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Veränderungen in der Fischfauna und Zunahme der Steganlagen – besteht hier ein Zusammenhang ? Möglichkeiten zu Schadensausgleich und Schadensminimierung. W.-C. Lewin, Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow. Die Havelseen bei Brandenburg. Foto: R. Menzel.
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Veränderungen in der Fischfauna und Zunahme der Steganlagen – besteht hier ein Zusammenhang ?Möglichkeiten zu Schadensausgleich und Schadensminimierung W.-C. Lewin, Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow
Die Havelseen bei Brandenburg Foto: R. Menzel
Die Havelseen bei Brandenburg Foto: R. Menzel
Das natürliche Litoral (Uferzone) Strukturelle Vielfalt
Funktionen des Litorals Strukturvielfalt + Licht + Wärme + O2 + Nährstoffe • Primär- & Sekundärproduktion • Energie- und Stofftransfer (Fische) • Wasserqualität • (Teil) Lebensraum für viele Taxa • (Smokorowski & Pratt, 2007)
Auswirkungen der Uferbebauung • Phytoplankton (Arten, Biomasse) • (Rosenberger et al., 2008) • Zooplankton (Arten) • (Gelinas & Pinel-Alloul, 2008) • Makroinvertebraten (Arten) • (Brauns et al., 2007) • Insekten (Vorkommen) • (Francis & Schindler, 2009) • Fische (Arten, Dichte, Wachstum, Verhalten) • (Schindler et al., 2000, Trial et al., 2001; Scheuerell & Schindler, 2004;Helmus & Sass, 2008)
Bedeutung der Uferstruktur (Müggelsee) Makroinvertebraten (g m-2) Fische (g m-2) (Lewin et al., 2004)
Einflussfaktoren auf die Fischanzahl Ungeschichtete Seen 0.4 % 4.8 % 0.5 % 5.9 % 19.2 % 4.9 % Ufertyp Struktur (Lewin et al., in Vorb.)
Einflussfaktoren auf das Fischanzahl Geschichtete Seen 0.7 % 15.3 % 0.2 % 20.2 % 18.2 % 20.3 % Ufertyp Struktur (Lewin et al., in Vorb.)
Fazit • Viele Fischarten bevorzugen Naturufer ggü. Steinschüttungen, Marinas o. Spundwänden • Strukturreiche Habitate werden von vielen Arten bevorzugt (Schutz und Nahrung) • Vielfalt der naturnahen Ufertypen ist wichtig • Naturnahe Ufer und Ufervegetation sind besonders wichtig, wenn deren Fläche beschränkt ist • natürlicher Weise in tiefen See oder • wenn Verfügbarkeit bereits durch Uferverbau begrenzt ist
Fische & Schiffe (Havel) A: viel Schiffsverkehr (geringe Strukturvielfalt) B: mittlerer Schiffsverkehr (geringe Strukturvielfalt) C: wenig Schiffsverkehr (höhere Strukturvielfalt) (Huckstorf et al., 2010)
Makroinvertebraten • & Schiffe • Je weniger Struktur desto weniger • Substrat zum Anheften • Je weniger Struktur desto höher die • Wellenamplitude • Je weniger Struktur desto höher die • Störung • je mehr Boote desto stärkere Störung • (Gabel et al., 2012)
Fazit • Viele Schiffe & wenig Struktur – wenige Fische • Wellen und Sogwirkung • (in Kanälen v.a. Frachtschiffe, in Seen Sportboote) • Beeinträchtigung Vegetation • Direkte Beeinträchtigung der Fische • Indirekte Beeinträchtigung (Nahrungsorganismen) • Störung – Prädationsrisiko • Sonstige Wirkungen (Sediment, Schadstoffe)
Produktivität • aus lit./benth. Produktion stammen: • 50 % der Primärproduktion • 30 % der Sekundärproduktion • 50 % der Fischnahrung aus dem Benthos (Ø) • Fischbestand: 63 % lit./benth. Produktion (Nahrung) • (VanderZandenet al., 2006) • Beitrag lit./benth. Produktion • am Raubfischbestand: • 62 % - 94 % • (Karlsson & Byström, 2005)
Monetäre Berechnung ökologischer Schäden I (?) • beeinträchtigte Fläche in m² (A) • Überbaute Fläche + beeinträchtigte Fläche • Nutzungsfaktor (NF) • Anzahl der Boote • Anzahl und Preis der Angelkarten • (2 St./ha)
Monetäre Berechnung ökologischer Schäden (II) • FEL: • Tatsächlicher Ertrag (Ertragsstatistik) • kg Art1*Preis Art1 + ....+kg Artn * Preis Artn • Potentieller Ertrag (P-PP-Verfahren, s. Brämick & Lemcke, 2003) • Potentielle Fischartenzusammensetzung (n. Seetyp) • Anteil des Litorals an Seefläche (n. Seetyp)
Schadensminimierung • Ausgleich nicht möglich • Schutz vor Wellenschlag & Befahren • Sicherung Strukturvielfalt • Schwimmende Anlagen • Kompensation Strukturvielfalt einbringen • ABER: Schlechte Datenlage & unerwartete Ergebnisse Erhalt naturnaher Bereiche ( > 35% ?) (Mehner et al., 2005)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit ! www.ifb-potsdam.de