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Interessengemeinschaft O 2 Kongress vom 16. / 17. November 2007 in Davos. QUALITÄT Zertifizierung im OP-Bereich – Sinn oder Unsinn
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Interessengemeinschaft O2Kongress vom 16. / 17. November 2007 in Davos QUALITÄT Zertifizierung im OP-Bereich – Sinn oder Unsinn Kathrin Ziörjen Thomas ReistLeiterin Pflegedienst OP-Bereich EOQ-TQM Leader und Quality AuditorChirurgische Universitäts-Kinderklinik und Poliklinik Consulvia AG BernInselspital Bern
Was bedeutet Zertifizierung? Bestätigung, dass ... • die Organisation ein Managementsystem eingeführt hat und betreibt; • die Forderungen der entsprechenden Norm erfüllt sind; • dem Personal und dem Auftraggeber die Gewähr für eine qualitäts-, umwelt- und sicherheitsgerechte Auftragsausführung gegeben ist.
Zertifizierungsstellen für Managementsysteme Liechtensteinische Gesellschaft für Qualitätssicherungs-Zertifikate AG SWISSCertification
Normen für die Zertifizierung Zertifizierungen nach anerkannten Normen und Richtlinien, wie beispielsweise ... • Qualitätsmanagement ISO 9001 • EN 4600x, ISO 13485 Medizinprodukte • Umweltmanagement nach ISO 14001 • Gesundheits- und Sozialwesen nach BSV-IV 2000 • Lebensmittel - Herstellung und Verarbeitung • Medizinprodukte nach MepV, 93/42/EWG • Schweissnorm EN ISO 3834 (vorher EN 729) • Arbeitssicherheit nach SCC, EKAS, OHSAS18001, SQAS • SQAS (Safety and Quality Assessment Systems) und ESAD (European Single Assessment Document) • Erneuerbare Energien nach naturemade und TÜV • VSCI-Betrieb nach Swissgarant • Automobilindustrie nach QS9000, VDA6.x, ISO/TS 16949 • Gussdeckel nach EN 124 (Schachtabdeckungen)
"Häufig liegen die Wurzeln von Haftpflichtforderungen in komplexen, arbeitsteiligen und fachübergreifenden Abläufen." Peter Prévôt, Versicherungsgesellschaft Zürich Competence 1-2/2004
alle an einem Prozess Beteiligten eingebunden sind Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten geregelt sind Sicherheitsbarrieren eingebaut sind die systematische Analyse von Fehlern und Fehlermöglichkeiten zur ständigen Verbesserung beiträgt Der Lösungsansatz Ein integriertes Managementsystem, weil...
Der Lösungsansatz (Fortsetzung) Lagerungskarten Richtkarten Gerätevorschriften OperationsschemataAufgabenbeschreibungen für Instrumentation / Zudienung Therapieschemata Anästhesieprotokolle Operations-vorbereitung Anästhesie Operation Check Check OPS-PersonalOperateurAnästhesie-Pflege (Lagerung) AnästhesistAnästhesie-Pflege OperateurOPS-Personal AnästhesistAnästhesie-Pflege Prozessbeschreibung / Verfahrensanweisung
Integration aller relevanten Prozesse und Themen • Organisation • Ärztliche Richtlinien, Weisungen und Verhaltensregeln • Pflegerichtlinien und Pflegestandards • Medizintechnik mit Geräten • Arbeitssicherheit (EKAS 6508) • Validierung von Prozessen • Institutionsweite Richtlinien (z.B. HR) Merkmale des Prozessmanagements nach ISO 9001:2000
Klar geregelte Dokumentenlenkung • Einheitliche, eindeutig zugewiesene Dokumente • Übersichtliche Darstellung, visualisierte Prozessbeschreibungen Integration von Risikomanagement • Risikoanalysen und Massnahmen zur Risikobewältigung • Critical Incidence Reporting System (CIRS) Merkmale des Prozessmanagements nach ISO 9001:2000 (Fortsetzung)
Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität Strukturqualität Sachliche und bauliche Einrichtungen (Infrastruktur, Administration) sowie die personelle Ausstattung (qualitativ als auch quantitativ) einer Organisation. Prozessqualität Zielgeleitet, in Wechselbeziehung stehende Folge von Tätigkeiten, Ereignissen, Mechanismen oder Schritten.(Joint Commission on Accreditation of Healthcare Organizations: Primer on Indicator Development and Application; Oakbrook Terrace, Illinois 1990) Ergebnisqualität Verbesserung des Gesundheitszustandes und der Zufriedenheit des Patienten. (Quelle:Schmidt, Sascha L.: Qualität und Effizienz als strategische Herausforderung im Gesundheitswesen; München und Mering 1997)
Leitung Recht PR Personal Finanzen Patientenaufnahme Kernprozess Patienten- betreuung erfüllte Diagnose Patienten-bedürfnisse Therapie und Pflege Patienten- Patientenaustritt bedürfnisse Bedürfnisse derVersicherer Support Prozess Medizintechnik Support Prozess Haustechnik Input Output In Anlehnung an Osterloh M., Frost J.: Prozessmanagement als Kernkompetenz, Wiesbaden 2000 Prozessmanagement – das Prozessmodell
Transparente Prozesse, klar definierte Verantwortlichkeiten Einheitliche Standards Überprüfbare Ziele Leistungssteigerung durch gute Teamarbeit Gesteigertes Qualitätsbewusstsein und gesteigerte Motivation Kontinuierliche Verbesserung als Dauerthema Ihr Nutzen
Zielsetzungen im Jahr 2001 • Die chirurgische Abteilung des Kinderspitals will sich dem sich stetig ändernden Strukturwandel anpassen. • Die Anforderungen an rationellere Arbeitsweisen und einer höheren Wirtschaftlichkeit und Sicherheit sollen erfüllt werden. • Das Bewusstsein, täglich in Prozessen zu arbeiten, soll gefördert werden. Dabei sollen diese Prozesse geplant, professionell durchgeführt, evaluiert und verbessert werden. • Der/die Patient/in soll davon ausgehen können, dass die hohen Qualitätsanforderungen des Inselspitals auch im OP-Bereich des Kinderspitals umgesetzt werden.
