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Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb

Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb . Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle, IFP). Wissen über Sprache: Warum ist das so wichtig?. Lesen und Verstehen von Fachliteratur Beurteilung auf der Meta-Ebene

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Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken: Sprachkompetenz – Wissen über Sprache Zweitspracherwerb

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  1. Kinder in ihrer Sprachkompetenz stärken:Sprachkompetenz – Wissen über SpracheZweitspracherwerb Fortbildungskampagne Vorkurs Deutsch 240 (Christa Kieferle, IFP)

  2. Wissen über Sprache: Warum ist das so wichtig? • Lesen und Verstehen von Fachliteratur • Beurteilung auf der Meta-Ebene • Umgang mit pädagogischen Programmen • Gestaltung sprachlicher Bildungsprozesse, die Sprachkompetenz umfassend und verknüpft mit anderen Kompetenzen stärken • Sprachliche Lernprozesse und Lernfortschritte der Kinder, die sodann eine gezielte Lernbegleitung der Kinder ermöglichen

  3. Sprachkompetenz Bachmann, Lyle F. (1990): Fundamental Concepts in Language Testing. Oxford: Oxford University Press.

  4. Mündliche <> geschriebene Sprache In der Alltagssprache kommen sehr viele Routinen vor, deshalb ist der Wortschatz meist beschränkt. Außerdem ist der Gesprächsgegenstand meist allen bekannt.  Unvollständige Sätze (z.B. Satzabbrüche)  Einsatz körpersprachlicher Mittel (z.B. Mimik, Gestik)  Unmittelbare Möglichkeit der Interaktion (z.B. Nachfragen, Kommentieren)

  5. Grammatische Kompetenz • Phonologie • Lexikon / Wortschatz / Semantik • Morphologie • Syntax

  6. Phonologie Definition: Lehre von den Lautmustern der Sprache • Wort- und Satzbetonung (=Intonation), • Sprachrhythmus (=Prosodie) • Silben- und Lautstruktur der Sprache Ein Phonem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit z.B. Beet – Bett; Katze – Tatze

  7. Phonologische Bewusstheit • Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf die formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache zu lenken, z.B. auf den Klang der Wörter beim Reimen, auf Wörter als Teile von Sätzen, auf Silben als Teile von Wörtern und auf die einzelnen Laute der gesprochenen Wörter • Fähigkeit, die einzelnen Laute in der gesprochenen Sprache wahrzunehmen, über sie nachzudenken und mit ihnen zu arbeiten • Phonologische Bewusstheit im engeren Sinn: Bewusster Umgang mit den kleinsten Einheiten der gesprochenen Sprache, den Phonemen (Lauten) • Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn: Wahrnehmung der gröberen sprachlichen Einheiten wie Wörter im Satz und Silben in Wörtern, Wahrnehmung des Klangs der Wörter beim Reimen usw.

  8. Prosodie • Betonung, Rhythmus und Intonation (Sprechmelodie) • Akzent in Silben-, Wort-, Phrasen- und Satzakzenten: durch Lautheits- (Intensität) und/oder Tonhöhenunterschiede • Prosodische Dauermerkmale: Rhythmus, Sprechgeschwindigkeit, Pausen, Gedehntheit

  9. Morphologie Definition: Lehre von der Wortbildung 1). Morphologische Eigenschaften Bsp.: "Kuchengabel" - Zusammensetzung aus den Nomen „Kuchen“ und „Gabel“ - Geschlecht (=Genus): weiblich (=Femininum) 2). Wortbildungsmuster Bsp.: gehen – ver-, be-, um-, abgehen vergangen – vergänglich – Vergänglichkeit … 3). Flexion Bsp.: (a) An der Kasse stehen Männer(Plural) (b) Das ist der Hut des Mannes (Genetiv) (c) ich stehe, du stehst… (Verbflexion = Konjugation)

  10. Syntax Definition: Muster und Regeln, nach denen Wörter zu größeren Einheiten (Sätze und Teilsätze) zusammengestellt werden = Satzbau und die Beziehungen, die zwischen diesen bestehen = Kongruenz (z.B. „Der Baum steht im Garten“(nicht: *stehen), „die alteFrau“ (nicht: *die alten Frau)

  11. Wortstellungsregeln des Deutschen 1. Verbzweitstellung im Hauptsatz:das gebeugte (finite) Verb steht im Hauptsatz immer an der zweiten Stelle des Satzes • [Der Baum ] steht im Garten • [In dem schön gelegenen Garten] steht ein Baum • [Gestern] kaufte Peter ein Buch • [Der Baum] ist gestern noch im Garten gestanden

