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Einführung zum Workshop Seniorenorientiertes Design und Marketing im Bereich Verkehr und Mobilität

Einführung zum Workshop Seniorenorientiertes Design und Marketing im Bereich Verkehr und Mobilität Möglichkeiten zur Sicherung der Mobilitätschancen älterer Menschen Dr. Herbert Kemming Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW). Inhalt.

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Einführung zum Workshop Seniorenorientiertes Design und Marketing im Bereich Verkehr und Mobilität

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Presentation Transcript


  1. Einführung zum Workshop Seniorenorientiertes Designund Marketing im Bereich Verkehr und Mobilität Möglichkeiten zur Sicherung der Mobilitätschancen älterer Menschen Dr. Herbert Kemming Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes NRW (ILS NRW)

  2. Inhalt • Begriffe, Abgrenzungen • Ausgangslage • Anspruch • Handlungsfelder- Wohnungsnahbereich- Verkehrssystem insgesamt- Verkehrsmittel • Umsetzungsperspektiven

  3. Begriffe: Mobilität und Verkehr Mobilität • Möglichkeit der Wahrnehmung von Aktivitäten und damit der Teilhabe am sozialen Leben • zentrale Bedingung für ein eigenständiges Leben und für die Erhaltung der Lebensqualität älterer Menschen Verkehr • entsteht aus der Realisierung von Ortsveränderungen im Rahmen des vorhandenen Verkehrssystems Viel Verkehr (gemessen etwa in Personen-km) bedeutet nicht unbedingt die Wahrnehmung vieler Aktivitäten und hohe Lebensqualität.

  4. Was sind für mich ältere Menschen? Ältere Menschen sind keine homogene Gruppe. Gesellschaftlicher und individueller Umgang mit dem Älterwerden verändert sich.  Daher Verzicht auf eine eindeutige Abgrenzung Ich beziehe die Menschen ein, deren Mobilitätsmöglichkeiten im Laufe des Älterwerdens – oft schleichend und zunehmend – durch eine Verminderung ihrer physischen und psychischen Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden. Davon sind Hochbetagte in besonders starken Maße betroffen.

  5. Mobilitätsprobleme Älterer Außerhäusliche Mobilität wird im Alter immer schwieriger. • Körperliche Kräfte lassen nach. • Wahrscheinlichkeit sensorischer Beeinträchtigungen wächst. • Bewältigung ungünstiger Umweltbedingungen nur noch mit großen Mühen oder gar nicht mehr zu bewältigen. Zugleich hat die räumliche Trennung und Konzentration von Daseinsfunktionen zu wachsenden Entfernungen geführt. Diese Entwicklung geht einher mit einem Sinken der Raumwiderstände.

  6. Mobilitätskennziffern nach Altersgruppen Quelle: Mobilität in Deutschland / erweiterte Stichprobe NRW; eigene Berechnungen. An 100% fehlende Werte ergeben sich durch sonstige, hier nicht genannte Fahrzeuge

  7. Absehbare Veränderungen in der Zukunft • Zunehmende Pkw-Nutzung älterer Menschen • Zunahme der Zahl hochbetagter Menschen bei besserer Gesundheit • Zunahme der Verkehrsleistung älterer Menschen insbesondere im Freizeitverkehr • Zunahme der Zahl alter Menschen in suburbanen Quartieren mit Ausstattungsmängeln und Erreichbarkeitsproblemen insbesondere im Öffentlichen Verkehr Quelle: Kasper

  8. Anspruch Ermöglichung einer weitgehenden Teilhabe älterer Menschen am sozialen Leben (Design-Aspekt) • Ausstattung des Wohnquartiers mit Grundversorgungseinrichtungen • Sicherstellung der Erreichbarkeit seniorenspezifischer Ziele • Bereitstellung eines für ältere Menschen leicht und gefahrlos benutzbaren Verkehrssystems Ausrichtung des Handelns relevanter Akteure auf dieses Ziel (Marketing-Aspekt) • Erforschung der Bedürfnisse älter werdenden Menschen • Konsequente Ausrichtung des Handelns öffentlicher und privater Akteure auf diese Zielgruppen • Einbeziehung von Mitgliedern dieser Zielgruppen bei der Entwicklung umfassender Produkt- und Vermittlungskonzepte • Kommunikation und Werbung

  9. Versorgungsangebote im Wohnungsnahbereich gehen immer weiter zurück Eine Trendwende ist nicht in Sicht. • Lebensmittelladen • Arzt • Apotheke • Post, Briefkasten • Grünflächen • Treffpunkte

  10. Handlungsfeld Wohnungsnahbereich Ausgestaltung der Wohnungsnahbereiche mit • Einrichtungen der Grundversorgung • kurzen Wegen, die die gefahrlose und bequeme Erreichbarkeit dieser Einrichtungen sichert • Aufenthaltsflächen auch im Straßenraum • sicheren Querungsmöglichkeiten an Hauptverkehrsstraßen • sicheren und als sicher empfundenen öffentlichen Räumen Anforderungen: Dichte der baulichen Strukturen und Nutzungsmischung.

