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INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK. Krank durch Schwerarbeit? Physikalisch bedingte Berufskrankheiten. Prof. Dr. med. Dennis Nowak. SS 2012. Physikalisch bedingte Berufskrankheiten. 21 Mechanische Einwirkungen
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INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK Krank durch Schwerarbeit? Physikalisch bedingte Berufskrankheiten Prof. Dr. med. Dennis Nowak SS 2012
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten 21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten 2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen 2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven 2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft 2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm 2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen 2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten 21Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten 2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen 2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven 2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft 2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm 2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen 2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Mechanische Einwirkungen Vibration, Erschütterung - vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen (BK 2104) - Erschütterungsbedingte Erkrankungen (BK 2103) - Bandscheibenerkrankungen der LWS durch Ganzkörperschwingungen (BK 2110)
Mechanische Einwirkungen Heben und Tragen schwerer Lasten - Bandscheibenerkrankungen der LWS durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung (BK 2108) - Bandscheibenbedingte Erkrankungen der HWS durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter (BK 2109)
Mechanische Einwirkungen Druck - Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überdurchschnittlich belastenden Tätigkeiten (BK 2102) - Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck (BK 2105) - Druckschädigung der Nerven (BK 2106)
Mechanische Einwirkungen Weitere langdauernde mechanische Beanspruchungen - Erkrankungen der Sehenenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehen- oder Muskelansätze (BK 2101), z.B. Tendovaginitis, Epicondylitis und Styloiditis - Abrißbrüche der Wirbelfortsätze (BK 2107) - Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit (BK 2111)
Erkrankungen des Bewegungsapparates Muskulo-skeletale Beschwerden - Risikofaktoren • unzureichende Arbeitsmittel • ungünstige Positionierung • repetitive Bewegungsabläufe • lange Arbeitszeiten am Bildschirm • zu wenige Pausen • geringer Haltungswechsel
Chronische Schmerzen bei Industriearbeitnehmern Prospektive Kohortenstudie (n = 1081), Hauptergebnisse: • Niedrige Zufriedenheit mit der Arbeit • geringe soziale Unterstützung und • eintönige Arbeit sind hochsignifikante Risikofaktoren für neu auftretende chronische Schmerzen Harkness, E.F., et al., Arhritis Rheum. 50 (2004) 1357-1359
Risikofaktoren für dieEntstehung von muskuloskeletalen Beschwerden (Rückenschmerzen) 6-Monate - Verlaufsstudie in Holland • 407 Industriearbeiter von 9 Firmen • Fragen zu körperlichen Symptomen und zum Arbeitsplatz • Haupteinflussfaktoren zur Entstehung von Rückenschmerzen... Ijzelenberg, W., Burdorf, A., Spine 30 (2005) 1550-1556
Risikofaktoren für dieEntstehung von muskuloskeletalen Beschwerden Ijzelenberg, W., Burdorf, A., Spine 30 (2005) 1550-1556
Arbeitsplatzgestaltung Ergonomie = Wissenschaft der menschgerechten Arbeitsgestaltung - Grundlage ist die Anthropometrie, die Kenntnis der Maßverhältnisse des menschlichen Körpers - Laut DIN-Normen muss die Arbeitsplatzgestaltung nur für Personen der 5.-95. Perzentile zugeschnitten sein
Arbeitsplatzgestaltung Umgebungseinflüsse • Klima: Effektivtemperatur abh. von Temperatur, Luftfeuchtigkeit • und Luftgeschwindigkeit • Beleuchtung • Farben, Lärm, Mechanische Schwingung Arbeitstätigkeit • Aktivität / Körperhaltung • Bekleidung Arbeitsplatzgestaltung Bsp. Schreibtisch, Stuhl, Bildschirm, Anordnung von Maschinen und Arbeitsgeräten, Werkzeuge Arbeitszeiten, Pausen, psychische Belastung etc.
Arbeitseinflüsse Klima: • Temperatur (ideal: 18-22°C) • Luftfeuchtigkeit (ideal: 40-65%) • Luftgeschwindigkeit (ideal: < 0,15 m/s) • Wärmestrahlung • Bekleidung beeinflusst die Klimawirkung auf den Menschen • Klimasummenmaße beschreiben die ganzheitliche Wirkung der Klimaeinflüsse auf den Menschen in Abhängigkeit der Bekleidung, z.B. „Basiseffektivtemperatur“ bei unbekleidetem Oberkörper „Normaleffektivtemperatur“ bei normaler Bekleidung
Risiko Bildschirmarbeitsplatz • Unergonomisch gestaltete Bildschirmarbeitsplätze können Menschen krank machen • Obwohl langes Sitzen an Büroarbeitsplätzen oft als Risikofaktor für Rückenleiden gesehen wird, scheidet es als Ursache für berufsbedingte Wirbelsäulen-erkrankungen aus • Einzige mögliche Berufskrankheit am Bildschirmarbeitsplatz: BK 2101 „Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehengleitgewebes sowie der Sehnen oder Muskelansätze" (Tendovaginitis) • Weitere mögliche Beschwerden: Kopfschmerzen, Augenbrennen, Nackenbeschwerden, etc.