  12. Wortstellungsregeln des Deutschen 2. Verbendstellungim subordinierten Nebensatz: In Nebensätzen, die mit dass, ob, wenn, obwohl, weil, da, eingeleitet werden, steht das (finite) gebeugte Verb aber am Ende des Satzes • (Ich glaube Peter), dass er gerade seine Hausaufgaben macht • (Ich frage mich), ob er gerade seine Hausaufgaben macht

  13. Wortstellungsregeln des Deutschen 3. Subjekt-Verb-Inversion:Das Subjekt eines Satzes (=Satzgegenstand) muss hinter das gebeugte (finite) Verb (=Prädikat) gehen, wenn die erste Stelle im Satz bereits durch ein anderes Element besetzt wird: Satz mit Subjekt-finVerb-Objekt-Stellung (SVO): Peter (S) kaufte (V) gestern ein Buch (O) Satz mit Subjekt-(fin)Verb-Inversion: Gestern kaufte (V) Peter (S) ein Buch, ein Buch kaufte (V) Peter (S) gestern.

  14. Wortstellungsregeln des Deutschen 4. Satzklammer Wenn ein Satz ein mehrteiliges Prädikat (z.B. „ist gegangen“) enthält, können die finite Verbform („ist“) und die anderen Prädikatsteile („gegangen“) getrennt voneinander stehen: • Peter macht seine neuen Schuhe schon ganz alleine zu. • Peter muss heute ganz alleine vom Kino nach Hause gehen. • Peter ist gestern ganz alleine vom Kino heim gegangen. Satzklammer

  15. Wortschatz • Aktiver Wortschatz (expressiver Wortschatz): die Wörter, die man produzieren kann • Passiver Wortschatz (rezeptiver Wortschatz): die Wörter, die man versteht  Aktiver Wortschatz in der Regel größer als passiver

  16. Wortschatz Kinder erweitern ihren Wortschatz durch: • Übernahme aus dem Input • Eigene Wortbildungen kreativer Umgang mit WortbildungsmusternBsp. Hilde (3;9): "Du machst ja solche Komischheiten" oder „Ich brauche den Schneider“ (Messer) „Gibst du mir den Zähneputzer?“ (Zahnbürste)

  17. Neubildungen Es gibt 3 Typen von Neubildungen: • Wörter wie Brennlicht (Sterne): korrekt gebildet, aber nicht im zielsprachlichen Lexikon vorhanden • Wörter, die es gibt, aber mit abgewandelter Bedeutung genutzt werden (Müller statt Müllmann) • Wörter, die gegen zielsprachliche Bedingungen und Beschränkungen des verwendeten Wortbildungsmuster verstoßen (Stabiligkeit statt Stabilität)

  18. Wie lernt ein Kind ein Wort? 1. Wort akustisch gut verständlich anbieten 2. Grundbedeutung klären 3. Verbindung zwischen Wort und Bedeutung herstellen 4. In bedeutungsvollen Zusammenhängen benutzen  Mit allen Sinnen erfassen

  19. Wortschatzkenntnis Spezifische Unterschiede bei Zweitsprachlernern in der Wortschatzkenntnis, speziell:Breite des Wortschatzes (Anzahl der bekannten Wörter) Tiefe des Wortschatzes (Reichhaltigkeit der Wortschatzrepräsentation) Zweitsprachlerner haben relativ mehr Schwierigkeiten mit der Tiefe des Wortschatzes (Ordonez et al., 2002)  Zweitsprachlerner haben oft zwei Wortschätze!! Geringe Wortschatzkenntnisse haben einen negativen Einfluss auf die LeseverständnisfertigkeitenLeseverständnis bleibt für Bilinguale auch lange ein schwieriges Gebiet in der Zweitsprache (August et al., 2005).

  20. Schulsprache Migranten haben häufig keine Schwierigkeiten mit mündlicher Sprache, aber mit dem Verstehen und Verfassen schriftlicher Texte • BICS (Basic Interpersonal Communicative Skills) = mündliche Sprachfertigkeiten Face-to-Face-Konversation in sozialen Settings (ca. 2-3 Jahre)  CALP (Cognitive Academic Language Proficiency) = dekontextualisierte Schul- und Schriftsprache (ca. 5-7 Jahre) (Cummins, J. (1979) Cognitive/academic language proficiency, linguistic interdependence, the optimum age question and some other matters.  Working Papers on Bilingualism, Nr. 19, S. 121-129.)

