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Der soziale Bereich in England – ein kurzer Einblick Beate Baldauf Beitrag zum Expertenseminar Häusliche Betreuung und Pflege zwischen Qualitätsanspruch und Kosten - Europäische Lösungen im Vergleich 20. Oktober IWAK, Frankfurt, Deutschland. Themen.
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Der soziale Bereich in England – ein kurzer Einblick Beate Baldauf Beitrag zum Expertenseminar Häusliche Betreuung und Pflege zwischen Qualitätsanspruch und Kosten - Europäische Lösungen im Vergleich20. OktoberIWAK, Frankfurt, Deutschland
Themen • Übersicht über das Ausmaß der bezahlten und unbezahlen Arbeit • Strukturelle Veränderungen im sozialen Bereich in den letzten Jahren • Aktuelle Diskussionen • Arbeitsmarkt im sozialen Bereich • Migranten im sozialen Bereich
Übersicht • Ca. 5.8 Millionen Menschen (2000) erbringen unbezahlte Betreuungs- und Pflegedienstleistungen (informal orunpaid care) darunter sind ca. 3,4 – 4 Millionen Menschen, die sich um über 65-jährige kümmern • Ca. 1,2 bis 1,4 Millionen Beschäftigte im gesamten Sozialwesen im Jahr 2007 (Skills for Care). ca. 322.000 Arbeitnehmer in der häuslichen Pflege und Betreuung (domiciliary care) in ca. 5.100 Beschäftigungsorganisationen (erbringen Dienstleistungen für ca. 347,000 Personen)
Übersicht - Fortsetzung Ca. 110.000 Beschäftigte in Privathaushalten (personal assistants), die von staatlich finanzierten Direktzuweisungen (direct care payments) bezahlt werden. (Anteil der Personen über 65 Jahre an Direktzuweisungen: 28 %; Tendenz steigend) • Anzahl, der in Privathaushalten beschäftigten Personen, die privat finanziert werden: nicht bekannt Ca. 145,00 über 65- jährige finanzieren Pflegeaufwendungen selbst (Forder 2005)
Strukturelle Veränderungen im Sozialwesen in den letzten Jahren • Mehr Dienstleistungen werden ambulant erbracht • Im Bereich der häuslichen Betreuung und Pflege (HBP) werden immer mehr Dienstleistungen von privaten oder gemeinnützigen Trägern erbracht (2007: 78 % der Dienstleistungen und 84 % der Beschäftigten) • Stärkere Regulierung der Einrichtungen und der Beschäftigten im Sozialwesen (Care Standards Act 2000)u.a. Festlegung und Überprüfung der Einhaltung von Mindeststandards, auch im HBP Bereich (u.a. im Bereich der Qualifizierung) • Stärkere Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens (bisher in begrenztem Umfang)
Strukturelle Veränderungen - Fortsetzung • Einführung von staatlichen Direktzahlungen (direct care payments) und, im Rahmen einer Pilotstudie, individuellen Budgets • Seit Mitte der 1990er Jahre mehr Regierungsinitiativen zur Unterstützung von Betreuern und Pflegern- Carers (Recognition and Services) Act 1995- Caring about Carers: A National Strategy for Carers, 1999- Carers and Disabled Children Act 2000- Carers (Equal Opportunities) Act 2004- 2007 New Deal for Carers- 2008 10-year vision for carers
Aktuelle Diskussionen • Art und Umfang der Finanzierung der Langzeitbetreuung und – pflege(long-term care) WanlessBericht 2006; Caring Choices Initiative von 15 Organisationen; Vorlage für die Parlamentsdebatte Green Paper) für 2009 angekündigt Gegenwärtig sind die Leistungen abhängig vom Einkommen und Vermögen. Kosten für die Dienstleistungen und Berechtigungs- kriterien variieren zudem beträchtlich zwischen den Gemeinden. Der Wanless Bericht, zum Beispiel, empfiehlt statt dessen ein Partnerschaftsmodell (kostenlose Grundfinanzierung von 2/3 der Kosten. Für das restliche Drittel zahlen Staat und Leistungs- empfänger zu gleichen Teilen.)
Aktuelle Diskussionen - Forsetzung • Neue Zuwanderungsregelungen (seit Anfang 2008 points-based system) and verschärfte Strafen für Arbeitgeber, die illegale Migranten beschäftigen Gegenwärtig ist die Rekrutierung von gering qualifi- zierten Migranten auf die EU27 Staaten beschränkt Die Zuwanderungskommission (MAC) hat senior carer mit einem Stundenlohn von mindestens GBP 8.80 in die Liste der Berufe, in denen ein Arbeitskräftemangel herrscht, aufgenommen. Beschäftiger befürchten, dass die Personal- rekrutierung v.a. in Heimen dadurch insgesamt schwieriger wird.
Arbeitsmarktsituation im sozialen Bereich • Niedrige Bezahlung (oftmals knapp über dem Mindestlohn) • Arbeit am Abend, nachts und am Wochenende • Unsichere Arbeitsverträge (zero-hours contracts im Bereich der HBP) • Hohe Fluktuationsrate unter den Beschäftigten (25% im Bereich HBP; Altenheime: 19%) • Relative hohe Zahl unbesetzter Stellen, v.a. in bestimmten Teilbereichen (5,9% im Bereich HBP, Altenheime 3,2%) • Steigender Bedarf an Arbeitskräften im Bereich der Betreuung und Pflege (Skills for Care 2008)
Migranten im Sozialwesen • 16% der Betreuer und Pfleger (care workers) sind im Ausland geboren (Quelle: LFS 2006 in Experian 2007) London hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil an ausländischen Betreuern und Pflegern (68 %)Die meisten ausländischen Betreuer und Pflegerkommen aus: Zimbabwe (13%), Phillipinen (10%) und Ghana (7%) und innerhalb der EU aus: Polen (7%), Deutschland (6%) und Irland (3%)
Migranten im Sozialwesen - Fortsetzung • 12.610 Personen aus den EU8 Ländern haben sich zwischen May 2004 und Juni 2006 als Betreuer und Pfleger (care assistants and home carers) registrieren lassen (~ 5.5% aller Migranten aus den neuen EU Ländern). Die Daten des Arbeitnehmerregisters (Worker Registration Scheme) ergeben jedoch kein vollständiges Bild. • Zahl der Migranten in 2006/07 insgesamt: 713.000 (Quelle: Sozialversicherungsnummern) Die meisten kommen aus den EU8 Staaten (321,000), hauptsächlich aus Polen (222.000), der Slowakischen Republik (28.000) und Litauen (24.000) • Ilegale Beschäftigung von Migranten