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Der Autor:. Achim von Arnim wurde am 26.1.1781 in Berlin geboren. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und sein Vater, ein Intendant Friedrich des Großen, übergab die Kinder seiner Schwiegermutter, die ihnen eine großbürgerliche Erziehung in Berlin ermöglichte.
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Der Autor: • Achim von Arnim wurde am 26.1.1781 in Berlin geboren. Seine Mutter starb bei seiner Geburt und sein Vater, ein Intendant Friedrich des Großen, übergab die Kinder seiner Schwiegermutter, die ihnen eine großbürgerliche Erziehung in Berlin ermöglichte. • 1798 studierte er Rechtswissenschaften in Hall und ein Jahr später wechselte er zum Studium der Mathematik. • 1801 bis 1804 unternahm er mit seinem Bruder eine Bildungsreise durch Europa. 1811 heiratete er Bettina Brentano . • Ab 1809 lebte er wieder in Berlin und 1814 siedelte er mit seiner Familie nach Wiepersdorf, wo er 16 Jahre später an Leukämie verstarb. • Einige seiner Werke: 1802 „Holline Liebeleben“, 1808 „Trösts Einsamkeit“, 1811 „Halle und Jerusalem“, 1812 „Isabella von Ägypten“, 1819 „Die Gleichen“, 1830 „Die Majoratsherren“,…
„Isabella von Ägypten“ • Inhalt • Sprache/Stil • Textbeispiele zu Sprache und Stil • Hauptpersonen • Entstehung/Rezeption • Interpretation • Textauszug zur Werkthematik • Webtipps
Inhalt Der Zigeunerfürst Michael wird ermordet und er hinterlässt seine Tochter Bella, welche nun unter der Obhut der alten Zigeunerin Braka steht. Durch einen merkwürdigen Zufall begegnet Isabella dem Erzherzog Karl V. und sie verliebt sich in sein Aussehen, auch er kann sie nicht mehr aus seinem Gedächtnis löschen. Ein paar Tage darauf reisen Braka, der Bärenhäuter und Cornelius Nepos, die Alraune, welche Isabella zuvor gefunden hatte, nach Buik. Durch ihre Schönheit wird sie hier schnell bekannt und selbst der Erzherzog hört von der hübschen Fürstentochter. In Gent trifft Bella ihren Prinzen schließlich und die Beiden verlieben sich noch mehr ineinander und zeugen ein Kind. In der Zwischenzeit wird die Golem Bella erschaffen, welche den Prinzen verführt. Nun kann es Bella nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinigen, ihren Geliebten zu heiraten, denn sie kann ihm diese Untreue nicht mehr verzeihen. Wenig später wird Isabella in der Nacht von den Zigeunern abgeholt und entbindet einen Jungen, den sie Lrak nennt. Karl stirbt nun in Trauer und Einsamkeit und auch das Wurzelmännchen dämonisiert.Lrak und Isabella können nun ihr Volk, die Zigeuner zurück nach Ägypten führen.
Sprache/Stil • Achim von Arnim schreibt sehr lange, einander geschachtelte Sätze in einem romantischem, poetischem Stil. • Die Erzählerperspektive ist zwar auktorial, aber dennoch mischt sich der Autor in das Geschehnis ein
Textbeispiele zu Sprache und Stil • „Er fühlte sich gerechtfertigt, als er sich nun lebend in diesen Sarg legte, von Trauergesang, Glockengeläut und die schwarzen Kerzen begleitet, sich einsam hinaufstellen ließ,……“ Lange, aneinander geschachtelte Sätze • „Wäre ich ein ziehender Vogel gewesen, hätte ich mich niedergelassen“, sagt Arnim mitten in einer Schilderung damit weist er dem Leser die Anwesenheit auf
Hauptpersonen • Zigeunerprinzessin Isabella • Die alte Zigeunerin Braka • Der Bärenhäuter • Cornelius Nepus, die Alraune • Erzherzog Karl V., * Ein Golem ist eine Figur aus Lehm, welche ganz wie eine schöne Frau geformt ist und sich auch so benimmt. Die Golem Bella ist das Abbild von Isabella und als jene Karl verführt, erkennt er nicht, dass es sich bei ihr um eine „Fälschung“ handelt. Diese Spukgestalt hat ihre Wurzeln im Judentum!