  21. Pragmatische Kompetenz Pragmatische Kompetenz: a) Sprachhandlungskompetenz funktionale Kompetenz: Fähigkeit Sprachhandlungen durchzuführen, d.h. Sprache für einen bestimmten Zweck zu benutzen b) Soziolinguistische Kompetenz: Fähigkeit, dies situations- und adressatengerecht zu tun und dabei Regeln soziokultureller Art zu beachten

  22. Sprachstil, Register Der Erwerb von Stilen und Registern ist ein sehr wichtiger Faktor für Zweitsprachlerner: Register können im Rollenspiel oder in realen Situationen gelernt werden (Was sage ich wie beim Einkaufen, Arztbesuch, im Restaurant, in der Schule…) Register sind für Kinder mit anderen kulturellen Hintergründen schwer zu lernen. z.B. ist es schwierig, genau zu erkennen, welches Maß an Förmlichkeit angemessen oder unangemessen ist (verbal und non-verbal).

  23. Zweitspracherwerb

  24. Wissen über Zweitspracherwerb • Erwerbsmodell • Umgang mit "Fehlern" • Was ist besonders schwer zu erwerben? - (Schulsprache) CALP - Register - Kasus, Präpositionen, Artikel, Plurale bei unregelmäßigen Nomen, Vergangenheitsformen bei unregelmäßigen Nomen • Wichtig: Wortschatz, Grammatik, Allgemeinwissen, Textverständnis,

  25. Begriffe • Muttersprache • Familiensprache • Erstsprache • Zweitsprache • Fremdsprache • Bilingualismus

  26. Begriffe Simultaner (gleichzeitig) Erstspracherwerb: Das Kind lernt zwei verschiedene Sprachen gleichzeitig von Geburt an Sukzessiver (aufeinanderfolgend) Zweitspracherwerb: Das Kind lernt die Sprachen hintereinander; die eine Sprache von Geburt an, die zweite ab dem 3./ 4. Lebensjahr oder auch später

  27. Zweitsprache - Fremdsprache Die Zweitsprache ist im Gegensatz zur Fremdsprache die Sprache, die in der umgebenden Gesellschaft gesprochen wird Fremdspracherwerb in der Regel mit einem expliziten Unterricht verbunden Natürlicher Spracherwerb in der Kommunikation im Alltag

  28. Bilingualismus Bilingualismus: (in der einfachsten Art) die Kenntnis zweier Sprachen  äußerst selten: Simultaner Bilingualismus (=simultaner Erstspracherwerb)  häufiger: sehr hohe Kompetenz in der dominanten Sprache

  29. Bilingualismus • Rolle spielen: soziale und Umgebungsfaktoren • Erhalt der ersten Sprache in Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Umgang mit der ersten Sprache • Kinder werden nur dann bilingual, wenn beide Sprachen gleichermaßen Wertschätzung erfahren

  30. Zweitspracherwerb • Spracherwerb: eigenständiger Prozess, mit eigenständiger Hypothesen- und Regelbildung: Sprachlerner machen immer wieder Annahmen über die Regeln der Sprache und setzen sie dann in ihrem Sprachgebrauch so lange ein, bis sie aus dem „Input“, d.h. heißt aus dem sprachlichen Angebot der Umgebung, neue Einsichten in das Regelsystem gewinnen. Das gilt sowohl hinsichtlich der Grammatik als auch der Bedeutung von Wörtern. • Lerngelegenheiten • Zweitspracherwerb eingebettet in Interaktion und Beziehung, Interesse und gemeinsame Sinnkonstruktion

  31. Zweitspracherwerb • Mehrjähriger Prozess • Erwerbsreihenfolge nicht zufällig • robuste „Meilensteine“ im Erwerbsprozess • zunehmend komplexere Prozesse. Das Inventar an grammatischen Strukturen ändert sich nicht auf Grund stetiger Ergänzungen, sondern ist eine permanente Umorganisation der Struktur-prinzipien, die durch den Erwerb neuer zielsprachlicher Merkmale nötig wird

  32. Zweitspracherwerb Der Zweitspracherwerb ist gekennzeichnet durch: große Menge an Varietäten, d.h. an verschiedenen Möglichkeiten, eine grammatische Form darzustellen  auch wenn ein Lerner schon zielsprachliche (korrekte) Formen produzieren kann, kommen in seinen Äußerungen noch jede Menge nicht-zielsprachliche Formen („Fehler“) vor  “Meilensteine“: - Verbzweitstellung im Hauptsatz, - Verbendstellung im subordinierten Nebensatz, - Erwerb der Satzklammer - Subjekt-Verb-Inversion   zeigen an, inwieweit ein Lerner die grammatischen Grundstrukturen schon erworben hat