Belastung von Arm und Schulter • Überbeanspruchung der Handsehnen bei falsch positionierter Tastatur und Maus • Druck auf Karpaltunnel kann zu Schwellung und Einengung der Nerven N. ulnares und N. medianus führen • Zu weit entfernt angeordnete oder nicht mittig positionierte Tastatur und Maus können zu Schulter und Armbeschwerden führen
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Tastatur • vom Bildschirm getrennt aufstellbar • vor der Tastatur Möglichkeit der Handauflage • geringen Reflexionsgrad im Handgelenk • Tasten konkav (Griffigkeit) • Maus • der Anatomie der Hand angepasst • Größe ≈ Größe der gewölbten Hand
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Bildschirm • bei Textverarbeitung mind. 17 Zoll; bei Graphik- oder Präsentationsprogramme mind. 19 Zoll; LCD dürfen bis zu 2 Zoll kleiner sein • frei, leicht dreh- und neigbar • flimmerfrei (Röhrenbildschirme) • Bildwiederholfrequenz >73 Hz • strahlungsfrei • entspiegelte Oberfläche • Buchstabenhöhe >2,9 mm • Positivdarstellung
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Bildschirmposition • > 50 cm Abstand • oberste Zeichenzeile unter Augenhöhe
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Bildschirmposition Blickrichtung parallel zum Fenster
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Sitzen • nicht ständig • wenn gerade, mit Rücken an Rückenlehne • am besten „dynamisch“
Ergonomischer Bildschirmarbeitsplatz Ideal: Sitz- Stehkonzepte 1. Sitz- und Steharbeitsfläche - Sitzarbeitstisch und Stehpult - Sitz- und Steharbeitstisch 2. Alternierende Sitz- Steharbeit - höhenverstellbaren Sitz- Stehtisch
Erkrankungen des Bewegungsapparates Muskulo-skeletale Beschwerden - Risikofaktoren • unzureichende Arbeitsmittel • ungünstige Positionierung • repetitive Bewegungsabläufe • lange Arbeitszeiten am Bildschirm • zu wenige Pausen • geringer Haltungswechsel
Präventive Maßnahmen Muskulo-skeletale Beschwerden – Präventive Maßnahmen am Bildschirmarbeitsplatz • Richtiges Sitzen • Vermeidung statischer Haltungen • Dynamisches Sitzen/ „Lümmeln“ erlaubt • ± Keilkissen (bringt das Becken in eine veränderte Position, die Wirbelsäule folgt und richtet sich auf) • Lockerungsübungen • Pro Stunde 5-10 Min andere Tätigkeiten machen • Aktive Bewegungen in den Pausen, Freizeit
Check der richtigen Sitzposition • Füße ganzflächig aufstellen • Oberarme hängen locker herab, Unterarme bilden eine waagerechte Linie zur Tastatur • Ober- und Unterarme bilden einen mind. 90°∢ • Dynamisch sitzen = häufig Sitzhaltung ändern • Ganze Sitzfläche und Rückenlehne nutzen • Schwingbare Rückenlehnen nutzen
Laptop-Arbeitsplatz Tipps zum Arbeiten mit dem Laptop im Büro • „Docking Station“ wenn immer möglich benutzen • Normale Tastatur und Maus anschließen • Laptop-Bildschirm in idealer Augenposition positionieren • Wenn eine „Docking Station“ nicht möglich ist, möglichst oft Positionen verändern um einseitige Überbeanspruchung zu vermeiden
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten - Druckluft 21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten 2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen 2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven 2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft 2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm 2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen 2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft Druckluftarbeiter und Taucher • Arbeiten unterhalb des Grundwasserspiegels oder im Wasser z.B. im Tunnelbau, als Taucher in Taucheranzügen, in Taucherglocken • je nach Arbeits- oder Wassertiefe unterschiedlich hoher Überdruck: je 10 m Wassertiefe entsprechen ca. 1 bar Überdruck(Überdruck = Arbeitsdruck = über atmosphärischen Luftdruck hinausgehender Druck) • Zurückbringen in den normalen Atmosphärendruck nach bestimmten festgesetzten Zeiten
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft Problem der Druckluft: - die in der Atemluft enthaltenen Gase, insbesondere Stickstoff, werden vom Körper vermehrt aufgenommen und binden sich im Körpergewebe - Die Entsättigung des Körpers muss langsam vor sich gehen, damit der bei Druckentlastung freiwerdende Stickstoff über das Herz- und Kreislaufsystem und die Atmungsorgane abgeatmet werden kann - Erfolgt die Druckherabsetzung zu schnell, so kann freigewordener Stickstoff in Körperflüssigkeiten, wie Blut, Lymphe, Liquor, Gelenkflüssigkeiten, sowie auch in den Geweben zur Bildung von Gasblasen führen.
