bekannt? • Schreiben an die Dienststellenleiter in Baden-Württemberg • Informationen der Koordinierungs-stelle Konflikthandhabung und Krisenmanagement • Seminare des Führungskräfte-trainings • Flyer Innerbehördliche Mediation • Fachbeiträge/-vorträge • persönliche Werbung
Innerbehördliche Beratungsteams • Bildung von Netzwerken/Teams(Konfliktberater, Polizeiärzte, Suchtkrankenhelfer, Seelsorger, Personalvertreter, Beauftragte für Chancengleichheit ...) • Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Intranet, Behördenzeitung, Dienst-/Personalversammlungen) • Gemeinsame Fortbildungen/Klausurtagungen
Versprechen der Mediation Mediation heißt nicht, dass es hinterher schöner wird, nur wahrer. Oft ist es nach der Mediation trotzdem besser. Konfliktklärung kann aber auch zu unangenehmen Klarheiten und Wahrheiten führen, für die die Mediatorin/der Mediator nicht verantwortlich ist. Mediation ist kein Allheilmittel, sondern eine Alternative Konflikte zu lösen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Alexander Röchling Landeskriminalamt Baden-Württemberg Prävention / Mediation / MM Taubenheimstraße 85 70372 Stuttgart Tel.: 0711/5401-3467 E-Mail: alexander.roechling@lka.bwl.de