  33. Beispiel: • 1. „Tür auf“; • 2: „Mama auch Tür aufmachen“ (noch Verbendstellung) • 3. „Mama aufmacht Tür“ (Verbzweitstellung) • 4. „Mama macht Tür auf“ (Satzklammer) • 5. „Ich schaue, wenn Mama Tür aufmacht“ (Verbendstellung im Nebensatz) • 6. „Dann macht Mama die Tür auf“ (Subjektinversion)

  34. Sprachlicher Transfer und Interferenzen • Der Einfluss der Erstsprache kann sich sowohl hemmend, als auch fördernd auf den Lernprozess der Zweitsprache auswirken • Jede Übertragung von bestimmten Regeln einer Sprache auf das Regelsystem einer weiteren Sprache wird als Transfer bezeichnet

  35. Positiver Transfer: Übertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache fördert den Lernprozess (Bsp. „I am 2o years old“)- tritt auf, wenn gewisse Strukturen der Muttersprache eine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache - Übertragung der muttersprachlichen Regeln führt zu einer zielsprachlichen Äußerung

  36. Negativer Transfer - Interferenz Übertragung der erstsprachlichen Regeln auf die Zielsprache hemmt den Lernprozess (Bsp. „J'ai 20 ans“ - wörtlich übersetzt: „Ich habe 20 Jahre“)- tritt auf, wenn gewisse Strukturen der Muttersprache keine Entsprechung in der Zweitsprache aufweisen - Keine Gemeinsamkeit zwischen Erst- und Zweitsprache - Übertragung der muttersprachlichen Regeln führt zu einer nicht zielsprachlichen Äußerung

  37. Interferenzen • Phonologische Ebene (Bsp. Zeit = Sat, bei türkischen Schülern) • Lexikalische Ebene (Türk. Telefonu kapatmak = das Telefon zumachen  auflegen) • Grammatische Ebene (Bsp. Zwei Mann (türk.): im Türkischen folgt das Nomen im Singular auf ein Zahlwort) • Orthographische Ebene (Bsp. Im Türkischen kein Unterschied in der Vokaldauer; oft sind Rechtschreibfehler in Wahrheit grammatisch bedingt – Endungen von Artikeln und Adjektiven)

  38. Fossilierung „Ein Trainer sehen was passieren in Platz. In diese Spiel es waren zwei, drei oder vier Spieler, die waren schwach wie eine Flasche leer“(Wut-Rede des italienischen Trainers Trapattoni)

  39. Fossilierung • Nicht alle Lerner erwerben eine zweite Sprache bis zur normgerechten Beherrschung • Der Zweitspracherwerbs-Prozess kann auf nahezu jeder Stufe stagnieren • Fossilierung (“Versteinerung”) nennt man das Phänomen, durch das manche Lerner einer zweiten Sprache sogar dann noch das Lernen abbrechen, wenn sie schon beinahe „muttersprachliche“ Kompetenz erreicht haben

  40. Lernermerkmale • Intelligenz • Begabung • Persönlichkeit • Motivation • Überzeugungen • Identität und Gruppenzugehörigkeit • Lernstil

  41. Lernermerkmale Soziales Setting und Bildungsumgebung: selbst wenn jemand alle Merkmale eines guten Lerners hat, muss der Spracherwerb nicht unbedingt erfolgreich sein, wenn es ihm nicht gelingt, Zugang zu sozialen Beziehungen zu gewinnen, wo er als geschätzter Kommunikationspartner wahrgenommen wird. • Es gibt eine Beziehung zwischen individuellen Unterschieden, sozialer Situation und Erfolg im Erwerb einer zweiten Sprache Intelligenz: IQ-Tests beziehen sich mehr auf metalinguistisches Wissen als auf kommunikative Fähigkeiten  Die durch traditionelle IQ-Tests ermittelten Fähigkeiten beziehen sich mehr auf sprachanalytisches Lernen und Regellernen

  42. Motivation im Zweitspracherwerb Motivation: • Einstellungen (Gefühle gegenüber der Lernergemeinschaft und der Zielsprache) • Glauben an sich selbst (Einstellung zu Erfolg, Selbstvertrauen, Angst) • Ziele (Klarheit der Lernziele) • Mitwirken, Eingebundensein (aktive und bewusste Teilnahme am Sprachlernprozess) • Unterstützung durch die Umgebung (durch erwachsene Bezugspersonen und Gleichaltrige; vgl. Beziehung zwischen Eltern u. Einrichtung) • Persönliche Eigenschaften (Begabung, Alter, Geschlecht, sprachliches Vorwissen, Lernerfahrung).