  11. Anforderungen an ein seniorengerechtes Verkehrssystem Berücksichtigung der Bedürfnisse der Senioren sowohl als Nutzer des Systems als auch als Betroffene Nutzerperspektive: • Kurze direkte Wege, gleichmäßiger Verkehrsfluss • Leichte Verständlichkeit und Nutzbarkeit • Mobilitätsberatung und Information Betroffenenperspektive: • Schutz vor Unfällen und Unsicherheitsgefühlen • Minimierung der Beeinträchtigungen des Aufenthalts im Straßenraum • Schutz des nichtmotorisierten Verkehrs • Minimierung der Lärm- und Schadstoffimmissionen

  12. Handlungsfeld nicht-motorisierter Verkehr • Flächendeckende komfortable Wegenetze ohne Umwege • Gute Zugänglichkeit der Haltestellen von Bussen und Bahnen • Minimierung der Gefährdungen durch den motorisierten Verkehr u.a. durch Verkehrsberuhigung, ausreichend dimensionierte Fuß- und Radwege) • Sichere Querungsmöglichkeit von Hauptverkehrsstraßen u.a. durch Zebrastreifen, Lichtsignalanlagen mit ausreichend langen Grünphasen für Fußgänger) • Sichere Ausgestaltung des öffentlichen Raumes (Beleuchtung, soziale Kontrolle)

  13. Altersbedingte Einschränkungen beim Autofahren • Sicht und Akustik • Nachtsichtfähigkeit vermindert • Eingeschränktes Gesichtsfeld durch altersgerechte Brille • Verminderte akustische Wahrnehmung • Körperkraft und Beweglichkeit • Probleme beim Ein- und Ausstieg • Verminderte taktile Fähigkeiten • Verminderte Rotationsfähigkeit von Hals und Rumpf • Aufmerksamkeit und Wahrnehmung • Verlangsamtes Reaktionsvermögen • Verarbeitung komplexer Informationen wird langsamer Quelle: Diehr 2002

  14. Lösungen für das seniorengerechte Auto Quelle: Diehr 2002

  15. Altersbedingte Mobilitätseinschränkungen im Öffentlichen Verkehr Nutzungsbarrieren insbesondere für ältere Menschen ergeben sich aus • Großen Entfernungen zu den Haltestellen • Zugangsbarrieren • Mangelnder Anbindung von Zielen • Unübersichtlichkeit des Angebots und des Tarifsystems • Mangelnden Kenntnissen in der Bedienung des Systems • Als zu hoch empfundenen Preisen • Der Notwendigkeit des Gepäcktransports • Als unsicher empfundenen Situationen • Unzureichenden Informationen

  16. Lösungen für einen seniorengerechten Öffentlichen Verkehr • Anbindung der Wohngebiete an die Ziele älterer Menschen • Zugänglichkeit der Verkehrsmittel • Kompensation von Mobilitätsbeeinträchtigungen: Barrierefreiheit • Übersichtlichkeit des Systems • Gewährleistung objektiver und subjektiver Sicherheit • Service und Komfort in den Fahrzeugen und an Haltestellen • Information • Herausforderung: Mit neuen Angebotengegenüber dem Auto attraktiv sein.

  17. Einschätzungen • Die Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer Menschen muss zum Standard in der Siedlungs- und Verkehrsplanung werden. • Die Veränderungen in der Leistungsfähigkeit älter werdender Menschen können als Ansatzpunkt für neue Angebote und die Offenheit für Beratung genutzt werden. Hier liegen Chancen des Öffentlichen Verkehrs, aber auch z.B. für Beratungs- und Umzugsangebote etwa von Wohnungsunternehmen. • Die Kommunikation hierzu muss allerdings positiv besetzt sein. Leistungsverluste werden meist geleugnet. Merkposten: Abhängigkeit persönlichen Handelns von gesellschaftlichen Raum- und Zeitstrukturen und von Politik und Planung.

  18. Umsetzungsperspektiven • Öffentliche und private Akteure müssen ihren Handlungsspielraum zur Sicherung der Mobilitätschancen alterer Menschen nutzen. • Das Handeln der Akteure im Rahmen eines Marketingansatzes verlangt • die detaillierte Erforschung der Bedürfnisse • die Entwicklung zielgruppenspezifischer Produkte und Dienstleistungen • den Einsatz geeigneter Kommunikationsstrategien • Damit können ältere Menschen unterstützt werden, lang eingeschliffene Verhaltensweisen zu verändern und gleichzeitig ihre Lebensqualität zu erhöhen.

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