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Willkommen zur Buchpräsentation „Russische Umbrüche – von Gorbatschow über Jelzin zu Putin“ von Dr. Friedrich Bauer . Die strategische Bedeutung Georgiens. Russland Heute. Es gibt keine Russlandexperten. Das Land ist zu groß und zu weit, die Russische Seele zu tief.
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Willkommen zur Buchpräsentation„Russische Umbrüche – von Gorbatschow über Jelzin zu Putin“ von Dr. Friedrich Bauer
Russland Heute • Es gibt keine Russlandexperten. • Das Land ist zu groß und zu weit, die Russische Seele zu tief. • Niemand hat Zusammenbruch der Sowjetunion vorausgesagt oder den Aufstieg Putins.
Geographie Russlands • Geographie bestimmt Politik. • Russland größter Flächenstaat der Erde: 17 Mio. km2, Nord-Süd Ausdehnung: 2.500-4.000 km, Ost-West Ausdehnung: 9.000 km. Gesamtlänge der Grenzen: 58.500 km.
Geographie Russlands • Seegrenzen: 44.300 km, Landgrenzen: 14.200 km. • Bevölkerung: 145 Mio., davon 73% Stadt und 37% Land.
UdSSR ab Mitte 80 er Jahre • Alle Lebensbereiche in Krise • Rüstungswettlauf mit USA ruiniert Wirtschaft • Glaube an Marxismus – Leninismus schwindet
Gorbatschow: gescheiterte Reformen • Glasnost = frei reden und schreiben • Perestrojka = Umbau der Gesellschaft • Vom Zentralstaat zur Föderation: nur Außenpolitik, Verteidigung und Finanzen in der Zentrale. • Außenpolitik: Abbau von Spannungen,
Gewaltverzicht im Ostblock • Gorbatschow gerät zwischen die Fronten der KP-Hardliner und Schockreformer • Kurs gerät ins Schlingern, Zielrichtung verschwommen
Was Gorbatschow nicht wollte • Auflösung der KP, aber linkssozialistische Partei. • Verlust der sowjetischen Hegemonie in Mittel-Ost-Europa • Abbau der Berliner Mauer, nur Öffnung. • Zerfall der Sowjetunion
Jelzins Aufstieg • Sieg bei russischen Präsidentschafts-wahlen • Machtübernahme nach Augustputsch 91 • Auflösung der SU im Dezember 91, Ent-machtung Gorbatschows
Schockreform • Preisfreigabe, Inflation 3.000 % in zwei Jahren, Vernichtung der Ersparnisse • Geburtsstunde der $-Millionäre: Kupon-privatisierung, billiger Aufkauf, liberale Exportlizenzierung für Gas, Öl, Edel-metalle, Diamanten etc.
Wirtschaftszahlen 1995 be-zogen auf 1990 • BNP 40 % • Industrieproduktion 42 % • Landwirtschaft 62 % • Erdölindustrie 58 % • Investitionen 28 %
Verschuldung und Geldentwertung • 1992 69 Mrd. US.$, • 1995 130 Mrd. US.$ • 1991 1 Rubel = 1 US.$, • 1992 450 Rubel = 1 US.$ • 1995 5.400 Rubel = 1 US.$
Geburt der Oligarchen • Anteile für Anleihen (Shares for Loans): • Finanzierung der Wahlkampagne Jelzins • Versteigerungen getürkt und gelinkt. • Millionäre werden Milliardäre • Ein Beispiel: 1995 kauft Menatep-Grup- • pe
Volksvermögen in Händen Weniger • diese im Besitz der Menatep Bank, dahinter die Gruppe um Chodorkowskij kauft 78 % von Erdöl-Konzern Jukos um • 350 Mill. US.$.1997 ist das Aktienpaket n e u n Milliarden US.$ wert.
Zweite Amtszeit Jelzins: Regieren durch Chaos • In 5 Jahren 4 Ministerpräsidenten, davon 3 Ex-KGB • Verarmung: 50 % an Armutsgrenze, 25 % darunter. 84 % Inflation • Krach im August 1998: 50 %-ige Rubel-abwertung, fast Staatsbankrott.
Putins Ziele • Erster Ukas: Immunität für Familie Jelzin. • Wiederherstellung starker Staat • International konkurrenzfähige Marktwirt-schaft • Soziale Sicherheit für die Ärmsten
Erreichtes und Nicht- erreichtes • Weltgeltung Russlands, Patriotismus • Von „häßlicher“ zu autoritärer Demokratie • Vorrang von Ordnung und Stabilität • 2000 bis 2009 Wirtschaftswachstum jährlich 6 – 7 % (Gas- und Öleinnahmen)
Mangelnde Diversifizierung • Keine Konkurrenzfähigkeit, Abhängigkeit von Energieausfuhren (Preisschwankun-gen), Infrastruktur vernachlässigt • Armutsgrenze auf 15 %, Armutsgrenz-nähe auf 30 % gesenkt
Russische Außenpolitik • „Russland wird wieder gehört“. • Ablehnung monopolarer Weltordnung • Multipolare Weltordnung. BRIC (Brasilien, Russland, Indien, China). • Viel Lärm, aber prinzipiell defensiv.