  43. Veranlassung die Sprache zu lernen: Soziale Integration und das Befriedigen kommunikativer Bedürfnisse • Sich in eine Gemeinschaft integrieren zu wollen, erfordert nicht unbedingt, dass man im Alltag alle Aspekte einer anderen Sprache kennt, da die Alltagssprache durch sprachliche Routinen und einen begrenzten Wortschatz gekennzeichnet ist • Der zweite Faktor (Befriedigen kommunikativer Bedürfnisse) betont mehr das Bedürfnis zu verstehen, was einer in einer bestimmten Sprache sagt oder erzählt, also das Zuhören, das Fragen, das Nachfragen und das Bedürfnis sich selbst in dieser Sprache verständlich zu machen und sich mitzuteilen.

  44. Zweitspracherwerb unterstützen • Sprache • Wichtig: Jede Handlung wird sprachlich begleitet! • Zeitliche und organisatorische Gerüste: Routinen (Themen, Aufräumen, Morgenkreis, Essen) Signale für Routinen (Glocke, Bilder, Symbole, Zeichen) • Sprachliche Gerüste: 􀀾Formeln, formelhafte Redenwendungen, viele Wiederholungen, Lieder, Reime, Spiele etc. (Burmeister& Steinlen2009)

  45. Zweitspracherwerb unterstützen • Kontextualisieren (im Hier und Jetzt sicht- u. erlebbar) Verständlicher Input • „Verstehen entsteht, wenn der Input verständlich ist und der Input wird verständlich, wenn er durch konkrete Erfahrungen, durch Anschauungsmaterial, Realia und nonverbale Kommunikation unterstützt wird, die helfen, die enthaltene Bedeutung zu liefern“ (übersetzt nach: Lorenz & Met 1989,37) • "Die Herausforderung besteht darin, den Stoff mit Hilfe von Mimik und Gestik, Bildern, Fotos, Gegenständen derart anschaulich zu präsentieren, dass das Kind jeweils eine Beziehung zwischen dem gerade Gesagten und dem Gezeigten sowie dessen Bedeutung bzw. Funktion herstellen kann." (Burmeister& Pasternak 2004,27)

  46. Zweitspracherwerb unterstützen Kontextualisieren - Verständlicher Input: Körpersprache, Gesten, Mimik, Pantomime, Bilder / visuelle Hilfen, konkrete Objekte und Materialien, Filme etc., deutliche, langsame Aussprache, Wiederholungen, Paraphrasen, Intonation, Vervollständigungen, Ausschmückungen, "ear catchers": oh, schau mal ! - Silent-movie-Technik: die Beziehung zwischen Sprache und Situation muss in jedem Augenblick deutlich sichtbar sein!

  47. Zweitspracherwerb unterstützen • Verständlicher Output • Gemeinsames Aushandeln von Bedeutung • Die ErzieherInnen sollten die Kinder ermutigen: in beiden Sprachen verbal zu agieren sich auch non-verbal auszudrücken • Loben, Erklärungen, Vergleiche, Verständnisfragen, offene/kognitive Fragen (im Gegensatz zu Ja/Nein-Fragen),

  48. Unbedingt Vermeiden Folgende Verhaltensweisen haben negative Auswirkungen auf den Zweitspracherwerb der Kinder und sollten daher unbedingt vermieden werden: • Übersetzen lassen • Über längeren Zeitraum schweigen (außer "silent period"bei Kindern mit wenig/keinem Kontakt zur Zweitsprache) • Die Sprache vereinfachen (Pidgin-English) • Explizite Verbesserungen (stattdessen das Gesagte aufnehmen und korrekt wiedergeben) • Kinder zwingen, die Zweitsprache zu benutzen • Drohen

  49. Zweitspracherwerb unterstützen • Vorlesen und Kinderreime  Sprachrhythmus, Sprachfluss • Lieder mit Bewegung • Bei Liedern, Geschichten und Routinen: Körpersprache einsetzen • Objekte benennen, wenn Aufmerksamkeit der Kinder darauf gerichtet sind: - Alltägliche Objekte hinlegen, benennen lassen und über ihre Eigenschaften, Merkmale sprechen (Größe, Höhe, Gewicht, Muster, Geruch…) - Körperteile benennen mit Rhythmus, Spielen, Liedern - Gruppieren und Benennen von Objekten, die zusammen- gehören - Gemeinsam Rätsel lösen

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