150 likes | 254 Views
Kunst – Wissenschaft – Arbeit: Beobachtungen und Strategien. Ursula Holtgrewe (holtgrewe@forba.at). Beitrag zum FORBA-Fachgespräch am 22. Mai 2012. Das Projekt: „ Empowerment“ in artistic and social scientific work practices. Wissenschaft. Kunst.
E N D
Kunst – Wissenschaft – Arbeit: Beobachtungen und Strategien Ursula Holtgrewe (holtgrewe@forba.at) Beitrag zum FORBA-Fachgespräch am 22. Mai 2012
Das Projekt: „Empowerment“ in artistic and social scientific work practices Wissenschaft Kunst Beobachteneinander … beiPraxen, die aufEmpowerment zielen …im ThemenbereichArbeitswelt. Elizabeth McGlynnBarbara Putz-Plecko Thomas SchneiderKurt Neuhold
Wie? • Reflexion der Praxen der „Anderen“ mit Werkzeugen des je eigenen Feldes • Gemeinsame Diskussionen, teils mit Videodokumentation • Teilnehmende Beobachtung und privilegierte Publikumspositionen („Führungen“) • Interviews und Fallstudien • Künstlerische Arbeiten, Film, Diskurs, Medienwechsel
Empowerment • „emphatisch“: (Selbst-)Ermächtigung, Aufbrüche, Emanzipationsprozesse … • „kritisch“: Formierung eigenverantwortlicher und „zurechnungsfähiger“ Subjekte (Boltanski/Chiapello 2003; Bröckling 2004) • „neutral“: Programme, Projekte, Versuche der Erweiterung sozialer Räume und Möglichkeiten … für Dritte, die weniger davon haben
„If you want to truly understand something, try to change it” (Kurt Lewin) Der Anspruch auf gesellschaftliche Wirksamkeit Ambition der Akteure • „Kunst im sozialen Raum“: • “Gestalten in der Welt“ (Beuys), • „dual commitment“ (Zobl/Schneider) • „von, für, über, mit“ „Anderen“ (Putz-Plecko) • „engagierte“ (Sozial)-Wissenschaft • „mode 2“, 3 ff. (Nowotny et al.) • Public sociology (Burawoy 2005) • Aktionsforschung • Soziale Innovation (EU-speak) Institutionalisierte Erwartung („impact“) Emergent aus Kontext
Kunst im sozialen Raum (aus sozialwissenschaftlicher Sicht) • Dezidierte Kontextöffnung • Verlassen/Durchkreuzen usw. der ausdifferenzierten Funktionssysteme, Disziplinen, Institutionen • und immer wieder Auseinandersetzung damit, Eigenlogik, ggf. Wechselwirkung, Wandel • Experimentell • Sozial bewegt • teil-institutionalisierte/professionalisierte GrenzgängerInnen-Positionen (Kunsttherapie, Unternehmenstheater , Beratung)
Kunst-Besonderheiten Ungeniert auf Anregungsgrad und „Sexiness“ eines Themas Subjektivität: „ich darf“ (ich muss?) unmittelbar reagieren Materialität Ergebnisoffenheit Stimmigkeit „ … es muss ja alles immer sehr authentisch sein …“
Sozialwissenschaft - Besonderheiten Spielwiese: Ideen, Begegnungen, Entdeckungen Korsett aus Methoden, Budgets, Management-Tools, akademischen Umständlichkeiten Immer „vorsichtig“: „darf ich?“ opportunistisch, was wem verkaufen?
Die Möglichkeiten des Scheiterns sind vielfältig und unausweichlich. Ambition der Akteure Gestaltungswahn Bescheidenheit Erwartungs-überschreitung „surpriseme“ Institutionalisierte Erwartung („impact“) Affirmative Funktionserfüllung Eigenlogik der Kontexte Emergent aus Kontext Indifferenz Zu wenig machen Zu viel machen Projektlogik
Kunst & Wissenschaft:Die Umwelt, die verdammte … Output-Abhängigkeit: Das Aufmerksamkeitsproblem normal, Publikum Mit Kontextöffnung: Input-Abhängigkeit:Ressourcen, Mitmachen, Beteiligung, Aktivierung „Wir sind immer die, die was wollen“
Kunst & Wissenschaft „legitimes Beobachten“ ist hoch voraussetzungsvoll Aushandlung (auch: Hierarchien, Organisationen) Arbeitsbündnisse Eingrenzung Firewalls (Datenschutz, Diskretion, Distanzierung …) Intervenieren umso mehr. Gegenseitiges Beobachten-beobachten überschreitet oftmals diese Grenzen: (Aushandlung + Grenzmanagement)2
Kunst & Wissenschaft: Die „Betroffenen“/ProtagonistInnen Haben ihre eigenen Kontexte, Bedürfnisse, Interessen, Beziehungen Oder halt: Desinteressen! • Risiken: Überschätzung/Unterschätzung, Stellvertreterpolitik, Instrumentalisierung, Missachtung, Sozialromantik!
Kunst & Wissenschaft: mögliche Pfade zwischen Lösung und Problem Interaktion und deren Beobachtung/Verarbeitung: Situationen schaffen, Performance, Theater, Visuelles Rekurs auf Material: McGlynn Aktion: Soziale Bewegung, Zivilgesellschaft, community of practice (Wochenklausur, Th. Schneider) Gemeinsame Reflexion Management von Erfolgskriterien: Verweis auf Prozess
Literatur • Boltanski, Luc/Chiapello, Ève 2003: Der neue Geist des Kapitalismus. Konstanz: UVK • Bourriaud, Nicolas 1998: Relational aesthetics. Lyon: Les Presse du Réel • Bröckling, Ulrich 2004: Empowerment. In: Bröckling, Ulrich/Krasmann, Susanne/Lemke, Thomas (Hg.): Glossar der Gegenwart. Frankfurt/Main: suhrkamp, 55-62 • Brunsson, Nils 2006: Mechanisms of Hope. Maintaining the dream of the rational organization, Malmö (Liber Universitetsforlaget) • Burawoy, Michael 2005: For public sociology. In: American Sociological Review 70, 1, 4-28 • Levin, Morten/Ravn, Johan 2007: Involved in Praxis and Analytical at a Distance. In: Systemic Practice and Action Research 20, 1, 1-13
Danke für das Interesse! • PD Dr. Ursula Holtgrewe • Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt • A-1020 Wien, Aspernbrückengasse 4/5 • holtgrewe@forba.at 15 15