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Procter & Gamble übernimmt Wella. Die Geschichte von Procter & Gamble. William Procter und James Gamble gründeten im Jahr 1837 in Cincinnati das Unternehmen Procter & Gamble. 1859, 22 Jahre nach der Gründung, machte P & G $1.000.000 Umsatz.
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Die Geschichte von Procter & Gamble • William Procter und James Gamble gründeten im Jahr 1837 in Cincinnati das Unternehmen Procter & Gamble. • 1859, 22 Jahre nach der Gründung, machte P & G $1.000.000 Umsatz. • 1924 wurde eine Marktforschungsabteilung gegründet um die Vorzüge und das Kaufverhalten der Verbraucher zu erforschen - eine der ersten Marktforschungseinrichtungen in der Geschichte. • 1960 eröffnete P & G sein erstes Büro in Frankfurt am Main mit 15 Angestellten. • Nachdem P & G im Lauf seiner Geschichte Unternehmen in der ganzen Welt aufgekauft hat, betrug der Umsatz des Unternehmens 1993 über $30.000.000.000. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens wurde mehr als 50% des Umsatzes außerhalb der USA gemacht.
Die Geschichte von Wella • 1880 legt Franz Ströher den Grundstein für das weltweit bedeutendste Kosmetikunternehmen indem er beginnt Perücken anzufertigen. • 1904errichtet Franz Ströher seine erste Fabrik im ostdeutschen Rothenkirchen. • 1927 wird das Wortzeichen Wella beim Patentamt angemeldet • Wella ist mit „Koleston“ eine Revolution gelungen, eine Haarfärbung.
Übernahme: allgemeine Situation • Anfang 2003 erklärt Procter & Gamble sein Interesse an dem Darmstädter Haarpflegespezialist Wella. • Im November 2002 stand der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel mit Wella in Verhandlung. • Neben P & G zeigen auch die Konzerne Henkel, Unilerve und L´Oréal Interesse. • Das Angebot P & G für den Haarkosmetikspezialist soll zwischen 4,63 Mrd. Euro und 5,55 Mrd. Euro liegen. • Verhandlungen mit Wella sind für P & G der zweite Versuch, einen großen deutschen Kosmetikkonzern zu kaufen. Zuvor hatte P & G die Übernahme von Beiersdorf angestrebt, wegen zu geringem Kaufpreis wurde von den beiden Hauptaktionären aber nicht zugestimmt. • Wella-Aktie ist auf Grund der Übernahmespekulationen gestiegen.
Übernahme: allgemeine Situation • Seit der Übernahme des Haarpflegehersteller Clairol vor 2 Jahren herrscht eine stärkere Finanzdisziplin bei P & G. Die Summe für die Übernahme befand sich in 2 stelliger Milliardenhöhe. • Nach der Clairol-Übernahme gäbe es für P & G nur geringe Synergien im Fall eines Kaufes von Wella. • P & G hat im vergangenen Geschäftsjahr mit Hilfe der verschiedenen Subunternehmen erstmals mehr als 40 Mrd. Dollar umgesetzt und 4,4 Mrd. Dollar Gewinn erzielt. • Zu den bekanntesten Marken P & G gehören Punica, Pampers, Ariel, Blend-a-med, Oil-of-Olaz und Wick. • Mit dem Kauf von Wella könnte P & G seine Kosmetiksparte ausbauen und seine Position gegenüber der Konkurrenz L'Oréal verbessern.
Übernahme: Situation von Wella • Gewinn stieg im Geschäftsjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 15,7 % auf 143 Millionen Euro. • Der Umsatz im Jahr 2002 liegt bei 3,39 Milliarden Euro - und ist damit 6,4 % höher als 2001. • Der Gewinn von Wella ist innerhalb von fünf Jahren um rund 120 % gestiegen. • Wella wuchs stärker als Branchenführer L´Oreal. Der Gewinn von Wella macht in seiner Gesamtheit 8,5% des Umsatzes von P & G aus.
Übernahme: Bedingungen • Wella steht 123 Jahre nach Gründung vor dem Verkauf an den größten US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble. • Am 18. März einigte sich das US-Unternehmen mit den Wella-Familienaktionären darauf, deren Anteile von insgesamt 77,6 Prozent zu übernehmen. • Procter & Gamble kündigte an, auch den freien Aktionären ein Angebot machen zu wollen. Das solle bei 92,25 Euro pro Wella-Stammaktie und bei 61,50 Euro pro Wella-Vorzugsaktie liegen. • Der Wella-Vorstand schwenkte also auf einen Kompromisskurs ein. Im März 2003 hatte der Vorstand allerdings noch gesagt, „die Übernahme sei unnötig“.
