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Dozent: Dr. Michael Tönsing Referenten: Jan Hofelich, Stefan Zell Semester: Sommersemester 2009

Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft Der Scharfrichter. Dozent: Dr. Michael Tönsing Referenten: Jan Hofelich, Stefan Zell Semester: Sommersemester 2009 Datum: 2. Juli 2009. Der Scharfrichter. Erste Erwähnung 1276 im Stadtbuch von Augsburg

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Dozent: Dr. Michael Tönsing Referenten: Jan Hofelich, Stefan Zell Semester: Sommersemester 2009

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  1. Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft Der Scharfrichter Dozent: Dr. Michael Tönsing Referenten: Jan Hofelich, Stefan Zell Semester: Sommersemester 2009 Datum: 2. Juli 2009 Einführung in die Theorien und Methoden der Erziehungswissenschaft PD Dr. Gerhard W. Schnaitmann

  2. Der Scharfrichter • Erste Erwähnung 1276 im Stadtbuch von Augsburg • Aufgabenfeld: Vollzug von Leib- und Lebensstrafen • Nebentätigkeiten: Beaufsichtigung der Prostituierten, Entscheidung über Milchstreitigkeiten, Bewachung des Getreides, Vertreibung der Aussätzigen • Die Nebentätigkeiten verschwanden im 15. und 16. Jahrhundert wieder • Durch diese Nebentätigkeiten sicherte er sich seinen Lebensunterhalt

  3. Spezialisierung • Im 13. Jahrhundert wurde die Folter ins Strafverfahren integriert → Professionalisierung • Bezahlt wurde er zunächst vom Kläger selbst • Im Spätmittelalter häufiger personeller Wechsel • Frühe Neuzeit: Aufgabenfeld verändert sich wieder • Neue Aufgabenfelder: Abdeckertätigkeit, medizinische Tätigkeiten, hauptsächlich im chirurgischen Bereich

  4. Spezialisierung u. Hexenprozesse

  5. Rolle bei den Hexenprozessen • Im 16. Jhd. gewinnt der qualifizierte Scharfrichterberuf durch die Hexenprozesse zunehmend an Bedeutung • Rücksichtsloser Einsatz von Folter • Wissen über magische Praktiken • Treibende Kräfte bei der Hexenverfolgung

  6. Veränderung der Scharfrichterberufs und Ausbildung • Anstellungsverträge auf Lebenszeit • Vorrecht auf die Besetzung der Stelle für ihre Kinder →Bildung von Scharfrichterdynastien → endogames Heiratsverhalten • Gehörte zur besser verdienenden Berufsgruppen, weil er mehrere Stellen inne hatte

  7. Veränderung der Scharfrichterberufs und Ausbildung • Orientierung am zünftigen Handwerk • Mehrjährige Lehrzeit beim Vater mit anschließender Ausbildung bei einem fremden Lehrherrn • Offizielle Meisterprüfung, die eine fachgerechte Enthauptung beinhaltete

  8. Folgen der Randständigkeit • Der Scharfrichter zählte zum „harten Kern“ der unehrlichen Leute • Folgen: - Ausschluss von Zünften und Bruderschaften - Unwählbarkeit zu öffentlichen Ämtern - vollständige oder teilweise Verweigerung des Bürgerrechts - Tragen besonderer Kleidung - Einschränkung der Kontakte zur restlichen Gesellschaft - Meist randständige Wohnlage - Das Berühren des Henkers oder seiner Werkzeuge konnte teilweise schon zur Ausgrenzung führen → Ausgrenzung war regional sehr unterschiedlich → Randständigkeit schwächte sich im Laufe der Geschichte ab

  9. Gründe für die Unehrlichkeit • In der Forschung nicht eindeutig geklärt • Mögliche Gründe: - Die ersten Scharfrichter waren leibeigene, gesetzlose und Menschen mit persönlichen Mäkeln - Widerspruch zw. christlichem Tötungsverbot und der Todesstrafe - Abergläubische Bevölkerung - Magische Fähigkeiten des Scharfrichters → Diskriminierung der Magie im Spätmittelalter u. der frühen Neuzeit - Vorhandene Hemmungen in allen Kulturen Menschen zu töten →Monopolisierung der Tötungslizenz - Stand zw. den Schichten (Adel/Klerus vs. Bevölkerung)

  10. Vorgehensweise • Literaturrecherche • Bearbeiten der Literatur • Verteilung der Aufgaben • Herausarbeiten der Inhalte für den Lexikonartikel • Schreiben des Lexikonartikels • Erstellen der Arbeitsblätter • Gestaltung der Präsentation und des Handouts

  11. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Referent: PD. Dr. phil. Schnaitmann, M.A.

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