Russland und die Wirtschaftskrise • Propaganda 2008: Krise nur im Westen • 2009: BIP minus 8,3 % (Schattenwirt-schaft bringt 2–3 %) Industrie minus 15% • 1 Euro = 35 Rubel (früher 45) • Budgetdefizit 7% (Ö 4,7, GB 10%)
Russland und die Wirtschaftskrise • Wachstumsprognosen: 2010 plus 3,7 %, • 2011 4,1 %. • 2008 waren im Stabilisierungsfonds 600 Mrd.€, im Reservefonds 100 Mrd. • Kredite an Weißrussland, Armenien,
TITEL • Ukraine, Kirgisien, Kuba. • 60 % der Russen haben Zukunftsangst. • Glaube an Putin 70 %, Einzeldemonstra-tionen, kein Flächenbrand. • Armutsgrenze wieder bei 20 %.
Wirtschaftliche Zukunft • Ohne konkurrenzfähige Industrie und In-frastruktur Abhängigkeit von Energieex-porten. Nicht im Weltmarkt integriert. • Medwedew fordert Verbesserung bei In-frastruktur, Bildung, Wohnung, Landwirt-schaft und Sozialem.
Defizite • Rechtsstaat unterentwickelt. • Mittelstand (Demokratieträger) wächst zu langsam. • Demographie: Bevölkerung schrumpft, Lebenserwartung Männer: 58,3 Jahre, Frauen 72,8 Jahre.
Beziehungen Russland - USA • Eindimensional: definiert über strate-gisch-atomares Rüstungspotential. • Zwei strategische Kooperationsangebote von USA ignoriert: Jelzin-Zeit und Putin nach 9/11. • Kündigung des ABM-Vertrages durch Bush
Beziehungen Russland - USA • START-Verhandlungen. Ziel: Verminde-rung von Abschußvorrichtungen und Atomsprengköpfen. Hindernisse: Ver-schrottung oder nur Deaktivierung, Balli-stic-Missile Defence = Minderung der Zweitschlagsfähigkeit. • TEXT
Beziehungen Russland - USA • Klimaverbesserung durch Verzicht auf Raketenabwehr in Polen und Tschechien, Klimaverschlechterung durch Errichtung in Rumänien und auf Schiffen. • Zusammenarbeit bei Nonproliferation und in Weltraumfragen.
Beziehungen Russland - USA • Disharmonie bezügl. Kosovo, Georgien und NATO-Erweiterung. • Konfliktfeld Kaukasus und Zentralasien. Was geschieht dort nach dem Abzug der NATO aus Afghanistan? • Russland glaubt nicht an strategischen
Beziehungen Russland - USA • Paradigmenwechsel der USA. • Was geschieht nach Obama?
Europa und Russland • Beziehungen multidimensional: Wirtschaft, Energie, Kultur, Wissenschaft. • (Nicht nur strategische Sicherheitsfragen) • Russland kann mit EU-Kommission nichts anfangen. Dort verhindern ehem. WP-Staaten und ehem. Sowjetrepubliken
Europa und Russland • Kaum Fortschritte bei Kooperationsab-kommen und „strategischer Partnerschaft • Daher Kabinettspolitik mit D, F, I, Sp, GB. • 55 % Exporte Rs gehen in die EU, • 65 % der Auslandsinvestitionen kommen aus EU
Europa und Russland • 73 % der russischen Gasexporte (= 30 % des Gaskonsums der EU) gehen in EU der 27. Rest geht in Türkei, Westbalkan und einige GUS-Staaten. Alle Öl- und Gasleitungen führen von Ost nach West. • Gasdebatte und Ruf nach Diversifizierung
Russland und Europa • sind kontraproduktiv. R und die zentral-asiatischen Staaten können auch diversi-fizieren. Leitungen nach China sind inBau und Planung. Bei Gasverflüssigung sind die USA Europas Konkurrent. • Verhältnis EU – Russland ist von den Be-
Russland und Europa • ziehungen der USA zu Russland abhängig. Annäherung der beiden sollte von EU genutzt werden. • Europa kann nur global player werden, wenn es zu Russland ein positives, gesi-chertes und nachhaltiges Verhältnis hat.