Übernahme bestätigt Vermutungen überP & G- Strategie • Der Erwerb von Wella bestätigt die Strategie P & G, die Kerngeschäfte zu stärken und sich auf wachstumsstarke und hochprofitable Geschäftsfelder zu konzentrieren: Wella wies in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich zweistellige Zuwachsraten auf, was deutlich über dem vergleichbaren jährlichen Branchenwachstum von rund 5 Prozent liegt. • Es wird erwartet, dass die Übernahme die Innovationskraft des gesamten Haarpflege-Bereichs von P & G nachhaltig stärken wird. • Die Transaktion kommt insofern zu einem günstigen Zeitpunkt, als P & G in allen Bereichen und insbesondere im Haarpflege- und Schönheitspflegesektor stark positioniert ist und auf solide finanzielle Eckdaten bauen kann.
Verdrängung anderer Interessenten • Die Düsseldorfer Henkel KGaA hat für geschätzte € 300 Millionen 6,86 Prozent des Wella Grundkapitals erworben. • Mit diesem Aktienpaket macht Henkel P & G die angestrebte Übernahme schwer. Der US-Konzern kann nicht mehr Minderheitsaktionäre herausdrängen (Squeeze-out), denn dazu bräuchte er 95 Prozent der Gesamtaktien. • Unter dem Squezze-Out-Verfahren versteht man den zwangsweisen Ausschluss von Minderheitaktionären durch die Hauptaktionäre. • Bis zum Jahre 2002 war das so genannte Squezze-Out-Verfahren in Deutschland gesetzlich verboten. • Nach dem Squezze-Out-Verfahren kann der Hauptaktionär bei Besitz von 95 % der Aktien die Kleinaktionäre durch Zahlung eines objektiv angemessenen Preises aus dem Unternehmen herausdrängen. • Auf einer Hauptversammlung muss dies beschlossen werden.
Ergänzung und Synergien • Das professionelle Friseurgeschäft hat ein Marktvolumen von weltweit $ 10 Mrd. Wella hat einen Marktanteil von 22 Prozent. • Der Weltmarkt für Haarpflegeprodukte hat ein Volumen von $ 34 Mrd. P & G erwirtschaftet mit führenden Marken wie Pantene®, Head & Shoulders® und Herbal Essences® einen jährlichen Umsatz in Höhe von $ 4,5 Mrd. • Das Wella Geschäft ist sowohl geographisch als auch hinsichtlich der Produktpalette komplementär zu den P & G Aktivitäten. • Der Markt im Bereich Düfte umfasst weltweit ein Volumen von rund $ 20 Mrd. Der kombinierte globale Umsatz von Wella und P & G liegt bei rund $ 1 Mrd. Wella ist in diesem Bereich mit mehreren Marken vertreten, die bereits zu den Klassikern unter den Parfüms zählen oder über das entsprechende Potential verfügen. Dazu zählen Gucci®, Rochas®, Escada® und Montblanc®. Diese Parfüms mit der Zielgruppe Frauen ergänzen die P & G - Palette im Bereich der Herren Parfums, wie Lacoste® und Hugo Boss®.
Ergänzung und Synergien • Die durch den Erwerb von Wella erwarteten Synergien liegen bei mindestens € 300 Mio. ab dem dritten Jahr nach der Transaktion. • P & G geht davon aus, langfristig die Profitabilität von Wella auf das Niveau der Margen im Kosmetikbereich von P & G zu steigern. • Der Umsatz soll bis 2005 durchschnittlich um jährlich 13 % zu steigern sein. • Das Jahr 2005 ist auch die Zeitmarke für das Ziel, im Friseurgeschäft den großen Konkurrenten L’Oreal als Nummer eins zu verdrängen.
Wella unter P & G • P & G wird versuchen, L'Oreal die Weltmarktführung im Kosmetiksektor streitig zu machen. Der Vorstandschef von Wella Gürtler sagte: "Das geht mit niemandem besser als mit Wella". • Bei Parfüms und Kosmetik gehe man davon aus, dass P & G gemeinsam mit Wella zur Nummer Drei auf dem Weltmarkt aufsteigen werde. • Dem Friseurgeschäft werde der neue Eigentümer außerdem „unter Erhaltung der Kultur“ zusätzliche Wachstums-möglichkeiten geben. • Genaue Pläne für die Zukunft bezüglich des Unternehmens Wella hat Procter & Gamble noch nicht bekannt gegeben.
