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Berufliche Bildung in Betrieben, Berufsschulen, bei Bildungsträgern

Berufliche Bildung in Betrieben, Berufsschulen, bei Bildungsträgern. Manfred Eckert Vorlesung zu: berufliche Handlungsfelder. Die Tradition der beruflichen Bildung. Historisch: berufliche Bildung im Betrieb, insbesondere im Handwerksbetrieb

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Presentation Transcript


  1. Berufliche Bildung in Betrieben, Berufsschulen, bei Bildungsträgern Manfred Eckert Vorlesung zu: berufliche Handlungsfelder

  2. Die Tradition der beruflichen Bildung • Historisch: berufliche Bildung im Betrieb, insbesondere im Handwerksbetrieb • der Lehrling tritt in die Meisterfamilie und in die Werkstatt ein • Quasi-familiale Sozialisation • Lernen durch zusehen, nachmachen: • das Imitatio-Prinzip

  3. Berufliches Lernen als Sozialisation • Qualifikationsfunktion • soziale Integrationsfunktion • Selektion und Allokation (Zuweisung zu einem sozialen/beruflichen Status)

  4. Verschulung der Berufserziehung • Einrichtung einer ergänzenden berufsbegleitenden Schule • Fortbildungsschule • Berufsschule • Anfänge zu Beginn des 19. Jahrhunderts • Ausbau in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts

  5. Eine Theorie zur Entstehung von Schule • die „Sozialisationslücke“, die im Alltagsleben entstanden ist und die durch „Schule“ geschlossen werden soll. • ein Sozialisationdefizit, das sich in verschiedenen Formen zeigen kann • die Definition eines „Sozialisationsdefizits“ ist ein Politikum und wird im politischen Raum festgelegt • Beispiel: Kerschensteiner. Die Sozialisationslücke zwischen der Entlassung aus der Volksschule und dem Eintritt in den Militärdienst • Beispiel: der Bildungsplan für die frühkindliche Erziehung

  6. Beschäftigungschance für Pädagogen • jedes Sozialisationsdefizit, das durch eine Form von Schule oder durch eine besondere Form pädagogischen Betreuung geschlossen werden muss, ist eine Beschäftigungschance für pädagogische Fachräfte

  7. Kennzeichen von Schule Lernprozesse aus der (beruflichen) Alltagswelt verlagern: • An einen besonderen Ort • Zu einer besonderen Zeit • Frei vom unmittelbaren Erfolgsdruck des Alltagslebens • Frei vom Risiko des Handelns in der Realität des Alltags • Mit einem Lehrer, der sich auf das Lehren vorbereitet • Mit einem Lehrplan (Didaktik) • Mit einer besonderen Methode • Mit didaktischem Bezug auf die Schülerinnen und Schüler

  8. Betrieb/Arbeitsplatz/(im Alltagsleben) - durch Vor-und Nachmachen (Imitatio-Prinzip) - durch Versuch und Irrtum durch Nutzung von Informationsquellen durch Erfahrung Schule/Berufsschule/ Lehrwerkstatt Bes. Zeit und Ort, Didaktik: Lehrplan, Methodik Organisiert Lehrer-/Schülerrolle systematisch und intentional frei von unmittelbaren Zwängen des Alltags-(berufs)lebens Merkmale des Lernens an den Lernorten

  9. Betrieb/Arbeitsplatz (im Alltagsleben) praxisorientiert, „verwertbar“ ganzheitlich, situationsbezogen, am realen „Fall“, aktuell, evtl. mit Eigeninitiative Schule/Berufsschule/ Lehrwerkstatt zeitökonomisch, gezielt, effektiv, systematisch, methodengeleitet, subjektbezogen, adressaten-, zukunfts-, kompetenzorientiert mit pädagogischen „Spielräumen“ Vorteile des Lernens an den Lernorten

  10. Betrieb/Arbeitsplatz (im Alltagsleben) theoriearm nicht zukunftsorientiert am Einzelfall orientiert am einzelnen Betrieb orientiert (evtl.) nicht generalisierbar in komplexer Berufswelt nur begrenzt möglich Schule/Berufsschule/ Lehrwerkstatt berufsfremd/praxisfremd/lebensfremd „Eigenwelt der Schule“ Zerlegung von Ganzheiten in Fächer und Stunden Entfremdung der Schule von der Lebenswelt, „Buchschule“ Nachteile des Lernens an den Lernorten

  11. Verschulung/Entschulung • Lernprozesse aus dem Alltagsleben in Schule zu verlegen, nennt man „Verschulung von Lernen“ • Lernprozesse aus Schule ins Alltagsleben in zurück zu verlegen, nennt man „Entschulung von Lernen“

  12. im Alltag/im Betrieb/am Arbeitsplatz in Schule/Berufs-schule/ Lehrwerk-statt Exkurs: Aktuelle Tendenzen: „Verschulung“/„Entschulung“ Verschulung von Lernprozessen Beispiel: Einrichten einer Lerninsel im Betrieb Entschulung von Lernprozessen Beispiele: Projekte/Praktika in Schulen

  13. Genereller Trend • die Pädagogisierung des Lebenslaufs • frühkindliche Erziehung • Kindergarten • alle Formen von Schule • Jugendarbeit • Ausbildung • Weiterbildung/Fortbildung/Erwachenenbildung • Beratung, Coaching, Hilfe in schwierigen Lebenslagen • Seniorenbildung/-betreuung

  14. Lernen in der Ausbildungswerkstatt • Lernen in einer Ausbildungswerkstatt erfordert einen besonderen Betreuer: den Ausbilder. Ein Fachmann für den Beruf (Meisterausbildung) und für berufliches Lernen in der Praxis (Ausbildereignungs-prüfung)

  15. Lernen in der Berufsschule • Lernen in der Berufsschule erfordert einen Berufsschullehrer. Fachstudium: ein berufliches Fach, ein Unterrichtsfach, Berufspädagogik/Erziehungswissenschaft • Zweiphasige Ausbildung

  16. Weitere pädagogische Akteure: Stützlehrer • Die Arbeitsagentur hat vor ca. 20 Jahren die „Ausbildungsbegleitenden Hilfen“ (AbH) eingeführt. • wenn es um fachliche Defizite geht ist der Pädagoge der „Stützlehrer“ • Wenn es um soziale Defizite oder Probleme geht, ist ein „Sozialpädagoge“ erforderlich

  17. Sozialarbeit in der Schule • ein Arbeitsfeld für Sozialpädagogen • Jugendprobleme/individuelle Probleme • Familienprobleme • Gruppenprobleme • Lernprobleme • berufliche Orientierungsprobleme • Sucht, Drogen etc. • Motivationsprobleme • bes. Problemlagen bei Migranten • neuerdings auch: Kompetenzfeststellung durch bes. Verfahren, Praktikumsbetreuung, Übergangsbegleitung,

  18. Probleme des Dualen Systems • Unversorgte Jugendliche: • Berufsvorbereitenden Maßnahmen • Ausbildung beim Bildungsträger, pädagogische Akteure: • Ausbilder • Sozialpädagogen • Stützlehrer • Bildungsbegleiter

  19. Reformansätze und –modelle zur Betreuung „schwieriger Jugendlicher“ • Projektarbeit • Bildungsberatung • Lerncoaching, soziales Coaching • Kultur- und Theaterprojekte • Stadteilprojekte, Freizeitarbeit • Kompetenzfeststellung und –förderung • Netzwerkarbeit • Übergangsförderung

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