Die Zigeunerprinzessin Isabella • Isabella ist die verwaiste Tochter des Zigeunerfürsten Michael, welcher seinen Tod am Galgen fand. Sie lebt von da an allein in einem zerfallenen Haus. Bella ist bestrebt ihr Volk aufrecht zu erhalten und ihr gelingt es am Ende mit ihrem Sohn Lrak die Zigeuner nach Ägypten zu führen
Braka • Braka ist eine alte Zigeunerin und Hexe zugleich. Sie sieht aus wie „die Schönste von den sieben Todessünden“ und „strotzt im buntesten Goldflitter- und Seidenputz.
Der Bärenhäuter • Der Bärenhäuter ist jener, der um einige Dukaten zu verdienen, aus dem Graben steigt und sich auf sieben Jahre als Bedienter sein Dasein fristen muss. Er ist ein Leichnam, der einen Oberrock von weißem Bärenfell trägt, weshalb er auch Bärenhäuter genannt wird.
Cornelius Nepos • Cornelius Nepus ist von Geburt eigentlich eine Wurzel. Als Isabella sie findet, sieht sie aus wie ein Zwerg, nur dass sie weder Augen, Mund noch Ohren hat. Das Mädchen pflanzt ihr ins Gesicht zwei Wacholderkerne und eine rote Hagebutte, woraus Augen und Mund entstehen. • Bella streut der Wurzel auch Hirse auf den Kopf, welches als Haar in die Höhe wächst. • Bella behandelt die Alraune so gut und wiegt sie auf ihren Armen, dass das Wurzelmännchen so verzogen wird, dass es am Ende Feldmarschall werden will. Zum Schluss dämonisiert das Männchen aus Eifersucht auf Karl.
Erzherzog Karl V. • Karl ist ein junger, attraktiver Prinz, der in einem Schloss in Gent lebt. Zwischen Bella und ihm handelt es sich um Liebe auf den ersten Blick. Als seine Geliebte ihn aber verlässt, versinkt er in tiefe Trauer und findet keine Freude mehr am Leben. S.130, 2.Abs.: „Er fühlte sich gerechtfertigt, als er sich nun lebend in diesen Sarg legte, von Trauergesang, Glockengeläut und die schwarzen Kerzen begleitet, sich einsam hinaufstellen ließ,……“
Rezeption • Achim von Arnim ließ im Jahre 1812 einen Band Novellen erscheinen. In ihm war die „Isabella von Ägypten“ enthalten, welche der Höhepunkt seiner Sammlung und eines seiner Meisterwerke war. • Diese Novelle ist von phantastischer Geschichtlichkeit und ganz unhistorisch. Karl V., sein Erzieher Adrian und ein paar andere Namen sind das einzige Historische an dieser Erzählung.
Interpretation • Das wandernde Treiben der Zigeuner: Die bunte, gaukelnde Heiterkeit der Zigeuner verhüllt einen großen, mystischen Schmerz. Laut Sage, musste dieses Volk eine Zeit lang in der ganzen Welt zur Abbuße herumwandeln. Die Gesetze gegen Zigeuner unmenschlich und barbarisch. • Konträren ideologischen Positionen Liebesgechte von Karl und Bella Karl: ein Adeliger mit viel Reichtum Isabella: armes verwaistes Zigeunermädchen • Aufklärung: Bella ist sehr naiv und noch nicht über Sexualität aufgeklärt, und dennoch bittet sie ihn, sie zu schwängern, damit dieses Kind ihren Stamm retten wird.
Textauszug zur Werkthematik • S.75, 1.Abs.: „…schwor ihm, ja es sei ihr edelster Wunsch, von ihm ein Kind zu haben, das ihrem Volke Glanz und Freiheit gebe.“ Isabella fleht ihren Prinzen schier an , mit ihr ein Kind zu zeugen, denn jenes wird nach einer Vorraussagung ihren Stamm zurück nach Ägypten führen.
Webtipps • http://gutenberg.spiegel.de/arnim/hollin/hollin.htm • http://gutenberg.spiegel.de/arnim/majorat/majorat.htm Weiter zu den interaktiven Kontrollfragen