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Reise nach Cajamarca / Peru Alena Sirka und Sebastian Bred besuchen ein Projekt für Kinderarbeiter. Cajamarca in Nordperu ist eine der ärmsten Gegenden Perus. Es ist für seine Kirchengebäude, heißen Quellen und Inkabäder bekannt, weswegen auch ein reger Tourismus herrscht.
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Reise nach Cajamarca / Peru Alena Sirka und Sebastian Bred besuchen ein Projekt für Kinderarbeiter
Cajamarca in Nordperu ist eine der ärmsten Gegenden Perus. Es ist für seine Kirchengebäude, heißen Quellen und Inkabäder bekannt, weswegen auch ein reger Tourismus herrscht. Pünktlich erscheinen wir im Büro der Organisation IINCAP – Instituto de Investigacion y Capacitacion Profesional - der NGO, die das Projekt vor Ort durchführt. Wir werden von der Projektkoordinatorin Marcela R. und einer der „Educatoras“ Jaqueline A. herzlich empfangen.
Die Organisation IINCAP: IINCAP kümmert sich vor allem um sogenannte "NATs": Niños/Niñas y Adolescentes Trabajadores de la calle. Das sind Kinder und Jugendliche, die als Straßenarbeiter tätig sind (meist als Autowäscher, Schuhputzer, Straßenverkäufer oder Lastenträger am Markt).Daneben fällt noch Arbeit mit den Eltern, im Haushalt, auf dem Feld und beim Aufpassen auf die Geschwister an. Es ist für die Kinder nicht möglich, in die Schule zu gehen, weil ihr Einkommen der Familie schmerzlich fehlen würde, aber auch weil die Schulkosten für einen Großteil der Familien unerschwinglich sind. So gehen ca. 60% der Kinder in und um Cajamarca nicht zur Schule.
Die Kinder des Projekts werden von IINCAP auf der Straße bei ihrer Arbeit angesprochen. IINCAP zeigt ihnen, wie sie effizienter arbeiten könnenund versucht, die Tätigkeiten kindgerechter zu gestalten. Ein Schulbesuch soll neben der Arbeit möglich gemacht werden.Die Arbeit ist es auch, die aus ihnen im Laufe der Zeit eine Gemeinschaft machte. Die „NATs“ werden auf der Straße betreut, wo sie regionale Gruppen oder Gruppen nach Berufssparten bilden. Jede Gruppe wird von einer „Educatora“ betreut und es gibt regelmäßige Treffen.Die Kindergruppen haben im Projekt gelernt, sich zu organisieren, bilden eigene „comités“, mit einem gewählten Präsidenten und Vizepräsidenten.
Zudem werden individuelle Lösungen für jede Familie erarbeitet. Es wird von Fall zu Fall erörtet, was benötigt wird, um dem Kind den Schulbesuch zu ermöglichen. Die Familie gibt, was sie kann, den Rest steuert IINCAP bei.Auch die LehrerInnen werden in die Arbeit mit einbezogen und werden unter anderem über die Problematiken der SchülerInnen aufgeklärt.
Gruppe Baños del Inca: bei den Heilquellen hat sich in den letzten Jahren ein reger Tourismus entwickelt. Dort verkaufen die NATs und ihre Familien Säfte, Seifen, Shampoo und Obst. Sie haben als Arbeitsmittel einen kleinen Bauchladen zur Verfügung gestellt bekommen.
Mikrokredite ermöglichen vielen Familien den Erwerb diverser Verkaufsutensilien (z.B. Saftpressen, Obstbehältern, Marktstand etc.). So können sie ihr eigenes kleines Einkommen erwirtschaften.
Buben waschen die Autos der Touristen am Parkplatz um 2-5 Sol.
Gruppe Santa Barbara: Eine Erzieherin betreibt mit ihrer Gruppe einen kleinen Stand, wo sie gesundes Essen verkaufen. Wir laben uns an köstlicher Suppe mit Quinoa, einem besonders nahrhaften Getreide, das schon die Inkas kannten.
Gruppe Mercadillos: Früher mussten die Buben mit viel zu großen Scheibtruhen Lasten am Markt transportieren. IINCAP stellt ihnen kleinere Leiterwagen zur Verfügung, mit denen sie schneller und wendiger durch das Markttreiben kommen.
Wir besuchen einige Familien der Kinder am steilen Berghang. Die Häuser bestehen aus getrockneten Lehmziegeln.
Einen ca. einstündigen Weg (oder länger) nehmen die Kinder und ihre Familien täglich auf sich, um zur Arbeit und zum Markt zu kommen – oder zu den verpflichtenden Gruppentreffen.
Folklore ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. Wir durften einer Aufführung an der Schule beiwohnen. Der Abend war eine echte Freude, den wir nie vergessen werden!