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft Gefahr bei zu raschem Druckanstieg – mangelnder Druckausgleich: - Kopf- und Ohrenschmerzen durch fehlenden Druckausgleich in Ohrtuben, Stirn- und Kieferhöhlen - Zahnschmerzen bei schadhaftem Gebiß
Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft Gefahr bei zu raschem Druckabfall – Gasblasenbildung durch zu schnelle Entsättigung beim Ausschleusen/Auftauchen: - Symptome innerhalb der ersten halben Stunde, oft auch erst nach Stunden oder Tagen - Gelenk- und Muskelschmerzen, Ohrensausen, Schwerhörigkeit, Mono-Paraplegie, Tonusverlust der Muskulatur, Aphasie und Asphyxie, Temperatur- erhöhung, Ödeme und Marmorierung der Haut, etc. - Herzinfarkt, vorübergehende psychische Störungen, epileptiforme Anfälle, Schäden im Hirnstamm, etc. durch Luftembolien - Dauerschäden in den großen Gelenken
Physikalisch bedingte Berufskrankheiten 21 Mechanische Einwirkungen 2101 Erkrankungen der Sehnenscheiden oder des Sehnengleitgewebes sowie der Sehnen- oder Muskelansätze, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2102 Meniskusschäden nach mehrjährigen andauernden oder häufig wiederkehrenden, die Kniegelenke überschnittlich belastenden Tätigkeiten 2103 Erkrankungen durch Erschütterung bei der Arbeit mit Druckluftwerkzeugen oder gleichartig wirkenden Werkzeugen oder Maschinen 2104 Vibrationsbedingte Durchblutungsstörungen an den Händen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2105 Chronische Erkrankungen der Schleimbeutel durch ständigen Druck 2106 Druckschädigung der Nerven 2107 Abrißbrüche der Wirbelfortsätze 2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähriges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjährige, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen, die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können 2111 Erhöhte Zahnabrasionen durch mehrjährige quarzstaubbelastende Tätigkeit 22 Druckluft 2201 Erkrankungen durch Arbeit in Druckluft 23 Lärm 2301 Lärmschwerhörigkeit 24 Strahlen 2401 Grauer Star durch Wärmestrahlung 2402 Erkrankungen durch ionisierende Strahlen
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Gefahrenquellen Radioaktive Stoffe: - in fester oder flüssiger Form oder als Gase - sie werden als offene oder umschlossene Präparate verwendet Risiko bei Gewinnung, Verarbeitung, Verwendung oder Transport, z. B. bei der medizinischen Diagnostik oder Therapie, bei wissenschaftlichen Untersuchungen, bei der Werkstoffprüfung, bei bestimmten Meßverfahren, bei der industriellen Verarbeitung und Anwendung von Radionukliden sowie bei Tätigkeiten im Uranbergbau und in kerntechnischen Anlagen
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Gefahrenquellen Röntgenstrahlen und deren Streustrahlen aus den getroffenen Gegenständen: Risiko z. B. im Bereich der Medizin, bei der Materialprüfung, in der Röntgenapparate- oder -röhrenindustrie andere ionisierenden Strahlen: - atomare und beschleunigte Teilchen, die direkt oder indirekt ionisieren Risiko in Atomreaktor- und Teilchenbeschleunigerbetrieben
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Spätschäden Strahlenspätschäden nach einmaliger Einwirkung einer hohen Dosis und nach langzeitiger oder wiederholter Einwirkung kleiner Dosen möglich längere symptomfreie Latenzzeit nach Strahlenexposition Chronische Schäden der Haut: Atrophie, Pigmentierungsstörungen, Trockenheit, Dauerepilation, Verhornung, Rhagadenbildung und Teleangiektasie, Wachstumstörungen der Nägel, Ekzeme und schmerzhafte Ulzerationen, Warzenbildung und Hautkarzinome
Erkrankungen durch ionisierende Strahlen - Spätschäden Chronische Schäden der Atemwege und Lunge: Lungenfibrosen und Lungenkrebs Chronische Schäden an anderen Organen: - Leukämien und andere maligne Tumore - bei inkorporierten radioaktiven Stoffen v.a. Organe, in denen sich der Stoffe bevorzugt ablagert, z. B. Schilddrüse bei Jod, Knochen bei Strontium - Augen: Katarakte
Lernfälle zum Thema „Krank durch Schwerarbeit?“ Taubheitsgefühl im Finger (AM*) Alles zum Thema Karpaltunnelsyndrom: Pathogenese, Diagnostik, Therapie Eine exotische Wahl (AM*) Strahlenschutz und Strahlenschäden * AM = Arbeitsmedizin