Vorgehen und Tätigkeiten • Information der Klinikleitung • Kurzanalyse der Ausgangslage • Schulung im Prozessmanagement • Workshops über Prozessidentität, Festlegung von Nahtstellen, Prozesslandkarte erstellten • Coaching: Systemaufbau, Prozessbeschreibungen und Anschlussdokumente erstellen, Prozesse überprüfen und adaptieren • Evaluation / Überprüfung (internes Voraudit) • Erkannte Schwachstellen verbessern, Anpassungen vornehmen • Zertifizierung • Kontinuierliche Verbesserung
Beispiele aus der Praxis • Verfahrensanweisungen: Beschreiben spezielle Prozesse in detaillierter Form. • Weisungen, Checklisten, Listen und Formulare: Erfüllen die Funktion einer Arbeitshilfe. • Aufgabenbeschreibungen, Arbeitsanleitungen: Enthalten wichtiges und schützenswertes Know how. Tragen dazu bei, Abläufe und Arbeitsvorgaben zu überprüfen und Aufgaben zu definieren.
Beispiele aus der Praxis Patientensicherheit: • Erfassung und Bearbeitung kritischer Ereignisse EBKE; Instrument zur Aufzeichnung von Nonkonformitäten, Verbesserungsvorschlägen und Anregungen. • Patientendokumentation - Lagerungsprotokoll
Beispiele aus der Praxis EKAS Richtlinien: • Das Bundesgesetz über die Unfallversicherung (UVG) und die Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) geben vor, dass der Arbeitgeber für die Sicherheit und den Gesundheits-schutz in seinem Betrieb verantwortlich ist. Er muss alle Massnahmen treffen die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den gegebenen Verhältnissen angemessen sind.
Beispiele aus der Praxis • Alle 3 Jahre wird durch den Sicherheitsbeauftragten des Inselspitals in der OP-Abteilung eine Risikoanalyse durchgeführt. • Alle im OP-Bereich arbeitenden Personen werden über Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Pflichten von Arbeitgeber und -nehmer instruiert. • Ereignisse und Unfälle werden dokumentiert.
Beispiele aus der Praxis Technische Einrichtungen und Geräte: • Die Kontrolle der Geräte, Anlagen und Brandschutzeinrichtungen werden durch die zuständigen Fachbereiche turnusgemäss überprüft und dokumentiert. • Vor Inbetriebnahme eines Gerätes muss die Schulung durch den Lieferant/Hersteller bei OP-Personal und Chirurgen abgeschlossen sein. • Die Handhabung der Geräte wird mit einer Kurzbedienungsanleitung (am Gerät selber) dokumentiert und mit einem Medizintechnischen Formular und einer Bedienungsanleitung in einem Dossier abgelegt.
Sinn oder Unsinn: Was hat sich verändert? • Schwachstellen werden erkannt und laufend behoben -> Kontinuierliche Verbesserung • Zuständigkeiten / Verantwortlichkeiten sind festgelegt, auch die interdisziplinären • Kompetenzen sind klar geregelt • Aufgabenbeschreibungen / Arbeitsanweisungen sind erstellt • Prozesse zeigen klare Abläufe auf, beispielsweise anhand von Verfahrensanweisungen, Checklisten und Formularen • Weisungen sind für die ganze Klinik verbindlich
Jede Person, die in irgend einer Weise im OP-Bereich arbeitet oder sich aufhält, muss sich an Vorgaben, Weisungen, Verhaltensregeln und Abläufe halten.