Wella unter P & G • Es gibt ein Organigramm mit der zukünftigen Struktur des zusammengelegten Geschäfts, mit Hierarchien und freien Plätzen für einzelne Führungspositionen. P & G- und Wella- Angestellte können sich für die einzelnen Stellen bewerben. • Es sind noch 20 Prozent des gesamten Kapitals außerhalb des P & G- Besitzes. P & G erreicht damit nicht die aktienrechtlich bedeutende Schwelle von 95 Prozent. Erst dann könnte P & G die Minderheitseigner herausdrängen. Der US- Konzern muss nach Ansicht der Minderheitsaktionäre daher Wella als eigenständige Firma mit eigenen Interessen behandeln.
Fazit • Vorteile für P & G ergeben sich zu einem aus den entstehenden Synergien: mindestens € 300 Millionen. • Gewinnmargen von Wella sollen auf den Level der Margen von P & G steigen. • Wella bietet das Potential L'Oreal die marktführende Position streitig zu machen. • Die ständige Ausweitung auf den verschiedenen Bereichen des Konsumgütermarktes verschafft P & G mehrere Standbeine. • Durch die Übernahme Wella`s wird P & G in naher Zukunft die marktführende Position einnehmen, womit eine Tendenz in Richtung Monopol nicht nur im Haarpflegesektor, sondern auch auf dem gesamten Konsumgütermarkt entstehen wird.
Aktuelle Situation • Der US-Konsumgüterkonzern P&G will sein Übernahmeangebot an die Vorzugsaktionäre des Haarpflegekonzerns Wella nicht nachbessern. • Zahlreiche Vorzugsaktionäre von Wella haben sich bisher geweigert, zu dem ursprünglichen Preis von € 65 an P & G zu verkaufen. Sie sehen den Preis als zu niedrig an. • P & G hatte im vergangenen Jahr für die Wella-Stammaktien wegen des Stimmrechts € 92,25 geboten und bereits 99 % der Stammaktien erworben.
Aktuelle Situation • Zu den Minderheitsaktionären, mit Vorzugsaktien ohne Stimmrecht bestückt, gehören mehrere amerikanische Hedge-Fonds und die Fondsgesellschaft der Sparkassen Deka. • Sie wollen dem Wella-Chef Heiner Gürtler das Vertrauen entziehen, weil er zusätzlich zum Beruf des Vorstandsmitglied bei Wella bei P & G als Leiter des weltweiten Friseurgeschäfts unter Vertrag stehe. Damit könne er ihre Interessen nicht mehr angemessen vertreten. • Die Minderheitsaktionäre fordern P & G auf, Wella mit einem Beherrschungsvertrag vollständig zu übernehmen. Dafür müsse P & G den Vorzugsaktionären allerdings weit mehr als die bislang gezahlten 65 Euro pro Aktie bieten.
Aktuelle Situation • Da es keinen Beherrschungsvertrag zwischen den Unternehmen gibt, sind beide formell noch Konkurrenten. Allerdings haben der deutsche und der US-Konzern jüngst einige Vereinbarungen über Zusammenarbeit getroffen, so im Vertrieb für den Einzelhandel. • Die Kritiker der Übernahme werfen P & G vor, Wella „zerlegen und ausschlachten“ zu wollen. Dabei sei ihnen der Wella-Vorstandschef Gürtler behilflich. • Gürtler wies auf der Hauptversammlung alle Vorwürfe zurück. „Man muss sich der Realität stellen und Chancen nutzen“, sagte der Wella-Vorstandschef. In Zusammenarbeit mit Procter & Gamble könne Wella weltweit zur Nummer eins bei Friseur- und Kosmetikprodukten werden.
Aktuelle Situation • Auf der außerordentliche Hauptversammlung am Dienstag dem 3.2.2004 hatten die Minderheitsaktionäre den Antrag auf eine Sonderprüfung angekündigt, um zu klären, ob bei der Übernahme von rund 81% an Wella durch P & G alles korrekt zugegangen sei. • P & G Cincinnati steht einer Sonderprüfung bei der Wella AG ablehnend gegenüber. „Wir betrachten das als unnötig und als Belastung für die finanziellen Ressourcen“ sagte ein Sprecher.