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Ernährung im Alter Vortrag für Pflegekräfte. Herausgeber: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Autorin: Apothekerin Kirsten Anschütz Stand August 2009. Altersentwicklung der Bevölkerung. Nahrungsbestandteile. Weg der Nahrung.
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Ernährung im Alter Vortrag für Pflegekräfte Herausgeber: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Autorin: Apothekerin Kirsten Anschütz Stand August 2009
Physiologische Veränderungen • Allg. Aktivität ↓ => Energiebedarf ↓ • Energiestoffwechsel ↓ • Nährstoffaustausch im • Darm ↓ • Säureproduktion • im Magen • und Enzymaktivität im Darm ↓ • Ältere Menschen brauchen weniger, aber hochwertigere Nahrung 5
Veränderungen im Alter • Nachlassende Sinneswahrnehmung → • Schmecken, Riechen, Sehen • Medikamente können Geschmacks- • und Geruchssinn verändern • Appetitlosigkeit • Durstempfinden ↓ • Koordinationsprobleme
Viele Senioren haben Zahnprothesen → Probleme mit der Prothese → schmerzhafte Entzündungen im Mund → mangelnde Hygiene Zahnarztbesuch anraten! Schluckprobleme können mit Mundtrockenheit zusammenhängen → auf Trinkmenge achten → Ursache können Medikamente sein Kau- und Schluckprobleme
Möglicher Mangel an Vitamin D(!), C, E, Folsäure, Calcium, Magnesium, B-Vitaminen, Eisen, Jod, Zink, Eiweiß, Ballaststoffen Ergänzung durch: ● Vitamine / Mineralstoffpräparate aus der Apotheke (senior, 50plus) ● Calcium+D3-Präparate bei Osteoporose und wenig Bewegung ● Hefeprodukte oder -tabletten (B-Vitamine) ● Eiweißkonzentrate, Trinknahrungen ● natürliche Vitamin- und Mineralstoffquellen wie Acerolakirsche, Sanddornsirup Nährstoffmangel durch Fehlernährung
Folgen von Fehlernährung • Schlechtere Wundheilung (Dekubitusrisiko steigt) • Risiko für neurolog. Störungen (Demenz) steigt • Infektanfälligkeit steigt • Risiko für Stürze und Knochenbrüche • Allgemeines Erkrankungsrisiko steigt • Weniger Muskelkraft • Schlechtere Atemfunktion • ...
Ernährungsempfehlung • Weniger 'leere' Kalorien, sondern hochwertige und ausgewogene Ernährung • Hochwertige pflanzliche Fette • Vollkornprodukte (Reis, Teigwaren, Brot) • Täglich 5 Portionen Obst und Gemüse / Salat • Milch und Milchprodukte • 2x/ Woche Seefisch, 2-3x/Woche Fleisch • Qualität wichtiger als Quantität!
Anforderungen an Seniorenernährung • Abwechslungsreich und appetitlich • Bekannte Speisen 'wie damals' • Leicht zu kauen • Beachtung von Grunderkrankungen: • Diabetes / Adipositas • Gicht • Demenz • zehrende Erkrankungen (z.B. Krebs)
Sinneseindrücke fördern - Schmecken, Riechen, Sehen Abwechslungsreich und appetitlich
Bekannte Speisen fördern die Akzeptanz Bekannte Speisen
Ernährung bei Kau- und Schluckproblemen • Weiche Speisen (Müsli, Getreidebrei, Pudding) • Geraspeltes / zerdrücktes Obst und Gemüse • Suppen • Hackfleischgerichte • Gedünsteter Fisch • Obst- und Gemüsesäfte, ggf. mit Buttermilch, Joghurt etc.
Grunderkrankung Diabetes / Adipositas • Viele Typ2-Diabetiker sind übergewichtig • Langsam verwertbare Kohlenhydrate bevorzugen • Niedrigerer Energiegehalt der Nahrung • Auf Zuckergehalt achten • Absprache mit Arzt
Grunderkrankung Gicht • Erhöhte Harnsäure im Blut kann in den Gelenken auskristallisieren → Schmerz! • Ursache: zu viele Purine in der Nahrung • Vor allem enthalten in Fleisch, Wurst, best. Fischen und Hülsenfrüchten
Demenz / Unruhe • Koordination von Hand / Mund ist gestört → Nahrungsmittel darauf abstimmen (Fingerfood,...) • Patienten vergessen zu essen oder trinken • Erhöhter Energiebedarf bei Unruhe, Tremor → hochkalorische Speisen anbieten
Zehrende Krankheiten (Krebs,...) • Deutlich erhöhter Energie- und Nährstoffbedarf, da der Tumor Energie verbraucht • Appetitlosigkeit durch Fatigue, Medikamente,... • Bei Chemotherapie oft Mucositis → auf säurearme Speisen achten • hochkalorische Speisen und Getränke oder Trinknahrungen anbieten (ggf. Verordnung durch Arzt)
Trinknahrungen 1 • Trinknahrungen im Tetrapack oder Glasflasche • Zusammensetzung als vollwertiger Nahrungsersatz (Eiweiß, KH, Fett, Vitamine und Spurenelemente) • Normal- oder hochkalorisch (1-2kcal/ml) • Zum Trinken oder Löffeln (Drink, Creme) • Verschiedene Geschmacksrichtungen • Mit oder ohne Ballaststoffe (Zusatz 'fibre') • Für besondere Bedürfnisse: Diabetiker, Lebererkrankungen,...
Trinknahrungen 2 • Empfehlung von Trinknahrungen, wenn normale Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, z.B. wg. Schluckstörungen, Ess-Unlust,... • Kostenübernahme durch Krankenkasse möglich bei • 'fehlender bzw. eingeschränkter Fähigkeit zur ausreichenden normalen Ernährung, wenn ärztliche, pflegerische oder sonstige Maßnahmen nicht ausreichen' • (Kapitel E Punkt 15.3 der Arzneimittelrichtlinien) • Verordnung durch Arzt
Das Trinkproblem • Im Alter lässt das Durstgefühl nach • Angst vor Inkontinenz • Diruretika • Führt zu • Verwirrtheit • Hauttrockenheit • Juckreiz • Verstopfung
Ursachen: Zu geringe Trinkmenge zu wenig Bewegung zu wenig Ballaststoffe Abhilfe: Mehr Trinken, Bewegung Unterstützung mit ballaststoffhaltigen Produkten, z.B. Leinsamen, Hafer-/Weizenkleie, Milchzucker Arzneimittel mit Lactulose oder Macrogol bevorzugen Stärkere Abführmittel nur im Einzelfall Problem Verstopfung
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Weitere Infos finden Sie unter www.ernaehrung.de www.fitimalter-dge.de