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Bildung im Alter

Bildung im Alter. Präsentation von Heinz Ernst Erstes Kursleitertreffen von Pro Senectute Thurgau 6. November 2010 in Weinfelden Hauptsächliche Quellen: Urs Kalbermatten, Ruedi Winkler, Pasqualina Perrig, Michael Bruggmann, Paul B. Baltes, Karin Wilkening, Sylvia Kade.

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Bildung im Alter

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Presentation Transcript


  1. Bildung im Alter Präsentation von Heinz Ernst Erstes Kursleitertreffen von Pro Senectute Thurgau 6. November 2010 in Weinfelden Hauptsächliche Quellen: Urs Kalbermatten, Ruedi Winkler, Pasqualina Perrig, Michael Bruggmann, Paul B. Baltes, Karin Wilkening, Sylvia Kade

  2. Das Stufenalter des Menschen

  3. Was wird schlechter im Alter? • Körperlich: Reaktionszeit, Muskelkraft, Erholungszeit, Sehen, Hören • Geistig/psychisch: Kurzzeitgedächtnis, Informationsverarbeitungstempo • Umwelt: Mobilität • Soziale Beziehungen: Verlust von Angehörigen und Bekannten

  4. körperlicher und geistiger Leistungsabbau Krankheiten, Invalidität Verlust von Fertigkeiten und Fähigkeiten Kompetenzverlust Rollenverlust Betreuungsfall Passivität Einsamkeit „wohlverdienter“ Ruhestand Das Defizit-Modell des Alters

  5. Altersbilder in den Zeitungen • Gebrechlich • Von hinten (anonym) • Mit einem Stock in der Hand • Beim Nichtstun • Bei einer sinnlosen Tätigkeit (Vögel füttern etc.)

  6. Was wird oft besser im Alter? • Körperlich: Seinen eigenen Körper kennen, Kräfte einteilen • Geistig/psychisch: Erfahrung, Wissen, Überblick, Zusammenhänge erkennen • Umwelt: Die ökonomische Situation ist bei den meisten gut und stabil. • Soziale Beziehungen: Weniger Stress mit Kindern, in der Ehe und im Beruf

  7. Je älter - desto zufriedener? „Paradoxon der Zufriedenheit im Alter“ (Perrig, 2000)

  8. NZZ am Sonntag, 18. März 2007

  9. Die richtige Lebenskurve?

  10. Die „andere“ Lebenskurve

  11. Altern als Weiterentwicklung? Geburt ganzheitliches Wesen Neugierde Spontaneität Spiel Entfaltung Lebensfreude Humor Schule Beruf Druck Quantität Leistung Tod Transzendenz ethische Werte soziale Beziehungen Lebensfreude neue Lebenswege Kreativität Humor neue Herausforderung Selbstentdeckung Sinnfrage (nach Urs Kalbermatten, 1998) Wendepunkt

  12. Das Kompetenz-Modell des Alters Der ältere Mensch kann • sich im Alter weiter entwickeln. • neue Kompetenzen erwerben. • seinem Leben einen Sinn geben. • aktiv seine Zukunft gestalten. • sich bewusst eigene Ziele setzen. Wir sehen alle Menschen so und wollen sie auch so sehen.

  13. Fähigkeiten beim Älterwerden Aus: Michael Bruggmann, 2000

  14. Kristalline und fluide Intelligenz

  15. Gedächtnisleistung im Alter • Die kristalline Intelligenz bleibt bei steter Übung relativ stabil (Sprachkompetenz, Urteilsfähigkeit, soziale Intelligenz etc.). • Die fluide Intelligenz verringert sich mit dem Alter (Kurzzeitgedächtnis, Informationsverarbeitungstempo u.a.). • Oft negative Erwartungshaltung

  16. Beeinträchtigungen Konzentration und Gedächtnis können (bei Alt und Jung!) beeinträchtigt werden durch: • Trauer, Isolation, Schmerz • Verlust von Lebenssinn • zu wenig soziale Kontakte • Unfall, körperliche Beeinträchtigungen • Einschränkung des Handlungsspielraumes • negative Einstellung zum eigenen Alter

  17. Gefahren für die intellektuelle Leistungsfähigkeit • Einseitige Nutzung der Intelligenz • Unterforderung nach der Pensionierung • Fehlen von sinnhaften Aufgaben • weniger Bildung (oft schon vor der Pensionierung) • Vergangenheitsorientierung • Neuerungen ablehnen • Keine neuen Ziele

  18. Lebenslanges Lernen

  19. Die Ressourcen der Älteren Motivation Leistungsfähigkeit Lernfähigkeit Erfahrung

  20. Ältere lernen – aber sie lernen anders • Ältere müssen mehr um- und verlernen. • Ziel, Sinn und Bezug des Lernens muss klar sein. • Wenn immer möglich auf vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungswissen aufbauen. • Bezug zum „Leben“ sollte möglichst nah sein. • Längerer Übergang vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis beachten. • Lernmethoden anpassen. • Implizites Lernen (Fertigkeiten) ist praktisch altersunabhängig.

  21. Was ist Bildung? Bildung ist die bewusste Formung der Kräfte des Menschen durch Aneignung kultureller Werte und ihre Verarbeitung zu einer persönlichen Ganzheit. (Bertelsmann Universal Lexikon, 1996)

  22. Gründe gegen besondere Senioren-Bildungsangebote • Das „Alter“ ist keine einheitliche Lerngruppe, denn das Altern verläuft individuell sehr verschieden. • Senioren sollen in die Gesellschaft integriert werden. • Das Alter erfordert keine besonderen Sozialformen. • Die Bildung mit älteren Menschen ist Erwachsenenbildung (und nicht Altenbildung).

  23. Gründe für besondere Senioren-Bildungsangebote • Kurszeiten während des Tages • Seniorenspezifische Themen, z.B. Pensionierung • Häufiger Wunsch nach Gleichaltrigen • Seniorenspezifischer Standpunkt, z.B. bei Rentenpolitik • Anderer Lebenszusammenhang bei Senioren

  24. Motive für die Teilnahme an Bildungsveranstaltungen im Alter • Bedürfnis nach Information (Erwerb von Wissen) • Bedürfnis nach Kommunikation (Kontakt mit Menschen) • Bedürfnis nach Kompensation (Versäumtes nachholen) • Bedürfnis nach Identifikation (sich für etwas Sinnvolles einsetzen) (Kade, 1994)

  25. Barrieren gegen die Teilnahme an Bildungsveranstaltungen im Alter • Schlechte Erfahrungen mit institutionalisierter Bildung (Hemmungen, Zweifel an eigenen Fähigkeiten etc.) • „Verschulungsgrad“ eines Bildungsangebotes (fehlender Lebensbezug) • Finanzielle Gründe • Kennzeichnung als „seniorenspezifisch“ (Kade, 1994)

  26. Berechtigung für Senioren-Bildungsangebote Besondere Bildungsangebote für Senioren sind berechtigt. Ausschlaggebend dafür sind jedoch nicht methodische Anpassungen an Bildungsniveau, Lerntempo oder Motivation, sondern die Bedürfnisse, Inhalte und Ziele der Senioren.

  27. Das Wichtigste in Kürze • Das Altern ist keine Krankheit. • Das Alter ist keine Restzeit, sondern ein Lebensabschnitt, der sich gestalten lässt. • Das Alter hat viele Gesichter.

  28. Bildung im Alter So? Oder so?

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